Newsletter
All überall, es brennt!

Liebe Leut,

Konfuzius meint, es sei besser, ein einziges Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. Doch: Die Welt brennt an allen Ecken und Enden. Wir meinen: wir brauchen kein weiteres Licht anzuzünden. Wir müssen nur endlich unsere zugekniffenen Augen öffnen.

So auch im Fall der Terroristen vom sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds und dem Verhältnis von Rechtsradikalismus und Polizei insgesamt. Vorletzte Woche gab der Onkel von Michéle Kiesewetter im Erfurter Untersuchungsausschuss einen erhellenden Einblick in das Beziehungsgeflecht des NSU-Umfelds. Plötzlich scheint die in Heilbronn ermordete Polizistin Michéle Kiesewetter nicht mehr nur ein Zufallsopfer, wie u.a. der Abschlussbericht der “Ermittlungsgruppe Umfeld” des baden-württembergischen Landeskriminalamts meint. Gleichzeitig werfen die neuen Erkenntnisse auch einen Schatten auf die Anklageschrift der Generalbundesanwalt im NSU-Prozess in München.

In Baden-Württemberg könnte nun ein NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags die Augen öffnen und eventuell ans Licht bringen, was viele nicht wahrhaben wollen. Doch bisher weigert sich das Parlament einen Ausschuss mit entsprechenden Kompetenzen einzurichten. Die Grünen wollen nicht gegen die SPD agieren und die SPD stellt sich hinter ihren Innenminister Gall. Das soll jetzt eine – auch von vielen Prominenten – unterstützte Petition ändern.

Unterschreiben auch Sie die Petition online – oder benutzen Sie die analoge Unterschriftenliste!

Erstunterzeichnende sind u.a. Jochen Dürr (Landessprecher der VVN-BdA), Hasan Tahsin Ersoy (Vorsitzender Türkischer Verein Tübingen), Annette Groth (MdB Die Linke), Harald Hellstern (Pax Christi Stuttgart), Chris Kühn (MdB Grüne), Andreas Linsmeier (Landesvorsitzender NaturFreunde), Bernhard Löffler (Regionsvorsitzender DGB-Region Nordwürttemberg), Jörg Tietze (Vorsitzender Stadtjugendring Stuttgart) und Wolf Wetzel (Autor “Der NSU-VS-Komplex”).

Die Erstunterzeichnenden betrachten die Aufklärung des Mordanschlages vom 25. April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese als eine Schlüsselfrage für den gesamten Komplex des neofaschistischen Terrortrios NSU und des Rechtsterrorismus überhaupt. Zu deutlich weicht dieses Verbrechen von dem Tatmuster der sonstigen NSU Morde ab. Auffällig ist auch, dass die gesamte Tatserie nach der Heilbronner Bluttat abgerissen sei.

Im Mittelpunkt der Fragen, die vom Untersuchungsausschuss beantwortet werden sollen, muss die Frage stehen, warum die Ermittlungsbehörden nie mit Nachdruck den Phantombildern nachgegangen sind, die unmittelbar nach der Tat von Zeugen des Hergangs angefertigt wurden. Diese Bilder weisen auf mehr als zwei Täter hin und keines von ihnen gleicht den als Schuldigen ermittelten Naziterroristen Mundlos und Böhnhardt.

Auch die Frage nach der Verwicklung von Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden in den Rechtsterrorismus bedarf dringend der Aufklärung.

Es grüßen recht freundlich

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS1: Vom 2. bis 5. Oktober fahren wir nach Dresden. 440 Euro pro Person.
PS2: Peter Grohmann wetterte diese Woche über die Russen – oder waren es die Amerikaner?
PS3: Albrecht Müller von den Nachdenkseiten plädiert angesichts der Situation in der Ukraine für eine neue Friedensbewegung.
PS4: Ende des Monats läuft die Einreichungsfrist für den Stuttgarter Friedenspreis aus. Schicken Sie jetzt noch schnell Ideen mit Begründung an vorschlag@stuttgarter-friedenspreis.de!
PS5: Unser Plakatwettbewerb zum Ersten Weltkrieg läuft noch bis Ende Mai.
PS6: Falls Sie auch gerade hinsichtlich der DE-Mail umworben werden: Das Konzept ist grundsätzlich fehlerhaft und nicht sicher, da es keine Verschlüsselung zwischen Sendenden und Empfangenden ermöglicht. Jede E-Mail wird auf den Servern entschlüsselt und kann manipuliert werden. Fallen Sie bitte nicht darauf herein. DE-Mail ist ein Problem und keine Lösung.
PS7: Wir stampfen gerade noch eine Podiumsdiskussion zur Ukraine am Montag, den 24.3. um 19:30 Uhr im WKV aus dem Boden. Andreas Zumach (taz) und Paul Russmann (Ohne Rüstung leben) haben zugesagt, Albrecht Müller von den Nachdenkseiten und Vertreter vom EUCOM und vom russischen Konsulat sind angefragt.
PS8: Danke allen, die bei der netten Zugfahrt zur Fukushima-Demo mit dabei waren! Wir versuchen, den nächsten Zug etwas länger fahren zu lassen.
PS9: Im nächsten Newsletter versuchen wir die zweistellige PS-Grenze zu knacken. Versprochen!


Wenn wir unsere Termine so anschauen, hoffen wir, dass Sie unter keiner Troll-Phobie leiden…

Erklärfilm zum NSU-Prozess

NSU Watch ist eine Initiative, die den NSU-Prozess in München beobachtet, ausführliche Protokolle der Gerichtsverhandlungen schreibt und auf Türkisch und Englisch übersetzt: www.nsu-watch.info

NSU-watch: Ein Erklärfilm zum NSU-Prozess

Wettern der Woche
Russki, go home

"Iwan go home!" – Peter Grohmanns "Wettern" vom 12.03.14

Was für ein Aufschrei, als Russland 1835 Texas annektierte, das bis dahin zu Mexiko gehöre! 1898 stellten die Sowjets unter militärische Verwaltung, unterwerfen die Philippinen und installieren ein Terrorregime. Dann wird Hawaii genommen, Puerto Rico, im März 1903 Honduras. Im gleichen Jahr sichern die Russen die Kontrollrechte über den Panama-Kanal, der wird russisches Hoheitsgebiet. 1905 folgt eine Militärintervention in der Dominikanischen Republik, na ja, was heisst schon Republik, und 1909 eine in Nicaragua. 1914 mischen sich die Kommunisten massiv in die innenpolitischen Machtkämpfe Mexikos ein, und dann geht’s weiter in Honduras, Kuba, Nicaragua – letztlich geht denen das ganze lateinamerikanische Kroppzeug auf den Wecker. Gut, in Shanghai hatten die Russen 1925 nichts zu suchen und dann kam ja bald der ganz große Krieg. 1947 verhindern die Russen eine sogenannte Volksregierung in Griechenland, 1958 greifen die Russen im Libanon ein, 1959 landen sie in der kubanischen Schweinebucht, im Mai 1964 kämpfen sie in Laos, stürzen im gleichen Jahr den brasilianischen Präsidenten, engagieren sich bis 1975 massiv in Vietnam und entlauben Wald, Feld und Flur. 1965 stürzen die Kriegstreiber in der Dominikanischen Republik Präsident, bombardieren in Kambodscha systematisch alle Dörfer zur vietnamesischen Grenze und sorgen in Bolivien für Ruhe. 1981 gewährt die UdSSR den Mudschahidin und anderen afghanischen Widerstandskämpfern massive finanzielle, militärische und logistische Hilfe in ihrem Kampf gegen fremde Truppen. 1983 erhält der Iran Waffenhilfe und ohne Vorwarnung wird die Inselrepublik Grenada besetzt. 1989 folgt Panama besetzt, weil die auch nicht mehr guttun. 1993 gibt’s Marschflugkörper mit Sowjetstern auf Bagdad, 1999 den Kosovokrieg und 2001 Kabul, da erinnern sich ja selbst die Jüngeren. Die Liste ist alles andere als vollständig.

Der Russe ist natürlich nicht doof – hunderte kleiner und grosser Einmischereien kommen dazu – mal gibt’s Waffen, Krimsekt, Kaviar, andere Drogen oder nur Rubel und Berater. Klar doch, die Russenfreunde haben alle einen Namen, etwa: Franco, Salazar, Pinochet, Batista, Duvalier, Reza Pahlavi, Chiang Kai shek, Gaddafi. Die vielen anderen Verbrecher sind mir entfallen.

Aber jetzt ist Schluss mit dem Anti-Amerikanismus, sonst kommen die Drohnen.

AnStifterKino
Fukushima – Chronik eines Desasters

Arte hat letzte Woche einen wirklich sehenswerten Film über die Atomkatastrophe von Fukushima online gestellt. In dem 45-Minüter werden teilweise Situationen aufgrund von umfangreichen Recherchen nachgespielt, um die Situation im März 2011 zu illustrieren.

Zum Film in Arte-Mediathek

12. Mahnwache am 12.3.2014 – Wir warten auf die Antwort des Justizministers!

Die 12. Mahnwache fand am 12.3.2014 auf dem Schillerplatz statt. Wir hatten einen Monat vorher Justizminister Stickelberger einen Offenen Brief zugestellt – wir warten weiter auf seine Antwort!

Wir haben in unseren Ansprachen die Versäumnisse der deutschen und vor allem der Stuttgarter Justiz – wie schon in dem Brief an den Justizminister – dargestellt und die Frage der Entschädigung ziviler Opfer von Massakern und anderer Unrechtstaten der deutschen Besatzungstruppen (Wehrmacht, SS, Waffen-SS) in den von diesen besetzten Gebieten während des Zweiten Weltkriegs thematisiert. Akuter Anlass: Der griechische Präsident Papoulias hat Bundespräsident Gauck am 6. März bei dessen Griechenland-Besuch in ungewöhnlicher Schärfe mit den Entschädigungsforderungen Griechenlands konfrontiert.

Ein Filmteam aus Konstanz hat uns bei der 12. Mahnwache begleitet und Aufnahmen gemacht. Es gestaltet einen Dokumentarfilm „Das zweite Trauma – das ungesühnte Massaker von Sant’Anna di Stazzema“ (Arbeitstitel) – mit dem Schwerpunkt auf dem Versagen der Politik und der Justiz bei der Aufarbeitung des Verbrechens. Der Filmautor Jürgen Weber stellte anschließend bei einem Treffen der AnStifter-Initiative Sant’Anna sein Projekt vor. Mehr …

 

Die Mahnwache “Gerechtigkeit für Sant’Anna”
findet an jedem 12. des Monats, 12:30 – 14:00 Uhr, in Stuttgart statt.

Fotos: Jürgen Weber (oben u. links), Peter Främke

#Fukushima-Demo
Jepp, es gibt noch Karten

fukushima2014Wunderbar soll das Wetter am Sonntag werden. Bis zu 18 Grad erwarten uns beim Demozug vom Bahnhof Kirchheim am Neckar zum AKW Neckarwestheim – und für unseren historischen Sonderzug zur Fukushima-Demo gibt es noch genügend Karten!

Also: Nix wie ran an die Buletten!

Fahrkarten bekommen Sie gegen Spende
– an der Mahnwache gegen Stuttgart 21 am Stuttgarter Hauptbahnhof,
– auf unserer Veranstaltung „Fukushima außer Kontrolle – Berichte und Hintergründe“ heute Abend im Bürgerzentrum West und
– direkt am Zug.

Wir sehen uns im Zug!

Fahrplan unseres Sonderzugs

Hinfahrt
Stuttgart Hbf ab 11.53 h, Gleis 5
Ludwigsburg ab 12.09 h, Gleis 2
Kirchheim (Neckar) an 12.33 h, Gleis 2
Rückfahrt
Kirchheim (Neckar) ab 16.34 h, Gleis 1
Ludwigsburg an 16.57 h, Gleis 4
Stuttgart Hbf an 17.16 h, Gleis 3

Wettern der Woche
Asche aufs Haupt

Newsletter
Eile vs. Besonnenheit

Liebe Leute,

haben Sie sich auch gewundert, was das letzten Montag sollte? Einen merkwürdigen Betreff gibt’s ja bei den AnStiftern häufiger. Aber dann auch noch gedutzt werden? Und ohne Termine? Nein, wir haben am Montag keine Transparenzinitiative gestartet. Es war nur ein fehlgeleitetes Protokoll der Steuerungsgruppe der AnStifter, in der sich monatlich unsere Arbeitsgruppen über die weiteren Vorhaben austauschen.

Dementsprechend war die Einladung für kommenden Mittwoch auch nicht wirklich für Sie und die anderen 7.182 Empfängerinnen und Empfänger unseres Newsletters gedacht – der Raum für unser nächstes Treffen fasst leider nur etwa 20 Personen. Wir versprechen aber, dass es demnächst mal wieder eine Vollversammlung der AnStifter geben wird, auf der zumindest ein-/zweihundert AnStifterinnen und AnStifter kritische Fragen diskutieren können.

Einige von Ihnen sprechen kritische Fragen auch als Antworten auf unseren Newsletter an. Ob es nun um den Bildungsplan, um Atomkraft oder, wie dem Protokoll der letzten Steuerungsgruppe zu entnehmen, um eine mögliche Beteiligung der AnStifter am Kirchentag nächstes Jahr in Stuttgart geht. Und immer erreicht uns sowohl positive als auch negative Kritik. Nicht immer ist es uns möglich, zeitnah darauf zu reagieren, was uns ausgesprochen Leid tut. Die folgende Ausführung über den Propheten Mohammed aus einer kirchlichen Sendung heute Morgen im Deutschlandfunk sollte uns allen bei all unseren Äußerungen zu denken geben:

Der Prophet kam mit einem seiner Begleiter in eine Stadt, um zu lehren. Bald gesellte sich ein Anhänger seiner Lehre zu ihm: »Herr! In dieser Stadt geht die Dummheit ein und aus. Die Bewohner sind halsstarrig. Man möchte hier nichts lernen. Du wirst keines dieser steinernen Herzen bekehren.« Der Prophet antwortete gütig: »Du hast recht!«. Bald darauf kam ein anderes Mitglied der Gemeinde freudestrahlend auf den Propheten zu: »Herr! Du bist in einer glücklichen Stadt. Die Menschen sehnen sich nach der rechten Lehre und öffnen ihre Herzen deinem Wort«. Mohammed lächelte gütig und sagte wieder: »Du hast recht!«. »Aber Herr«, wandte da der Begleiter Mohammeds ein: »Zu dem ersten sagst du, er habe recht. Zu dem zweiten, der genau das Gegenteil behauptet, sagst du auch, er habe recht. Schwarz kann doch nicht weiß sein«. Mohammed erwiderte: »Jeder Mensch sieht die Welt so, wie er sie erwartet. Wozu sollte ich den beiden widersprechen. Der eine sieht das Böse, der andere das Gute. Würdest du sagen, dass einer von beiden etwas Falsches sieht, sind doch alle Menschen hier wie überall böse und gut zugleich. Nichts Falsches sagte man mir, nur Unvollständiges«. (Quelle: Peseschkian, Nossrat (1989): Der Kaufmann und der Papagei. Frankfurt/M: Fischer, S.28.)

In diesem Sinne: Lassen Sie uns weiter gegen das Unrecht kämpfen, die Wahrheit suchen und dabei immer versuchen, die Sichtweisen der anderen Seite zu verstehen.

Herzliche Grüße

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Leider gibt’s nicht nur bei der Steuerungsgruppe nächsten Mittwoch wenige Plätze. Auch bei  Peter Grohmanns politischem Aschermittwoch sieht’s nicht gut aus. Wenn Sie also noch einen der letzten Plätze ergattern wollen, sollten Sie sich heute darum bemühen. Kartentelefon: 0711 / 40 20 7 -20

PPS: Im Gegensatz dazu können wir Sie sowohl bei unserer Veranstaltung Fukushima außer Kontrolle – Berichte und Hintergründe im Bürgerzentrum West nächsten Freitag als auch im Sonderzug zur Fukushima-Demo nächsten Sonntag noch gut unterbringen.

PPPS: Lesenswertes zur Vermögensentwicklung bei der ZEIT

PPPPS: Peter Grohmann wetterte über Bienen


Unsere und Ihre Termine (wir Lateiner wissen natürlich, dass das Wort von terminus, dem Grenzzeichen abstammt):

Wettern der Woche
Das haut die stärkste Biene um

Stuttgart Open Fair
Praktikumsstelle zu vergeben

Unsere Freunde vom Verein Colibri suchen eine Praktikantin oder einen Praktikanten.

Wir suchen für das Büro des Vereins Colibri – Beiträge für eine menschenwürdigere Welt e.V. und das Stuttgart Open Fair Sekretariat in Tübingen eineN PraktikantIn (m/w) zur Verstärkung unseres Teams.
Inhaltliche Schwerpunkte sind Eine Welt-Themen, Nachhaltige Entwicklung, entwicklungspolitische Bildungsarbeit und Kampagnen zur internationalen Handelspolitik (aktuell: das Transnationales Handels- und Investitionsabkommen TTIP zwischen USA und EU).

Ihre Aufgaben:
Im Praktikumszeitraum gilt es die folgenden Projekte zu begleiten:
* Groß-Veranstaltungen im Rahmen des Stuttgart Open Fair 2014 „Festung EU oder solidarisches Europa?“:
– Vorbereitung des Symposiums „Wirtschaftswende“ bei der Fairhandels-Messe
– Vorbereitung des Open Air WeltSTATTMarkt am 10.05.2014 auf dem Stuttgarter Schlossplatz: mit Bühnenprogramm, Infoständen, Aktionen

* Aufbau des Eine Welt Hauses in Stuttgart
* Aufbau der Eine Welt Regionalpromotoren-Stelle
* Projekte im Bereich internationale Handelspolitik
– Unterstützung der internationalen Kampagne zum „Alternative Trade Mandate“
– Unterstützung in der EU-weiten Kampagne gegen das TTIP

Wir arbeiten in einem Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen auf Augenhöhe. Regelmäßige Besprechungen im Büro, sowie Treffen und Plena in Stuttgart mit einem erweiterten Orgateam, den SOFa-Mitveranstaltern und/oder weiteren Kooperationspartnern bestimmen die Aufgabenverteilung und begleiten den Entscheidungsprozess im Projektverlauf. Je nach Eigeninteresse und Vorerfahrungen werden wir gemeinsam das genaue Profil der Praktikumsstelle erstellen.

Zu Ihnen:
Sie haben Vorerfahrungen zu Globalisierungsfragen und Entwicklungspolitik. Wir wünschen uns Spaß an der Arbeit im Team, Interesse an den benannten Themen und an der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren aus der Stuttgarter bzw. europäischen Zivilgesellschaft. Zudem verfügen Sie über kommunikatives Talent, gute mündliche und schriftliche Ausdruckfähigkeit und die Fähigkeit zu eigeninitiativem Arbeiten. Ihr Englisch ist verhandlungssicher.

Praktikumszeitraum:
15.03. – 31.05.2014

Unser Angebot:
Die Projektfelder des Verein Colibri und des Stuttgart Open Fair sind äußert vielfältig, es können in unterschiedlichsten Bereichen wertvolle Erfahrungen gemacht werden. Die Absprachen zu Vergütung und Zeitaufwand würden wir gerne persönlich treffen.

Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Frau Marieke Kodweiß (07071 255608) zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihre elektronische Bewerbung bis zum 28.02.2014.

Kontakt:
Marieke Kodweiß, m.kodweiss@stuttgartopenfair.de
Stuttgart Open Fair Sekretariat
c/o Colibri e.V.
Nauklerstrasse 13 | 72074 Tübingen | Germany
Tel + 49 (0) 7071 255608
www.stuttgartopenfair.de

Video
Die Folgen des Freihandels

Was die heute show zum „Freihandelsabkommen“ und zur Zulassung von Genmais zusammengeschnitten hat, enthält so viel Wahrheit, dass einem das Lachen im Halse stecken bleiben kann.

Das Freihandelsabkommen und der Kanzlermais

Transparenz
Das Protokoll, das zum Newsletter wurde.

Am Montag, den 24.3. habe ich ein Protokoll der AnStifter-Steuerungsgruppe über unseren Newsletterverteiler geschickt, sodass es statt den vorgesehenen 56 Empfängerinnen und Empfängern über 7.000 Menschen erreichte. Ich bitte um Entschuldigung.

Wir werden auf jeden Fall einmal wieder eine Vollversammlung organisieren. Der Raum, den wir für die nächste Steuerungsgruppe reserviert haben, reicht hierfür aber leider bei weitem nicht aus.

Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
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Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.
Ich soll Mailings nicht schnell mal rausschicken.

#Energiewende
Stuttgart auf Dauer nicht frei vom Einfluss der Atomkonzerne

Die Stadt Stuttgart stand ziemlich unter Druck: Der Stuttgarter Zeitung war durchgestochen worden, dass wer das Strom- und Gasnetz der Landeshauptstadt bekommen soll. Und so wirkte die eilig einberufene Pressekonferenz zur Beschlussempfehlung für den Gemeinderat wie eine Mischung aus nicht aufbereiteten Fakten und Verschleierung.

Die Fakten: Der zuständige Unterausschuss des Gemeinderats hat die verschiedenen Angebote abgewogen, Punkte vergeben und heraus kam eine Mischung aus Energie Baden-Württemberg und den Stadtwerken Stuttgart. Der Vertrag, der rückwirkend zum 1.1.2014 in Kraft treten soll, beinhaltet eine Netzeigentumsgesellschaft, an der die Stadt von Anfang an 74,9 Prozent hält, und eine Netzbetriebsgesellschaft, an der die Stadt zu Beginn 25,1 Prozent und ab dem 2019 zu 74,9 Prozent beteiligt ist. Den Rest hält der Atom- und Kohlekonzern EnBW (Kernenergie: 32,2%, Kohle: 35,4%).  Die EnBW hat besitzt damit die „üblichen Minderheitsrechte“, die es ihr ermöglichen, auf alle größeren Entscheidungen Einfluss zu nehmen.

Der Rückkauf des Netzes kostet die Stadt aus Eigenmitteln 96 Millionen Euro, wobei sie weitere 60% fremdfinanziert. Soweit die Aussage der Stadt. Daraus und aus dem städtischen Anteil von 74,9% lässt sich ein Wert des Netzes von 320 Millionen Euro ermitteln. Hinzu kommen noch Kosten der Entflechtung, die die Stadt mit 31 Millionen veranschlagt. Interessant wäre nun, diese Kosten dem gegenüberzustellen, was die Privatisierung der Technischen Werke Stuttgart (TWS) der Stadt finanziell gebracht hat.

Um die Entscheidung der Stadt nachvollziehen zu können, wäre es nun zwingend, zumindest die Bewertung der Angebote durch Punktevergabe zu kennen. Die Stadt ist aber auf Fragen der anwesenden Journalisten nach Transparenz nur ausweichend nachgekommen. Einerseits wurde erklärt, die abgegebenen Angebote würden nicht veröffentlichen, was auch wohl niemand wirklich erwartet hätte. Andererseits würde eine ausführliche Begründung der Entscheidung nach der endgültigen Gemeinderatssitzung am 12. März publiziert. Die eigentliche Entscheidung bliebe so intransparent.

Auch blieb unklar, wie eine langfristige Perspektive über das Jahr 2019 und auch über die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke der EnBW aussehen könnte.

Am Rande der Pressekonferenz ließen mich zwei Fakten aufhorchen. Einerseits plädierte Oberbürgermeister Fritz Kuhn stark für ein intelligentes Netz verbunden mit einer  Steuerung auch kleiner Stromverbraucher (hierzu lesenswert ist ein ZEIT-Artikel von 2012, der den Sinn infrage stellt). Andererseits ließ sich aus Äußerungen Matthias Albrecht, seines Zeichens Anwalt der Stadt, schließen, dass die EnBW ein ziemliches Datenchaos besitzt. So brauche der Konzern bis 2016, um die Kunden zu ermitteln und aus ihrem Datenbestand zu extrahieren, die sich im Bereich der Stadt Stuttgart befinden.

Alles in allem bleibt bedauerlich, dass sich, wo die Stadt sich doch ausdrücklich zur Energiewende bekennt, mit der EnBW einen hierfür so schlecht vorbereiteten Partner  an Bord geholt werden soll. So unwahrscheinlich es ist, dass der Gemeinderat der Beschlussvorlage seines Unterausschusses nicht folgt, würde dies doch von finanzieller und ökologischer Vernunft im Sinne echter Nachhaltigkeit sprechen.

Pressemitteilung der Stadt Stuttgart zur Konzessionsvergabe

Wie kommt die Energiewende wieder in Schwung?

fluegel.tv-Videos eines Fachgesprächs am 7. November in Stuttgart

1. Begrüssung und Einleitung, Edith Sitzmann, MdL

Wie kommte die Energiewende wieder in Schwung? Fachgespräch, Stuttgart, 07.11.2013: E. Sitzmann, MdL

2. Eine flammende Rede pro: Rainer Baake, AGORA Energiewende

Wie kommte die Energiewende wieder in Schwung? Fachgespräch, Stuttgart, 07.11.2013: R.Baake, Agora

3. Bemerkenswerte Äusserungen: Dr. Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender EnBW

Wie kommte die Energiewende wieder in Schwung? Fachgespräch, Stuttgart, 07.11.2013: Mastiaux, EnBW

4. Podiumsdiskussion

Wie kommte die Energiewende wieder in Schwung? Fachgespräch, Stuttgart, 07.11.2013: Podium

5. Publikumsrunde und Fazit, Claus Schmiedel, MdL

Wie kommt die Energiewende wieder in Schwung? Fachgespräch, Stuttgart, 07.11.2013: Publikumsrunde

Nach nur 69 Jahren
Auschwitz-Wachleute endlich verhaftet

69 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau wurden heute drei ehemalige Wachmänner in Baden-Württemberg verhaftet. Die drei 88, 92 und 94 Jahre alten Männer kommen aus dem Enz-Kreis und dem Rhein-Main-Gebiet und befinden sich nun im Justizvollzugskrankenhaus in Hohenasperg in Untersuchungshaft. Weitere Hausdurchsuchungen gab es in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Ihnen wird Beihilfe zum Mord vorgeworfen.

Das alles kommt spät, aber besser spät als nie. Endlich setzt sich die Auffassung durch, dass auch Wachmänner an den Ermordungen beteiligt waren, selbst wenn ihnen eine individuelle Tat nicht nachgewiesen werden kann.

Spiegel Online berichtet über die Verhaftungen und zitiert Pressesprecherin Claudia Krauth von der Staatsanwaltschaft Stuttgart: „Bei den dreien sehen wir einen dringenden Tatverdacht. Das Ziel ist nachzuweisen, dass sie in Auschwitz waren und dass sie Beihilfe zum Mord geleistet haben.“

Der erwachende Eifer der Stuttgarter Staatsanwaltschaft ist erfreulich. Zu hoffen ist auch, dass sie endlich dieselbe Aktivität bei den SS-Mördern des Massakers in Sant‘ Anna di Stazzema zeigt, auch wenn die Anwältin der Hinterbliebenen diese Hoffnung nicht teilt.

Creative Commons
Freie Lizenzen bei ARD & ZDF?

Leonhard Dobusch, Juniorprofessor für Organisationstheorie an der FU Berlin hat für den SPD-nahen Verband D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt ein lesenswertes Papier unter dem Titel Creative Commons im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Probleme und Potentiale veröffentlicht.

In der Kurzstudie zeigt er die Chancen durch die Nutzung von Creative Commons auf, geht auf Probleme durch die Nutzung von GEMA-Inhalt, beim Umgang mit fremden Material und bei der Vergütung ein, spricht Fälle an, in denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk jetzt schon auf Creative Commons-Lizenzen zurückgreift und legt dar, in welchen Schritten sich Creative Commons dort verbreiten könnte.

Bei Creative Commons handelt es sich um ein Lizenzmodell, welches mittels verschiedener Versionen die Nutzungsrechte des unter ihm publizierten Inhalts klar regelt. So gibt es eine Abstufung von einer alleinigen Namensnennung über Rechte zur Bearbeitung bis hin zur Regelung der kommerziellen Nutzung.

Gentechnik
Doch kein Heilsbringer?

Am 30. Januar lehnte der Bundestag es mehrheitlich ab, der die Regierung mit einem klaren Mandat für ein Nein zum Gen-Mais 1507 nach Brüssel zu schicken. Daraufhin enthielt sich die Bundesregierung ihrer Stimme und machte so den Weg zu einer Zulassung des Gen-Maises 1507 frei.

Gestern dann berichtete Report München über Erfahrungen in bisherigen Anbaugebieten: Die Bauern erlitten Umsatzeinbrüche und mussten mehr Pestizide einsetzen – ganz im Gegensatz zu den Besprechungen der Gentechnik-Industrie.

Wer weiß, ob diese Infos unsere industriefreundliche Regierung hätten umstimmen können. Trotzdem schade, dass der Bericht erst eine Woche nach dem Brüssler Votum ausgestrahlt wurde.

Filmtipp
Wie Frauen im US-Militär vergewaltigt werden

Seit gestern steht die Dokumentation Der niederträchtige Krieg – Wie Frauen im US-Militär vergewaltigt werden als Video in der WDR-Mediathek. Die Sendung bietet erschreckende Einblicke in die Schicksale der Soldatinnen, die zu Tausenden jedes Jahr Opfer werden. Allein für 2010 sprechen offizielle Stellen von 20.000 Vergewaltigungen.

Die aktuellsten Zahlen aus der Bundeswehr sprechen von 2-4 Vergewaltigungen im Jahr 2012 bei einem leicht geringeren Frauenanteil von 10%. Gleichzeitig berichten knapp die Hälfte der Soldatinnen in der Bundeswehr von sexuellen Übergriffen.

VVS
Angewandte Bürgerbeteiligung?

Hier kam die Idee rein, dass sich möglichst viele kritische Köpfe für einen Platz im baden-württembergischen Fahrgastbeirat bewerben sollten. Das Gremium hat leider nur beratende Funktion und ist deshalb eher ein Instrument des Zuhörens als der echten Mitbestimmung. Trotzdem könnte eine Beteiligung interessante Einblicke bieten – und eine Weiterentwicklung der Kompetenzen muss ja auch nicht ausgeschlossen sein.

Wettern der Woche
So oder so