Aus technischen Gründen gibt es die erste Sendung von „Bernhard Häußler und das Verbrechen in Sant´Anna di Stazzema“ nur über Cams21: http://www.cams21.de/stream.php?b-vid=3402639

„Sant´Anna di Stazzema – ein ungesühntes NS-Kriegsverbrechen“

Vortrag von Michael Kuckenburg (Tübingen)

17.3.2013   17 Uhr    Seminarraum im Rathaus Gäufelden-Tailfingen
Veranstaltungsreihe der KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen
Gemeinsam mit Gegen Vergessen-Für Demokratie e.V.

Weiter zur Homepage der Gedenksstätte

Vorwürfe gegen Staatsanwaltschaft
Anzeige gegen Chef von Untergebener abgelehnt

In der Stuttgarter Justiz ist auch Unmögliches möglich: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen sich selbst – innerhalb der politschen Abteilung, die Oberstaatsanwalt Häußler untersteht.  Heute ein aufschlussreicher Bericht darüber in der Stuttgarter Zeitung (1.3.2013). Dazu Rechtsanwalt Mann: „Rechtsstaatlich korrekt und andernorts auch üblich wäre es gewesen, das Verfahren zur objektiven Überprüfung an eine andere Staatsanwaltschaft zu übergeben“.  Mehr ….

Und passend dazu in der gleichen Ausgabe der Artikel „Mappus, Grube und das ‚Handbuch der
Krawalle‘ „. Darin wird u.a. auf eine „Richterin am Stuttgarter Amtsgericht hingewiesen, die mehrfach durch harte Urteile gegen Projektgegner aufgefallen ist.“  Deren Ehemann, ein Stuttgarter Anwalt, hatte Mappus – ausdrücklich zugleich im Namen seiner Familie – geschrieben, er verfolge „mit Freude Ihre klare Haltung“ im Konflikt um Stuttgart 21, zwei Wochen nach dem Polizeieinsatz. „Seien Sie versichert, dass Sie zahlreiche Bürger auf Ihrer Seite haben.“ Mehr …

Wettern der Woche
Hü, mein Pferdle, und hott, mein Gaul

Nu mal langsam mit die jungen Pferde, hat meine Omi Glimzsch aus Zittau gern gerufen, wenn man zu schnell war im Vor-Urteil! Warum sollte man nicht den Empfehlungen von Hartwig Fischer und Minister Niebel folgen, den Armen und Aussätzigen im Lande die Edel-Lasagne in den Wohnstall zu kippen? Also entweder ist am dem gefundenen Fressen nichts Verbotenes dran – keine gedopten Rösser, keine Reste aus der Apotheke wie beim Hühne- oder Schweinefleisch – dann mal ran an den Speck! Natürlich haben auch die Ärmsten der Armen das Recht, vom Reiten zu träumen, davon, einmal Springreiter zu werden im anderen Leben und im Pferd einen guten Kameraden zu sehen: Ronny mag Ponny! Aber eben nicht auf dem Teller!

Insoweit kann man die Scheu vorm Pferdefleisch nachvollziehen. Andererseits wäre es eine Sünde, gutes Essen einfach mir nichts – dir auch nichts auf den Müll zu werfen! In Deutschland sind unter anderem ca. 1,5 Millionen Menschen auf die Hilfe der Deutschen Tafel angewiesen – die anderen schämen sich. „Diesen Menschen und Hilfsorganisationen könnten die eingezogenen Lebensmittel nach einer Neudeklarierung zur Verfügung gestellt werden“, meint der christliche Demokrat Hartwig Fischer, der natürlich weder seinen Mantel noch seine Ökokost mit anderen teilen mag. Der besseren Durchsetzbarkeit halber sollten bei beiden Herrenreiter der Nation vor-speisen: Beim beginnenden Wahlkampf eine „große Tafel“ auf dem Marktplatz, eingeladen zur Ehrenspeisung die Honoratioren von Stadt, Land, aus Metzgereien und Fachfleicherbetrieben. Unsere Sterneköche machen – coram publico – die Fertiggerichte in den glänzenden Edelstahlbehältern zunächst mal so richtig heiß. Dann betreten die Vorkoster vom Dienst die Bühne: Es werden feine Pappteller samt Plastikbesteck (elfenbeinfarben) gereicht – und dann wird gefuttert und gefüttert, was das Zeug hält.

Jeder der eingeladenen Hartz-VI-Empfänger – hinter der Absperrung – darf dann zunächst mal abbeißen – es ist fast so schön wie auf der Grünen Woche! Wer der Einladung keine Folge leistet, wer unentschuldigt fehlt oder einfach nur kotzen möchte, dem wird die Sozialhilfe entzogen.

Frau Schickedanz, um ein Beispiel aus besseren Kreisen zu nehmen, hat sich nie gescheut, in Stutenmilch zu baden, und Cleopatra auch nicht. „Lass mich dein Badewasser schlürfen“, haben die Comedian Harmonists noch gesungen, als sie Cleopatra in der Wanne panschen sahen. Dann mußten sie emigrieren.

Was Joe Bauer wirklich sagte

Guten Tag, meine Damen und Herren,
heute melde ich nicht ohne Stolz, dass ich hier auf dem Schlossplatz schon zu jeder Jahreszeit mal was gesagt habe. Denn das bedeutet: Der Stuttgarter Protest ist kein saisonales Ereignis in der Geschichte dieser Stadt. Diese Protestbewegung ist wetterunabhängig, resistent und bereit zum Weiterkämpfen.
Zunächst hat mich das Motto der Kundgebung leicht irritiert. „Endstation Stuttgart 21 – bitte alle aussteigen.“ Dann wurde mir klar: Das Motto meint ja nicht uns, die wir hier stehen wie eine Eins. Wir sind keine Aussteiger. Für eine demokratische Bürgerbewegung wie diese,die so unglaub-lich viele Dinge auf die Beine gestellt hat, gibt’s keine End-station. Im Gegenteil: Je länger man sich mit den Bürger-rechten befasst, desto besser begreift man: Es gibt eine Menge zu tun. Diese Arbeit wird nicht aufhören, wenn wir etwas verändern wollen. Von den Aktionen gegen Stuttgart 21 habe ich einiges gelernt: Wer sich mit Stuttgart 21 be-schäftigt,wer die Wahrheit hinter diesem Größenwahnpro-jekt sucht, darf nicht eingleisig unterwegs sein. Ein Blick in dieses Milliarden-grab eröffnet uns die Sicht auf andere Baustellen. Baustellen, die vom Bahnhof wegführen und neue politische Herausforderungen bringen.

Eine der dümmsten Floskeln überhaupt will den Leuten in der Republik weismachen, in Stuttgart gehe es um einen Bahnhof. Wer so redet, ist hereingefallen auf das Propa-ganda-Prinzip Merkel/Geißler. Der Bahnhof, diese Ruine neben dem umgepflügten Schlossgarten, ist vor allem dies: ein Symbol für die Stadtzerstörung, für Immobilien-Spekulationen in großem Stil. Der kaputte Bahnhof steht schon jetzt als Mahnmal für die Überheblichkeit der Poli-tiker gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Manche mögen denken, der Einzug grüner Regierungsspolitiker in die Villa Reitzenstein und ins Stuttgarter Rathaus sei so etwas wie die Endstation einer aufregenden Reise der Aufmüpfigen – man könne jetzt aus dem Protest ausstei-gen und sich zum Schnarchen aufs Sofa zurückziehen. Wer so denkt, muss dringend geweckt werden – weil er die kalten Duschen der grün-roten Mitmacher und Wegschauer womöglich verpennt hat. Der verbliebene Torso des Paul-Bonatz-Baus ist ja nicht nur ein Stuttgarter Symbol. Der Architekturkritiker Dieter Bartetzko von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beschrieb neulich in einem erstklassigen Aufsatz über die Großprojekte in Deutschland die beteiligten Politiker und Manager als ein Gemisch aus Geldgier, Verantwortungslosigkeit, Über-forderung. Sein Artikel endete mit dem Zitat „Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“ und der zornigen Bemerkung: „Und wir sehen tatenlos zu.“ Mit dieser bitteren Pointe hat der Mann ausnahmsweise mal nicht recht: Wir in Stuttgart schauen nämlich nicht zu, wie Profiteure die Stadt verein-nahmen, wie sie die Leute aus der Stadt hinausbauen. Wir gehen auf die Straße. Und diese Aktionen sind ausbau-fähig. Man muss wieder mehr Leute motivieren: junge Leute, die womöglich jetzt erst begreifen, was in Wirklich-keit läuft in dieser Stadt.Nicht mal in weiter Ferne sehe ich die Endstation für den Protest – und Licht im Tunnel warnt bekanntlich nur vor einem entgegenkommenden Zug.
Eine demokratische Bürgerbewegung ist anders als jede Partei. Die Bürgerinnen und Bürger sind neugierig, sie bilden sich weiter und erkennen deshalb ständig neue Gründe, ihre oppositionelle Arbeit fortzusetzen. Es gibt ja keine andere Opposition! Die Politiker haben 20 Jahre lange versucht, uns Stuttgart 21 als „Stadtentwicklung“ unterzujubeln. Mit beleidigend unterentwickelter Intelligenz wollte die Propaganda vertuschen, dass es um die Um-wandlung von Schienen- in Immobiliengelände ging – und damit um astronomische Profite. Dabei feierten schon Mitte der 90er Jahre neoliberale Magazine wie Focus einen bevorstehenden „Mega-Milliarden-Deal“. Damals im Glauben, auch Städte wie Frankfurt und München seien so hirnverbrannt, sich auf den Unterwelt-Coup namens 21 einzulassen.
Inzwischen erleben wir, was auf dem Immobilienmarkt im Umfeld von Stuttgart 21 läuft. Nachdem die LBBW 2011 mithilfe der grün-roten Wegschauer Tausende von Wohnungen an die Patrizia AG verscherbelt hat, finden die ersten Mieterversammlungen am Nordbahnhof statt, und die Angst geht nicht nur am Nordbahnhof um. Die Kosten fürs Wohnen in der Stadt steigen extrem. Es herrscht der Mietwahnsinn. Unterdessen stieg der Anteil von mehr als 750 000 Euro teuren Luxuswohnen in Städten wie Stuttgart in den vergangenen zwei Jahren um 25 Prozent!
Und 20 Prozent beträgt nach Auskunft des Statistischen Landesamts der Anteil der Stuttgarter Bevölkerung, den man als „armutsgefährdet“ einstuft – dieser Bürokratenbegriff heißt nichts anderes, als dass jeder Fünfte in dieser superreichen Stadt Stuttgart seine Existenz nicht mehr selbst bestreiten kann – oft nicht einmal, wenn er voll arbeitet.
Der Anteil der Armen in Stuttgart ist in den vergangenen zwei Jahren extrem gestiegen. Besonders gefährdet sind Rentner, allein erziehende Frauen, Kinder und Jugendliche. Es ist ein Märchen aus alten Zeiten, wenn behauptet wird, in Stuttgart gebe es weniger Arme als in anderen deutschen Großstädten. Wir haben gleichgezogen.
Das leistungslose Geschacher der Investoren bringt uns mehr Einkaufszentren, mehr Schmutz und Dreck in die Stadt, etwa an der Tübinger Straße und hinter dem Bahnhof. Es bringt uns ein Luxus-Hochhaus mit dem dämlichen Namen „Cloud No seven“ und ein Reichen-Quartier mit der ebenso peinlichen Adresse Killesberghöhe – wohl als soziale Abgrenzung zur Killesberg-Tiefe.
Meine Damen und Herren: Es gibt keine Endstation. Die Themen Mietwahnsinn und Armut in der Stadt habe ich heute bewusst gewählt: Als Bürgerbewegung, als einzige Opposition in dieser grünen Hochburg sind wir verpflichtet, uns damit auseinanderzusetzen. Soll uns doch keiner erzählen, die Milliarden für Stuttgart 21 hätten mit sozialen Problemen nichts zu tun. Man kann das Geschwätz von den „verschiedenen Finanztöpfen“ nicht mehr hören. In dieser Stadt verbrennt man Unsummen von Steuern für ein desaströs geplantes und aufwändig propagiertes Milliardenprojekt, während man zur gleichen Zeit Wellblechcontainer als Kindertagesstätten aufstellt. Und die Vesperkirche in der Altstadt kommt nicht mehr nach, den Leuten ein bezahlbares warmes Essen auszugeben.
Wir wagen ja nicht einmal zu hoffen, die Landesregierung oder der neue Oberbürgermeister könnten die sozialen Zustände entscheidend ändern. Beschämend ist allerdings, dass die neuen Politiker dazu keine Haltung zeigen – und nichts dazu sagen. Der Ministerpräsident startet lieber populistische Ablenkungsmanöver. Kretschmann fordert ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen – und eröffnet zur gleichen Zeit die Kampftrinker-Orgie beim Volksfest auf dem Cannstatter Wasen. Prost, Gemeinde!
Die Stuttgarter Bürgerbewegung, meine Damen und Herren, hat viele Dinge ans Licht gebracht. Diese Bewegung hat vielen die Augen geöffnet und das Interesse an Politik geweckt. Viele Menschen in dieser Stadt wollen die Dinge inzwischen selbst in die Hand nehmen. Klar ist, dass ohne den Protest, dass ohne den Einsatz von Zigtausenden aufgeweckter Leute und das mutige Engagement vieler kleiner Gruppen die meisten S-21-Schweinereien nie aufgedeckt worden wären. Wichtig für die politische Arbeit ist es aber auch, Zusammenhänge zu erkennen.
Es ist kein Zufall, wenn ausgerechnet in dieser Zeit der neoliberalen Übermacht die Zahl der Neo-Nazis extrem wächst, in manchen Gegenden geradezu erschreckend.
Meine Damen und Herren, wir müssen genau hinschauen, uns mit dieser Entwicklung beschäftigen und uns dem Problem stellen. Man erkennt die Nazis nicht mehr an Bomberjacken, Springerstiefeln und Glatzen. Experten warnen vor der politischen Scharnierfunktion in unserer Gesellschaft: Immer mehr Nazis, adrett gekleidet und halbwegs gebildet, drängen sich ungehindert in konservative Kreise – und ihre rassistischen Parolen werden dort auch noch unterstützt. Noch einmal: Niemand erwartet von grünen oder roten Regierungspolitikern Wunder. Aber es ist höchste Zeit, ein sichtbares und hörbares Zeichen gegen den neuen Nazi-Terror zu setzen.
Mag sein, dass Stuttgart selbst nicht im Fokus der Nazis steht – aber schon im Rems-Murr-Kreis und in Göppingen sieht es anders aus. Wir dürfen nicht zuschauen, wenn Justiz und Polizei mit der Unterstützung rechter Parteipolitiker den Nazi-Terror rechtfertigen, indem sie sich linke Nazi-Gegner greifen und abstrafen.
Wie Justiz und Polizei mit Demonstranten generell umgehen, wissen wir ja bestens von Stuttgart 21. Und damit schließt sich der Kreis: Eine Bürgerbewegung kennt keine Endstation. Wir steigen nicht aus.
Da unser zerstörter Bahnhof als Symbol für unsere politische Reise steht, möchte ich Ihnen zum Abschluss ein Zitat aus der Stuttgarter Zeitung vorlesen:
„Der von Paul Bonatz erbaute Stuttgarter Bahnhof war ein Glanzstück unter den repräsentativen Bauten unserer Stadt. Die Reisenden waren voll des Lobs über die klare Übersichtlichkeit und Sauberkeit unseres Bahnhofs, den Schwaben aber war dieses, in seiner schlichten Linienführung … so sehr dem schwäbischen Geschmack entsprechende Bauwerk besonders ans Herz gewachsen, und sein Anblick erfüllte sie mit lokalpatriotischem Stolz … Von der einstigen Sauberkeit ist nichts, aber von der architektonischen Schönheit trotz der schweren Zerstörungen doch so viel übrig geblieben, dass man hoffen kann, den Hauptbahnhof in einigen Jahren ungefähr so vor sich zu sehen, wie er war.“ Dieses Zitat ist vom 2. Juni 1948.
In diesem Sinne: Bitte alle einsteigen – es geht weiter!

Rede von Joe Bauer am 23. 2. 2013 auf der Kundgebung am 23.2.2013 auf dem Schlossplatz

Wettern der Woche
Zeitbombe Neckarwestheim

In China kommen bösartige Journalisten oder der Chinese als solcher in ein Umerziehungslager, wenn sie nicht gut tun. Wenn sie Pech haben, werden sie dort alt. Die nordamerikanischen Methoden für kleine und große Kriminelle sind individueller – Guantanamo, die Kette am Fuß oder eine Drohne am Heimathimmel finden auch bei uns Beifall und Wohlwollen. Auch bei Mütterchen Rußland ist der Mensch als solcher nicht sicher – Meteoriten, Geheimpolizei und Fememorde gehören zum Alltag des Journalisten. mehr…

Dr. Hermann Behmel
Atomkraftwerk Neckarwestheim: Geologische Zeitbombe

Atomkraftwerk Neckarwestheim: Geologische ZeitbombeJahr für Jahr produzieren in Deutschland die 17 Atomkraftwerke über 500 Tonnen hochradioaktiven, für Jahrtausende strahlenden Atommüll.

Er ist bereits in kleinsten Mengen eine tödliche Gefahr. Die große Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Atomkraft ab – sie ist gefährlich, nicht energie-effektiv, schädlich für das Klima, hoch subventioniert. Die Urangewinnung im Ausland geht mit großer Umweltzerstörung einher – Nuklearabfällen sollen weltweiten und unkontrolliert exportiert werden. Das alles ist bekannt.

Nach dem Havarie der japanischen Atomkraftwerke (Stichwort: Fukushima) will man uns – bis zum Beweis des Gegenteils – weiterhin einreden, daß Atom- kraftwerke sicher sind: Gegen Erdbeben, Terroristen und Flugzeugabstürze.

Der Geologe Dr. Hermann Behmel erinnert uns unter dem Titel Atomkraftwerk Neckarwestheim: Geologische Zeitbombe daran, dass Neckarwestheim nicht auf Fels gebaut ist, ja nicht einmal auf Sand.

Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-944137-22-3

Petition | #Amazon Deutschland
Verbessern Sie die Arbeitsbedingungen Ihrer Leiharbeiter

Die ARD zeigte diese Tage eine Reportage über den Online-Versand Amazon. Die Dokumentation mit dem Titel „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“ zeigt die widrigen Umstände, unter denen die Arbeiter Pakete für den Versand vorbereiten. Der Bericht zieht eine Welle der Entrüstung auf Facebook nach sich – jetzt ist der Zeitpunkt, konstruktiv zu handeln!

via Petition | #Amazon Deutschland: Verbessern Sie die Arbeitsbedingungen Ihrer Leiharbeiter | Change.org.

Liesel Hartenstein

Noch Hitze überm Land. Bergauf.
Wildes rechts des Weges, Äcker, Wiesen links.
Ein Fuchs, der gute Nacht sagt
Furchen im Gesicht der Menschen wie im Boden.
Eine Handvoll Vögel in den Saaten, juchzend.
Korn im Wind.

Für Liesel Hartenstein, die eine von uns war

Wettern der Woche
Toppen, shoppen oder stoppen?

Toppen, shoppen oder stoppen? – In der guten Stube von meiner Omi Glimbzsch in Zittau, die nur sonntags genutzt wurde, gab’s hin und wieder Pferdefleisch. Kein Mensch hätte da ein Komplott der Konsumgenossen vermutet – es hat geschmeckt. Von Ekel zerfressen bin ich nur, wenn ich sehe, wie die Hühner gehalten werden, primitiv vom Menschen, und die Schweine sich die Ohren und Schwänze abfressen lassen, weil wir Artgenossen am Eisbein interessiert und am Gelde. Am Gelde lag’s auch bei Omi Glimbzsch, und am allgemeinen Mangel, was man bei den Schweinen nicht sagen kann. Mein Freund Al kommt aus einer schottischen Arbeiterfamilie und erzählt, daß die Armen runter sind zum Hafen in Aberdeen, wenn die Fischer mit dem Fang einliefen. Damals haben die nicht, sagt er, draußen sortiert auf See und das Kroppzeug über Bord gehen lassen. Damals wurde – der Mangel! – alles eingefahren. Und was man dann wegwarf, grabschten sich die Armen.. Da war, anders als heute, kein Hauen und Stechen, jede bekam was vom Fang. Und die Mutter vom Al brachte vor fünfzig Jahren schon prächtige Flundern oder Schellfische heim, frischer geht’s nicht, für nix und wieder nix! Man mußte nur den Makel übersehen – manchmal faustgroße Krebsgeschwüre am Fisch. Für die meisten was Ekelhaftes, zum Erbrechen – aber eben gut genug für die Armen, die mit kräftigen Schnitt ihrem Ekel den Hühnern vorwarfen. Wer für 25 Euro (plus Flughafengebühr) nach Aberdeen fliegt, sieht im Hafen allenfalls die europäischen Fisch-Fang-Hüter, die für großmaschige Netze sorgen und dafür, daß der Fang nicht den Armen in die Hände fällt, sondern dem Meer. Lehrfischer.

Ich krieg’ beim Aldi um die Ecke ein Kilo Sellerie für 1,19 Euro. Hühnerfleisch werfen sie mir nach, angeschimmeltes Obst kommt kistenweise in den Container hinterm laden. Dort holen sich die Freunde von Peter Hartz nach Feierabend ihren Anteil am guten Leben – iss mehr Obst und Du bleibst gesund. 4 Brötchen 1 Euro, das Backzeug kommt meiner Schätzung nach aus Tunesien, die kriegen dafür was ab von unserer Demokratie. Wenn der Lebensmittelbranche jemand dumm kommt – siehe den Aufklärer-Film „Water Makes Money“. – dann kommt das Sandmännchen oder der Staatsanwalt.

Inzwischen fliegen wir wie die Erdbeeren im Winter übers Meer – höher, schneller, weiter, besser. Wenn das nicht geht in Tegel, werden wir grob. Mit dem Intercity von übermorgen fahren wir ins Konzert zur Elbphilharmonie. Ob Grube oder Kefer dann mit den Bahn-Aufsichsräten wegen Stuttgart 21 noch in Untersuchungshaft sitzen, ist mir so was von egal – Hauptsache, meine Sellerie bleibt preislich auf heutigem Niveau. Übrigens – für 1,19 pro Kilo würd’ ich mich nicht bücken! Der Pole schon. Und der Tunesier auch.

Film „Sant’Anna – um nicht zu vergessen“ am Mittwoch 20. Februar 2013 im Arbeiterzentrum Böblingen

DGB, GEW, Verdi, attac Böblingen und Gegen Vergessen- für Demokratie e.V. laden ein:

Film „Sant ‚Anna – um nicht zu vergessen“ von Alvaro Bizzari, Italien 2012, 60 Min.

Am 12 .8.1944 wurden ca. 560 Kinder, Frauen und ältere Männer in dem kleinen
italienischen Bergdorf Sant’ Anna di Stazzema in den Apuanischen Alpen von der
Waffen-SS grausam ermordet. Der Dokumentarfilm „Sant’ Anna“ wurde nicht nur, wie der Untertitel sagt, „um nicht zu vergessen“ realisiert, „sondern er will auch ein Aufruf zur Wachsamkeit sein, weil an anderen Orten in der Welt auch heute Massaker an Unschuldigen und Wehrlosen geschehen.“

im Arbeiterzentrum der katholischen Betriebsseelsorge, Sindelfinger Str., Böblingen

am Mittwoch, 20. Februar um 18.00 Uhr

 

 

 

Tovia Ben-Chorin muss unser Rabbiner bleiben.

Es war eine freudige Nachricht für die Jüdische Gemeinde zu Berlin, als im Jahr 2009 Rabbiner Dr. Tovia Ben-Chorin als neuer Gemeinderabbiner  gewonnen wurde – ein bedeutender Rabbiner, streitbarer Geist und Gelehrter mit internationalem Renommee, der die Jüdische Gemeinde zu Berlin bereichern würde. Der Sohn des renommierten Religionswissenschaftlers Schalom Ben-Chorin amtierte zuvor als Rabbiner in Ramat Gan, Manchester, in der Har El Gemeinde in Jerusalem und in der Gemeinde Or Chadash in Zürich. Ben-Chorin hat als Israeli drei Kriege in der Panzerwehr mitgekämpft, war Leiter der israelischen liberalen Jugendbewegung und Gründer des Kibbuz Lotan im Negev.

via Tovia Ben-Chorin muss unser Rabbiner bleiben..

HEGELHAUS – Prof. Dr. Michael Weingarten
Die Bücherverbrennung – Zäsur, Epochenbruch oder Kontinuität?

Samstag, 11. Mai 10.30h, Hegelhaus

Prof. Dr. Michael Weingarten: Die Bücherverbrennung – Zäsur, Epochenbruch oder Kontinuität?

Uns, die wir die Nachgeschichte der Bücherverbrennung kennen, erscheint diese als markante Zäsur, als Zivilisationsbruch. War das aber auch schon das Verständnis der Zeitgenossen? Oder erschien diesen die Bücherverbrennung als Fortsetzung und Konsequenz von Diffamierungen kultureller Leistungen seit Beginn des 20. Jahrhunderts? Man denke hier nur an Thomas Manns Polemik
gegen den „Zivilisationsliteraten“. Und ist der eigentliche Epochenbruch nicht markiert mit der Vernichtung der europäischen Juden?

Diese beiden Ereignisse sollen in dem Vortrag so zueinander in Beziehung gesetzt werden, dass deutlich wird, warum nach 1945 so viele exilierte Schriftsteller an deren ästhetischer Gestaltung scheiterten.

Michael Weingarten lehrt Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Dialektik und Sprachphilosophie sowie Politische und Sozial-Philosophie.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Dr. Claus Baumann
Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit? – Zu Aktualität und Grenzen von Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts

Samstag, 20. April, 10.30h Hegelhaus

Dr. Claus Baumann: Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit? – Zu Aktualität und Grenzen von Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts

Hegels Diktum, Philosophie sei „ihre Zeit in Gedanken erfasst“, fordert uns heraus, seine Überlegungen geschichtlich zu interpretieren. Das heißt, dass wir nur von unserer jeweiligen Gegenwart aus Hegels Gedanken rekonstruieren und reflektieren können, mit Bezug auf ihren geschichtlichen Ort. Zugleich wirft ein solches Vorgehen ein bestimmtes Licht auf unsere eigene Lebenssituation zurück, auf die Gestalt unserer derzeitigen gesellschaftlichen Verhältnisse und auf die prägenden Vorstellungen unserer Zeit.

In diesem Sinne thematisiert Claus Baumann Hegels Fortschrittskonzeption mit Blick auf die gegenwärtigen Verhältnisse; er fragt nach der Aktualität der Hegel’schen Gedanken sowie nach deren historischer Schranke. Eine zentrale Rolle werden dabei Hegels Überlegungen zur „bürgerlichen Gesellschaft“, zu „Arbeit“, „Krieg“ und „Weltgeschichte“ spielen.

Claus Baumann ist Lehrbeauftragter für Philosophie an der Universität Stuttgart sowie für Gesellschaftstheorie und Sozialphilosophie an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Dialektik, Kritik der politischen Ökonomie, Geschichts- und Entwicklungstheorie, Philosophie der Kunst und Ästhetik.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

 

Hegelhaus – Prof. Dr. Michael Weingarten
Der Flug der Eule der Minerva…

Samstag, 13. April, 10.30h, Hegelhaus

Prof. Dr. Michael Weingarten: Der Flug der Eule der Minerva…

beginnt bekanntlich in der Dämmerung.“ – Mit diesem Bild kennzeichnet Hegel die Grenzen auch philosophischer Theorie und markiert den Umschlagspunkt von Theorie in wirkliches, insbesondere politisches Handeln. Das rekonstruktive Begreifen der Gegenwart soll zu einer Formbestimmung des Politischen führen, um uns in unserem politischen Handeln, dem Politik-Machen, zu orientieren.
Dieses Bestimmung des Verhältnisses vom Medium des Politischen und dem Mittelhaften der Politik jenseits des Verdachts einer Politischen Theologie steht im Zentrum des Vortrages.

Michael Weingarten lehrt Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Dialektik und Sprachphilosophie sowie Politische und Sozial-Philosophie.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Fällt aus!!! -HEGELHAUS – ZUM 250. GEBURTSTAG VON JEAN PAUL

ZUM 250. GEBURTSTAG VON JEAN PAUL

Fällt aus! Neuer Termin im Herbst.

Samstag, 23. März, 10.30h Hegelhaus

Dr. Markus Raab: Jean Paul und Fichte

Neben Hegel ist Jean Paul der schärfste Kritiker Fichtes. Bis heute wird seine Kritik aber immer noch wenig ernst genommen, weil sie nicht im üblichen akademischen Stil verfasst ist. Ja, im höchsten Maße unüblich kommt sie daher: Im Gewande des Humors. Sie trifft deshalb aber nicht weniger genau ins Zentrum der Fichteschen Philosophie – ganz im Gegenteil.

Dr. Markus Raab studierte Philosophie an der Universität Tübingen und der Washington University St. Louis – Stuttgarts Partnerstadt. Dort auch Lehrtätigkeit. Markus Raab ist Kulturbürgermeister der Stadt Esslingen am Neckar.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

HÖLDERLIN-GEBURTSTAG

HÖLDERLIN-GEBURTSTAG

Mittwoch, 20. März, 16.30 – 18.30

Idealistischer Stadtspaziergang mit Frank Ackermann – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin, Schiller und Schelling

Es ist bekannt, dass Hegel die ersten achtzehn Jahre, bis zur Aufnahme seines Studiums am Tübinger Stift, in seiner Geburtsstadt lebte. Weniger bekannt ist, dass auch seine Jugend- und Studienfreunde Schelling und Hölderlin häufig in Stuttgart waren. So wohnte Schelling eine Zeitlang direkt hinter dem Hegelhaus, wo Hölderlin ihn besuchte, der dann später längere Zeit in der heutigen Königstraße wohnte und hier seine dichterisch fruchtbarste Periode erlebte: Hier entstanden u.a. die Elegien „Stuttgart“, „Brot und Wein“ und „Der Gang aufs Land“.

Wir beginnen diesen idealistischen Stadtspaziergang am Hegelhaus, kommen an den Orten vorbei, wo einstmals Schiller und Goethe wohnten, am Sterbehaus Schubarts, am Geburtshaus von Gustav Schwab – und, als realistischer Kontrapunkt, an dem ehemaligen Gasthaus, in dem Casanova arretiert war…

Treffpunkt: Hegelhaus, Eberharstraße 53;  Dauer des Rundgangs: ca. 1,5 Stunden

Kostenbeitrag: je 10 Euro

Zum Abschluss gibt es im Gewölbekeller des Hegelhauses für jeden Teilnehmer ein Glas Hegel-Wein.

Frank Ackermann initiierte und leitet die Veranstaltungsreihen „Philosophisches Café im Hegelhaus“, „Literarischer Abend im Hegelhaus“, „Philosophie im Lapidarium“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt die vier Bände „Kant, Goethe, Schiller, Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche“ (Peter Grohmann-Verlag).

 

HEGELHAUS

DER LITERARISCHE ABEND

Dienstag, 19. März 19.30 Uhr, Hegelhaus

Eleonore Lindenberg: Zum 99. Geburtstag von Thaddäus Troll – Deutschland, dein Schwabe?!
Versuch einer Erinnerung an den „Tucholsky“ aus Bad Cannstatt in Wort und Musik

Das Stuttgarter Hegelhaus ist ein würdevoller und idealer Ort, aus Anlass des 99. Geburtstags an Thaddäus Troll, den Schriftsteller, Journalisten, Zeitkritiker, den „kritischen Landvermesser“ (Irmela Brender), den „homo politicus“ (Hans Abich) zu erinnern.
Mit seinem Bestseller „Deutschland, deine Schwaben“ hat er vielen Schwaben, die –oft von den eigenen Mitbewohnern veranlasst – ein beschädigtes Selbstbewusstsein hatten, berechtigte Anerkennung und verdientes Ansehen zurückgegeben. Zu Unrecht haben ihn manche seiner Landsleute reduziert auf einen „schwäbischen Mundartautor“, ihn, der den Bilderreichtum seines heimatlichen Dialekts nicht den Vereinsmeiern und Gaudimachern überlassen wollte, sondern den Dialekt als Stilmittel einsetzte.

An seine Verdienste, die er sich in seinen sich selbst auferlegten Ehrenämtern, zum Beispiel als hochgeschätztes Rundfunkratsmitglied des Süddeutschen Rundfunks, erworben hat, darf, nein muss aus diesem Anlass auch erinnert werden.

Eleonore Lindenberg war Thaddäus Trolls Sekretärin von 1966 bis zu seinem Tod im Juli 1980. Als „Verwalterin und Sichterin des gesamttrollschen Oeuvre“ (T. Troll) trägt sie seit November 2002 ihre Erinnerungen an den Schriftsteller mit wechselnden Schwerpunkten vor. – Musikalisch begleitet wird ihr Vortrag von Michel Biehler, dem französischen „Akkordeon-Virtuosen. Er spielt nicht nur Musik aus seiner derzeitigen Wahlheimat Schwaben, sondern stellt ihr internationale Folklore gegenüber – ganz so, wie das der patriotische Weltbürger Troll wohl auch geschätzt hätte.“ (Martin Hinze)

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. ein Glas Hegel- bzw. Hölderlinwein

 

 

 

Erwin Teufel im Hegelhaus – Eberhardstr. 53

ABENDVERANSTALTUNG

Donnerstag, 7. März, 19.30h

 Dr. h.c. Erwin Teufel

MINISTERPRÄSIDENT a. D.

hält heute im Hegelhaus den Vortrag:

Ethik in der Wirtschaft

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. ein Glas Hegel- bzw. Hölderlinwein

Wegen der begrenzten Platzzahl im Hegelhaus gibt es für diese Veranstaltung Eintrittskarten, die ab dem 4. Feb im Hegelhaus und im Büro der Anstifter erhältlich sind.

Wettern der Woche
Am Aschermittwoch…

…wird in Dresden wieder gedacht, an die Toten, nicht an die Lebenden. Überhaupt denkt man beim Gedenken viel lieber an die Toten – die können sich bekanntlich nicht mehr wehren und sind der Stadt am 13. Februar in lebhafterer Erinnerung. Die eigenen, na klar! Soll man, bei derart vielen zvilen Opfern, auch noch an die Schlowacken oder Zwangsarbeiter denken, die nicht in die Bunker durften? Na sehnse! mehr…