Illegal

Illegal – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Kein Mensch ist bisher auf die Idee gekommen, ein Fußballstadion zu stürmen oder wenigstens das Scheißhäusle der FIFA. Es gäbe Gründe. Niemand hat bislang versucht, Büros der SPD schwarz anzumalen, weil jemand von denen die Renten gekürzt hat. Ich kenn‘ keine, die das Fabrikgelände von K+S – Kali und Salz besetzt hätte, den Verantworttlichen in Amtsstuben mal richtig Feuer unterm Arsch gemacht hätte, weil die gutes Trinkwasser zur Salzbrühe gemacht haben. Kein Mensch rennt in die Lobbys der Chemieindustrie und nimmt denen die Monsanto-Trommeln weg.
Unbehelligt bleibt die gesamte Glyphosat-Korona, die für weitere 15 Jahre Gift in die Äcker pumpen lässt und bei den Prüfbehörden Untergrundarbeit leistet. Nennt mir eine einzige Bank, eine nur, bitte!, in deren Schalterhallen sich der geballte Volkszorn wegen des Bankenskandals entlud. Es interessiert nicht, wenn tonnenweise Lebensmittel vernichtet werden. Man nimmt’s wie den versehentlichen Wind aus der eigene Hose, dass 80 (oder 800?) Milliarden vor der Steuer versteckt werden, dass die 100 Reichsten reicher sind als 20 Milliarden. Hat jemand jemals jemanden gesehen, der jedwede Contenance verlor, weil Kindergärtner oder Sozialarbeiterinnen, Kranken- und Altenpfleger mies bezahlt werden? Hat irgendein Dorf dorfweise und gemeinschaftlich eine Kreuzung besetzt, ein Rathaus oder eine Atombehörde heimgesucht, weil die da oben gelogen, verniedlicht und vertuscht haben? In einem Kaff bei Pforzheim erhält am 4.3. ein Marzabotto-Mörder die Ehrenmedaille der Kommune: Was von Protest gehört? Ist „wegen Fessenheim“ irgendwem die Birne durchgebrannt? Nein.
Aber bei den Flüchtlingen: Da wird abgekotzt, was der Magen hergibt. Da stehen die Menschen Schlange, um beim Krawall dabei zu sein, mit Schaum vorm Maul. Da riskieren sie Job und Freiheit, um es brennen zu sehen. Da schaut die Polizei öfters weg als hin. Sie bespucken Schwarze, verfolgen Kinder, schlagen Asylbewerber zusammen, jagen Schwangere über die Felder. Die bio-deutschen Narren kriegen Angst-Koller, lassen Scheiben klirren, klatschen Fitschis, stellen sich der Feuerwehr in den Weg und den Ermittlungen, fordern AIDS-Tests für Afrikaner, bewerfen die Polizei samt deren Schutzbefohlene mit Steinen, blockieren Flüchtlingsheime. Sie verlieren Menschenwürde und Anstand, vergessen jede Erziehung und alle christlichen Werte. Wenn sie nur das Wort Flüchtlinge hören, pfeifen sie auf Recht und Ordnung und werden zur Horde. Menschen.
Ok, OK, ich hör‘ ja schon auf. Ich weiß, es ist wirklich nicht so schlimm. Die meisten schau’n nur zu. Bisher.
*) Peter Grohmann
ist Kabarettist und Initiator des Bürgerprojekts Die AnStifter

Marzabotto – Engelsbrand
Die Täter sind unter uns.

Der Vorgang liegt bereits ein Jahr zurück, ein Foto dokumentiert eine alltägliche Szene aus dem Dorfleben: Ein Bürger wird vom Bürgermeister für sein ehrenamtliches Engagement geehrt. In einem kleinen Dorf im Nordschwarzwald, Engelsbrand südlich von Pforzheim. Sein Name: Wilhelm Kusterer.

Nun hat ein italienischer Anwalt aufgedeckt: Der Geehrte war – zumindest nach Auffassung eines italienischen Gerichts – an Massakern der Waffen-SS u.a. in Marzabotto beteiligt gewesen. Dies führte nun – ein Jahr später – zu großer Empörung in Italien, in den dortigen Medien und v.a. bei den Überlebenden und Angehörigen der Massakeropfer. Inzwischen auch in Deutschland, so wird er in der Stuttgarter Zeitung vom 9.3.2016 als Kriegsverbrecher tituliert. mehr…

Glück auf zum Internationalen Frauentag

In Stuttgart gibt es seit gestern eine alte Staffel mit neuem Namen: Die Else-Kienle-Staffel. Vaclav Reischl hat die Namensgebung gefilmt.

Mehr Details über das Leben von Else Kienle finden Sie hier.

Im Gespräch
AnStifter Peter Grohmann bei D-Radio Kultur

Der AnStifter, Kabarettist, Buchautor, Wetterer und Träger der Staufer-Medaille Peter Grohmann war heute Morgen zu Gast bei Deutschlandradio Kultur. Wer nicht live mitgehört hat, kann das Gespräch zwischen ihm und Moderatorin Ulrike Timm in der Mediathek nachhören.

Hier ist der Link dahin.

Hotel Silber- Veranstaltungsprogramm „Zwischenzeit 2“ beginnt

Das „Hotel Silber“ wird Ende 2017 /Anfang 2018 eröffnet. Bis dahin wird das Haus umgebaut, die Ausstellung und die Veranstaltungsräume eingerichtet. Aber auch jetzt schon finden Veranstaltungen der Initiative und ihrer Mitgliedsorganisationen an vielen verschiedenen Orten statt.  Für die Zwischenzeit ist dies das zweite Veranstaltungsprogramm der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. Eine Gelegenheit, mehr über das Hotel Silber zu erfahren, die Mitgliedsorganisationen der Initiative und ihre Arbeit kennenzulernen und neue Verbindungen zum historischen Ort herzustellen.  Für uns eine Zeit, das Netzwerk der Kooperationspartner auszudehnen und den Horizont der Themen zu erweitern…

Das vollständige Programm finden Sie hier.

In gedruckter Form bekommen Sie den Flyer bekommen über

alexander.schell@sjr-stuttgart.de

Neue Nachricht von der Trägerin des Stuttgarter FriedensPreises Fatuma Abdulkadir

Am 1. März ist bei Ebbe Kögel folgende Nachricht der Trägerin des Stuttgarter FriedensPreises 2011, Fatuma Abdulkadir, eingegangen:

Dear Ebbe,

Receive greetings from sunny Kenya. I wanted to take this opportunity to say a big thank you to you in particular and to all those who contributed to the award. We have grown immensely since then and we were recently awarded the Beyond Sports Award in London UK. This was followed with a recognition in the national TV under the Strength of A woman….The Acacia tree of Peace.

Lieber Ebbe,

hier kommen Grüße aus dem sonnigen Kenia. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um insbesondere dir und allen, die für den Preis verantwortlich sind, ein großes Dankeschön zu sagen. Wir sind seitdem immens gewachsen und wir sind vor kurzem mit dem „Beyond Sports Award“ in London ausgezeichnet worden, gefolgt von der Anerkennung im nationalen Fernsehen unter dem Titel „Die Stärke einer Frau… der Akazien-Baum des Friedens“.

Zur Erinnerung: Fatuma Abdulkadir setzt sich seit vielen Jahren für die Verständigung zwischen den verfeindeten Volksstämmen in Kenia ein und trainiert mit Jungen und Mädchen Fußball. Sie möchte benachteiligten Kindern und Jugendlichen die Chance geben, anders zu leben und den Teufelskreis aus Gewalt und Rache zu durchbrechen- mit den Mitteln des Sports.

Hier die Links zu den Fernsehberichten über die Arbeit von Fatuma Abdulkadir: https://www.youtube.com/watch?v=1BhSXp-KAMY

https://hodiafrica.org/fatuma-abdulkadir-adan-the-story-of-hodis-founder/#.VtV8jvl95D8

Die 2011 zur Pressekonferenz für den Stuttgarter FriedensPreis ebenfalls anwesende Aktivistin für die Rechte der Kinder und Jugendlichen in ihrem Heimatland Kenia und Freundin Fatumas, Dr. Auma Obama, ist am 11. März anlässlich einer Benefizgala wieder in Stuttgart zu Gast. http://www.sautikuufoundation.org/sautikuufoundation.org/index.html

Nachrichten aus der DenkMacherei

Im Kontext anders schreiben, 5 Jahre lang. Am So, 28. 2. gibt’s um 18 Uhr im Württembergischen Kunstverein fast ein Fest: Ein neues Buch zum Jubiläum des couragierten Schreibens in der kritischen Wochenzeitung Kontext: Lesung, Debatte, Gerede – und alles nach der Demo. Die wettert gegen Sex-Koffer, Homo-Lobby und die Verschwulung von Kindern durch Grün-Rot. Am So, 28.2., werden die Rechtsaußen-Pietisten Stuttgart mit einer Demo behelligen. Die Schnittmenge mit Personal und Inhalt der AfD ist dabei bemerkenswert. Um 12:30 Uhr und um 14 Uhr kann dann der Schloßplatz Ihr Platz für Zivilcourage sein. Ein buntes Bündnis ruft zum Widerstand: Köpfchen zeigen!
Wählen gehen? fragen wir uns und Sie am Donnerstag, 10. März, ab 19:30 Uhr, ebenfalls im Württembergischen Kunstverein. Sabine Vogel, Ariane Raad, Hans Christ, Peter Grohmann, Peter Gruber und Michael Wilk halten sich kurz, Annette Ohme-Reinicke moderiert die aufgeregten Hühner.
Um Viktors Kopf geht’s am Montag, 14.März, 19:30 Uhr, im Haus der Geschichte, Konrad-Adenauer-Straße. Gegen das Familientabu und eigene Ängste nimmt Regisseurin Carmen Eckardt den Kampf auf, die Hintergründe des Schicksals ihres Urgroßvaters aufzudecken: Der Antifaschist Georg Viktor Kunz wurde von den Nazis im Lichthof des OLG Stuttgart enthauptet. Die Recherchen der Urenkelin entwickeln sich zu einer erschütternden, fast abstrusen Odyssee durch Amtsstuben, Gerichte, Archive, Museen, in ein Anatomisches Institut und zu einem Gräberfeld. „Viktors Kopf“ erzählt persönlich und emotional eine Zeitreise zwischen NS-Vergangenheit und Gegenwart, Verdrängung und Wahrheit, in der die Grenzen sich manchmal zu verwischen scheinen und der Mut der Widerstandskämpfer heute noch für Verwirrung und Abwehr sorgt. Im Lichthof wurden mehr als 400 Menschen geköpft. Eine AnStifter-Veranstaltung. Die Regisseurin ist dabei.
Schnell noch der Mitschnitt unsrer NSU-Veranstaltung mit den vielen offenen Fragen: https://www.youtube.com/watch?v=0xFMxRV8Ug8

Trost? Die Aussicht auf einen neuen Untersuchungsausschuss und: NSU? Nebbich. Kopfzerbrechen.
Go Stuttgart! Nach jahrelangen Vorarbeiten auch bei uns: Glückwunsch an Beate Müller und ihre Jugendlichen! Sie hat soeben für den Lernort Gedenkstätte eines der überzeugendsten Netzwerke zu Geschichte online realisiert: http://go-stuttgart.org/de/orte/historische-orte.html

Frühling für alle! Und den Ewiggestrigen Heilung
wünschen Peter Grohmann, Ebbe Kögel, Evy Kunze

Kurzsichtigkeiten

 Zu viel Fernsehen macht dumm, wenn man ’s nicht schon vorher war. Aber es kommt noch schlimmer, denn eben kam heraus, dass auch zu viel Kurzsehen meschugge macht! Das dauernde Starren auf mobiles Gepretze, wie meine Omi Glimbzsch in Zittau sagen tät‘, die stete und sture Schau auf Handy, Tablet, auf große und kleine Bildschirme, verengt den Blick, macht die Augen kaputt und führt zu Trübsinnigkeit, ja Trostlosigkeit. Freunde wie Feinde gehen verloren, Freundschaften zerbröseln, das Essen wir kalt. Als ob das nicht schon genug wäre: Mehr und mehr Kurzsichtige machen die Straßen unsicher, selbst in Claußnitz (DDR). Freund Dietmar Gabriel sieht vor lauter Rüstungssplittern den Balken im eigenen Auge nicht mehr und der christliche Demokrat Daniel Wilms kommt in die Hölle, zu Donald Trump, wenn er so weitermacht. Schwarzer Schmorbraten.

In Warschau wird das U-Boot die Finanzkapitals, der Antikommunist Lech Wałęsa, endlich als bezahlter Agent des KGB enttarnt, in Berlin kümmert sich der „seine-Strafe-abgesessen-habende“ Christian Klar um linke Webseiten und in Stuttgart rät mir der Wahl-O-Mat, auf jeden Fall die Opposition zu wählen. Ich hab‘ Skrupel- aber er muss es ja wissen.

Nach der griechischen Mythologie war, wie allgemein bekannt, Europe die Frau mit der weiten Sicht. Inzwischen isse halb blind geworden- teils wegen Cameron, teils wegen der Osteuropäer. Wie ein deutscher Mühlstein wird die phönizische Königstochter an den Abgrund gezogen – nur noch ein paar Schritte zu „kein Asyl in Claußnitz und anderswo“.

Der Freundeskreis wird zum Erziehungsberechtigten für die Querdenker: Die Besserwessis nehmen zu, die Welt wird gereizter, ich auch. Neuerdings spricht er sehr ernst über den NSU, mokiert sich über Ängste vor einem Dritten Weltkrieg und tut ganz so, so, als ob Syrien ein Zuckerschlecken sei. Und die Journaille? Der Verzicht auf harte Fakten nimmt zu. Man macht sich keine Mühe mehr, Nachricht und Meinung zu trennen.

Die Medien servieren zu oft Schnellgerichte für Kurzsichtige, für Menschen mit Leseschwäche und Rechtsdrall. Fein ausgesiebte Fakten, die wegen Platzmangels bereits von einer Agentur extrahiert wurden: Arbeitsteilung. So wird ohne viel Federlesens Information zur Meinung. Und die muss nur so daherkommen, als transportiere sie splitternackte Infos. Es ist zum Blindwerden! Nur gut, dass Sie mich haben.

 

*) Peter Grohmann

ist Kabarettist und Initiator des Bürgerprojekts Die AnStifter

Der Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg
Von offenen Fragen und Antworten, unglaubwürdigen Zeugen und verpassten Chancen

Der Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses Ba-Wü – Mehr Fragen als Antworten?

Nachdem der NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg am vergangenen Donnerstag einen fast 1000-seitigen Abschlussbericht vorlegte, haben die Journalisten Sven Ullenbruch und Rainer Nübel auf dessen Arbeit zurückgeblickt und die Ergebnisse kritisch betrachtet. Knapp 100 Leute kamen in den Württembergischen Kunstverein – direkt neben dem provisorischen Plenarsaal, in dem die öffentlichen Sitzungen ein Jahr lang stattfanden.

Analog zu den Themen, die im UA behandelt wurden, wurde auch in dieser Veranstaltung über den Fall Florian H., den Ku-Klux-Klan und den Mord an der Polizistin Michele K. sowie den Mordversuch an ihrem Kollegen Martin A. gesprochen.

Zum Schluß zeigte sich ein differenziertes Bild an offenen Fragen und geklärten Sachverhalten; offensichtlich unglaubwürdigen Zeugenaussagen und verpassten Chancen bei der Befragung. Und auch die Wichtigkeit eines weiteren Untersuchungsausschusses und seine Beobachtung durch zivilgesellschafte Akteure.

(Video der Landtagssitzung und Stellungnahmen der Fraktionen. Ab 2:46, Kapitelauswahl TOP 4: http://www.landtag-bw.de/cms/home/mediathek/videos.html#mid&2ab54566-86ab-4ad1-9a34-26e4286a4440)

Nordwürttembergische Ärzteschaft macht düstere Zeit präsent

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Kammerpräsident Dr. Klaus Baier, Dr. Robin Maitra, Dr. Wolfgang Miller, Künstler Renato Santarossa (v.r.) neben der Gedenkstele

„Nie wieder wollen wir als Ärzteschaft einer verbrecherischen und menschenverachtenden Medizin Raum geben.“ Dieses Versprechen gibt die Ärzteschaft Nordwürttembergs auf ihrem  Mahnmal, das Mitte Februar in Stuttgart enthüllt wurde. Die Mediziner gedenken mit der modern gestalteten Stele aus Verbundglas „den Opfern der Medizin im Nationalsozialismus und aller Ärztinnen und Ärzte, die von 1933 bis 1945 gedemütigt, verfolgt und ermordet wurden.“

Hör mal, wer da hämmert
Stuttgarts 1. Offene Werkstatt öffnet offiziell ihre Pforten

von Martin Langlinderer

Für Werkler, Tüftler, Kreative, Reparier und solche, die es noch werden möchten, gibt es in Feuerbach ein neues Zuhause: den HOBBYHIMMEL – Stuttgarts erste Offene Werkstatt. Sieben Tage die Woche finden hier Interessierte auf fast 300 Quadratmetern Werkzeuge und Maschinen, die das SelberMacherHerz höher schlagen lassen. Zunächst lief alles noch im Probebetrieb, der nun so erfolgreich war, dass das HOBBYHIMMEL-Team am Samstag, den 27. Februar 2016 zu einer offiziellen Eröffnungsfeier einlädt. Startschuss ist um 16 Uhr in der Werkstatt in der Siemensstraße 140 – der Eintritt ist frei. Man kann natürlich bereits jetzt an jedem anderen Tag während den großzügigen Öffnungszeiten vorbeikommen und sich umschauen und das Angebot nutzen.

Raum für Ideen und Projekte
In der Halle auf dem Areal des ImWerk8 hat jeder die Möglichkeit, gegen eine geringe Gebühr seine Ideen zu verwirklichen. „Uns ist es wichtig, dass wir ein Angebot schaffen, das so vielen Menschen aus der Region wie möglich die passende Umgebung bietet, Werkstücke herzustellen, Defektes zu reparieren, Neues zu lernen und vor allem sich mit anderen auszutauschen und in Kontakt zu kommen.“, erklärt Martin Langlinderer, Initiator des HOBBYHIMMEL. Auf diesem Gedanken basiert das gesamte Konzept, das der gelernte Diplom-Wirtschaftsingenieur bereits seit zwei Jahren plant und welches nun anläuft. Das HOBBYHIMMEL-TEAM stellt seinen Nutzern eine Fülle an Hand- und Elektrowerkzeugen sowie Maschinen zur Verfügung. Es ist jede Menge Platz und Know-how in mehreren Bereichen von Holz über Metall bis hin zu Elektro, Textil und Fahrrad vorhanden. Neben dem offenen Werkstattbereich können Interessierte auch verschiedene Kurse oder regelmäßige Repair Cafès besuchen.

Soziale Werte als Treiber des gemeinnützigen Projekts
Das Konzept des HOBBYHIMMEL vereint verschiedene zukunftsfähige wirtschaftliche und soziale Ausrichtungen. Triebfedern sind dabei vor allem Sharing Economy (die  gemeinsame Nutzung von Ressourcen) oder Social Entrepreneurship (der unternehmerische Einsatz für einen wesentlichen, positiven Wandel einer Gesellschaft) sowie viele Theme der OpenSource Bewegung. „Für uns sind das mehr als nur abstrakte Begriffe, täglich versuchen wir möglichst gemeinwohlfördernd zu handeln.
Der HOBBYHIMMEL und sein Team freut sich über zahlreiche Interessierte Besucher und bietet zudem noch viele Möglichkeiten sich in das Projekt einzubringen.
Schaut einfach mal auf die Website (www.hobbyhimmel.de), die Facebookseite (facebook.com/hobbyhimmel.stuttgart) oder am Besten direkt vor Ort vorbei.

Bericht und Beschlussempfehlung des NSU UA am 18. Februar 2016

Live-Tweets aus dem NSU Untersuchungsausschuss des Landtags Baden-Württemberg ‏von @FranzFeyder und @fraufoo (am Ende der Tweets vermerkt)

Plenarsitzung des Landtags am Donnerstag, den 18. Februar 2016
Tagesordnung Punkt 4
Bericht und Beschlussempfehlung des Untersuchungsausschusses
„Die Aufarbeitung der Kontakte und Aktivitäten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in Baden-Württemberg und die Umstände der Ermordung der Polizeibeamtin M. K.(Rechtsterrorismus/NSU BW)“
Drucksache 15/8000 (Nachtrag: der anonymisierte 1660-seitige Abschlussbericht mit Beschlussempfehlung ist jetzt online)
BE: Abg. Petra Häffnerund Abg.Matthias Pröfrock

Video der Sitzung im Landtag (Top 4 ab 2:46:25)

Transkribierte Protokolle des Landtags aller öffentlichen Sitzungen
(die Protokolle wurden nachträglich auch jeweils bei den enstprechenden Protokollen der AnStifter eingefügt. Übersicht aller Sitzungen)


Im Landtag BaWü beginnt die Aussprache über den Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses, erster Redner Wolfgang Drexler (SPD) – ‏@FranzFeyder

Für Ausschusschef Drexler ist die parteiübergreifende Zusammenarbeit der Parteien „rekordverdächtig“ – ‏@FranzFeyder

Dexler: NSU-Ua BaWü konnte nicht alle Fragen klären – ‏@FranzFeyder mehr…

Nichtstun kann jeder

Liebe Leute,

fragen Sie sich nicht manchmal auch, wie NSU-Mörder an ihre Waffen kamen? Hatte auch hier der Verfassungsschutz seine Hände im Spiel? Nichts ist unmöglich.

In Baden-Württemberg sorgt der Abschlussbericht des NSU-Ausschusses für mehr Fragen als Antworten. Die AnStifter saßen in allen Sitzungen des UA- als BeobachterInnen aus der Bürgerschaft. Unsere Initiative „NSU-Aufklärung“ lädt jetzt zur Bilanz: Montag, 22.2.2016, 19:30 Uhr, Württembergischer Kunstverein Stuttgart. Die beiden Journalisten Sven Ullenbruch und Rainer Nübel berichten. Zeitgleich- das lässt sich nicht immer vermeiden- stellt im Zehnthof 1 Dr. med. Horst Marquart unser neues Buch über NS-Medizinverbrechen in Stuttgart vor (ISBN 978-3-944137-33-9, verlag@die-anstifter.de). Die Zukunftswerkstatt lädt ein.

Das Frühjahr kommt / Wach auf, du Christ! / Der Schnee schmilzt weg / Die Toten ruhen / Und was noch nicht gestorben ist / das macht sich auf die Socken nun, Richtung Wahllokal. Aber um Himmels Willen: Wen denn? Das kleine Übel? Oder die da? Ungültig wählen? Nicht wählen? Stimmen verschenken? Einen Bernie Sanders können wir uns nicht backen. Die Wahl wird Sie bewegen, so oder so. Wenn Sie Lust haben, sich auch mal ohne Parteien symbolisch gegenseitig auf den Kopp zu hauen: Am 10. März lädt unsere Hannah-Arendt-Initiative zur offenen Debatte in den Württembergischen Kunstverein.

Zu Hause bleiben können Sie später. Unter https://www.die-anstifter.de/veranstaltungen/ finden Sie nicht nur Stuttgarter Ausgehtipps, etwa zu unserer Bildungseinrichtung im Hegelhaus, dem „Philosophischen Cafe“ (Hut ab, Frank Ackermann, für inzwischen fast 250 Veranstaltungen!), sondern auch Termine aus Ihrer Ecke, wenn Sie die Termine eingegeben haben.

„Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf“, meinte Sokrates neulich. Schon wieder gespart, werden Sie sich sagen und an die AnStifter denken.

Die danken für alles.

Herzlich grüßen, auch von Fritz Mielert, der bald wieder an Bord ist:

Peter Grohmann, Ebbe Kögel, Evy Kunze

P.S.: Friedenspreis 2016: Ihre Vorschläge bis 31.3.16 mit kurzer Begründung. Mitmachen!

Gebt Schießbefehl!

Was denn nun? Soll man jetzt schießen oder eher nicht? Aus der Luft oder nur in die Luft? Welches Kaliber? Oder besser Platzpatronen? Scharf? Auf Frauen, wegen der Gleichberechtigung und man weiß ja nie? Auch auf Kinder? Ab welchem Alter? Klar, auf jeden Fall auf Kindersoldaten!

Wir hören, dass die modernen Satellitenkameras aus 100 km Höhe Objekte von der Größe einer Zigarettenschachtel erkennen können. Rothhändle etwa. Bravo! Die können Autos orten durch den dichtesten Urwald im Urwald! Die können, wenn sie wollen, einzelne Terroristen aus der Luft im fahrenden Jeep erkennen und erwischen- und immer die richtigen. Aber sie sind nicht in der Lage, Lebensmittelpakete über den Flüchtlingslagern der 100 000 abzuwerfen. Kein Trinkwasser, keine Medikamente, kein Mehl, kein Brot. Man lässt die da am langen Arm verhungern, verdursten, sterben. Sie sind auch nicht in der Lage, ihr Ehrenwort zu halten, ihre Versprechen, ihre Zusagen. Die da glauben. Die anderen pokern. Wer gibt wie viel und warum, wenn überhaupt, wann? Die anderen sind wir: Die internationale Solidargemeinschaft, die mit den vorwiegend christlichen Werten, die abgeklärten Aufgeklärten, Vielredner, Schönredner, Schwindler.

Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seine Gaben: Trommel, Pfeifen und Gewehr, Fahn‘ und Säbel und noch mehr möcht’se gerne haben? Geduld- und warte, warte noch ein Weilchen: Weihnachten ist doch hierzulande erst in zehn Monaten! Ach, so lange wartest du schon, glaubst du? Ja, mein Kind, dann hast du vielleicht falsch geglaubt.

„Zögern Sie nicht mit der Anwendung der Schusswaffe, auch dann nicht, wenn die Grenzdurchbrüche mit Frauen und Kindern erfolgen…“. Aus einer siebenseitigen Dienstanweisung vom 1. Oktober 1973. Kennen Sie zufällig das Land, das diesen Schießbefehl gegeben hat?

Übrigens: In Cleveland darf die Polizei auf Unbewaffnete schießen. In Deutschland rät meine Omi Glimbzsch aus Zittau und ihr Neffe den Soldaten und Polizisten: Befehl verweigern. Klappt.

*) Peter Grohmann ist Kabarettist und Initiator des Bürgerprojekts Die AnStifter

Giusi Nicolini, die „Löwin von Lampedusa“ erhält den Simone de Beauvoir Preis 2016

Nach dem Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter im November 2015 erhielt Giusi Nicolini, die Bürgermeisterin der Mittelmeerinsel Lampedusa, am 14. Januar 2016 in Paris den mit 15.000 Euro dotierten Simon de Beauvoir Preis 2016. Er wird jedes Jahr am Geburtstag der bekannten französischen Philosophin für Fortschritte im Kampf für die Rechte der Frauen verliehen.

In ihrer Dankesrede sparte die „Löwin von Lampedusa“, wie sie in der Presseverlautbarung genannt wird, nicht mit harscher Kritik an der gegenwärtigen Flüchtlingspolitik der EU. Während die PolitikerInnen an den Särgen der 366 Ertrunkenen des Bootsunglückes vor Lampedusa vom 3.10.2013 geschworen hatten, dass niemand mehr im Mittelmeer ertrinken solle, bewirkt die Scheinheiligkeit der Politik und die Einstellung des humanitären Programms „Mare Nostrum“, dass weiterhin Hunderte die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nicht überleben.

Das Publikum bedankte sich mit stehenden Ovationen für ihre Rede.

Das Preisgeld wird für den Aufbau eines Zentrums für die Betreuung traumatisierter Frauen verwendet werden.

Weitere Infos auf der Webseite – Université Paris Diderot-Paris 7 (leider nur in Französisch). Vielen Dank an Heidrun Friese für den Hinweis auf die Preisvergabe.

-ebbe-

Jugendbegegnungsprogramm mit Sant’Anna angekündigt

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… so lautete die Meldung in der Zeitung IL TIRRENO vom 1.2.2016.
Übersetzung: „Die Deutschen werden Jugendbegegnungen mit Italien finanzieren.
SANT’ANNA. Die Unterstützung für Sant’Anna von Seiten des Bundeslandes Baden-Württemberg ist noch nicht beendet. Sie haben gerade die Restaurierung des Kirchplatzes mitfinanziert, eingeweiht mit einer feierlichen Zeremonie.“  Und weiter: „Staatsrätin Gisela Erler hat im Museum des Widerstandes tatsächlich die Absicht  verkündet, Schülerbegegnungen zwischen ihrem Land und Sant’Anna di Stazzema zu finanzieren.“

mehr…

Baden-Württemberg-Projekt ‚Kirchplatz‘ eingeweiht

Am 30. Januar 2016 wurde in Sant’Anna di Stazzema der renovierte und neu gestaltete Eingangsbereich des Kirchplatzes eingeweiht. Das Land Baden-Württemberg stellte dafür 30 000 EURO zur Verfügung. KultusministerStoch hatte am 2. Juni 2015 vor Ort die entsprechende Entscheidung der Stuttgarter Landesregierung bekanntgegeben. Nun wurde der Platz in Anwesenheit von Staatsrätin Gisela Erler seiner Bestimmung übergeben.

Zuerst wurde gemeinsam von Frau Erler, die den den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann vertrat, Bürgermeister Verona und dem Künstler Finotti, der die neuen Skulpturen des Platzes geschaffen hatte, das rote Band am Eingang durchschnitten und damit der Zugang eröffnet. Allerdings unter den ungünstigsten äußeren Umständen: beiRegen und dichtem Nebel. Anschließend enthüllte Frau Erler gemeinsam mit der italienischen Gewerkschafterin Carla Cantone eine Tafel am Kirchplatz (s.Foto*).

Es folgte ein umfangreiches Programm im Museo della Resistenza. Frau Erler sagte u.a. in ihrer Ansprache:
„Wir wollen mit der Einweihung des neuen Kirchplatzes symbolisch den Boden und die feste Grundlage bereiten für künftige freundschaftliche Begegnungen. So kann es uns gelingen, vor dem schwarzen Hintergrund dieser Gräueltaten in Sant‘ Anna die Geltung der Menschenrechte in aller Welt deutlich hervortreten zu lassen.“

Darüber hinaus nahm sie Bezug auf das Versagen der Justiz in Deutschland und unterstrich mehrfach die Bedeutung  zivilgesellschaftlichen Engagements für die Gedenkstätten- und Versöhnungsarbeit.

Weiter zum vollen Wortlaut der Rede Gisela Erlers und zum Bericht des Staatsministerums

Gunther Leibbrand sprach für die AnStifter-Initiative Sant’Anna und wandte sich direkt an die Menschen von Sant’Anna: „Ihr habt uns als Freundinnen und Freunde empfangen. Ihr habt wiederholt auf Eure Vision von einem wirklich gemeinschaftlichen, wirklich friedlichen und von einem wirklichen sozialen Miteinander geprägten Europa hingewiesen. Ihr habt uns diese Botschaft anvertraut, die Ihr so furchtbar gelitten habt und durch die zweite Schuld der De facto-Verweigerung einer deutschen gerichtlichen Verurteilung des Massakers an Euch erneut ins Leid gestürzt worden seid! Dass wir Euch kennengelernt haben und seit dem Herbst 2012  einige gemeinsame  Schritte an Eurer Seite tun durften, Ihr uns begegnet seid, auch in einem Arbeitseinsatz und in gemeinsam angepackten Projekten,  lässt uns Euch danken und danken und nochmals danken.“

Weiter zum vollen Wortlaut der Rede Gunther Leibbrands

Beide betonten die Bedeutung des Projekts „Jugendbegegnungen in Sant’Anna“ (s. Extra-Beitrag)

* Übersetzung des Gedenktafeltextes: „Die Restaurierung wurde finanziert mit einem Beitrag des Landes Baden-Württemberg, der Gewerkschaft Spi Cgil, der Opfervereinigung Sant’Anna di Stazzema und [des Vereins] Die AnStifter – Sant’Anna di Stazzema, 30. Januar 2016“

Foto: Eberhard Frasch

Benefiz
Über 1000 EURO für die Friedensorgel

Die Benefizveranstaltung „Lesung und Musik“ am 27.1.2016 fand großen Anklang und erbrachte einen Ertrag von ca. 1000 EURO  (Überweisungen nicht eingerechnet). Sie kommen der Erweiterung der Friedensorgel in der Kirche von Sant’Anna zugute, die vom Verein der Freunde der Friedensorgel initiiert worden ist. Die alte Orgel war wie der gesamte Innenraum der Kirche von den Männern der Waffen-SS vollkommen zerstört worden.

2016-01-27 Kirche Gaisburg3
Carolin Kaiser und Jonathan Ferber

Ziele der Vereinsarbeit sind unter anderem:
Durch Konzerte und andere Veranstaltungen die Erinnerung an die Opfer des SS-Massakers vom 12. August 1944 wachzuhalten und gleichzeitig an die Opfer aller Massaker und Kriege, vereint durch die Geschichte und die Werte, die die Basis unserer Demokratien und der Europäischen Union sind.

Die Musik zu fördern in all ihren Erscheinungs-formen, als Universalsprache, die fähig ist, Völker und Kulturen anzunähern und den Dialog und die Auseinandersetzung zu fördern und so ein breites Publikum für die Thematik der Friedenskultur zu sensibilisieren.
(Auszug aus der Satzung des Vereins)

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Aschermittwoch

Die Fasnet hat so manchen fremden Mann das das Fürchten gelehrt: Männer in Frauenkleidern, Frauen als Mann, falsche Polizisten, Schlepper, Nepper, Schlangenfänger, Wettsaufen bis zum Umfallen. In Neuhausen hat der Narrenbund dem neuen Mann, der aus der Fremde kam, im Schnellkurs das närrische Treiben erklärt, damit er keinen Kulturschock bekommt. Merke: Es gehört zum Allgemeinwissen, dass es erst wieder am 11.11. losgeht mit Halligalli nebst Übergriffen auf die Weibsbilder – noch 36 Wochen warten. Vorerst ist am Aschermittwoch alles vorbei, außer bei Grohmann*).

Apropos Fürchten: 8 – 10 000 Frauen werden jedes Jahr Opfer von häuslicher Gewalt, bei einer furchterregenden Dunkelziffer. Viele Betroffene, aber auch Zeugen wissen nicht, wie sie in solchen Fällen richtig reagieren sollen oder an wen sie sich wenden können. Der eigene Typ kommt nicht in Frage, nicht seine Freunde, nicht die Bekanntschaft. Anzeigenden Frauen wird häufig nicht geglaubt, sie werden kaltgestallt, bedroht, ausgegrenzt. Es sind Frauen jeden Alters, aus allen sozialen Schichten und Kulturen, mit und ohne Behinderung. Und für Kinder hat das Miterleben von häuslicher Gewalt negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung – da klappt’s dann vielleicht nicht mehr so mit der Vermittlung der Werte von der Würde der Frau, von Partnerschaft, Familienleben. Nix da mit Friede, Freundschaft, Eierkuchen. Da ist „Schnauze halten“ die Devise oder „Hab‘ Dich nicht so!“ Das sagt der Westernheld Donald Trump Frauen, die sich über seine Sprüche mokieren. Über Carly Fiorina, seine Rivalin um die Präsidentschaftskandidatur, lästert der Kandidat: „Seht Euch bloß mal dieses Gesicht an! Könnt ihr euch vorstellen, dass dies das Gesicht unseres nächsten Präsidenten sein wird? Ich meine, sie ist eine Frau, und ich sollte nichts Schlimmes über sie sagen. Aber wirklich, Leute, kommt schon. Ist das euer Ernst?“ Der Saal brüllt vor Lachen.

Im Evangelium warnt Jesus die Jünger vor einer Fastenpraxis, die nur darauf aus ist, Eindruck bei den Menschen zu schinden. Vergeblich.

*) Politischer Aschermittwoch im Stuttgarter Theaterhaus

Rückschau und Kritik zur Kundgebung gegen Rassismus „halt:zusammen“

Knapp einen Monat später hat der DGB Baden-Württemberg Videos von der Kundgebung gegen Rassismus auf dem Stuttgarter Schloßplatz veröffentlicht. Mit ca. 7000 Teilnehmern und einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen wurde durchaus ein eindeutiges Zeichen gesetzt.

Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, so z.B. die Präsenz der „Arbeitgeber Baden-Württemberg“. So deutlich sich der Redner Stefan Wolf auch gegen Rassismus und Diskriminierung positioniert hat, es bleibt ein Beigeschmack. Haben Menschen mit vermeintlich ausländisch klingenden Namen wirklich die gleichen Chancen bei der Bewerbung als andere? Sehen die Arbeitgeber in den Flüchtlingen nicht bloß billige Arbeitskräfte, mit denen man den Mindestlohn umgehen kann?

Und: Tragen die in den Arbeitgeberverbänden organisierten Firmen nicht auch zu den Fluchtursachen bei, indem sie ungleiche Handelsbeziehungen ausnutzen? Vor allem in Baden-Württemberg sitzen viele global agierende Unternehmen, die im Verband Südwestmetall organisiert sind. Darin sitzen neben den üblichen regionalen Über-Unternehmen Daimler, Bosch, Stihl, Festo, etc. auch die Rüstungsfirmen ZF Friedrichshafen AG und Airbus Defence & Space (ehemals EADS). Wäre gut, wenn die „Arbeitgeber Baden-Württemberg“ mal vor der eigenen Haustüre kehren.

Kundgebung halt zusammen am 16. Januar 2016 in Stuttgart

Kundgebung halt zusammen am 16. Januar 2016 in Stuttgart, Langversion 33Min