Veranstaltungen zum Auschwitz-Befreiungstag

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. 1996 wurde der Jahrestag der Befreiung offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.

Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

Auch in diesem Jahr gibt es zahlreiche Veranstaltungen dazu. Zwei von ihnen  stehen in einem engeren Zusammenhang mit dem Fall Sant’Anna:

Reutlingen
Der „Fall Sant’Anna“: historische, juristische und mediale Aspekte eines deutschen Kriegsverbrechens
Dr. Carlo Gentile und Christiane Kohl
Eine gemeinsame Veranstaltung des Reutlinger Geschichtsvereins, der Deutsch-Italienischen Gesellschaft und der Volkshochschule Reutlingen zum Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
Zeit: Freitag, 24. Januar 2014, 20:00 Uhr
Ort: Saal im Haus der Volkshochschule Reutlingen, Spendhausstr. 6
Eintritt: 6,- Euro, ermäßigt 3,- Euro

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Esslingen
Enrico Pieri, einer der Überlebenden des Massakers von SantAnna di Stazzema und Träger des Stuttgarter Friedenspreises 2013, spricht bei der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus am Montag, 27. Januar, um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus am Blarerplatz in Esslingen.

Es berichtet auch Gabriele Heinecke, eine Rechtsanwältin aus Hamburg, für den Opferverband von St. Anna über die juristische Aufarbeitung und die Rückschläge wie die Einstellung des Verfahrens gegen die Täter.

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Hinweise auf weitere Veranstaltungen
auf der Website des Fritz-Bauer-Instituts  und des Gedenkstättenforums

Informationen zu Auschwitz Landeszentrale für politische Bildung BW

Jenseits aller Theorie
Die Praxis

Die Theorie sagt, dass ein Text umso besser sein Ziel erreicht, je monothematischer er angelegt und je klarer die – möglichst eine – Handlungsanweisung formuliert ist. Doch was ist all die Theorie gegen die Praxis des AnStifter-Newsletters? Wir überschütten Sie einfach mit Informationen und hoffen, dass Sie, anders als wir, in der Lage sind, Spreu von Weizen zu trennen. In diesem Sinne:

Die Paris-Reise im Mai ist ebenso ausgebucht wie unsere Exkursion am 1. Februar zur ifa-Ausstellung in Karlsruhe. Wenn Sie sich aber bei uns melden, fahren wir wahrscheinlich am 14.2. noch einmal ins Zentrum für Kunst und Medientechnologie. Ganz sicher nicht ausgebucht sind unser Neuentreff für Interessierte am Projekt 100 Jahre Erster Weltkrieg (Mi, 18 Uhr, DenkMacherei) die musikalische Begegnung mit der Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano (Do, 19 Uhr, Haus der katholischen Kirche) und drei Veranstaltungen nächsten Montag – Enrico Pieri: Um nicht zu vergessen (19 Uhr, Gemeindehaus am Blarerplatz, Esslingen), bewegte Bilder zu Olivier Messiaens Quartett für das Ende der Zeit (20 Uhr, Musikhochschule) und von der Allmende Stetten: 20 Jahre Bauernaufstand in Chiapas (Weinstube „Gugelhupf“, Stetten im Remstal).

Am Wochenende darauf empfehlen wir Ihnen neben dem Stuttgart Open Fair-Kongress im Forum 3 am Sonntag den Dachdecker von Birkenau im Atelier am Bollwerk (2.2., 11 Uhr, Atelier im Bollwerk, der Auschwitz-Überlebende und Hauptdarsteller des Films Mordechai Ciechanower wird anwesend sein).

Auch zur lieben Theorie gehört, ein klares Konzept für einen Text zu verfolgen. Dafür hätte sich die Tatsache wunderbar geeignet, dass innerhalb von zwei Wochen drei NS-Überlebende in der Region Stuttgart über ihr Schicksal berichten. Ein wirklich beeindruckender Aufhänger! Naja, vielleicht klapp’s ja beim nächsten Mal…

Herzliche Grüße

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Kommen Sie zu unserem Neujahrsempfang am 9. Februar um 17 Uhr ins Merlin? Dann müssen Sie dafür sorgen, dass es auch genügend Suppe gibt! Sagen Sie uns doch kurz Bescheid: mielert@die-anstifter.de
PPS: Gewettert hat Peter Grohmann letzte Woche über Steuerbetrüger
PPPS: Wenn Sie schon ganz aufgeregt auf Ihre Spendenbescheinigung warten, müssen wir Sie leider noch wenige Tage vertrösten. Wir kontrollieren gerade noch einmal jede Einzelne.


Gegen Putzfimmel helfen Termine

Ungarn während des Nationalsozialismus
Alles nur Opfer?

Süddeutsche.de berichtet heute darüber, wie in Ungarn versucht wird, die Zeit während der Besetzung durch Nazideutschland geschichtsklitternd darzustellen. Aktueller Anlass für den Streit um diese Lesart der Geschichte ist ein Denkmal, das zum 70 Jahrestag des deutschen Einmarsches errichtet werden soll.

Ungarn ist nicht der erste und nicht der einzige Staat, der sich – auch noch siebzig Jahre nach dem Holocaust – schwer tut mit der Auseinandersetzung über das eigene Erbe. Allerdings sind die Gräben seit dem Amtsantritt von Viktor Orbán noch tiefer geworden, als sie ohnehin waren. Kritiker werfen ihm vor, die zahlreichen Aktionen und Initiativen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus in jüngster Zeit seien nichts als Show für den Westen.

Wettern der Woche
Wer betrügt, der fliegt

"Wer betrügt, der fliegt": Peter Grohmanns "Wettern der Woche" vom 15.01.14

Mal ganz ehrlich im neuen Jahr: Die Sozialbetrüger hocken doch mitten unter uns – da brauchen wir keine bulgarischen Rumänen! Unsere sind schon längst da. Sie sitzen nur in den seltensten Fällen im Knast, sondern meist beim Steuerberater und an Stammtischen, in Kantinen und Kabinetten, das Maul weit aufgerissen, und bereiten den Rechtsruck vor. In den Glashäusern von der Maas bis an die Memel sind sie sich einig: Wer betrügt, der fliegt. Die reichen und hässlichen Hetzer knöpfen sich jetzt die Ärmsten der Armen vor.

Sie fliegen nach Zürich oder Hongkong, auf die Cayman-Inseln oder nach Florida, nach Delaware, Gibraltar, Jersey und Japan. Sie fliegen oder lassen fliegen. Die Sozialbetrüger heißen Hoeneß oder Rummenigge, Boris Becker, Verona Pooth oder Freddy Quinn, sind Stars und Sternchen, deutsche Herrenreiter, honorige Bankchefs,Vorbilder wie der Postbote Klaus Zumwinkel oder der Mann mit dem Tennisarm: Peter Graf, der’s für die Tochter treibt. Auch Jan Ulrich, Sebastian Vettel, Theo Müller, der Milchmann lassen den deutschen Sozialstaat am langen Arm verhungern. Wenigstens 15 Milliarden Euro kostet allein der Umsatzsteuerbetrug den deutschen Staat, Jahr für Jahr. „Mit so viel Knete könnte man Griechenland besetzen oder den Hellenen 10 000 Steuerprüfer schenken“, sagte meine Omi Glimbzsch aus Zittau. Bankhäuser, Energieunternehmen, Versicherer und Großunternehmen geraten in Erklärungsnot und polieren nachts ihr angeschlagenes Image auf. Dividendentricks, Scheingeschäfte, doppelte Steuergutschriften – der Fiskus wird ausgenommen, so gut es geht. Und es geht gut. Da sehen die Rumänen und Bulgaren alt aus, und hier geht’s um hunderttausendfach höhere Summen. Da sind die fragwürdigen Steuertricks, die der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) unterstellt werden. Die mehr als 100 Millionen entgangene Euro beschäftigen jetzt die Staatsanwaltschaft Stuttgart. Man wird sehen, oder nicht.

Inzwischen untersuchen deutsche und europäische Behörden illegale Karussellgeschäfte mit Strom mit dem Ziel, dass der Fiskus nie gezahlte Umsatzsteuer zurückerstatte. Möglicher Schaden: „Ein paar Milliarden“. Und bei der EnBW sind wohl findige Steuerprüfer auf „strafrechtlich relevante Sachverhalte gestoßen“. Falls Sie das tröstet: Wer Steuern hinterzieht, verhält sich asozial, meint Joachim Gauck. Und er meint es wirklich ernst. Soviel zum Thema Sozialbetrug und CSU.

Stuttgarter Zeitung
Eine ganze Seite über die Deutsche Friedensgesellschaft

Unter der Überschrift „Stille Helden: Der Pazifist“ hat Gunther Nething in der Stuttgarter Zeitung ein lesenswertes Portrait über Roland Blach, seines Zeichens Landesgeschäftsführers der DFG/VK, publiziert.

Neues Buch
Bosch und der Nationalsozialismus

Im C.H. Beck-Verlag haben Johannes Bähr und Paul Erker eine Monografie zum Unternehmen Bosch veröffentlicht. Die Stuttgarter Zeitung hat einen Blick auf NS-Zeit in dem Buch geworfen:

In den Bosch-Werken arbeiteten viele Zwangsarbeiter. Bähr und Erker schätzen die Gesamtzahl auf 20 000 Zwangsarbeiter, darunter 1200 KZ-Häftlinge. Ende 1944 lag der Anteil der Zwangsarbeiter an der Belegschaft bei rund 33 Prozent; in der gesamten deutschen Industrie waren es im August 1944 etwa 25 Prozent. Dass es den Zwangsarbeitern bei Bosch besser als anderswo ergangen ist, lässt sich nicht behaupten.

Vortrag online
AKW Neckarwestheim – Eine geologische Zeitbombe

Dr. Hermann Behmel hat in Ludwigsburg Anfang Dezember seinen viel gelobten Vortrag gehalten (im Peter Grohmann Verlag gibt’s ein Heftchen zum Thema) und fluegel.tv war so freundlich, die Veranstaltung der BI AntiAtom Ludwigsburg aufzuzeichnen.

In einem nicht mehr benötigten Steinbruch wurden die beiden Blöcke des AKWs gebaut. Bereits damals wurden die geologischen Risiken des Untergrundes weitgehend ignoriert. Bis heute werden durch ständiges Abpumpen des Grundwassers enorme Mengen an Mineralien ausgewaschen. Der Kühlturm sackt regelmäßig ab. Das Risiko im Untergrund wächst täglich. Die Stabilität bei einem möglichen Erdbeben basiert nur noch auf Treu und Glauben. Ein gut verständlicher und anschaulicher Vortrag wird diesen Glauben erschüttern. Das Besigheimer Loch (2002) und andere Dolinen werden gezeigt.
Dr. Hermann Behmel war von 1972 bis 2002 der Akademische Direktor und Geschäftsführer des Instituts für Geologie und Paläontologie an der Universität Stuttgart. Sein Spezialgebiet ist die Untersuchung von Baugrundrisiken.
 
 
Teil 1: Standortwahl und Baugrundrisiken

AKW Neckarwestheim, eine geologische Zeitbombe, Behmel, 1: Standortwahl und Baugrundrisiken

 
Teil 2: Natürliche Hohlraumbildung unter dem AKW
AKW Neckarwestheim, eine geologische Zeitbombe, 2: Natürliche Hohlraumbildung unter dem AKW

 
Teil 3: Hohlraumbildung unter dem AKW durch Eingriffe des Menschen
AKW Neckarwestheim, Zeitbombe, Behmel, 3: Hohlraumbildung unter dem AKW durch Eingriffe des Menschen

 
Teil 4: Wie verschlechtern die Hohlräume die Stand- und Betriebssicherheit des Kernkraftwerkes?
4: Wie verschlechtern die Hohlräume die Stand- und Betriebssicherheit des Kernkraftwerkes?

 
Teil 5: Sind die Grundlagen für die Bau- und Betriebsgenehmigungen entfallen?
AKW-Zeitbombe, Behmel, 5: Sind die Grundlagen für die Bau- und Betriebsgenehmigungen entfallen?

Dokumentation
Geld regiert die Welt

Eine dreiviertel Stunde lang ging die ARD gestern Abend den weltweiten Geldströmen nach, zeigt Einflussnahmen und Folgen für die Gesellschaft auf und lässt Warner zu Wort kommen. Im Mittelpunkt steht der Finanzkonzern Blackrock mit einer Anlagesumme von vier Billionen Dollar. Sehenswert.

Campact gegen OpenPetition
Selbstbeschäftigung oder Demokratie?

Die Kampagnenorganisation Campact hat eine Online-Petition gegen eine Online-Petition der offenen Kampagnenplattform OpenPetition gestartet. Die Unterschriftensammlung auf OpenPetition richtet sich unter dem Titel „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ gegen eine Initiative Baden-Württembergs, mit der das Land unter anderem auch die Akzeptanz sexueller Vielfalt stärken will. Campact wiederum stellt sich hinter das Projekt des Südwestens und erläutert richtigerweise die Hintergründe, warum es die Initiative auf OpenPetition ablehnt. Außerdem bezeichnet Campact die Petition als homophob.

Dagegen stellte Fritz Schadow von OpenPetition am 9. Januar in einem Kommentar hier im Blog klar, dass seine Organisation die kritisierte Petition nicht als diskriminierend bzw. als tolerabel ansieht.

Die Petition zum Bildungsplan 2015 für Baden-Württemberg formuliert eine sehr konservative Forderung. Das ist auf openPetition genauso möglich wie Petitionen für die Genehmigung des Christopher Street Day in Rostock , gegen die Abschiebungen der Familie Cruz aus Hamburg oder für die Weiterfinanzierung der Lesbenberatung Berlin – drei viel unterstützte und erfolgreiche Petitionen auf unserer Plattform.

Ist es wirklich so, dass OpenPetition die Unterschriftensammlung für nicht homophob und nur für konservativ hält? Wenn ja, gibt es massive ethisch-moralische Differenzen zwischen den beiden Organisationen. Und das, wo Campact Mitgründer der OpenPetition gGmbH  und damit finanziell wie auch strukturell eng mit der Plattform verbunden ist. Statt eine Beschäftigungstherapie im Internet zu starten und eine Appell gegen einen quasi eigenen Appell zu starten, sollte Campact lieber seinen Einfluss geltend machen und in das Handeln von OpenPetition eingreifen.

Natürlich ist ein Gegenappell ein nettes Zeichen gegen Homophobie, doch stellen wir uns einmal vor, Campact hätte die homophobe Aktion auf OpenPetition durch interne Einflussnahme bei sagen wir mal 5.000 Unterschriften gestoppt. Der ganze Medienhype wäre unterblieben und die Rechten wären ins Leere gelaufen.

Update vom 15.1.: Fritz Schadow von OpenPetition verteidigt das Vorgehen in der Südwestpresse und kündigt gleichzeitig Änderungen an.

Disclaimer: Ich habe bis vor etwa einem Jahr bei Campact gearbeitet und kenne durch meine dortige Arbeit auch die Menschen hinter OpenPetition.

NSU
LKA-Beamter vs. Korpsgeist

Löblicherweise hat ein LKA-Beamter die Mauer des Schweigens der Behörden durchbrochen und im NSU-Prozess eine Aussage gegen den Thüringer LKA-Präsidenten Werner Jakstat gemacht. Der heutige Leiter der Polizeiinspektion Heiligenstadt beschuldig laut MDR und Zeit seinen ehemaligen Chef, die Fahndung nach Böhnhardt sabotiert zu haben. Der MDR schreibt:

Grosa sagte dazu vor dem Untersuchungsausschuss aus, LKA-Chef Jakstat habe ihm am Telefon gesagt, die Beamten sollten da mal hinfahren. Weiter habe er von Jakstat sinngemäß den Hinweis erhalten, in der Sache nichts weiter herauszubekommen.

Hoffentlich werden noch weitere Beamte dem guten Beispiel folgen und die Behörden so wieder daran erinnern, das sie sich auch selber an Recht und Gesetz zu halten haben.

Fremdenfeindlichkeit
CSU darf weitermachen

Drei Meldungen gingen heute durch die Nachrichten und werfen ein interessantes Licht auf die Zuwanderungsdebatte. So hält Brüssel die Regelung deutsches Sozialsystem für rechtswidrig, dass Menschen aus der EU nur schwer Zugang zum deutschen Sozialsystem bekommen.

Diese [Regelung] sei mit europäischem Recht nicht vereinbar, rügen die Brüsseler Juristen. Sollten die europäischen Richter der Kommission folgen, so hätten Zuwanderer künftig deutlich bessere Chancen auf Sozialleistungen, selbst dann, wenn sie keine Arbeitsstelle suchen.

Damit macht die Anti-EU-Haltung der CSU insbesondere in Kombination mit der üblen Stimmungsmache gegen Menschen aus Osteuropa fatalerweise Sinn.

Die Rüge der EU widerspricht ganz klar dem Gefühl der Bürgerinnen und Bürger hierzulande, die sich im ARD-Deutschlandtrend gegen eine sogenannte Einwanderung in die Sozialsysteme aussprechen.

Immerhin 70 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Zuwanderer aus EU-Ländern, die in Deutschland keine Arbeit suchen, das Land wieder verlassen müssen.

Auch hier wird die CSU frohlocken, da sie mit ihrem Ansatz von Fremdenfeindlichkeit genau den Nerv zu treffen scheint.

Währenddessen weigert sich die Bundesregierung weiter, Seehofer in die Schranken zu weisen und bildet einen Arbeitskreis.

Die Bundesregierung will bis zum Sommer klären, ob und wie sie gegen den angeblichen Sozialmissbrauch von Zuwanderern vorgeht. Am Mittwoch setzte das Kabinett den Staatssekretär-Ausschuss zu dem Thema ein. Er soll bis Juni Ergebnisse vorlegen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.

Stuttgarter Friedenspreis 2014
Jetzt Vorschläge einreichen

Das Bürgerprojekt Die AnStifter schreibt in diesem Jahr zum zwölften Mal den Stuttgarter Friedenspreis aus. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an Initiativen und Personen, die “im sich Sinne einer weltoffenen Bürgergesellschaft in besonderer Weise für Frieden, Gerechtigkeit und eine solidarische Welt einsetzen”.

Vorschläge zum Preisträger kann jeder bis zum 31. März 2014 unter vorschlag@stuttgarter-friedenspreis.de einreichen (zur Not auch per Post an Die AnStifter, Werastraße 10, 70182 Stuttgart). Ganz wichtig ist uns eine gute Begründung des Vorschlags. Der Preis wird jeweils im Rahmen einer Friedensgala am 23. November 2014 im Stuttgarter Theaterhaus verliehen.

Die formale Seite

Bei den Vorschlägen – Eigenbewerbungen sind möglich, es gibt keine geografische Einschränkung – sind neben der kompletten Angabe des Absenders und einer kurzen Begründung Hinweise auf weitere Informationen zum Vorschlag empfehlenswert. Anonyme Vorschläge werden nicht berücksichtigt.

Verfahren und Wahl

Nach Sichtung werden alle Vorschläge, die den Kriterien (siehe oben) entsprechen, in gekürzter Form bis Mai 2014 in einem Wahlbrief zusammengefasst, auf die-anstifter.de, stuttgarter-friedenspreis.de über die Medien und elektronisch oder per Post versandt. Den Wahlbrief und den Stimmzettel erhalten alle, die den AnStiftern Zuwendungen gemacht haben (Spenden, Förderbeiträge, Sachleistungen) oder die Partner der AnStifter sind.

Jede/r Wahlberechtigte hat 3 Stimmen, die beliebig auf die Vorschläge verteilt werden können. Gewählt ist, wer wenigstens 50% der Stimmen erreicht. Erhält ein Vorschlag nicht die 50%, kommen die zehn Erstplazierten in einen zweiten Wahlgang, in dem die Stimmenmehrheit entscheidet.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die AnStifter sind eine gemeinnützige Initiative und eingetragen beim Amtsgericht Stuttgart. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit – am einfachsten durch den Förderbeitrag von wenigstens 50 Euro pro Menschel und Jahr – das sind nur 14 Cent täglich. Wir ziehen den Betrag per Lastschrift ein, wenn Sie uns formlos die Ermächtigung dazu und Ihre Kontonummer mitteilen. Der AnStifterbeitrag kann jederzeit ohne Wahrung von Fristen und Formen ausgesetzt oder gekündigt werden.

Weitere Informationen

Informationen zu den bisherigen PreisträgerInnen finden Sie auf der Seite des Friedenspreises. Falls Ihnen die Angaben zum Wahlverfahren und zur Arbeit der AnStifter unter  die-anstifter.de und stuttgarter-friedenspreis.de nicht ausreichen, können Sie uns gerne unter kontakt@stuttgarter-friedenspreis.de kontaktieren. Auch wenn Sie AnStifterIn oder Partner werden wollen, liegen Sie mit dieser Adresse goldrichtig.

Die AnStifter: Der Zivilgesellschaft den Rücken stäken.
Werastraße 10, D 70182 Stuttgart

Homophobie auf OpenPetition
Strafanzeige gegen Initiator von Online-Petition

Wie Süddeutsche.de heute berichtet liegt gegen den Initiator einer Online-Petition gegen die Festschreibung von „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im staatlichen Bildungsplan in Baden-Württemberg mittlerweile eine Strafanzeige und eine Dienstaufsichtsbeschwerde vor.

Es ist zu hoffen, dass das von Campact mitfinanzierte OpenPetition diesen Fall zum Anlass nimmt, über sein Selbstverständnis nachzudenken.

Unser Ziel ist die Bildung und Information von Bürgerinnen und Bürgern über politische Entscheidungsprozesse, die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements sowie die Beratung, Begleitung und Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern beim Erstellen, Verbreiten und Einreichen von Online-Petitionen. Dabei ist OpenPetition politisch neutral

Es ist zwar möglich, technische Mittel jedem zur Verfügung zu stellen und sich von den inhaltlichen Ergebnissen zu distanzieren, moralisch ist dies aber, wie die durch die Verbreitung auf rechtsextremen und evangelikalen Websites erfolgreiche Petition zeigt, höchst zweifelhaft.

Prozess gegen SS-Schergen eingestellt

Wie der Deutschlandfunk gestern berichtete hat wurde der Prozess gegen den SS-Mann Siert Bruins eingestellt, da mögliche Beweise verloren gegangen seien.

Erschrecken ist, dass er Jahrzehnte unbehelligt blieb und sich das OLG Hamm bei einem niederländischen Auslieferungsgesuchen sogar auf einen Erlass Hitlers berief.

Brandanschlag auf Asylbewerberheim
Folge geistiger Brandstiftung?

Seit Tagen wettert die CSU und insbesondere ihr Vorsitzender Ministerpräsident Seehofer gegen angebliche Armutsmigranten und versucht mit markigen Sprüchen Eindruck zu schinden und Stimmung für die Wahlen im Mai zu machen. Laut CSU-eigener Einschätzung  ist die Resonanz auf Sprüche wie „Wer betrügt, fliegt“ sehr gut. Dies lässt auf eine latente Ausländerfeindlichkeit schließen, wie sie z.B. auch die Universität Leipzig 2008 in einer Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung augenscheinlich wurde.

Wie Süddeutsche.de heute berichtet hat anscheinend ein junger Mann am frühen Mittwochmorgen die Stimmung in eine Tat umgesetzt und ein Asylbewerberheim im Münchener Vorort Germering angezündet. Zum Glück blieben die BewohnerInnen körperlich unverletzt.

Mich erinnert die ganze Situation stark an die Stimmungsmache in der Nachwendezeit. Lasst uns den Flüchtlingen beistehen. Zum Beispiel am Samstag um 13 Uhr in Feuerbach.

10. Mahnwache – 12. Januar 2014 – „Herr Stickelberger, handeln Sie!“

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An jedem 12. des Monats findet in Stuttgart die Mahnwache „Gerechtigkeit für Sant’Anna“ statt (12:30 – 14:00 Uhr) – zuletzt am Sonntag, 12. Januar 2014, auf dem Schillerplatz – vor dem Justizministerium (10. Mahnwache).

Fotos: Jens Volle

Im Zusammenhang mit dem Fritz-Bauer-Gedenkjahr 2013 haben wir an dieser Stelle den Landesjustizminister Rainer Stickelberger auf die Widersprüche zwischen seinen  Worten des Gedenkens an den vorbildlichen Juristen Fritz Bauer und seinem eigenen Nicht-Handeln – auch in bezug auf den Fall Sant’Anna – hingewiesen.

Andreas Müller scheint mit seinem Artikel Justiz verfolgt Justizkritiker in der Stuttgarter Zeitung vom 8.1 2014 direkt an Fritz Bauer anzuknüpfen, der 1958 formulierte:

„Es möchte unsere kriminalrechtliche und kriminal-politische Aufgabe sein, zunächst einmal die autoritären Schlacken vergangener und jüngster Jahrzehnte zu beseitigen, um aus Demokraten des Wortes Demokraten der Tat zu werden.“

Andreas Müller berichtet darüber, dass gegen Stickelberger (und auch gegen Kretschmann und Gall) ein Zivilverfahren wegen Amtspflichtverletzung beim Landgericht Freiburg anhängig ist.

„Die Vorwürfe gegen Rainer Stickelberger (SPD) könnten auch von Kritikern aus der grün-roten Koalition stammen. Schon seit Oppositionszeiten, wird ihm attestiert, wisse er um Missstände vor allem in der Stuttgarter Justiz. Doch als Justizminister unternehme er nichts, um gegen die in 58 CDU-Regierungsjahren entstandene ‚Verfilzung‚ anzugehen. Anstatt eine Task Force zu bilden und wichtige Schlüsselstellen neu zu besetzen, lasse er alles beim Alten. Das in Jahrzehnten gewachsene ‚System‘, mit dem sich einige Richter und Staatsanwälte gegenseitig schützten, bleibe unangetastet. Tatsächlich wundern sich manche grün-rote Koalitionäre, wie nahtlos der SPD-Ressortchef an die Tradition seiner CDU- und FDP-Vorgänger angeknüpft hat; vor allem personell setze er kaum eigene Akzente. …
Gegen Kretschmann & Co geht die Firma vor, weil sie „das schwere Erbe der CDU-geführten Landesregierungen“ nicht aufgearbeitet hätten; in diesem Zusammenhang wird auch auf den EnBW-Deal und den Polizeieinsatz im Schlossgarten verwiesen. Es gehe nicht nur um den eher symbolischen Betrag, sondern um das teilweise verlorene ‚Vertrauen der Bürger in die Justiz des Landes‘, heißt es in der Begründung. … “

… mehr im Flyer zur 10. Mahnwache

Demonstration am Samstag
Gegen jeden Rassismus – in Feuerbach und anderswo!

Am Samstag findet in Feuerbach eine Demonstration statt, mit der ein Zeichen für eine menschenwürdige Aufnahme von Flüchtlingen und gegen immer offener geäußerte rassistische Einstellungen in Bevölkerung und Politik gesetzt werden soll.

Details in unserem Terminkalender

Klaus von Dohnanyi, 1987

Zur Sicherung des zukünftigen Friedens, also der bleibenden Fähigkeit, Konflikte gewaltfrei zu lösen, sind uns gerade diejenigen unentbehrlich, die das geltende Recht infrage stellen.

Quelle: stern.de

Griechenland
Alles super?

Die Nachdenkseiten haben einen sehr ausführlichen, kritischen Blick auf die Situation in Griechenland geworfen und einen sehr lesenswerten Artikel verfasst.

Für eine #Gefahrenzone als Touristenattraktion!

Liebe Leut,

wäre das nicht auch etwas für andere Städte? Für Stuttgart? So eine richtige Gefahrenzone wie sie sie jetzt in Hamburg haben? Klingt doch nach großer weiter Welt. Nach Abenteuer…

Unter anderem auf einer mittlerweile von der Polizei selbst eingestandenen Lüge basierend hat die Hansestadt mehr als zwei Stadtquartiere zur Gefahrenzone erklärt (Die damit verbundenen Probleme hat Heribert Prantl gut aufbereitet). Und dabei weiß doch jedes Kind, dass man Lügen nicht zugeben soll. Wie das mit dem Lügen richtig funktioniert wird Peter Grohmann bei einer Lesung aus Alles Lüge außer ich am morgigen Mittwoch anlässlich des Neujahrsempfangs der Allmende Stetten noch einmal erläutern. (Unser eigener Neujahrsempfang findet übrigens am 9. Februar im Merlin statt.)

Im Sinne dieser Aufklärung wollen wir Ihnen auch durch die AnStifter mitfinanzierte Musikalische Begegnung mit der Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano am Donnerstag, den 23.1. und einen Film über das erste Jahr des NSU-Prozesses ans Herz legen.

Selber um Aufklärung wollen wir uns im Rahmen unseres Projekts zu 100 Jahre Erster Weltkrieg bemühen. Wenn Sie Interesse haben, sich mit einzubringen, freuen wir uns auf Ihren Besuch am 22. Januar in der DenkMacherei.

Freuen tun wir uns natürlich auch und ganz besonders, dass gleich zwei AnStifter-Projekte im Doppelhaushalt 2014/2015 der Stadt Stuttgart auftauchen: Die von uns mit angeschobene Initiative für ein Welthaus in Stuttgart erhält 100.000 Euro jährlich und auch das maßgeblich von Frank Ackermann koordinierte Philosophische Café der AnStifter kommt mit 10.000 Euro auf eine etwas sicherere Basis.

Nur das Beste für 2014 wünschen

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Sie haben Wettern der Woche vermisst? Es gab seit unserem letzten Newsletter nur eines am 26.12.: Peter Grohmann über Hosenscheißer