Hannah Arendt Institut für politische Gegenwartsfragen
Zur Gründung 2015

2015-Hannah-Arendt-Institut-Neue-Bürgerschaftlichkeit-neue-PolitikTexte zur Gründung des Hannah Arendt Instituts für politische Gegenwartsfragen von Daniel Hackbraten, Annette Ohme-Reinicke und Michael Weingarten unter dem Titel „Neue Bürgerschaftlichkeit – neue Politik. Konzeptionelle Grundlegungen, zur Diskussion“.

44 Seiten Paperback, 148 x 210 mm
5,00 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-944137-34-6

Im Buchhandel, in der DenkMacherei, Werastraße 10, 70182 Stuttgart oder beim Peter-Grohmann-Verlag.

Der Stuttgarter Friedenspreis 2015 für Giusi Nicolini

2015-Dokumentation-FriedensgalaDokumentation der Reden von Giusi Nicolini, Dr. Heidrun Friese und Peter Grohmann.

24 Seiten Paperback, 210 x 297 mm
5,00 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-944137-36-0

Im Buchhandel, in der DenkMacherei, Werastraße 10, 70182 Stuttgart oder beim Peter-Grohmann-Verlag.

Karl-Horst-Marquart
„Behandlung empfohlen“

2015-Marquart-Behandlung-empfohlenNS-Medizinverbrechen an Kindern und Jugendlichen in Stuttgart.

In der NS-zeit bestand eine „Kinderfachabteilung“ im Städtischen Kinderkrankenhaus Stuttgart, in der im Rahmen der „Kindereuthanasie“ Kinder mit einer Missbildung oder Behinderung ermordet wurden.

Aus dem Inhalt:
Zwangssterilisation Minderjähriger
Zwangsabtreibungen
„Euthanasie“ von Kindern
Ermordung von Zwangsarbeiterkindern

Wissenschaftliche Ausbeutung zur Tötung vorgesehener Kinder

332 Seiten Hardcover, 148 x 210 mm
17,90 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-944137-33-9

Im Buchhandel, in der DenkMacherei, Werastraße 10, 70182 Stuttgart oder beim Peter-Grohmann-Verlag.

In diesen Tagen…

Liebe Leut,

wir könnten an den Ostermärschen teilnehmen, mit Trauerflor.
Wir könnten die zehntausend Flüchtlinge einladen, mit uns für den Frieden, die bessere Welt, für Menschenrechte zu streiten.
Wir könnten zu Hause bleiben und nachdenken.
Wir könnten vom Denken zum Machen kommen, uns selbst, die Stillen,
die Schweigsamen, die vielen, die Resignierten zum Aufstehen und Weitergehen ermuntern. Weil wir wissen, dass eine andere Welt möglich ist, bleiben wir unterwegs:
Neutral genug, um Partei zu ergreifen, aktiv genug, um eine neue politische Kultur zu gestalten, vielfältig genug, um Ziele zu formulieren, radikal genug, um aufzurütteln und anzuecken.
Fantasie und Widerstandsgeist, Idealismus und Ausdauer, Ideen und große Ressourcen: Es ist alles da – sogar die alten Träume des besseren Lebens.
Wir könnten sie durchschimmern lassen in unserem Alltag, in der Praxis. Keine verlorenen Gedanken, keine alten Plakate, keine Sprüche von gestern.
Wir können.
Orientiert am Konsensprinzip, selbstermächtigt, selbstbestimmt.
Das ist jede Anstrengung wert und nachdenkenswert!

Herzlich zu Ostern 2016
Peter Grohmann, Ebbe Kögel
Evy Kunze, Fritz Mielert

P.S.: Endspurt für die Vorschläge zum Stuttgarter FriedensPreis bis 31.März!

Sant’Anna
Ehrenbürgerschaft für Gabriele Heinecke

2016-03-19 Gabriele Heinecke Sant'Anna_2Die Gemeinde Stazzema verlieh Rechtsanwältin Gabriele Heinecke aus Hamburg die Ehrenbürgerschaft. Und zwar- wie Bürgermeister Maurizio Verona ausführte – „für ihren Einsatz von über zehn Jahren, um auch in Deutschland der Wahrheit und der Gerechtigkeit für die Opfer von Sant’Anna di Stazzema Geltung zu verschaffen.“

Am 19. März 2016 wurde die Urkunde in einer Feier im Museo Storico della Resistenza in Sant’Anna von Bürgermeister Verona überreicht. Anwesend waren zahlreiche Ehrengäste: u.a. aus der Versilia die Massaker-Überlebenden Enrico Pieri, Enio Mancini und die Schwestern Pardini (s. Foto) – aus Rom Militärstaatsanwalt Marco de Paolis, aus Süddeutschland Udo Sürer (Lindau) und Jürgen Weber (Konstanz) sowie Gunther Leibbrand als Vertreter der AnStifter-Initiative Sant’Anna (Stuttgart).

Gabriele Heinecke war sehr bewegt und bedankte sich mit einem Rückblick auf die zehn Jahre ihres Engagements.  Besonders aufschlussreich die Schilderung ihrer Erfahrungen mit der Stuttgarter Staatsanwaltschaft vertreten durch Oberstaatsanwalt Bernhard Häußler, sie spricht mit Bezug auf ihn von einem „System der Behinderung meiner Arbeit„, von frühen „Anzeichen dafür, dass von ihm keine sachgerechte Bearbeitung des Falles Sant’Anna zu erwarten war„. Und die Passivität des Justizministers werfe „einen dunklen Schatten auf die Justizbehörden des Landes Baden-Württemberg„.

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Kriegsverbrecher verzichtet auf Ehrenmedaille
Erleichterung in Italien

Kusterer 3

Die Meldung der Gemeinde Engelsbrand vom 15. März 2016 „Bürgermeister Rosenau erhält die Medaille …  zurück“ hat in Italien positive Reaktionen ausgelöst.

So wird in der Zeitung Il Tirreno vom 15.3.206 Paolo Grossi, der Bürgermeister von Fivizzano, einem der Orte der Massaker der Waffen-SS, an denen nach dem italienischen Gerichtsurteil von 2008 Kusterer in den Teilorten San Terenzo und Vinca beteiligt war, zitiert:
„Ich fühle mich erleichtert, glücklich und ermutigt von der Nachricht von der Rücknahme der Medaille des Kommandanten der SS; ein Akt, den wir dem Teil Deutschlands verdanken, der den Fehler begriffen hat, den man begangen hatte. …
Heute erneuere ich die Einladung an den Bürgermeister der Gemeinde Engelsbrand in Deutschland, die Gemeinde Fivizzano und die Orte der Nazi-Massaker zu besuchen, bei denen Kusterer einer der Hauptverantwortlichen war. …“

Weiter zum italienischen Originalartikel

Risse in der Kirche

Risse in der Kirche – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

In der Berliner Schinkelkirche sind erneut Risse entdeckt worden- aber kein Problem, der Sakralbau ist eh‘ geschlossen: Einsturzgefahr, weil der Neubau von Luxuswohnungen in direkter Nachbarschaft schwere Schäden verursacht haben soll. Ganz ähnlich wie in Zorneding: Das Kaff bei München, also tiefste bayrische Provinz, hat einen Schwarzen verloren. Die örtlichen Schwarzen hatten Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende (viel Afrika) schon letztes Jahr gewarnt, weil er sich für Flüchtlinge stark gemacht hatte. Johann Haindl etwa (CSU) in der lokalen Ebersberger Zeitung: „Der … muss aufpassen, dass ihm der Brem [Altpfarrer von Zorneding] nicht mit dem nackerten Arsch ins Gesicht springt, unserem Neger.“ Jetzt ist der Pfarrer, nach Morddrohungen, abgehauen, untergetaucht. Vielleicht findet er ja Asyl in einem „Flüchtlingsheim für Christen“ (Forderung aus der Stuttgarter CDU).

Zazenhausen und Zorneding – hier liegt das Geheimnis des 13. März. Wenn schon Schwarze predigen und Balkanesen der kranken Omi Glimbzsch in Zittau den Hintern säubern dürfen, ist es nicht mehr weit zum Seehoferschen Unrechtsstaat der AfD. Und für Wahlerfolge der alten Mutter SPD braucht’s mehr als Schlagworte wie Zukunft- Arbeit- Gesundheit. Schon recht- aber für wen, fragt sich der kritische Sozialdemokrat. Er ist zu Hause geblieben, zu Kretsche gewechselt oder zu den Angstmachern. Keine Rede von links. Die Omi Glimbzsch in Zittau war nach 45 gegen die Wiedervereinigung (der KPD und der SPD) – jetzt hätt’se nüscht gegen Rot-Rot-Grün, „denn wir brauchen ja die SPD auf dem Weg zurück zum Rechtsstaat, Peter!“ Weit ist der Weg nach Tempico, so weit, so weit…

„Herr Doktor, wohin bringen Sie mich denn?“
„Ins Leichenschauhaus.“
„Aber ich bin doch noch gar nicht tot!“
„Wir sind ja auch noch nicht da …“.

Zugegeben, bei knapp 13 % ist es ein weiter Weg zurück im Zorn, auf der Suche nach neuem Profil, Personal und Pinunse. Und mal ganz unter uns:
Kein Mensch glaubt, dass eine Partei ihre Wahlversprechen halten würde. Aber wir brauchen doch wenigstens die Überzeugung, dass hinter den saudummen Slogans Menschen stehen, die klüger sind, Menschen, für die Begriffe wie Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit noch alltagstauglich sind. Sonst wird’s nichts mit der Wiedergeburt, alte Tante!

Wahl
Nach- und Vorsicht

Gewinner? Verlierer? Unterm Schirm der AnStifter hat Muhterem Aras, grüne Stimmenkönigen mit 42%, ebenso Platz wie Hannes Rockenbauch von den Linken oder Maria Hackl von der SPD, Außerparlamentarische oder Nichtwählerinnen. Wer die AnStifter unterstützt, praktisch, ideell oder finanziell, kann mehr oder weniger katholisch sein oder Freidenker, Marxistin, liberal oder konservativ– es gibt bei uns weder eine selig machende noch eine verbindliche theoretische, weltanschauliche, religiöse oder ideologische Basis- nicht einmal zu Stuttgart21. Vielfalt und Unabhängigkeit sind unsere Stärken. Für Gewalt, Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit gibt’s bei uns keinen Platz. Willkommen sind alle, die laut werden, tolerant bleiben, Zivilcourage und Eigensinn zeigen und streiten wollen. Eine Liste der Beliebigkeit? Wir stellen die sicheren Herkunftsländer in Frage, wir müssen das Maul aufmachen, wenn in Budapest, Ankara oder Warschau die demokratischen Reste zusammengekehrt werden. Wir sind mehr als skeptisch, was den inneren Zustand der Republik angeht: Überwachung, Kontrolle, Verfassungsschutz, brennende Häuser und die gestärkte Rechte. Wir wissen, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, dass die Bürgerschaften gestärkt werden müssen und dass man Wahlversprechern nicht über den Weg trauen darf, auch nicht den eignen.

Wir haben keine Patentrezepte.

Aber wir sollten uns zusammensetzen.

Gestern hatte ein gemeinsamen Projekt im Haus der Geschichte Premiere: Der Dokumentarfilm „Viktors Kopf“. Die Regisseurin Carmen Eckhardt sucht Partner, die den Streifen in diesem Jahr aufführen. Sie stellt sich anschließend auch den Fragen der Zuschauer.
Kontakt: info@seemorefilm.de. Zum Trailer.
Sie haben uns bei diesem Film ebenso geholfen wie bei der Arbeit über „Medizinverbrechen in der NS-Zeit“: Das 300-Seiten-Buch (17,90, verlag@die-anstifter) ist wie der Film eine einzigartige Dokumentation – aufklärerisch in einer Zeit, in der bei uns nebenan einem Täter von Marzabotto eine Ehrenmedaille verpasst wird.

Lausige Zeiten? Zeit, um lauter zu werden. Zeit für AnStifter.

Abschied von Peter Conradi: Einer der Aufrechten, Deutlichen ist am 9. März 2016 gestorben. Die Trauerfeier findet am 20. März, um 13 Uhr, im Theaterhaus statt.
Peter Grohman, Ebbe Kögel, Evy Kunze, Fritz Mielert

P.S.: Noch keinen Vorschlag für den Friedenspreisträger 2016 gemacht? Bis zum 31. März freuen wir uns auf Ihre & Eure Ideen unter kontakt@die-anstifter.de.

„Ex-SS-Soldat gibt Ehrenmedaille zurück“

Am 15.3.2016 meldet der SWR:

Entscheidung in Engelsbrand: Ex-SS-Soldat gibt Ehrenmedaille zurück
„Nach internationalen Protesten gegen die Ehrung eines Kriegsverbrechers in Engelsbrand gibt der 94-Jährige die Auszeichnung zurück. Der Mann war wegen sozialer Verdienste geehrt worden. …“
  Weiter zur Nachricht des SWR

Und die Gemeinde Engelbrand teilt am selben Tag mit, die Auszeichnung habe „keinen Bestand  mehr“.
LINK zur Erklärung der Gemeinde

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Illegal

Illegal – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Kein Mensch ist bisher auf die Idee gekommen, ein Fußballstadion zu stürmen oder wenigstens das Scheißhäusle der FIFA. Es gäbe Gründe. Niemand hat bislang versucht, Büros der SPD schwarz anzumalen, weil jemand von denen die Renten gekürzt hat. Ich kenn‘ keine, die das Fabrikgelände von K+S – Kali und Salz besetzt hätte, den Verantworttlichen in Amtsstuben mal richtig Feuer unterm Arsch gemacht hätte, weil die gutes Trinkwasser zur Salzbrühe gemacht haben. Kein Mensch rennt in die Lobbys der Chemieindustrie und nimmt denen die Monsanto-Trommeln weg.
Unbehelligt bleibt die gesamte Glyphosat-Korona, die für weitere 15 Jahre Gift in die Äcker pumpen lässt und bei den Prüfbehörden Untergrundarbeit leistet. Nennt mir eine einzige Bank, eine nur, bitte!, in deren Schalterhallen sich der geballte Volkszorn wegen des Bankenskandals entlud. Es interessiert nicht, wenn tonnenweise Lebensmittel vernichtet werden. Man nimmt’s wie den versehentlichen Wind aus der eigene Hose, dass 80 (oder 800?) Milliarden vor der Steuer versteckt werden, dass die 100 Reichsten reicher sind als 20 Milliarden. Hat jemand jemals jemanden gesehen, der jedwede Contenance verlor, weil Kindergärtner oder Sozialarbeiterinnen, Kranken- und Altenpfleger mies bezahlt werden? Hat irgendein Dorf dorfweise und gemeinschaftlich eine Kreuzung besetzt, ein Rathaus oder eine Atombehörde heimgesucht, weil die da oben gelogen, verniedlicht und vertuscht haben? In einem Kaff bei Pforzheim erhält am 4.3. ein Marzabotto-Mörder die Ehrenmedaille der Kommune: Was von Protest gehört? Ist „wegen Fessenheim“ irgendwem die Birne durchgebrannt? Nein.
Aber bei den Flüchtlingen: Da wird abgekotzt, was der Magen hergibt. Da stehen die Menschen Schlange, um beim Krawall dabei zu sein, mit Schaum vorm Maul. Da riskieren sie Job und Freiheit, um es brennen zu sehen. Da schaut die Polizei öfters weg als hin. Sie bespucken Schwarze, verfolgen Kinder, schlagen Asylbewerber zusammen, jagen Schwangere über die Felder. Die bio-deutschen Narren kriegen Angst-Koller, lassen Scheiben klirren, klatschen Fitschis, stellen sich der Feuerwehr in den Weg und den Ermittlungen, fordern AIDS-Tests für Afrikaner, bewerfen die Polizei samt deren Schutzbefohlene mit Steinen, blockieren Flüchtlingsheime. Sie verlieren Menschenwürde und Anstand, vergessen jede Erziehung und alle christlichen Werte. Wenn sie nur das Wort Flüchtlinge hören, pfeifen sie auf Recht und Ordnung und werden zur Horde. Menschen.
Ok, OK, ich hör‘ ja schon auf. Ich weiß, es ist wirklich nicht so schlimm. Die meisten schau’n nur zu. Bisher.
*) Peter Grohmann
ist Kabarettist und Initiator des Bürgerprojekts Die AnStifter

Marzabotto – Engelsbrand
Die Täter sind unter uns.

Der Vorgang liegt bereits ein Jahr zurück, ein Foto dokumentiert eine alltägliche Szene aus dem Dorfleben: Ein Bürger wird vom Bürgermeister für sein ehrenamtliches Engagement geehrt. In einem kleinen Dorf im Nordschwarzwald, Engelsbrand südlich von Pforzheim. Sein Name: Wilhelm Kusterer.

Nun hat ein italienischer Anwalt aufgedeckt: Der Geehrte war – zumindest nach Auffassung eines italienischen Gerichts – an Massakern der Waffen-SS u.a. in Marzabotto beteiligt gewesen. Dies führte nun – ein Jahr später – zu großer Empörung in Italien, in den dortigen Medien und v.a. bei den Überlebenden und Angehörigen der Massakeropfer. Inzwischen auch in Deutschland, so wird er in der Stuttgarter Zeitung vom 9.3.2016 als Kriegsverbrecher tituliert. mehr…

Glück auf zum Internationalen Frauentag

In Stuttgart gibt es seit gestern eine alte Staffel mit neuem Namen: Die Else-Kienle-Staffel. Vaclav Reischl hat die Namensgebung gefilmt.

Mehr Details über das Leben von Else Kienle finden Sie hier.

Im Gespräch
AnStifter Peter Grohmann bei D-Radio Kultur

Der AnStifter, Kabarettist, Buchautor, Wetterer und Träger der Staufer-Medaille Peter Grohmann war heute Morgen zu Gast bei Deutschlandradio Kultur. Wer nicht live mitgehört hat, kann das Gespräch zwischen ihm und Moderatorin Ulrike Timm in der Mediathek nachhören.

Hier ist der Link dahin.

Hotel Silber- Veranstaltungsprogramm „Zwischenzeit 2“ beginnt

Das „Hotel Silber“ wird Ende 2017 /Anfang 2018 eröffnet. Bis dahin wird das Haus umgebaut, die Ausstellung und die Veranstaltungsräume eingerichtet. Aber auch jetzt schon finden Veranstaltungen der Initiative und ihrer Mitgliedsorganisationen an vielen verschiedenen Orten statt.  Für die Zwischenzeit ist dies das zweite Veranstaltungsprogramm der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. Eine Gelegenheit, mehr über das Hotel Silber zu erfahren, die Mitgliedsorganisationen der Initiative und ihre Arbeit kennenzulernen und neue Verbindungen zum historischen Ort herzustellen.  Für uns eine Zeit, das Netzwerk der Kooperationspartner auszudehnen und den Horizont der Themen zu erweitern…

Das vollständige Programm finden Sie hier.

In gedruckter Form bekommen Sie den Flyer bekommen über

alexander.schell@sjr-stuttgart.de

Neue Nachricht von der Trägerin des Stuttgarter FriedensPreises Fatuma Abdulkadir

Am 1. März ist bei Ebbe Kögel folgende Nachricht der Trägerin des Stuttgarter FriedensPreises 2011, Fatuma Abdulkadir, eingegangen:

Dear Ebbe,

Receive greetings from sunny Kenya. I wanted to take this opportunity to say a big thank you to you in particular and to all those who contributed to the award. We have grown immensely since then and we were recently awarded the Beyond Sports Award in London UK. This was followed with a recognition in the national TV under the Strength of A woman….The Acacia tree of Peace.

Lieber Ebbe,

hier kommen Grüße aus dem sonnigen Kenia. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um insbesondere dir und allen, die für den Preis verantwortlich sind, ein großes Dankeschön zu sagen. Wir sind seitdem immens gewachsen und wir sind vor kurzem mit dem „Beyond Sports Award“ in London ausgezeichnet worden, gefolgt von der Anerkennung im nationalen Fernsehen unter dem Titel „Die Stärke einer Frau… der Akazien-Baum des Friedens“.

Zur Erinnerung: Fatuma Abdulkadir setzt sich seit vielen Jahren für die Verständigung zwischen den verfeindeten Volksstämmen in Kenia ein und trainiert mit Jungen und Mädchen Fußball. Sie möchte benachteiligten Kindern und Jugendlichen die Chance geben, anders zu leben und den Teufelskreis aus Gewalt und Rache zu durchbrechen- mit den Mitteln des Sports.

Hier die Links zu den Fernsehberichten über die Arbeit von Fatuma Abdulkadir: https://www.youtube.com/watch?v=1BhSXp-KAMY

https://hodiafrica.org/fatuma-abdulkadir-adan-the-story-of-hodis-founder/#.VtV8jvl95D8

Die 2011 zur Pressekonferenz für den Stuttgarter FriedensPreis ebenfalls anwesende Aktivistin für die Rechte der Kinder und Jugendlichen in ihrem Heimatland Kenia und Freundin Fatumas, Dr. Auma Obama, ist am 11. März anlässlich einer Benefizgala wieder in Stuttgart zu Gast. http://www.sautikuufoundation.org/sautikuufoundation.org/index.html

Nachrichten aus der DenkMacherei

Im Kontext anders schreiben, 5 Jahre lang. Am So, 28. 2. gibt’s um 18 Uhr im Württembergischen Kunstverein fast ein Fest: Ein neues Buch zum Jubiläum des couragierten Schreibens in der kritischen Wochenzeitung Kontext: Lesung, Debatte, Gerede – und alles nach der Demo. Die wettert gegen Sex-Koffer, Homo-Lobby und die Verschwulung von Kindern durch Grün-Rot. Am So, 28.2., werden die Rechtsaußen-Pietisten Stuttgart mit einer Demo behelligen. Die Schnittmenge mit Personal und Inhalt der AfD ist dabei bemerkenswert. Um 12:30 Uhr und um 14 Uhr kann dann der Schloßplatz Ihr Platz für Zivilcourage sein. Ein buntes Bündnis ruft zum Widerstand: Köpfchen zeigen!
Wählen gehen? fragen wir uns und Sie am Donnerstag, 10. März, ab 19:30 Uhr, ebenfalls im Württembergischen Kunstverein. Sabine Vogel, Ariane Raad, Hans Christ, Peter Grohmann, Peter Gruber und Michael Wilk halten sich kurz, Annette Ohme-Reinicke moderiert die aufgeregten Hühner.
Um Viktors Kopf geht’s am Montag, 14.März, 19:30 Uhr, im Haus der Geschichte, Konrad-Adenauer-Straße. Gegen das Familientabu und eigene Ängste nimmt Regisseurin Carmen Eckardt den Kampf auf, die Hintergründe des Schicksals ihres Urgroßvaters aufzudecken: Der Antifaschist Georg Viktor Kunz wurde von den Nazis im Lichthof des OLG Stuttgart enthauptet. Die Recherchen der Urenkelin entwickeln sich zu einer erschütternden, fast abstrusen Odyssee durch Amtsstuben, Gerichte, Archive, Museen, in ein Anatomisches Institut und zu einem Gräberfeld. „Viktors Kopf“ erzählt persönlich und emotional eine Zeitreise zwischen NS-Vergangenheit und Gegenwart, Verdrängung und Wahrheit, in der die Grenzen sich manchmal zu verwischen scheinen und der Mut der Widerstandskämpfer heute noch für Verwirrung und Abwehr sorgt. Im Lichthof wurden mehr als 400 Menschen geköpft. Eine AnStifter-Veranstaltung. Die Regisseurin ist dabei.
Schnell noch der Mitschnitt unsrer NSU-Veranstaltung mit den vielen offenen Fragen: https://www.youtube.com/watch?v=0xFMxRV8Ug8

Trost? Die Aussicht auf einen neuen Untersuchungsausschuss und: NSU? Nebbich. Kopfzerbrechen.
Go Stuttgart! Nach jahrelangen Vorarbeiten auch bei uns: Glückwunsch an Beate Müller und ihre Jugendlichen! Sie hat soeben für den Lernort Gedenkstätte eines der überzeugendsten Netzwerke zu Geschichte online realisiert: http://go-stuttgart.org/de/orte/historische-orte.html

Frühling für alle! Und den Ewiggestrigen Heilung
wünschen Peter Grohmann, Ebbe Kögel, Evy Kunze

Kurzsichtigkeiten

 Zu viel Fernsehen macht dumm, wenn man ’s nicht schon vorher war. Aber es kommt noch schlimmer, denn eben kam heraus, dass auch zu viel Kurzsehen meschugge macht! Das dauernde Starren auf mobiles Gepretze, wie meine Omi Glimbzsch in Zittau sagen tät‘, die stete und sture Schau auf Handy, Tablet, auf große und kleine Bildschirme, verengt den Blick, macht die Augen kaputt und führt zu Trübsinnigkeit, ja Trostlosigkeit. Freunde wie Feinde gehen verloren, Freundschaften zerbröseln, das Essen wir kalt. Als ob das nicht schon genug wäre: Mehr und mehr Kurzsichtige machen die Straßen unsicher, selbst in Claußnitz (DDR). Freund Dietmar Gabriel sieht vor lauter Rüstungssplittern den Balken im eigenen Auge nicht mehr und der christliche Demokrat Daniel Wilms kommt in die Hölle, zu Donald Trump, wenn er so weitermacht. Schwarzer Schmorbraten.

In Warschau wird das U-Boot die Finanzkapitals, der Antikommunist Lech Wałęsa, endlich als bezahlter Agent des KGB enttarnt, in Berlin kümmert sich der „seine-Strafe-abgesessen-habende“ Christian Klar um linke Webseiten und in Stuttgart rät mir der Wahl-O-Mat, auf jeden Fall die Opposition zu wählen. Ich hab‘ Skrupel- aber er muss es ja wissen.

Nach der griechischen Mythologie war, wie allgemein bekannt, Europe die Frau mit der weiten Sicht. Inzwischen isse halb blind geworden- teils wegen Cameron, teils wegen der Osteuropäer. Wie ein deutscher Mühlstein wird die phönizische Königstochter an den Abgrund gezogen – nur noch ein paar Schritte zu „kein Asyl in Claußnitz und anderswo“.

Der Freundeskreis wird zum Erziehungsberechtigten für die Querdenker: Die Besserwessis nehmen zu, die Welt wird gereizter, ich auch. Neuerdings spricht er sehr ernst über den NSU, mokiert sich über Ängste vor einem Dritten Weltkrieg und tut ganz so, so, als ob Syrien ein Zuckerschlecken sei. Und die Journaille? Der Verzicht auf harte Fakten nimmt zu. Man macht sich keine Mühe mehr, Nachricht und Meinung zu trennen.

Die Medien servieren zu oft Schnellgerichte für Kurzsichtige, für Menschen mit Leseschwäche und Rechtsdrall. Fein ausgesiebte Fakten, die wegen Platzmangels bereits von einer Agentur extrahiert wurden: Arbeitsteilung. So wird ohne viel Federlesens Information zur Meinung. Und die muss nur so daherkommen, als transportiere sie splitternackte Infos. Es ist zum Blindwerden! Nur gut, dass Sie mich haben.

 

*) Peter Grohmann

ist Kabarettist und Initiator des Bürgerprojekts Die AnStifter

Der Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg
Von offenen Fragen und Antworten, unglaubwürdigen Zeugen und verpassten Chancen

Der Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses Ba-Wü – Mehr Fragen als Antworten?

Nachdem der NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg am vergangenen Donnerstag einen fast 1000-seitigen Abschlussbericht vorlegte, haben die Journalisten Sven Ullenbruch und Rainer Nübel auf dessen Arbeit zurückgeblickt und die Ergebnisse kritisch betrachtet. Knapp 100 Leute kamen in den Württembergischen Kunstverein – direkt neben dem provisorischen Plenarsaal, in dem die öffentlichen Sitzungen ein Jahr lang stattfanden.

Analog zu den Themen, die im UA behandelt wurden, wurde auch in dieser Veranstaltung über den Fall Florian H., den Ku-Klux-Klan und den Mord an der Polizistin Michele K. sowie den Mordversuch an ihrem Kollegen Martin A. gesprochen.

Zum Schluß zeigte sich ein differenziertes Bild an offenen Fragen und geklärten Sachverhalten; offensichtlich unglaubwürdigen Zeugenaussagen und verpassten Chancen bei der Befragung. Und auch die Wichtigkeit eines weiteren Untersuchungsausschusses und seine Beobachtung durch zivilgesellschafte Akteure.

(Video der Landtagssitzung und Stellungnahmen der Fraktionen. Ab 2:46, Kapitelauswahl TOP 4: http://www.landtag-bw.de/cms/home/mediathek/videos.html#mid&2ab54566-86ab-4ad1-9a34-26e4286a4440)

Nordwürttembergische Ärzteschaft macht düstere Zeit präsent

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Kammerpräsident Dr. Klaus Baier, Dr. Robin Maitra, Dr. Wolfgang Miller, Künstler Renato Santarossa (v.r.) neben der Gedenkstele

„Nie wieder wollen wir als Ärzteschaft einer verbrecherischen und menschenverachtenden Medizin Raum geben.“ Dieses Versprechen gibt die Ärzteschaft Nordwürttembergs auf ihrem  Mahnmal, das Mitte Februar in Stuttgart enthüllt wurde. Die Mediziner gedenken mit der modern gestalteten Stele aus Verbundglas „den Opfern der Medizin im Nationalsozialismus und aller Ärztinnen und Ärzte, die von 1933 bis 1945 gedemütigt, verfolgt und ermordet wurden.“

Hör mal, wer da hämmert
Stuttgarts 1. Offene Werkstatt öffnet offiziell ihre Pforten

von Martin Langlinderer

Für Werkler, Tüftler, Kreative, Reparier und solche, die es noch werden möchten, gibt es in Feuerbach ein neues Zuhause: den HOBBYHIMMEL – Stuttgarts erste Offene Werkstatt. Sieben Tage die Woche finden hier Interessierte auf fast 300 Quadratmetern Werkzeuge und Maschinen, die das SelberMacherHerz höher schlagen lassen. Zunächst lief alles noch im Probebetrieb, der nun so erfolgreich war, dass das HOBBYHIMMEL-Team am Samstag, den 27. Februar 2016 zu einer offiziellen Eröffnungsfeier einlädt. Startschuss ist um 16 Uhr in der Werkstatt in der Siemensstraße 140 – der Eintritt ist frei. Man kann natürlich bereits jetzt an jedem anderen Tag während den großzügigen Öffnungszeiten vorbeikommen und sich umschauen und das Angebot nutzen.

Raum für Ideen und Projekte
In der Halle auf dem Areal des ImWerk8 hat jeder die Möglichkeit, gegen eine geringe Gebühr seine Ideen zu verwirklichen. „Uns ist es wichtig, dass wir ein Angebot schaffen, das so vielen Menschen aus der Region wie möglich die passende Umgebung bietet, Werkstücke herzustellen, Defektes zu reparieren, Neues zu lernen und vor allem sich mit anderen auszutauschen und in Kontakt zu kommen.“, erklärt Martin Langlinderer, Initiator des HOBBYHIMMEL. Auf diesem Gedanken basiert das gesamte Konzept, das der gelernte Diplom-Wirtschaftsingenieur bereits seit zwei Jahren plant und welches nun anläuft. Das HOBBYHIMMEL-TEAM stellt seinen Nutzern eine Fülle an Hand- und Elektrowerkzeugen sowie Maschinen zur Verfügung. Es ist jede Menge Platz und Know-how in mehreren Bereichen von Holz über Metall bis hin zu Elektro, Textil und Fahrrad vorhanden. Neben dem offenen Werkstattbereich können Interessierte auch verschiedene Kurse oder regelmäßige Repair Cafès besuchen.

Soziale Werte als Treiber des gemeinnützigen Projekts
Das Konzept des HOBBYHIMMEL vereint verschiedene zukunftsfähige wirtschaftliche und soziale Ausrichtungen. Triebfedern sind dabei vor allem Sharing Economy (die  gemeinsame Nutzung von Ressourcen) oder Social Entrepreneurship (der unternehmerische Einsatz für einen wesentlichen, positiven Wandel einer Gesellschaft) sowie viele Theme der OpenSource Bewegung. „Für uns sind das mehr als nur abstrakte Begriffe, täglich versuchen wir möglichst gemeinwohlfördernd zu handeln.
Der HOBBYHIMMEL und sein Team freut sich über zahlreiche Interessierte Besucher und bietet zudem noch viele Möglichkeiten sich in das Projekt einzubringen.
Schaut einfach mal auf die Website (www.hobbyhimmel.de), die Facebookseite (facebook.com/hobbyhimmel.stuttgart) oder am Besten direkt vor Ort vorbei.