Italienischer Artikel über den Friedenspreis

2013-06-23-Il-Tirreno---Un-premio-in-denaro-per-Sant'Anna-dai-cittadini-tedeschiÜbersetzung des Artikels Un premio in denaro per Sant’Anna dai cittadini tedeschi aus IL TIRRENO vom 23. Juni 2013

 

 

 

 

Ein Preis mit Geldprämie für Sant’Anna von deutschen Bürgern

So distanziert sich die Zivilgesellschaft von der Entscheidung, gegen die Verantwortlichen des Massakers in Deutschland nicht gerichtlich vorzugehen.

– von Tiziano Baldi Galleni – Stazzema –

Wir waren schon daran gewöhnt, aus Stuttgart nur schlechte Nachrichten zu bekommen, denn zweimal hatte es die Stuttgarter Staatsanwaltschaft abgelehnt, in Deutschland ein Verfahren gegen die SS-Männer einzuleiten, die für das Massaker in Sant’Anna di Stazzema verantwortlich sind.

Diesmal ist die Nachricht aber positiv. Sie kommt von einer Vereinigung von Pazifisten und Personen, die sich für die Bürgerrechte engagieren, den AnStiftern, die den beiden Symbolfiguren unter den Überlebenden des nazifaschistischen Massakers, Enio Mancini und Enrico Pieri, den Friedenspreis 2013 verleihen.

„Die beiden Überlebenden des NS-Massakers in Sant’Anna“, heißt es in der Erklärung der AnStifter, „werden in Deutschland für ihr intensives Engagement für das Wachhalten der Erinnerung und die internationale Verständigung und für ihren Beitrag zur juristischen Aufarbeitung des Massakers der Waffen-SS in Deutschland ausgezeichnet.“

Die Preisverleihung wird am 10. November im Rahmen einer Friedensgala im Stuttgarter Theaterhaus stattfinden. Auch Bundespräsident Gauck und Staatspräsident Napolitano, die kürzlich bei einem Treffen in Sant’Anna gemeinsam der Opfer gedacht haben, werden zur Preisverleihung eingeladen.

Der Stuttgarter Friedenspreis wird seit 11 Jahren Personen und Projekten verliehen, die sich in besonderer Weise für Frieden und Gerechtigkeit engagieren. „Wir freuen uns sehr über den Friedenspreis der AnStifter, den wir stellvertretend für Sant’Anna di Stazzema entgegennehmen“, erklärten Enio Mancini und Enrico Pieri. „Dieser Preis bestärkt uns in der Fortsetzung unserer Arbeit gegen das Vergessen und für die juristische Aufarbeitung des Massakers von 1944 in unserem Heimatort“.

In den letzten Jahren haben sich die AnStifter – eine Vereinigung unabhängiger Bürger, die sich für Gerechtigkeit, Bügerbeteiligung und friedliche Konfliktlösung einsetzen, intensiv mit dem SS-Massaker in Sant’Anna beschäftigt. Sie haben Solidaritätsfahrten nach Sant’Anna organisiert und gegen die Einstellung des Verfahrens durch die Stuttgarter Staatsanwaltschaft protiestiert.

„An der Abstimmung zum Preis, der zum 11. Mal verliehen wird und mit 5.000 Euro dotiert ist, beteiligten sich über 450 Anstifterinnen und Anstifter“, heißt es. „Mit dem diesjährigen Friedenspreis wird ein Projekt geehrt, das sich um die Aufklärung eines der vielen, lange Zeit totgeschwiegenen Verbrechen der Waffen-SS verdient gemacht hat.“, erklärt Fritz Mielert, Geschäftsführer der AnStifter. „Ähnlich wie bei vielen anderen Gräueltaten der NS-Zeit fand auch im Fall des Massakers in Sant’ Anna di Stazzema in Deutschland trotz erdrückender Beweise bisher keine Gerichtsverhandlung statt. Umso wichtiger ist es, dass die Forderung danach aus der Zivilgesellschaft nicht nachlässt.“

BürgerInnenbrief 145

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

eigentlich sind es schöne Bilder, die uns in diesen Tagen aus Brasilien erreichen – Bilder, auf die wir fast neidisch sind: Da steht das Volk auf. Und unser Teflon-Sepp Joseph Blatter kann’s so wenig fassen wie Franz Beckenbauer und Uli Hoeness, Merkels ziemlich beste Freunde. Komisch – in Stuttgart demonstrieren sie gegen den nagelneuen Bahnhof mit anständigen Klos, ja, die undankbaren Leute sind nicht mal mit einer neuen Regierung zufrieden – und in Brasilien demonstriert eine fußballwilde Welt gegen den Fußball, sagt sich die Schickeria.. Die Wahrheit ist einfacher, und sie macht klar, was diese Proteste verbindet. In Brasilien demonstrieren Millionen gegen ein korruptes Fußball-Geschäft, Gigantismus, die unglaubliche Verschleuderung von Steuermitteln für den Bau völlig überdimensionierter Arenen, die nach der Sause, ob nu’ nach der Fußball-WM 2014 oder den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro, kaum mehr vernünftig genutzt werden können. Gigantismus und Verschleuderung von Milliarden: Das werfen wir ja auch den Befürwortern von Stuttgart 21 vor, die immer wieder fast dummdreist etwas vom Kostendackel daherquatschen. Wider besseres Wissen? Das würd’ zeigen, wie Politik funktioniert. Oder aber, weil sie keine Ahnung haben und immer noch an den Weihnachtsmann glauben? Auch das würd’ zeigen, wie Politik funktioniert: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Kontext vom Wochenende untertreibt gewaltig – dort ist vom „10 000-Millionen-Euro-Projekt“ die Rede. Ich setz’ dagegen und leg noch 6 Milliarden drauf! Aber was tun gegen Ignoranz, Verweigerung, die Abstinenz gegenüber Argumenten? In Brasilien demonstrieren die Millionen auch gegen die „White Elephants“ genannten sportiven Investruinen – und damit direkt gegen die Fifa und deren Pflichtenhefte. Gegen Sepp Blatters engste Freunde + Geschäftspartner: die kriminellen Cartolas, Brasiliens Fußballfunktionärsclique, die seit Jahrzehnten den Lauf der Dinge bestimmt.

Und? Was hat das mit uns zu tun? Am Samstag demonstrierten auf dem Marktplatz rund 250 Brasilianerinnen und Brasilianer in Solidarität mit ihren Landsleuten zu Hause. Mit uns riefen sie: Wessen Straßen? Unsre Straßen! Wessen Welt? Unsre Welt. Wir verstehen uns.

***

Eben legt die Alpinebau GmbH, tief verstrickt in S 21 und Neubaustrecke, die größte Pleite der österreichischen Nachkriegsgeschichte hin. Alpinebau ist Tochter der Alpine Holding, die ebenfalls vor der Pleite steht. Der ganze Laden gehört FCC, der drittgrößten der berüchtigten spanischen Spekulations-Immobilienfirmen – wir sehen, Stuttgart21 ist überall. FCC ist mit 7.2 Mrd € verschuldet und wackelt beträchtlich. Wer baut weiter? Porr, der zweite in S 21 engagierte österreichische Baumulti, hat abgewunken – „am Auslandsgeschäft von Alpine – etwa in Deutschland mit Großaufträgen für Stuttgart 21“ bestehe „kein Interesse“. Dort steckten „zu viele Altlasten“ (Der Standard am 20.6.2013). Bliebe noch Hochtief, der Konsortialführer, der eigentlich die Lücke schließen sollte. Viel Spaß! Hochtief zockt gerade nach allen Regeln der Kunst im Fall der Hamburger Elbphilharmonie den Steuerzahler ab, wo Olaf Scholz eben den Wowereit macht. Hochtief gehört mehrheitlich ACS, Branchenprimus im aufgeblähten spanischen Immobilienmarkt und ist auch hoch verschuldet (2 Mrd.€ Nettoverlust 2012),so Werner Sauerborn. Man sieht – eins hängt am anderen, und der letzte hängt sich auf.
Unsinnredner Ingenhoven, der Architekt der Macht, hält die Entwicklung der Kostenberechnungen für akzeptabel. Kein Wunder! Denn rein theoretisch gilt in der Branche: Je teurer ein Bau wird, umso höher ist das Honorar. Jajaja, nur rein theorerisch! Denn Stuttgart 21 wird ja vermutlich auch nur rein theoretisch gebaut. Unruhe ist die erste Aufgabe aller Radikalen, die die Verfassung der Freiheit lieben. Unruhe verlangt eine Allianz unabhängiger Geister, Vielfalt, Freude, Fantasie, Ausdauer. Auch deshalb sind wir hier. Ihr Peter Grohmann

Leserbrief zum Artikel
Friedenspreis für zwei NS-Opfer aus Italien. Vom 18.6.2013.

Sehr geehrte Damen und Herren.

Der „Stuttgarter Friedenspreis der Anstifter“, wird dieses Jahr an die beiden Italiener, Enio Mancini und Enrico Pieri verliehen. Beide sind Überlebende des angeblichen NS-Massakers im italienischen Sant`Anna di Stazzema. Sie setzten sich auch seit Jahren für die juristische Aufarbeitung des Verbrechens und für internationale Verständigung ein. Nur, bei der internationalen Verständigung werden sie sich schwer tun. mehr…

5. Ratschlag – Rede von Peter Grohmann

Peter Grohmann beim 5. Ratschlag, 21.6.2013, Rathaus Stuttgart

Weit im Osten, in Aksehir, in Anatolien,
lebte im 14. Jahrhundert ein Weiser, Spitzbube und Ratgeber,
der sich Hodscha Nasreddin nannte.
Seine Geschichten werden gerade in diesen Tagen in Istambul,
ja in der ganzen Türkei wieder und wieder neu erzählt
und interpretiert.

Hört also die Geschichte von Nasreddin Hodscha:
mehr…

Comunicato stampa pubblicato in Italia in occasione dell’assegnazione del Premio della Pace dell’Associazione AnStifter a Enio Mancini ed Enrico Pieri

Hier nun eine leicht abgewandelte Fassung unserer Pressemitteilung zum Stuttgarter Friedenspreis 2013 auf Italienisch:

Stoccarda. Il Premio della Pace 2013, indetto dall’Associazione AnStifter di Stoccarda, è stato conferito a Enio Mancini ed Enrico Pieri. I due superstiti dell’eccidio di Sant’Anna, perpetrato dai nazisti, sono stati premiati in Germania per il loro assiduo impegno per la difesa della memoria e la pace tra i popoli e per il contributo dato alle indagini giudiziarie tedesche contro i responsabili del massacro della Waffen-SS.

Da ormai 11 anni gli AnStifter assegnano il Premio della Pace di Stoccarda (Stuttgarter Friedenspreis) a persone o iniziative che si distinguono per il loro impegno in favore della pace, della giustizia e di un mondo solidale. Alla votazione per l’assegnazione del Premio, che è alla sua undicesima edizione e ammonta a 5.000 euro, hanno partecipato oltre 450 iscritte/i dell’Associazione AnStifter. Si tratta di un’associazione di cittadini indipendenti che si impegnano attivamente per i diritti civili, la giustizia e la pacifica soluzione dei conflitti.

La cerimonia della premiazione avverrà il 10 novembre 2013 al Teatro di Stoccarda, nell’ambito di una Festa della Pace. Sono stati invitati anche i presidenti Gauck e Napolitano che si sono incontrati recentemente a Sant’Anna di Stazzema per commemorare le vittime dell’eccidio.

In questi ultimi anni gli AnStifter si sono occupati assiduamente dell’eccidio di Sant’Anna, organizzando viaggi di solidarietà a Sant’Anna e protestando contro l’archiviazione delle indagini da parte della Procura di Stoccarda con sit-in di protesta, riunioni e conferenze e sensibilizzando l’opinione pubblica tedesca sui massacri del ’44. Quando in gennaio Enrico Pieri si è recato a Stoccarda per presentare il ricorso presso la Procura Generale di Stoccarda contro l’archiviazione dei procedimenti giudiziari, l’associazione AnStifter ha organizzato una conferenza stampa e una manifestazione di protesta davanti al Tribunale.

“Siamo molto contenti di ricevere il Premio della Pace dell’Associazione AnStifter, che accettiamo volentieri in rappresentanza di Sant’Anna di Stazzema“, hanno dichiarato Enio Mancini ed Enrico Pieri. Ed aggiungono: “Il Premio ci incoraggia a proseguire con il nostro lavoro contro l’oblio e per l’accertamento giuridico dell’eccidio avvenuto nel 1944 nel nostro paese natale. Il Premio è anche una conferma confortante dei nostri comuni impegni per la pace e l’unione dell’Europa. Siamo convinti che la conoscenza degli eventi del passato sia la premessa per una vera riconciliazione. Per questo proseguiremo con il nostro impegno per il raggiungimento della verità e della giustizia nei tribunali tedeschi.”

“Con il Premio della Pace di questo anno si valorizza un’iniziativa che ha avuto il merito di fare luce su uno dei tanti crimini della Waffen-SS che per molti anni sono rimasti coperti dal silenzio”, aggiunge Fritz Mielert, direttore dell’Associazione AnStifter. “Come è accaduto per altri crimini efferati del periodo nazista, così anche nel caso del massacro di Sant’Anna di Stazzema non si sono aperti in Germania i procedimenti giudiziari, nonostante la presenza di indizi pesanti. Perciò è particolarmente importante che i cittadini non smettano di portare avanti questa istanza.”

Geheimdienste und Polizei nutzen Stasi-Akten

Wie netzpolitik.org heute berichtet, greifen Geheimdienste und Polizei auf Stasi-Akten zurück. Auch amerikanische Behörden wie die NSA interessieren sich für die Akten.

Verschiedene Geheimdienste aus Deutschland und der ganzen Welt haben Stasi-Unterlagen angefordert und verwendet. Das geht aus einer Antwort der Behörde des Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen auf eine Anfrage nach Informationsfreiheitsgesetz hervor. Auch aus den USA waren Behörden dabei: National Security Agency, die Botschaft in Berlin, das Department of Justice und das Air Force Office of Special Investigations.

Widerstandskämpfer Viktor Kunz vor 70 Jahren enthauptet – Landgericht untersagt Gedenken auf eigenem Gelände

Pressemitteilung vom 18. Juni 2013

Stuttgart: Nach mündlicher Aussage der Stuttgarter Versammlungsbehörde untersagt das Landgericht Stuttgart den AnStiftern, des 1943 im Innenhof des damaligen NS-Gerichts hingerichteten Widerstandskämpfers Viktor Kunz vor dem Gebäude zu gedenken. Die Veranstaltung am morgigen Mittwoch sollte gemeinsam mit der Filmemacherin und Urenkelin von Viktor Kunz, Carmen Eckhard, auf einer Freifläche direkt vor dem Eingang zum Gericht stattfinden.

„Es steht Justizia schlecht zu Gesicht, wie das Landgericht unser gemeinsames Gedenken an die Ermordung meines Urgroßvaters und Widerstandskämpfers behindert“, erklärt Carmen Eckhardt.
„Ich hätte es mir nicht träumen lassen, dass das Landgericht Stuttgart verbietet, an dem Ort der Hinrichtung gemeinsam mit anderen Menschen der Ermordeten zu gedenken. Bis heute erinnert keine noch so kleine Tafel an die einzelnen Opfer der NS-Justiz.“

Viktor Kunz kämpfte für soziale Gerechtigkeit im Berlin der 20er Jahre. Er mobilisierte Zigtausende und organisierte Aufstände. 1923 gehörte er zu den Mitbegründern der Autonomen Pfalz. Später verfolgten ihn die Nazis. Er ging in den Untergrund und organisierte Widerstand und Sabotageakte. Viktor Kunz flog auf, wurde wegen Hochverrat zum Tode verurteilt und „für immer ehrlos“ erklärt. 1943 wurde er im Hof des Justizgebäudes in Stuttgart mit der Guillotine enthauptet. Sein Leichnam verschwand im Anatomischen Institut der Universität Tübingen und wird dort bis heute als anatomisches Präparat missbraucht.

Die Filmemacherin Carmen Eckhardt machte sich auf die Suche nach dem Schicksal ihres Urgroßvaters – jahrzehntelang ein düsteres Familiengeheimnis. Er sei verschollen, ein Verräter, so hieß es. Vor Kurzem fand sie die Wahrheit heraus und versucht nun, das Unrechtsurteil gegen ihren Urgroßvater offiziell anzufechten. Sie begleitet ihre Spurensuche mit der Kamera – es entsteht ein Dokumentarfilm – mit Unterstützung des Bürgerprojekts Die AnStifter.

Carmen Eckhardt ist seit 18 Jahren Filmemacherin und hat über 20 Fernsehdokumentationen und Reportagen realisiert – für die ARD, das ZDF, 3sat, ARTE u.a..

Trotzdem wird vor Ort eine öffentliche Gedenkveranstaltung stattfinden – allerdings auf der gegenüberliegenden Straßenseite: am morgigen Mittwoch, den 19. Juni ab 17:30 Uhr. Bei dieser wird unter anderem der ehemalige Richter Fritz Endemann über das Stuttgarter Fallbeil sprechen – die Hinrichtungen in der Urbanstraße in der NS-Zeit und die Schwierigkeit, der Toten zu gedenken. Anschließend um 18:30 Uhr findet ein Gespräch mit Carmen Eckardt im Württembergischen statt Kunstverein – über Stuttgart, die Justiz und die Welt, über Gerechtigkeit und die Probleme, einen Film zu drehen.

«Schweiz hört alle Auslandsgespräche ab»

Wenn die USA die ganze Welt belauschen, wie sicher ist dann die Kommunikation in der Schweiz? 20 Minuten traf einen Experten, der sagt: Big Brother schaut und hört schon lange zu.

via 20 Minuten – «Schweiz hört alle Auslandsgespräche ab» – News.

AnStifter-Friedenspreis 2013 an Enio Mancini und Enrico Pieri

Enio Mancini (li.) und Enrico Pieri
Enio Mancini (li.) und Enrico Pieri

Der Friedenspreis der Stuttgarter AnStifter geht 2013 an Enio Mancini und Enrico Pieri. Die beiden Überlebenden des NS-Massakers im italienischen Sant‘ Anna di Stazzema setzen sich seit Jahren für die juristische Aufarbeitung des totgeschwiegenen Naziverbrechens und für internationale Verständigung ein. Der Friedenspreis des Bürgerprojekts, der mittlerweile im elften Jahr verliehen wird, ist mit 5.000 Euro dotiert.   Offiziell  wird  die  Auszeichnung  den Preisträgern im Rahmen der  Friedensgala am  10. November im Theaterhaus Stuttgart verliehen.      (SWR-Meldung 17.6.2013 – korrigiert)
 

Eine erste Stellungnahme der Preisträger:

„Wir freuen uns sehr über den Friedenspreis der AnStifter, den wir stellvertretend für Sant’Anna di Stazzema entgegennehmen“, erklären Enio Mancini und Enrico Pieri. „Dieser Preis bestärkt uns in der Fortsetzung unserer Arbeit gegen das Vergessen und für die juristische Aufarbeitung des Massakers von 1944 in unserem Heimatort. Er ist auch ein ermutigendes Zeichen für unsere gemeinsamen Bemühungen um ein friedliches, vereintes Europa. Wir glauben, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit die Voraussetzung für eine echte Versöhnung ist. Deshalb werden wir weiter versuchen, auch in der deutschen Justiz für Wahrheit und Gerechtigkeit einzutreten.“

… mehr dazu auf der AnStifter-Homepage

Artikel in der italienischen Zeitung Il Tirenno:
„Wir waren schon daran gewöhnt, von Stuttgart nur schlechte Nachrichten zu bekommen, … diesmal ist die Nachricht aber positiv …“   … zum Artikel in deutscher Übersetzung       … zum Original

… siehe auch KONTEXT-Editorial: „Das Massaker von Sant’Anna di Stazzema im Jahr 1944 beschäftigt die Menschen … Kontext gratuliert. …“

VORSCHAU:
Freitag, 12. Juli 2013 – Veranstaltungen zum Gedenken an Fritz Bauer (110. Geburtstag am 16.7.):
12:30 Uhr:  4. Mahnwache vor dem Justizministerium
17:00 Uhr:  Veranstaltung mit Dr.Carlo Gentile (Historiker und Gutachter):
„Das Massaker von Sant‘ Anna — der schwierige Weg zur Wahrheit“
Württembergischer Kunstverein (Stauffenbergstrasse / Glastrakt)

Foto: E. Frasch

Stuttgarter Friedenspreis 2013 für Überlebende des NS-Massakers im italienischen Sant' Anna di Stazzema

Santanna_mahnmal_opfertafelStuttgart: Der Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter geht 2013 an Enio Mancini und Enrico Pieri. Die beiden Überlebenden des NS-Massakers im italienischen Sant‘ Anna di Stazzema setzen sich seit Jahrzehnten für das Wachhalten der Erinnerung, für die juristische Aufarbeitung des SS-Verbrechens und für internationale Verständigung ein. An der Abstimmung zum mit 5.000 Euro dotierten Preis, der mittlerweile im elften Jahr verliehen wird, beteiligten sich weit über 450 AnStifterinnen und AnStifter.

„Wir freuen uns sehr über den Friedenspreis der AnStifter, den wir stellvertretend für Sant’Anna di Stazzema entgegennehmen“, erklären Enio Mancini und Enrico Pieri. „Dieser Preis bestärkt uns in der Fortsetzung unserer Arbeit gegen das Vergessen und für die juristische Aufarbeitung des Massakers von 1944 in unserem Heimatort. Er ist auch ein ermutigendes Zeichen für unsere gemeinsamen Bemühungen um ein friedliches, vereintes Europa. Wir glauben, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit die Voraussetzung für eine echte Versöhnung ist. Deshalb werden wir weiter versuchen, auch in der deutschen Justiz für Wahrheit und Gerechtigkeit einzutreten.“

„Mit dem diesjährigen Friedenspreis wird ein Projekt geehrt, das sich um die Aufklärung eines der vielen, lange Zeit totgeschwiegenen Verbrechen der SS und der Wehrmacht verdient gemacht hat.“, ergänzt Fritz Mielert, Geschäftsführer der AnStifter. „Ähnlich wie bei vielen anderen Gräueltaten der NS-Zeit fand auch im Fall des Massakers in Sant‘ Anna die Stazzema bisher keine juristische Aufarbeitung statt. Umso wichtiger ist es, dass die Forderung danach aus der Zivilgesellschaft nicht nachlässt.“

Auf Enio Mancini und Enrico Pieri entfielen gut 30 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Plätze zwei und drei belegten „Breaking the Silence“ aus Israel (22%) und „Keine Waffen vom Bodensee“ (18%). Offiziell wird der Friedenspreis des Bürgerprojekts Die AnStifter den Preisträgern im im Rahmen der Friedensgala am 10. November 2013 im Theaterhaus Stuttgart verliehen.

Preisträgerin 2012 war die „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“, 2011 Fatuma Abulkadir Adan aus Kenia mit der Initiative „Fußball und Emanzipation“.

Zur italienischen Fassung der Pressemitteilung.

Einladung zur 2. Solidaritätsfahrt nach Sant’Annna

Sant'Anna - Kirchplatz
Sant’Anna – Kirchplatz

Wir laden ein zur Teilnahme an einer  Zweiten  Anstifter-Reise  nach Sant’Anna di Stazzema
Reisetermin: 3. – 6. Oktober 2013.

Anmeldeschluss: 15. Juli 2013

Hinweis: Als Reisemittel waren ursprünglich Privat-Pkws geplant. Inzwischen kann davon ausgegangen werden, dass genügend Anmeldungen kommen, so dass wir mit dem Bus reisen können.

Alle Reisedetails hier Einladung zur 2. Anstifterfahrt nach Sant’Anna di Stazzema

Foto: E.Frasch

Potemkinsche Dörfer in Nordirland

Die nordirische Regierung ist auf die Idee gekommen, pünktlich zum G8-Gipfel nicht ganz so attraktive Fassaden mit Fototapeten zu bestücken. Eine sehenswerte Absurdität, die das Versagen des Staates nur noch offensichtlicher zeigt.

Haftungsbeteiligung bei Atomkraftwerken

Momentan wird über die Höhe der Haftungsbeteiligung von Atomkraftwerksbetreibern gestritten, wenn es zu einem Unfall kommt, der aus im Vorfeld vermeidbaren Fehlern resultiert. Es ist eine Farce, dass die Atomindustrie nicht schon längst voll für ihre tödliche Technologie haftet.

Bleibt nur zu hoffen, dass das finanzielle Haftungsrisiko so groß ist, dass sich die EnBW und damit das Land Baden-Württemberg den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Neckarwestheim (GKN) mit seinen im Untergrund immer weiter anwachsenden Hohlräumen nicht mehr leisten kann.

Die Probleme des GKN hat Dr. Hermann Behmel in seinem 20seitigen Reader „Atomkraftwerk Neckarwestheim: Geologische Zeitbombe“ (Peter-Grohmann-Verlag, ISBN 978-3-944137-22-3) zusammengestellt.

Sascha Lobo über Prism

Prism ist ein Symbol dafür, dass inzwischen jeder im Netz davon ausgehen muss, im Zweifel bis ins Detail überwacht zu werden: Willkommen in Schrödingers Überwachungsstaat, wo niemand sagen kann, ob in diesem Moment private Daten abgesaugt werden oder nicht.

In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ erklärte Wendt, das „wertvollste Bürgerrecht“ sei der Schutz vor Terror und Kriminalität.

Eigentlich müsste Rainer Wendt deshalb vom Verfassungsschutz beobachtet werden, wenn nicht der Verfassungsschutz selbst noch viel dringender vom Verfassungsschutz beobachtet werden müsste.

Sascha Lobo auf Spiegel Online über das Überwachungssystem Prism und Rainer Wendt, den Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG).

Buchvorstellung "Die geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern"

Die Kulturkooperative Stuttgart e.V. und der Infoladen Stuttgart laden ein zur Buchvorstellung „Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern“.

„Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) diente dem NS-Staat als wichtigstes Instrument zur Machtsicherung. Sie infiltrierte politische Gruppen und sabotierte systematisch den Widerstand im Nationalsozialismus. Außerdem war sie Hauptakteur bei der Verfolgung „Asozialer“, Homosexueller und nicht zuletzt Organisator der Deportation der Juden aus Deutschland.

Einige der Autoren berichten über die Vorgehensweise der Gestapo und personelle Kontinuitäten im Nachkriegsdeutschland.“

Ort
Linkes Zentrum Lilo Herrmann
Böblingerstraße 105, Stuttgart-Heslach
U-Bahn-Haltestelle Erwin-Schöttle-Platz

Mehr zum Buch

Menschenkette gegen Rechts von Heilbronn bis Bietigheim

Die AnStifter machen auf dem Abschnitt zwischen Kirchheim und Besigheim mit. Mehr Infos: www.menschenkette-gegen-rechts.de.

Antisemitismus in Stuttgart 1871-1933

Der Rundgang mit Dr. Martin Ulmer, Kulturwissenschaftler und Historiker, Tübingen, Autor des gleichnamigen Buches startet am Rathaus Stuttgart. Ohne Gebühr. Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Infos bei Verdi Stuttgart

Viktors Kopf

Vor dem Landgericht, Stuttgart – der Ort, an dem Viktor, der Hitlergegner, enthauptet wurde. Fritz Endemann (eh. Richter) wird über das Stuttgarter Fallbeil sprechen – die Hinrichtungen in der Urbanstraße in der NS-Zeit und die Schwierigkeit, der Toten zu gedenken. Kein langer Vortrag, eher eine kurze Einführung. Anschließend um 18:30 h treffen wir uns im Württ. Kunstverein am Schlossplatz – dort führen wir mit der Filmemacherin Carmen Eckardt (Urenkelin von Viktor) und Ihnen ein „Gespräch über Stuttgart, die Justiz und die Welt“, über Gerechtigkeit und die Probleme, einen Film zum Thema zu drehen.

17:30 h Landgericht, Urbanstraße
18:30 h Württembergischer Kunstverein

Das Massaker von Sant’ Anna – der schwierige Weg zur Wahrheit

Vortrag von Dr. Carlo Genitile (Uni Köln) im Württembergischen Kunstverein
Veranstaltung der AnStifter, unterstützt von VVN und Rosa-Luxemburg-Stiftung

Walter Jens
Zum Tod eines Freundes

Abschied von einem streitbaren Humanisten und Pazifisten

Aufstehen für Demokratie und Menschlichkeit – und praktische Solidarität im Alltag zeigen. Das war eine Maxime für Walter Jens, sei es bei den Blockaden in Mutlangen oder bei der Hilfte für Deserteure. Walter Jens hat sich immer wieder für Kunst, Kultur und demokratische Projekte engagiert: Er gehörte wie seine Frau Inge zu den Projektgründern der AnStifter, zu denen er in Dresden und Stuttgart sprach, und war Freund des Theaterhauses. Wir wollen ihn nicht vergessen.