Wir lieben Überwachung

Wir Lieben Überwachung

von Alexander Lehmann.


Gehe zu Stasi versus NSA. Realisiert von OpenDataCity (CC-BY 3.0)

Mitschnitt
Wie schützt sich die Demokratie? Sichtweisen auf den NSU Komplex

Diskutanten: Thomas Moser (Freier Journalist), Alexander Salomon (MdL), Gökay Sofuoglu (Türkische Gemeinde)
Moderation: Ellen Esen (Rechtsextremismusexpertin)
Veranstalter: Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Landeshauptstadt Stuttgart

Podiumsdiskussion: Wie schützt sich die Demokratie? Sichtweisen auf den NSU Komplex

Leider war es mir nicht erlaubt, die anschließende, sehr interessante Diskussion mitzuschneiden.

Das Wettern der Woche
Folklore

Folklore – Peter Grohmann's "Wettern" vom 10.12.2014

Thüringen, Du schönes Land
Deutschlands grünes Herz genannt
Hilfst mit Köpfen und mit Händen
Den Fünfjahrplan zu vollenden…

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Für eine Kultur des Reparierens
Repair Café West gründet Verein und startet Buchprojekt

In Stuttgart kam die Idee der Repair Cafés spät an. Im „Land der Tüftler und Denker“ wurde wohl scheinbar lieber neu gekauft oder zuhause im Keller gewurschtelt. Doch in diesem Jahr entstanden innerhalb von wenigen Monaten Repair Cafés in mehreren Stadtteilen: Wangen, West, Hallschlag, Vaihingen. Überlegungen gibt es auch in Untertürkheim und Ost.

18 Mitglieder vom Reparaturcafe West trafen sich nun am Wochenende und gründeten den Verein „Werkstadt Stuttgart“. Der gemeinnützige Verein möchte die Entwicklung der Repair Cafés in Stuttgart und Umgebung vorantreiben, bei der Gründung unterstützen, Workshops anbieten und eine nachhaltige „Reparatur-Kultur“ etablieren. Außerdem liegt bereits ein fertiges Konzept für eine offene Werkstatt, die rund um die Uhr genutzt werden soll, in der Schublade.
Der Bedarf ist offenbar vorhanden. In Vaihingen wurde bereits der erste Termin sehr gut angenommen. Das Reparaturcafe West platzte am Samstag mit 70 Teilnehmern und 30 Reparateuren aus allen Nähten. An Experten mangelt es dort jedenfalls nicht: nach jedem Termin melden sich Leute mit Spezial- und Allgemeinwissen, die mitmachen wollen. Nun ist die Frage, ob man eher auf einen größeren Veranstaltungsort ausweichen sollte oder die Termine zweiwöchentlich durchführen sollte, oder beides.

Damit sich die Reparatur-Kultur auch in die Wohnzimmer und Keller außerhalb der organisierten Termine verbreitet, wird im Mai 2015 ein Buch veröffentlicht – eine Kooperation zwischen frechverlag und Repair Café West. Es soll die Entstehung und die Hintergründe der Initiative genauso zeigen wie einige Standardreparaturen im Haushalt.

Alexei Kozlov
Situation der russischen Zivilgesellschaft & der Ukraine-Konflikt

Am Freitag, den 4. Dezember 2014 berichtete Alexei Kozlov auf Einladung der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und der AnStifter im Welthaus Stuttgart über die Situation der russischen Zivilgesellschaft.

Alexei Kozlov: Situation der russischen Zivilgesellschaft & der Ukraine-Konflikt

Gemeingüter
Das Mietshäuser Syndikat in Tübingen

Am Samstag, den führte eine Exkursion der AnStifter zum Mietshäuser Syndikat nach Tübingen. Ziel war es, die theoretischen Grundlagen, die Axel Burkhardt bei seinem Vortrag am 1. Dezember in Stuttgart gelegt hatte, durch einen Eindruck vor Ort zu vertiefen.

Vom Bahnhof führten uns Marc Amann und zwei seiner Kollegen vom Mietshäuser Syndikat zuerst Richtung Epplehaus, dem ältesten besetzten und immer noch in Selbstverwaltung befindlichen Haus in Tübingen – nicht, ohne dabei auf die neueste Besetzung von Anfang Dezember 2014 hinzuweisen, die Anfang Dezember auf dem Gelände des Tübinger Güterbahnhofs stattfand. Beide Projekte zeigen nach Angaben der Drei, das Funktionieren der sogenannten Tübinger Linie.
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Stuttgarter Erklärung zur Agro-Gentechnik

Des Bündnisses Gentechnikfreie Landwirtschaft Baden-Württemberg vom 29.11.2014.

Vor dreieinhalb Jahren hat die grün-rote Landesregierung im Koalitionsvertrag erklärt: „Baden-Württemberg muss völlig gentechnikfrei bleiben“. Seither hat sie einiges getan, um diesem Ziel näher zu kommen:

  • Auf den landeseigenen Flächen ist der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen über die Pachtverträge ausgeschlossen;
  • Die tierhaltenden Landesanstalten in Aulendorf und Boxberg verwenden ausschließlich gentechnikfreie Futtermittel;
  • Baden-Württemberg ist dem europaweiten „Netzwerk Gentechnikfreier Regionen“ beigetreten;
  • Die Landesregierung hat per Erlass einen Umfeldschutz für Naturschutzgebiete von 3.000 Metern festgesetzt, welcher ebenfalls im neuen Naturschutzgesetz aufgenommen und verankert werden soll;
  • Das Qualitätszeichen Baden-Württemberg schreibt für Fisch, Honig, Geflügel, Eier und Lammfleisch ab 2015 Gentechnikfreiheit vor.

Als Bündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft Baden-Württemberg begrüßen wir diese Ansatzpunkte sehr. Gleichzeitig sehen wir noch große Herausforderungen vor uns liegen, um dem klaren Verbraucherwunsch nach umfassender Gentechnikfreiheit in Baden-Württemberg gerecht zu werden. Denn: Baden-Württemberg ist heute noch lange nicht frei von Agro-Gentechnik.

Einfallstor schließen – keine gentechnisch veränderten Futtermittel!
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Till Simplizius
Satiren21 – Geschichten zur bestgeplanten Katastrophe

Till Simplizius Satiren21 - Geschichten zur bestgeplanten KatastropheMit Humor kann man das Projekt S21 und seine Protagonisten oft viel wirksamer bloßstellen als mit Argumenten. Und vielleicht erreicht man über den Humor auch Menschen, denen die Materie bisher zu kompliziert oder ungemütlich war, um sich tiefer damit zu beschäftigen.

38 Seiten Paperback, 148 x 210 mm, 2,50 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3 944 137 70 4

Im Buchhandel, an der Mahnwache K 21, in der DenkMacherei, Werastraße 10, 70182 Stuttgart oder beim Peter-Grohmann-Verlag.

Pressemitteilung
NSU-Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg: Außerparlamentarische Begleitung notwendig

Am heutigen Montag tagt die zweite Sitzung des Untersuchungsausschuss des baden-württembergischen Landtags zum Nationalsozialistischen Untergrund. Themen der nichtöffentlichen Sitzung sind Verfahrensfragen, Beweisanträge und die Festlegung der Sitzungstermine. Heute genau vor einem Monat forderten 100 Teilnehmer der Konferenz „NSU im Staat!“ in der Musikhochschule Stuttgart die Stärkung der Zivilgesellschaft, Aufklärung im Bund und in Baden-Württemberg und die Kontrolle von Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten. Die AnStifter werden daher die Sitzungen des NSU-Untersuchungsausschusses protokollieren und veröffentlichen.

„Besser spät als nie hat sich der baden-württembergische Landtag zum dringend benötigten NSU-Untersuchungsausschuss durchgerungen“, erklärt Dominik Blacha von den AnStiftern. „Das Gremium muss die Zusammenhänge zwischen der rechtsterroristischen Szene und den Behörden lückenlos und sachlich aufklären und darf sich nicht in parteipolitischen Querelen verlieren. Die bisherigen Untersuchungsausschüsse im Bundestag und in Thüringen haben gezeigt, dass nur diese Überparteilichkeit Aussicht auf Erfolg verspricht. Gleichzeitig darf die Zivilgesellschaft keinesfalls nun die Hände in den Schoß legen und alle Verantwortung an die Ausschussmitglieder abgeben. Wir rufen dazu auf, den Ausschuss intensiv zu begleiten, um so auf ungeklärte Tatsachen und Blockaden durch Behörden hinzuweisen.“

Die AnStifter haben vor, die Sitzungen des NSU-Untersuchungsausschusses ausführlich zu protokollieren und auf einer speziellen Internetseite zu veröffentlichen. Andere zivilgesellschaftliche Organisationen oder Initiativen, sowie Einzelpersonen können sich dem Projekt anschließen.

Der  genaue Titel des Untersuchungsausschusses lautet: „Die Aufarbeitung der  Kontakte und Aktivitäten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in Baden-Württemberg und die Umstände der Ermordung der Polizeibeamtin  M. K.“. Sitzungstermine finden Sie unter https://www.landtag-bw.de/home/der-landtag/gremien/fruhere-ausschusse/untersuchungsausschusse-15-wp/untersuchungsausschuss-rechtster.html, den Einsetzungsantrag unter http://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP15/Drucksachen/6000/15_6049_D.pdf.
Die Referate der von den AnStiftern, der Neuen Richtervereinigung und der Internationalen Liga für Menschenrechte veranstalteten Konferenz „NSU im Staat!“ wurden komplett aufgezeichnet und unter www.die-anstifter.de/?p=20892 veröffentlicht. Den genauen Wortlaut des Appells an Staat und Zivilgesellschaft finden Sie unter www.die-anstifter.de/?p=20889.

Demokratische Kontrolle von Geheimdiensten – machbar oder aussichtslos?

Dokumentation der Podiumsdiskussion „Demokratische Kontrolle von Geheimdiensten – machbar oder aussichtslos?“ im Rahmen der Verleihung des Stuttgarter Friedenspreises an Edward Snowden.

Die Gesprächspartner von Fritz Mielert waren: Die taz-Chefredakteurin Ines Pohl, die Sprecherin des Chaos Computer Clubs Constanze Kurz und der Historiker Prof. Dr. Josef Foschepoth.

Die AnStifter Gestern wurde bekannt, dass die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen wegen der Abhörung des Mobiltelefons von Bundeskanzlerin Merkel einstellen will. Gleichzeitig gingen Meldungen über drastische Erhöhungen der Budgets der Geheimdienste durch die Presse. Was ist los in diesem Land, dass in dieser Situation so eine Dreistigkeit ans Tageslicht kommt?

Constanze Kurz Die Meldung tauchte bisher nur im Fokus auf und wurde noch nicht bestätigt. Für mich war die Strafanzeige wegen des Abhörens von Merkels Telefon ohnehin nicht von hoher Bedeutung, da ich der Meinung bin, dass dieser Einzelfall hinter den Massenüberwachungsskandal bzw. den vielen einzelnen Skandalen zurücktritt.
Was mir so durch den Kopf ging bei dem Statement von Edward Snowden und natürlich auch bei der Laudatio, ist, dass wir die Geheimdienste nicht schicksalshaft hinnehmen dürfen. Wir sind ja schließlich diejenigen, die die Geheimdienste finanzieren. Wir wählen diejenigen, die sie kontrollieren sollen und für ihren gesetzlichen Rahmen zuständig sind.
Vor allem durch den verlorenen Nimbus der Geheimdienste sehe ich in diesem Skandal eine gewisse Chance. Auch geht ihr Spielen mit den Ängsten der Bevölkerung, aus dem das System der Geheimdienste teilweise seine Legitimität bezieht, nicht mehr ganz auf. Ich glaube, wir haben einen Zeitpunkt der Geschichte erreicht, an dem wir erfolgreich gegensteuern können.
Gerade bei den Festakten anlässlich des 25. Jahrestags des Mauerfalls, musste ich sehr oft daran denken wie ich als Teenager vor dem Stasi-Hauptquartier in der Normannenstraße stand. Damals haben wir auch nicht geglaubt, dass wir einen so großen Geheimdienstkomplex einmal loswerden können.
Dabei gibt es einen entscheidenden Unterschied zu damals: Heute können wir unsere Kritik laut äußern. Und das sollten wir auch tun.

Die AnStifter Die Debatte rund um den NSA-Überwachunsgskandal kreist stark um technische Details. Ist diese Fokussierung richtig oder müssen wir uns davon emanzipieren?

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„Wir sind am Ende unserer Kräfte, nicht aber unserer Flucht“

Die zwei- bis dreihundert syrischen Flüchtlinge, die seit dem 19. November 2014 am Rande des Syntagma-Platzes im Zentrum Athens gegenüber dem griechischen Parlamentsgebäude auf Decken sitzen oder liegen begreifen sich immer noch auf der Flucht. Sie wollen mit ihrem Hungerstreik Papiere um weiterreisen zu können und für den Übergang ein Dach über dem Kopf sowie eine soziale und medizinische Grundversorgung. Die Europäische Union zwingt ihnen mit Griechenland ein Fluchtziel auf, in das sie nie wollten und das nicht bereit oder in der Lage ist, ihnen ein Obdach und das Existenzminimum zu garantieren.

Bassem ist aus Damaskus geflohen. Er zeigt tiefe Narben an Finger und Kopf. Einmal sei er ohne Papiere aus dem Haus gegangen und von der Polizei auf der Straße aufgegriffen worden. Eine Woche lang saß er im Gefängnis bis seine Identität geklärt war. Beim Verhör wurde er geschlagen und mit einem Schneidewerkzeug wurde ihm eine Fingerkuppe gespalten. Nach vier Jahren Krieg hat er seine bisherige Existenz hinter sich gelassen. Nun lebt er seit sechs Wochen als Obdachloser in den Parks und Straßen Athens wie Hunderte andere syrische Flüchtlinge. Darunter auch zahlreiche Familien mit kleinen Kindern. Griechenland und die Europäische Union verstoßen damit massiv gegen die UN-Kinderrechtskonvention und die allgemeinen Menschenrechte.

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Wettern der Woche
250

250 – Peter Grohmann's "Wettern" vom 3.12.2014

Die Berufsdemonstranten aus Stuttgarts Halbhöhenlagen haben die Stadt verändert. Und heißa, was für ein Aufgebot, fast jede Woche: Bis an die Zähne eingepackte Polizei steht Spalier und schützt die Shoppingmalls, wenn die Möchtegern-Revolutionäre im Sturmschritt dabei sind, unsere Stadt zwischen Wald und Reben auseinanderzunehmen. Montag für Montag, seit 250 Wochen(!) verbündet sich ein abgewracktes Bildungsbürgertum mit arbeitsscheuem Gesindel, mit Drogendealern, Besserwissern, Nörglern, Zukurzgekommenen bei fetten Immobiliendeals und anderen Angsthasen vor der Zukunft und macht diese unsere Stadt unsicher. Mal 2000 bis 3000, mal 1500, mal mehr, mal weniger – und das seit 250 Wochen! Jeeeeden Montag! Das ist fast noch schlimmer als die sogenannte Mahnwache vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof, die seit vier Jahren Tag und Nacht in der Gegend herummahnt – täglich 24 Stunden, bei jedem Wetter! Das hat selbst meine Omi Glimbzsch in Zittau nicht erlebt – nicht unterm Kaiser, nicht unterm Hitler, nicht unterm Grotewohl! Mit aggressiven Schreien wie „Oben bleiben – Köpfchen zeigen“ ziehen die Antidemokraten nach ihrer Kundgebung durch die Straßen der Innenstadt, fühlen sich wie Lokführer oder Piloten und missbrauchen das Recht auf Einkauf und Konsum. Was da marschiert, ist eine gefährliche und selbstsüchtige Bürgermischung von selbst ernannten Demokraten, parteimüde und bereit, auch am kommenden Montag zur 250. Montagsdemo zu erscheinen – koste es, was es solle.
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Obdachlos und ohne Geld
Syrische Flüchtlinge hungern in Athen

Rund 200 syrische Flüchtlinge sind seit 24. November 2014 vor dem griechischen Parlamentsgebäude in Athen in den Hungerstreik getreten. Sie fordern Unterstützung durch die griechischen Behörden und die Weiterreise in andere Länder der Europäischen Union.

Syrische Flüchtlingsfamilien mit Kindern leben als Obdachlose in den Straßen von Athen. Nun geht ihnen das Geld aus und sie sind verzweifelt. Aus einer Sitzblockade vor dem Parlamentsgebäude in Athen am 24. November 2014 wurde nun ein unbefristeter Hungerstreik. Direkt gegenüber dem griechischen Parlamentsgebäude an der vielbefahrenen Hauptstraße am Syntagma-Platz haben sie Decken ausgelegt und Planen aufgespannt. Im hinteren Bereich türmt sich die Habe der Flüchtlinge aus Syrien. Meist ein paar Koffer, Tüten. Am frühen Abend des 27. November spielen Kinder unter den Planen. Sie sind die einzigen aus der Gruppe, die in den letzten vier Tagen gegessen haben. Ihre Eltern und die jungen Erwachsenen befinden sich im Hungerstreik. Doch die griechische Regierung ignoriert die Flüchtlinge bislang weiter.

Die Lage in der griechischen Hauptstadt ist für sie mehr als prekär. Die syrischen Flüchtlinge beklagen, dass sie von den griechischen Behörden weder Aufenthaltspapiere, noch finanzielle Unterstützung oder eine Unterkunft erhalten haben. Zum Teil seit Monaten nicht. „Was sollen wir jeder für sich allein ein Kellerloch oder einen Hinterhof zum Schlafen suchen“, so ein Familienvater. Hier in der Gruppe seien sie wenigstens vor den Überfällen von Kriminellen und Rassisten sicher. Die Kinder sind dick eingepackt. Das ist auch notwendig, denn die Temperaturen in Athen sinken dieser Tage nachts auf unter 10 Grad. Vielen der Flüchtlinge hier ist das Geld ausgegangen, welches sie aus Syrien noch bei sich hatten. Für sie war dies das Letzte was von ihrer Existenz in Syrien übriggeblieben war. „Ich streike, weil ich schon zuvor nichts zu essen hatte“, sagt mir ein junger Mann, der wie die meisten hier weiter „nach Deutschland, Schweden oder England“ will. Hier würden sie genauso sterben wie in Syrien, ergänzt er.

Direkte Verhandlungen mit der griechischen Regierung gab es noch nicht, so einer der jungen Syrer mit Signalweste, welche die Gruppe auf der Straße bewachen. Es kämen aber immer mehr griechische Bürgerinnen und Bürger um ihnen zu helfen und „die Medien“ um ihren Hilferuf zu hören. Ihre ganze Hoffnung gilt der Europäischen Union „die müssen doch was tun“.

AnStifter Jürgen Weber aus Athen, 27. November 2014

Fotos unter www.esPRESSo-Blog.eu  Über den Verlauf des Hungerstreikes wird auf dem Blog weiter aus Athen berichtet.

Axel Burkhardt
Gemeinsam wohnen, vernetzt finanzieren. Das Konzept Mietshäuser-Syndikat

Videomitschnitt eines Vortrags von Axel Burkhardt vom Mietshäuser Syndikat Tübingen über die Möglichkeiten, Immobilien dem Markt zu entreißen und einen Raum „zwischen Staat und Privat“ zu schaffen.

Axel Burkhardt: Gemeinsam wohnen, vernetzt finanzieren. Das Konzept Mietshäuser-Syndikat

 

Giusi Nicolini
Als Europäer gehen uns die Flüchtlinge auf Lampedusa alle an!

Giusi Nicolini, die Bürgermeisterin der Mittelmeerinseln Lampedusa und Linosa, war am Samstag, den 29.11. zu einer von den AnStiftern unterstützten Podiumsdiskussion im Haus der katholischen Kirche per Videokonferenz zugeschaltet. Sie berichtete über den Umgang der Inselbewohner mit den Flüchtlingen und die Unterstützung, die die Inseln momentan bekommen. Außerdem richtete sie klare Forderungen an die Politik.

Giusi Nicolini: Als Europäer gehen uns die Flüchtlinge auf Lampedusa alle an

In einer Gesprächsrunde erörterten Dr. Antonio Russo (Leiter der Abteilung Immigration ACLI Italien), Pfarrer Werner Baumgarten (AK Asyl Stuttgart) und Fritz Weller (Bereichsleiter Migration und Integration Caritasverband für Stuttgart e.V.) die Herausforderungen aus ihrer Sicht.

Über unsere postkolonialen Vorurteile kurz vor Weihnachten

Wieviel Rassismus steckt in der Entwicklungshilfe? Welche postkolonialen Vorurteile haben wir selbst, wenn wir denken, anderen etwas Gutes zu tun?

Der norwegische „Internationale Hilfefonds von Studenten und Akademikern“ warnt vor diesem Video: We’re messing with you. Wir führen dich an der Nase herum.

Who Wants To Be A Volunteer?

Dass es nötig ist sich kritisch mit Rassismus in der Entwicklungshilfe und Vorurteilen gegenüber dem afrikanischen Kontinent auseinanderzusetzen, zeigen die nominierten Videos für den Rusty Radiator Award, den Preis für schlechte Entwicklungshilfekampagnen. Noch ein paar Tage lang kann abgestimmt werden.

Und wer gern Kritik an der Kritik übt, findet einen interessanten Artikel über dieses Projekt auf der Seite von glokal e.V.

Und weil es zum Thema passt und gerade aktuell ist: eine bitterböse Polemik von Jan Böhmermann über Campino und das Band Aid 30 Projekt. #dotheyknowitsscheisse

Eier aus Stahl: Campino & Band Aid 30 - Do they know it's Scheiße? - NEO MAGAZIN mit Jan Böhmermann

Und seine Reaktion dazu. Im Radio-Interview mit 1live kann Campino weder mit Kritik gut umgehen, noch eine genaue Aussage treffen, wohin die Spendeneinnahmen gehen.

Rüstungsregion Bodensee
Reportage des Greenpeace-Magazins

Das Greenpeace-Magazin hat eine Reportage zur Rüstungsproduktion am Bodensee online gestellt und lässt alle Seiten zu Wort kommen – auch Lothar Höfler: „Am Bodensee spielen Politik und Kirche die narkotisierende Unterhaltungsmusik, damit die Rüstungsfirmen ungestört ihren Geschäften nachgehen können“.

Lothar Höfler ist mit seinem Netzwerk „Waffen am Bodensee“ Mitglied der Aktion Aufschrei – stoppt den Waffenhandel, die 2012 den Stuttgarter Friedenspreis bekamen.

Trotz Friedensgala
Mehr Ausblick als Rückblick

Liebe Leut,

es ist Zeit, Danke zu sagen. Unser Dank gilt allen, die an unserer Friedensgala am Sonntag mitgewirkt haben – ob im Publikum, vor einer Kamera oder hinter der Bühne. Ohne Sie, ohne Euch wäre die Veranstaltung so nicht möglich gewesen. Wir hoffen, dass wir mit der Gala ein paar Denk- und Handlungsanstöße geben konnten. Wenn es noch nicht gefunkt haben sollte, lohnt es sich auf jeden Fall, die Dankesrede von Edward Snowden noch einmal mit Untertiteln anzuhören.

Rede von Edward Snowden
Fotos
Laudatio von Ines Pohl als Text
Erste Presseschau
Kompletter Mitschnitt der Friedensgala von Cams21

Und ja, wir planen eine kleine gebundene Dokumentation der Friedensgala – inkl. der online noch fehlenden Texte.

Die Frage der Überwachung wird uns sicherlich noch weiter beschäftigen. Doch vorerst werden wir uns dieses Jahresrest nlang wieder anderen wichtigen Themen widmen: Diese Woche stehen erst einmal zwei Veranstaltungen zu Europas Umgang mit Flüchtlingen an: Am Freitag, den 28.11. um 19:30 Uhr eine szenische Lesung mit der italienischen Theatergruppe Teatralia Europa mit dem Titel “Lampedusa, 3. Oktober 2013” und am Samstag, den 29.11. um 17 Uhr eine Diskussion mit der Bürgermeisterin von Lampedusa, Giusy Nicolini, unter dem Titel: “Als Europäer gehen uns die Flüchtlinge auf Lampedusa alle an”.

Am Montag, den 1.12. berichtet uns Axel Burkhardt ab 19:30 Uhr in der GLS-Bank am Eugensplatz unter dem Titel “Gemeinsam wohnen, vernetzt finanzieren. Das Konzept Mietshäuser-Syndikat” überalternative Wohnformen. Am Samstag, den 6.12. schauen wir uns dann die entsprechenden Projekte in Tübingen an (Abfahrt: 10:22 Uhr, Hbf Stuttgart).

Am Freitag 5.12., berichtet uns ab 20 Uhr Dr. Alexey Kozlov über die Situation der russischen Zivilgesellschaft und ihren Umgang mit dem Ukraine-Konflikt.

Am Sonntag, den 7.12. endet unsere erste Filmreihe im Planetarium mit Casablanca (11 Uhr) – am Montag, den 22.12. starten dann schon unsere zweite Reihe namens WeltKino am selben Ort (diesmal immer nachmittags um 15 Uhr) mit “Arsen und Spitzenhäubchen”.

Ach, und wenn Sie unsere Arbeit einigermaßen erträglich finden (und auch der Meinung sind, dass wir damit fortfahren sollen): Unterstützen Sie uns doch regelmäßig als Fördermitglied oder erhöhen Sie Ihren Beitrag, denn alleine die Aktionen diesen Herbst (NSU-Konferenz, Friedenspreis, Plakatausstellung, Vorträge) haben ein Loch von überschlägig 10.000 Euro hinterlassen. Schon mit monatlich fünf Euro helfen Sie uns weiter.
Wenn Sie sich schon beteiligt habe: Herzlichen Dank für Ihren Einsatz!

Herzliche Grüße

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Wir hatten eine Übertragung der Friedensgala ins Theaterhaus Foyer geplant, mussten den Aufruf dafür aber aus technischen und logistischen Gründen wieder zurückholen. Deshalb unsere etwas missverständliche E-Mail letzten Freitag. Bei der dann versuchten kleineren Übertragung direkt vor den Saal kam dann enttäuschenderweise kein Ton an, sodass Sie froh sein können, wenn Sie unserem Aufruf nicht gefolgt sind.
PPS: Citizenfour – die beeindruckende Dokumentation über Edward Snowden von Laura Poitras läuft in Stuttgart heute um 18 Uhr und anschließend eine Woche lang um 15:50 Uhr im Delphi Stuttgart in der Tübinger Straße; weitere Kinos außerhalb Stuttgart gibt’s unter citizenfourfilm.com/kinofinder 
PPPS: Rund um den Kirchentag Anfang Juni 2015 sind bei uns in Planung eine Diskussion unter dem Titel “Schützt der Verfassungsschutz die Demokratie? Abschied von einer Illusion”, eine Zeitung, eine Menschenkette, um an unsere Verantwortung für das Unrecht, das von den amerikanischen Kommandozentralen EUCOM und AFRICOM ausgeht zu erinnern, und eine humanistische Woche der Aufklärung.

Stuttgarter Friedenspreis 2014
Edward Snowden mit deutschen und englischen Untertiteln

Stuttgarter Friedenspreis 2014: Dankesworte von Edward Snowden

Für die schlechte Tonqualität bitten wir um Entschuldigung.

Bildschirmfoto 2014-11-25 um 19.56.34Die Untertitel lassen sich im Video ganz einfach über einen Button mit zwei horizontalen Linien aktivieren. Mit dem Rädchen daneben kann die Sprache der Untertitel zwischen Deutsch und Englisch gewechselt werden.

Weiter:
Englisches Transkript & deutsche Übersetzung

Stuttgarter Friedenspreis 2014
Dankesworte von Edward Snowden

Dankesrede von Edward Snowden, die am 23. November 2014 per Liveschalte ins Stuttgarter Theaterhaus übertragen wurde (transkribiert und übersetzt aus diesem Video, English version):

„Als Erstes möchte ich mich bedanken – ich danke Ihnen sehr. Es ist eine unglaubliche Ehre, für etwas ausgezeichnet zu werden, was ich für eines jeden Pflicht halte. Ihre Auszeichnung zeigt mir, wie viel Kraft in unserer Gesellschaft ist.
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