Gegen den Strom
Urbi et Orbi

Gegen den Strom: Urbi et Orbi – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Mein Freund Franziskus hat mal wieder zugeschlagen, mit Osterworten. Der einzige Linke im Erdkreis geißelte die Korruption, die Waffenbrüder und die Mafiosi. Mehr ging zu Ostern nicht rein. Der Kapitalismus blieb diesmal ausnahmsdweise außen vor. So wie die Nato nicht friedenstauglich ist, sind die deutschen Unterhosen der Bundeswehr nicht Nato-tauglich. Im Kriegsfall wird’s kalt am Arsch, von den deutschen Tornados und vom Frieden mal ganz zu schweigen.

Oh Heimatland! Heimat ist Hoffnung, ist schön, ist keinesfalls Seehofer, meinte Ernst Bloch aus der Wahlheimat von Boris Palmer. Dabei kannten sich die drei gar nicht. Heimat ist was gegen deine Entfremdung – nicht Raum, sondern eine Perspektive, die erobert werden muss, lieber Horst. Und Raum meint hier nicht das Ministerium fürs Innerste und Bauen, wiewohl mehr Bauen auch mehr Heimat verspräche. Heimat als Baugenossenschaft? Wohl dem, der hatte! Die vereinigte Dummheit soll ja bekanntlich nicht nur in Stuttgart, sondern selbst in Zittau, wo meine Omi Glimbzsch in anderthalben Zimmern haust, das kommunale Wohneigentum den Haien zum Fraß vorgeworfen haben. Und 1990 wurde eine der größten Fehlentscheidungen in der Wohnungspolitik seit 1945 vollzogen: Die Schwarz-Gelben schafften die Wohnungsgemeinnützigkeit ab, wegen des Skandals der Sozis (hellrot) um die Neue Heimat. Heute bringt der Staat (in Wahrheit: Sie) Jahr für Jahr über 15 Milliarden Euro für Wohngeld und Kosten der Unterkunft auf. In den 1980er Jahren gab es 3,3 Millionen gemeinnützige Wohnungen – jetzt sind’s nur noch weniger als 1,5 Millionen. Jedes Jahr werden weitere 60.000 Wohnungen aus der Sozialbindung fallen und die Kosten der Unterkunft und das Wohngeld für Rentnerinnen und Rentner, Erwerbstätige mit niedrigen Einkommen und Arbeitslose weiter so steigen wie die Stimmen der AfD.

Jetzt herrscht späte Einsicht: Wohnungen her, oder ich schieße. Aber wir verkaufen bekanntlich keine Waffen in Konfliktgebiete, verspricht jedenfalls die Bundesregierung. Ein Patrouillenboot ist ja rein rechtlich nicht für Saudi-Arabien oder den türkischen Pascha im Angriffskrieg unterwegs, sondern eben auf Patrouille. Das gilt auch für Patroullienpanzer, Patrouillen-MGs und Patrouillendemokratie, vornehm gesagt. Wer derart vornehm über die Despoten jenseits von Mauer und Stacheldraht schwadroniert, macht sich auch den Hosenstall mit Messer und Gabel auf und zu.

Letzte Chance
Ihr Vorschlag für den Stuttgarter Friedenspreis 2018

Das Bürgerprojekt Die AnStifter schreibt in diesem Jahr zum sechzehnten Mal den Stuttgarter Friedenspreis aus. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an Initiativen und Personen, die “im sich Sinne einer weltoffenen Bürgergesellschaft in besonderer Weise für Frieden, Gerechtigkeit und eine solidarische Welt einsetzen”.

Vorschläge können mit kurzer Begründung (500-1000 Zeichen) noch bis einschließlich 31. März per E-Mail an kontakt@die-anstifter.de eingereicht werden. Bitte die Angabe zum Absender nicht vergessen – anonyme Vorschläge werden nicht berücksichtigt.

Verfahren und Wahl

Nach Sichtung werden alle Vorschläge, die den Kriterien (siehe oben) entsprechen, in gekürzter Form bis April/Mai 2018 in einem Wahlbrief zusammengefasst.

Den Wahlbrief und den Stimmzettel erhalten alle, die den AnStiftern Zuwendungen gemacht haben (Spenden, Förderbeiträge, Sachleistungen) oder die Partner der AnStifter sind.

Jede/r Wahlberechtigte hat 3 Stimmen, die beliebig auf die Vorschläge verteilt werden können. Gewählt ist, wer wenigstens 50% der Stimmen erreicht. Erhält ein Vorschlag nicht die 50%, kommen die zehn Erstplazierten in einen zweiten Wahlgang, in dem die Stimmenmehrheit entscheidet.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Spenden für den Friedenspreis

Die AnStifter sind eine gemeinnützige Initiative und eingetragen beim Amtsgericht Stuttgart. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit – am einfachsten durch den Förderbeitrag von wenigstens 50 Euro pro Menschel und Jahr – das sind nur 14 Cent täglich. Wir ziehen den Betrag per Lastschrift ein, wenn Sie uns formlos die Ermächtigung dazu und Ihre Kontonummer mitteilen. Der AnStifterbeitrag kann jederzeit ohne Wahrung von Fristen und Formen ausgesetzt oder gekündigt werden.

Neben den 5.000 Euro Preisgeld fallen nicht unerhebliche Kosten für das Begleitprogramm, für Fahrt und Unterbringung der Akteure, den Saal an sich und für Werbung an. Einen Teil der Kosten bekommen wir wieder über einen Zuschuss der Stiftung Stuttgarter Friedenspreis und über die Eintrittskarten herein, doch es ist und bleibt eine „Zuschussveranstaltung“. Hier können Sie direkt für den Friedenspreis spenden. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Ermächtigt Euch!

Ermächtigt euch! – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Erinnerungen an die Geschichte sind nicht populär, erst recht dann nicht, wenn die Geschichte nicht nach Plan läuft wie die von Großdeutschland. Kein Wunder, wenn sich die bürgerliche Mitte unseres Landes nicht gern an das Ermächtigungsgesetz erinnert, das im März ’33 mit eben dieser Mitte den Nazis die Macht übergab. Dabei kann man nicht sagen, dass die braune Koalition gekauft wurde – sie haben’s freiwillig gemacht. Heute ist das Kaufen und Gekauftwerden leichter als damals. Nicht umsonst gibt’s bei unserer neuen Regierung kein Lobbyregister – die Zustimmung zu einer industriefreundlichen Haltung ist so preiswert wie nie zuvor.

In den USA gingen am vergangenen Wochenende mehr als eine Million Menschen auf die Straßen – es können auch zwei gewesen sein. Die große Frage Schülerinnen und Schüler: Was ist leichter: Einen Republikaner zu kaufen oder ein Schnellfeuergewehr? Dass in den öffentlich-rechtlichen Medien die neue Massenbewegung in den Staaten bei uns kein adäquates Echo findet, liegt nicht nur am Knick in der Optik. Die verzögerte Wahrnehmung liegt an Sebastian Vettel. Der sieghafte Deutsche liegt mit seinem Autole in den Nachrichten auf Rang 1 und garantiert ganz andere Einschaltquoten und Werbeeinnahmen als der Kampf gegen Trump und die Waffenlobby in den USA. Wer wirklich informiert sein will, sollte sich mal „Democracy Now!“ auf den Bildschirm holen – da sieht die öffentlich-rechtliche Informationspflicht bei uns mehr als alt aus!

Zugegeben, die Straße war noch nie der Ort, auf dem sich unsere Mitmenschen gern aufhalten – es sei denn zum Shoppen, aber da geht man nach Innen. Die Zeiten der Demonstrationen für Frieden und Willy Brandt, gegen Raketen und Berufsverbote sind Legende, allenfalls das Recht auf gutes Essen (Mahlzeit, Monsanto!) treibt uns noch auf die Straße. Der Krieg unseres Nato-Partners Türkei gegen die Zivilbevölkerung geht uns so was am am Arsch vorbei wie viele andere Konflikte auch – allenfalls die Kurden und Luxemburgs Außenminister Asselblom melden sich zu Wort. Weghören und Wegsehen entwickelt sich mehr und mehr zu einer Königsdisziplin.

Demokratie now zeigt, was die Straße kann. Das lässt hoffen, auch wenn es lange Wege sind vom Wohnzimmer zum Ostermarsch.

Facebook und Cambridge Analytica – unsere Kritik kam bereits letztes Jahr

Facebook und Cambridge Analytica - Datennetz

…die meisten berichten erst jetzt von Cambridge Analytica, die Anstifter kritisierten schon letztes Jahr:

Wissenschaft ist weder neutral noch wertfrei. Fake News, also die gezielte Manipulation und Beeinflussung von Meinungen, sind zum Teil selbst ein Produkt wissenschaftlicher Forschung. Zum Beispiel bezahlte der wichtigste Geldgeber von Donald Trump, der Hedge-Fond-Manager Robert Mercer, auch  das Institut „Cambridge Analytica“, einen Ableger der britischen Gesellschaft „Strategic Communication Laboratories“. Wissenschaftlich erforscht wird dort etwa die Beeinflussung internationaler Wahlen. Und unter der Bezeichnung „strategische Kommunikation“ beschäftigen sich Wissenschaftler unter anderem damit, wie sich Bürgerbewegungen am besten niederringen lassen.

aus der Rede von Dr. Annette Ohme-Reinicke zum „March for Science“ auf dem Stuttgarter Schlossplatz, 22.4.2017

AnStifter-Film-Tipp
Das Drama „ Das ist unser Land“

Das ist unser Land! I ab 24. August im Kino I Trailer deutsch

Eine Film-Tipp von Reinhard Kappes (Die AnStifter):

Wie meist in solchen Fällen fing alles ganz harmlos an.

Das Drama „ Das ist unser Land“ handelt von Demagogie in der französischen Provinz und liefert auch zu unseren deutschen Verhältnissen, vor allem zu den Wahlkämpfen, einen aufschlussreichen Diskussionsbeitrag.

Die sympathische Pauline arbeitet als Krankenschwester ( häusliche Pflege ) im strukturschwachen Norden Frankreichs. Sie hat zwei Kinder, ist alleinerziehend und steht ihre Frau. Der ehrenwerte Landarzt, eine graue Eminenz, wirbt sie als Kandidatin für die Kommunalwahl an. Bald wird sie der Spitzenkandidatin ( Le Pen ? ) vorgestellt die sie mit markigen Sprüchen und weiblichem Charme vollends in ihren Bann zieht.

In dieser Zeit trifft sie auch ihre Jugendliebe wieder, der sich früher offen zu den Neofaschisten bekannt hat und nun nach außen den Wolf im Schafspelz mimt. Eine Sequenz zeigt, wie er mit seinen Gesinnungsfreunden eine Gruppe von jugendlichen Flüchtlingen überfällt und misshandelt. Ihr und den Kindern gegenüber zeigt er sich aber als der liebevolle Familienmensch.

Gleichzeitig, um keinen Angriffspunkt zu bieten, arbeitet die Partei von Le Pen hart und mit allen Mitteln an ihrem Image. Kontakte, auch frühere, zu den Neofaschisten will man ungeschehen machen und droht nach allen Seiten mit Konsequenzen. Man hat ja schließlich eine weiße Weste.

Auch im Familien- und Freundeskreis nehmen die Schwarz/Weiß-Debatten zu und persönliche Anfeindungen spielen eine immer größere Rolle. Auch ihr Vater, ein alter Kommunist, wirft sie wegen ihrer Kandidatur aus dem Haus.

Letztendlich, auch weil sie sich von ihrem Freund nicht trennen mag, wendet sich die Partei von ihr ab. Als sie dann auch noch Bilder auf dem Handy entdeckt, wie er Flüchtlinge misshandelt trennt sie sich auch von ihm.

Der Regisseur Lucas Belvaux zeigt in seinem Film, wie sich anständige Menschen vom Populismus einnehmen lassen und legt die Arbeitsmethoden rechtsextremer Parteien offen.

Kein Film zum Genießen. Aber ein wichtiger Film in Zeiten, in denen der Populismus auch in unserem Land sich in den Köpfen unserer Mitmenschen breitmacht.

Empfehlenswert.

Und das Diskutieren nicht vergessen !!!

Reinhard Kappes
Gesehen im kommunalen Kino Pforzheim am 19. März

March for our Lives – einige Eindrücke des Protests gegen Waffengewalt

March For Our Lives in Pittsburgh on March 24, 2018.
Hunderttausende Menschen haben beim March for our Lives letzten Samstag in den USA für ein schärferes Waffenrecht demonstriert und sich mit den Opfern des Parkland-Schulmassakers solidarisiert. Foto: Mark Dixon (CC BY 2.0)

Naomi Wadler, 11 Jahre alt, aus Alexandria, Virginia: „I Speak for Black Girls Victimized by Guns Whose Stories Don’t Make the Front Page“
Edna Chavez, eine 17-jährige Schülerin aus Angeles: “I Learned to Duck Bullets Before I Learned to Read”
Emma Gonzales, die 17-jährige Überlebende der Schießerei von Parkland: „Kämpft für euer Leben, bevor sich jemand anderes darum kümmern muss.“ (deutsche Übersetzung ihrer Rede auf jetzt.de)

Yolanda King, die neunjährige Enkelin des Bürgerrechtlers Martin Luther King: „Mein Traum ist eine waffenfreie Welt“

Yolanda Renee King, MLK's granddaughter: "Enough is enough"

Hier geht es direkt zu den Reden der Schüler bei der Großdemo in Washington: www.democracynow.org/2018/3/26/one_life_is_worth_all_the.

Gedicht
Menschennetz

menschelnetz

von Sarah Bies

Wir spinnen mit Faden
mit Lebensfaden
ich spinne meinen Faden
Du sinnst deinen Faden
Wir spinnen einen Faden

Vom Ich zum Du
Vom Sie zum Du
Vom Du zum Wir

Vom Fremden zum Bekannten
Vom Gehassten zum Mensch

Vom Vorurteil zum Teil
zum Teil eines
eines Ganzen

geschätzt, geliebt
der Einzelne
verantwortlich stehend
für sich
für alle, verwoben im Netz
Im Netz der Gemeinschaft
Netz ohne Feindschaft
durchdrungen und gebildet von Liebe
das Menschennetz

Sarah Bies hat dieses Gedicht zum ersten Mal bei unserem Neujahrsempfang auf der Kulturinsel am 28. Januar 2018 vorgetragen.

Anstalt, Antisemiten, Aufrufe

„DIE ANSTALT“ – ZUM THEMA „RÜSTUNGSEXPORT“. Wiederholung in 3sat 08.04.2018, 20:15 – 21:05 h.
Rund 100 Zuöherende bei Betty Rosenfeld im Waldheim Sillenbuch: Musik machte Birgit van Straelen + Claudio La Vega, Dr.Michael Uhl stellte das Betty-Rosenfeld-Projekt der AnStifter vor. Die jüdische Krankenschwester aus Stuttgart beteiligte sich am spansichen Bürgerkrieg und wurde in Auschwitz ermordet. Wir könnten eine Straße der Stadt nach ihr benennen, beispielweise die Bismarckstraße – der Antisemit wird bekanntlich immer noch verehrt. Nimm dem Ball auf!
Millionen in den USA auf den Straßen, aber eingeschlafene Füße hierzulande. Schau mal, was Du selten siehst und frag: Wie kommt’s?
O Holzauge, sei wachsam. Was passiert auf der Kulturinsel Cannstatt und drumrum? Keine Planung hinter verschlossenen Türen! https://www.openpetition.de/petition/online/historisches-gebaeudeensemble-gueterabfertiging-zollamt-stuttgart-bad-cannstatt-erhalten
O OsterSamstagMarsch in Stuttgart: „Frieden braucht Bewegung“ – mehr denn je. 31.3. 14 h. Marktplatz. Ua. Paul Russmann (AnStifter)
O Letzter Aufruf FriedensPreis: Ihr Vorschläge zum FriedensPreis der AnStifter müssen uns bis 31.3. 24 h erreichen.
O Vorschau: Di, 10.4. 19 h, Stadtarchiv: Eugen Eberle. Was für ein Leben! Mit Ulrike Heiligenstühler, Roland Müller, Frieder Schmidt, Thomas Borgmann, Peter Grohmann
Fr, 13.4. 16 h, Stiftung Geißstraße 7: Kick off. Aktion Vielfalt. Was tun, wenn die Menschenrechte 70 Jahre alt werden. AnStifter + Stiftung geissstrassesieben laden zum Mitdenken ein.

Putin 107 %

Putin 107,5 Prozent – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Nur in einem einzigen der vielen tausend Wahlkreise in den Weiten Russlands erreichte Wladimir Putin mehr als 107 % der abgegebenen Stimmen. Der gesamte Rest ging an die Opposition. Im Gegensatz zu den USA, wo man sich das Präsidentenamt teuer erkaufen muss, sind in Russland Mehrheiten deutlich preiswerter zu haben. Wie die Sondersendung des ZDF zu den Wahlen (jenseits von Gut und Böse) zeigte, genügen oft schon Rote Würste oder ein paar warme Unterhosen, um die russischen Wähler in die Urnen zu locken, während man bei uns allenfalls kalte Füße kriegt.

Im hiesigen Burladingen (Provinz I, diesseits von Gut und Böse) ist einstens der einstige CDU-Mann Harry Ebert als Parteiloser zum Bürgermeister gewählt worden: Verdammt lang her. Der streitbare Einfaltspinsel, würde meine Omi Glimbzsch in Zittau sagen! Denn der schwarze Harry ist wie gedacht der AFD beigetreten: In Burladingen bleibt alles ruhig, keine Synagogen, keine Brandstiftungen, die Stimmung in der Stadt ist gut. Heimat eben – der rechte Ort, über den sich auch Horst Seehofer freuen tät. Nur einer gießt Wasser ist den Wein: Wolfgang Grupp. Der Unternehmer fordert Neuwahlen. Er ist der größte Arbeitgeber in der Gegend. Dem Trigema-Chef ist egal, wes Geistes Kind Ebert ist – solange er seine Arbeit macht. Aber er sei eben als Parteiloser gewählt worden und nicht für die AFD. Freilich: Bei Neuwahlen würde er den Mann natürlich auch wieder wählen, sagt er. Ein klares Signal aus dem geistig gehobenen Mittelstand!

In Berlin (Provinz II) wird nun wohl doch der neue Flughafen abgerissen, freut sich Thorsten Dirks, Lufthansa-Vorstand. Vorfreunde ist die schönster Freude. In Wahrheit war das nur eine überspitze Äußerung. Dirks fürchtet, dass bis zur möglichen Eröffnung (2020? 2025?) die eingebaute Technik überholt sei. Da wett‘ ich drauf.

Sigmar Gabriel ist übrigens inzwischen in den Untergrund gegangen. Nach dem Fall von Afrin (mit deutschen Waffen Frieden schaffen) will er sich nun gemeinsam mit Merkel, Putin und Erdogan um die 150 000 Füchtlinge kümmern, die aus der Stadt geflohen sind. Möglich, dass auch Baden-Württemberg wieder Schwangere und junge Mütter aufnimmt, wie es Jens Spahn fordert. Vorerst ist an 10 – 12 Frauen gedacht.

Italienisch-deutsche Jugendbegegnungs- und Gedenkstättenfahrt
Workcamp 2018 der AnStifter-Initiative in Sant’Anna di Stazzema

Workcamp in Sant’Anna –
Eine italienisch-deutsche Jugendbegegnungs- und Gedenkstättenfahrt

  • Du bist zwischen 18 und 27 Jahren alt?
  • Du interessierst dich für politische Zusammenhänge und geschichtliche Hintergründe?
  • Du willst mit jungen Italienern und Deutschen etwas unternehmen?
  • Du möchtest deine Interessen und deine Neugierde einbringen?

Dann freuen wir uns über deine Anmeldung für eine besondere Reise in die Toskana!

Geschichtlicher Hintergrund und Aktivitäten:

Am 12. August 1944, gegen Ende des zweiten Weltkrieges, überfielen deutsche Soldaten das toskanische Bergdorf Sant’Anna di Stazzema und verübten eines der größten deutschen Verbrechen auf italienischem Boden. Bei dem dortigen Massaker ermordeten sie etwa 560 Zivilisten, darunter vor allem wehrlose Frauen und Kinder, auf erbarmungslose Art. Wo einst grauenvolles Töten vonstattenging, befindet sich heute ein Friedenspark mit Gedenkstätte und Museum, ganz besonders dank des jahrzehntelangen, unermüdlichen Einsatzes der wenigen Überlebenden. Es sind diese Zeitzeugen, die uns herzlich einladen, von ihnen persönlich ihre Geschichte zu hören, sowie am Ort des Gedenkens über die Vergangenheit zu forschen, über die Gegenwart und Zukunft Europas zu diskutieren und sie bewusst mitzugestalten.

Für unsere Friedensarbeit stehen uns vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung. Wir können aus verschiedensten Workshop-Angeboten mit kreativen oder multi-medialen Methoden wählen. Zum Abschluss kann dabei auch eine Präsentation und Dokumentation mit den Mitteln unserer Wahl entstehen. Geplant ist auch, dass wir einen eigenen Beitrag zu den Gedenkfeierlichkeiten des Jahrestags des Massakers am 11. und 12. August vorbereiten.

Klar, dass wir uns, zusammen mit den italienischen Teilnehmenden, viel Zeit fürs gegenseitige Kennenlernen und die Besichtigung der Umgebung nehmen, ob beim gemeinsamen Zubereiten der Mahlzeiten, beim Erkunden des mittelalterlichen Städtchens Pietrasanta, bei sportlichen Aktivitäten oder bei einem Ausflug ans Meer…

Vor- und Nachbereitungsseminare in Stuttgart (Änderungen vorbehalten!):

Vorbereitung: voraussichtlich 01.06. – 03.06.2018
Nachbereitung: voraussichtlich 11.10. – 14.10.2018

Workcamp-Flyer zum Herunterladen: Workcamp2018_Flyer_SantAnna

Infos & Anmeldung: Naturfreundejugend Württemberg / 0711-481077 / info@nfjw.de

PS: Die AnStifter-Initiative Sant’Anna freut sich über neue Mitstreiter*innen (gerne auch mit Buchhaltungskenntnissen). Bei Interesse einfach eine Mail an kontakt@die-anstifter.de mit dem Betreff „Sant’Anna“ senden, Termin und Einladung zum nächsten Treffen der Gruppe folgen.

PPS: Die Finanzierung des Projekts soll größtenteils durch den Zuschuss des Landes gesichert werden, für den Rest laufen noch Zuschussanträge. Spenden für das Workcamp und für unsere weitere Arbeit in Sant’Anna nehmen wir gerne entgegen.

Spendenkonto:
Die AnStifter e.V., IBAN DE31 4306 0967 7000 5827 01, Stichwort: SantAnna.

Petition der Initative zum Erhalt des Gebäudeensembles Güterabfertigung / Zollamt



Notopfer

Notopfer – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Wird Österreich wieder deutsch oder tun die nur so? Vor 80 Jahren hat’s bekanntlich geschnackelt, als Adolf Hitler im eigenen Land einmarschierte: Die schwarzbraunen Wiener verschluckten sich fast am eigenen Jubel-Koller: Ein Reich, ein Volk, ein Führer – so etwas würde der Führer Heinz Christian Strache nie sagen, aber er wäre einer Wiedervereinigung (von der Etsch an) nicht ganz abgeneigt, schon um die künftige Maut (88 EU) zu sparen. Hab Geduld, Strache!

Bis dahin darf, ganz ehrlich, die Welt hoffen, dass Donald Trump Nordkorea und damit die Dynastie des Teufels besucht, ohne Kim Jong-un sofort zu erschießen. Auch wenn uns die hier herrschenden Medien einreden wollen, Xi Jinpings Herrschaft sei nun zementiert und seine Macht lebenslang – weiß man’s wirklich? Auch in China stürzen Flugzeuge ab, selbst dort kann den ewigen Herrscher der Blitz beim … Stuhlgang treffen, wie meine Omi Glimbzsch in Zittau weiss. Doch um genau zu sein: Wenn die Begrenzung von zwei Amtszeiten jetzt aufgehoben ist, kann sich die Rothaut ab 2023 für jeweils fünf weitere Jahre zum Ministerpräsidenten wählen lassen – aber sie muss eben jedes einzelne Mal wiedergewählt werden. Und ich kenn‘ doch meine Chinesen! Fast so gut wie Merkel.

Karl Lehmann, um endlich auch mal was Gutes über Deutschland zu sagen, soll breit gegrinst haben, als seinerzeit Papst Franziskus gewählt wurde, auf Lebenszeit überdies. Der Mainzer Kardinal, ein Freund der Schwangeren, hat sich zum Gotterbarmen weit aus dem katholischen Fenster gelehnt, als er in den Domen und auf den Gassen um Solidarität und mehr Verständnis für Flüchtlinge trommelte und sinngemäß meinte, Rechtspopulisten etc.pp. seien aus christlicher Sicht nicht wählbar. Da hat sich nicht nur der Horst Seehofer die Ohren zugehalten, sondern auch sämtiche seiner Koalitionspartner.

Was tun angesichts der Lage? Standhalten, ausharren, singen und Nur nicht aus Liebe weinen, es gibt auf Erden nicht nur den einen…

Betty Rosenfeld
Ausverkauf zum Frauentag

In alten Zeiten, da wanderte sie, die Betty Rosenfeld, mit dem Jüdischen Wanderbund in die Waldheime Stuttgarts, debattierte über Frauenrechte, feierte den Sabbat und den 1. Mai, meldete sich zu den Internationalen Brigaden in Spanien, half der Republik im Kampf gegen Franco. Nach der Flucht interniert in Frankreich, verraten an Deutschland.
Als Betty Rosenfeld starb, war sie 35 Jahre alt. Neun Jahre ihres Lebens hatte sie unter Verfolgung, in Emigration, im Krieg, auf der Flucht und hinter Stacheldraht verbracht.

Ihrem Leben widmete sich eine Veranstaltug von AnStiftern und Humanisten am 11.3.2018 (Wiederholung 25.3. 10:30 h Waldheim Sillenbuch) mit Birgit van Straelen, Sergio La Vega, Peter Grohmann und Michael Uhl (Betty-Rosenfeld-Projekt).

Heute, 85 Jahre nach der Machtübergabe an die Nazis, nehmen die Angriffe auf die Demokratie wieder zu, und nicht nur in Ungarn, Polen, Österreich oder der Türkei oder bei unserem größten Verbündeten, den USA: In Deutschland rückt die AFD zur größten Oppositonspartei auf, Zukunftskoalitionen nicht ausgeschlossen, meinte Peter Grohmann. Der Historiker Michael Uhl zeichnetes ein subtiles Bild der Betty Rosenfekd, der jüdischen Krankenschwester aus Stuttgart, die am Spanischen Bürgerkrief teilnahme und in Auschwitz ermordet wurde. Es gilt, an Schicksale wie das von Betty Rosenfeld zu erinnern, Brücken ins Jetzt zu schlagen, als Aufruf für Menschenrechte, als Hilferuf zur Solidarität mit jenen, die heute verfolgt werden.

Als Lernziel. Als Demokratie-Labor.
Als Einladung zum Diskurs mit der Frage:
Was haben wir falsch gemacht in einem Land,
das nach rechts rückt?

Im Mai oder Juni 2018 kommt Asli Erdogan nach Stuttgart, und am 10. Dezember wollem wir einem Signal der Vielfalt zum Tag der Menschenrechte die bunte Stadt zeigen. Ideen? Lust zum Mitdenken? Schreiben Sie uns. (Peter Grohmann)

20. Sitzung des NSU UA II am 5. März 2018

Live-Tweets aus dem NSU Untersuchungsausschuss des Landtags Baden-Württemberg ‏von @nsuwatch_bw und @fraufoo

Themenkomplex „mögliches Unterstützerumfeld in Baden-Württemberg für den NSU“
Tagesordnung
Zeug*innenliste
1. Anke R. – KHKin, LKA Berlin, Staatsschutz, zu Erkenntnissen der damals eingerichteten „EG-Umfeld“ betreffend Blood&Honour.
2. Jug Puskaric – zu Waffengeschäften im NSU Umfeld
(3. Ralf Marschner – spielte eine zentrale Rolle in der rechtsextremen Szene und im gesamten NSU-Komplex, er war als später enttarnter V-Mann für das BfV tätig. Nicht erschienen)
4. Christian Hehl – war in den 1990er Jahren bundesweit einer der bekanntesten Neonazi-Hooligan-Skins und gehörte unter anderem der FAP und Blood&Honour an
5. Matthias Herrmann – war einer der führenden Köpfe des 2003 ins Leben gerufenen neonazistischen Aktionsbüros Rhein-Neckar
(6. Sven Kai Rosemann – er gilt als ehemaliger Anführer der Skinhead-Szene in Rudolstadt und wird in Verbindung mit Waffengeschäften im nahen Umfeld des NSU gebracht. Zum zweiten mal nicht erschienen)


unter besonderen Sicherheitsbedingungen geht heute der NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags in Stuttgart weiter – @fraufoo

strenge Sicherheitskontrollen am Landtag (verständlicherweise), heute können BesucherInnen können immerhin rechtzeitig rein. – @fraufoo

Heute dauert der Zugang zum Landtag länger, da es wieder Sicherheitskontrollen gibt. – @nsuwatch_bw

die 20. Sitzung fängt an mit Kriminalhauptkommissarin Anke R. vom LKA Berlin. Sie soll Überblick geben über die Ermittlungen und Erkenntnisse der seinerzeit beim LKA eingerichteten „EG-Umfeld“ betreffend Blood&Honour – @fraufoo

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Hacker & Hyänen

Hacker und Hyänen – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Der Sozialdemokrat an sich ist ein friedliches Wesen, weit ab von jedem Gedanken an Gewalt gegen andere Sozialdemokratinnen. Aber er kann zur Hyäne werden, wenn man ihm die Partei kaputtmachen will. Nun hat er zurückgeschlagen und übernimmt mutig die Verantwortung. Anders als Claus Schmiedel weiss er: Es rettet uns kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun, sondern allenfalls die Wählerin: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich…
Aber Leute! Wir hacken doch nur deshalb auf der SPD rum, weil sie uns so am Herzen liegt! Ganz ehrlich: Ohne SPD geht gar nichts! Keine GroKo, kein Links-Links-Grün, nicht mal mehr…

Aslı Erdoğan plant Lesung in Stuttgart

Aslı Erdoğan kommt nach Stuttgart: Die Trägerin des Stuttgarter FriedensPreises 2017 der AnStifter kommt Anfang Mai oder Anfang Juni zu einer Lesung nach Stuttgart. Elka Edelkott, Geschäftsführerin der AnStifter, traf die Autorin jetzt in Frankfurt.
Aslı Erdoğan war am 10. Dezember bei einem Unfall auf dem Weg zur FriedensGala schwer verletzt worden und konnte deshalb ihren Preis nicht selbst entgegennehmen. Inzwischen geht es ihr gesundheitlich wieder besser.
In der Türkei wird der Prozess gegen Aslı Erdoğan am 6. März fortgesetzt. Sie wird dort von ihrem Anwalt vertreten.

Artikel in der KONTEXT Wochenzeitung
Stadt der Antifaschisten

Von Sandro Mattioli
Datum: 28.02.2018

Im Jahr 1944 wurden mehr als 500 Bürgerinnen und Bürger von Sant’Anna di Stazzema Opfer eines Massakers der SS. Der Bürgermeister des toskanischen Bergdorfs setzt nun ein Zeichen gegen leichtfertige Reden über den Faschismus, seine Symbole und Gesten: Seit kurzem kann jeder Bürger werden, der die Welt als globales Friedensdorf begreift.

Er wollte es vor allem für die jungen Menschen machen, für die Werte der italienischen Verfassung, die dezidiert antifaschistisch ist. Für Freiheit und Demokratie, nicht gegen etwas. Am 27. Dezember des vergangenen Jahres hatte Bürgermeister Maurizio Verona, 51, die Idee. „Junge Menschen benutzen das Internet täglich, es ist ein wichtiges Instrument für sie. Es ist deswegen einfacher, sie dort zu erreichen“, erklärt er. Das Register steht aber jedem Menschen der Welt offen, so er oder sie die Werte der entsprechenden Charta teilt: die Welt als globales Friedensdorf. Noch ist die Seite und die Charta nur in Italienisch verfügbar, doch in Bälde soll auch eine deutsche, französische und englische Version online gehen. Mehr als 37 000 Bürgerinnen und Bürger hat die antifaschistische Gemeinde bereits.

Es ist ein symbolischer Akt, sich hier zu eintragen, er hat keine Rechtsfolgen und keinerlei verpflichtende Wirkung. Aber gerade für Deutsche ist es ein hoch aufgeladener Akt. Denn die Geschichte dieses Melderegisters reicht weit zurück, zurück in eine Zeit, in der sich Deutschland und die Deutschen von ihrer allerhässlichsten Seite in Italien gezeigt haben: in das Jahr 1944. Damals wurde Sant’Anna di Stazzema Schauplatz eines schlimmen Massakers an der italienischen Zivilbevölkerung. In Maurizio Veronas Gemeinde machten sich die deutschen Soldaten, vorrangig der Waffen-SS, zu Kriegsverbrechern, machten sich zu Massenmördern an der Zivilbevölkerung.

Gedenkfeier am Ossarium (Beinhaus) von Sant'Anna 2017. Foto: Christina Gohle.
Gedenkfeier am Ossarium (Beinhaus) von Sant’Anna 2017. Foto: Christina Gohle.

Der Ort Sant’Anna di Stazzema liegt in den toskanischen Bergen. Er hatte damals keinerlei strategische Bedeutung. Ursprünglich zählte Sant’Anna rund 400 Seelen. Weil aber in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs viele Kriegsflüchtlinge hier Schutz gesucht hatten, war die Einwohnerzahl deutlich angewachsen. Im Ort hielten sich neben den Einwohnern nur Menschen auf, die größtenteils aus tieferliegenden Orten an der Küste kamen, wo heftige Kämpfe tobten. Die militärische Bedeutungslosigkeit der Anwesenden hielt deutschen Soldaten am Morgen des 12. August 1944 nicht davon ab, den Ort auszulöschen. Sie erschossen rund 560 Menschen, vom Kleinkind bis zum Greis, sperrten die Menschen in Häuser, warfen Handgranaten hinein. Auf dem Platz vor der Dorfkirche schichteten sie die Bänke aus der Kirche auf mitsamt den Leichen und zündeten alles an. Sie wüteten, als seien sie keine Menschen. Sant’Anna hat die Folgen von Hass, Faschismus und Totalitarismus besonders heftig vor Augen geführt bekommen – doch lange hat das niemanden interessiert.

Deutsche Soldaten in Abwesenheit als Kriegsverbrecher verurteilt

Dieses Massaker war kein Thema, für Jahrzehnte. Zunächst wollte Italien nicht die gute Beziehung zu Deutschland riskieren, dann regierte das Vergessen. Bis im Jahr 2002 die Unterlagen zu dem Fall wieder auftauchten. Ein rühriger Staatsanwalt machte sich ans Werk, am Ende wurden im Jahr 2005 deutsche Soldaten in Abwesenheit als Kriegsverbrecher verurteilt. Zu befürchten hatten die Männer freilich nichts: die Bundesrepublik liefert keine Staatsangehörigen aus. Und die Mühlen der Justiz in Deutschland mahlten in der Folge betont langsam bis gar nicht.

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Sex in Höhlen, ungedopt

Sex in Höhlen, ungedopt – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Jetzt isses raus: Unsere guten Verwandten, die Neandertaler, hatten schon vor mehr als 40.000 Jahren nicht nur Sex, mit dessen Hilfe sie ihr Dasein fristeten, sondern auch tiefgelegene Höhlen. Wenn es nichts zu diskutieren gab (Schutz der Elefanten ja – aber wie, Auswanderung, Klimawandel) und auch nichts zu jagen, gingen die Neandertaler gern mal in den Untergrund, erholten sich vom Stress des Tages und bemalten die Höhlenwände mit Graffitis. Ja, das ist jetzt erwiesen – und nein, es waren nicht bloße Kritzeleien, wie wir es von Ergodan-Anhängern im Essener Norden kennen oder von Harald Naegeli, dem Sprayer von Zürich! Es waren richtig schöne Zeichnungen, die uns heute noch Freude und Mut machen zum Weiterkämpfen für ein Leben nach der GroKo.
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Jodls Blut


Der Dreck kommt weg.
Nach jahrelangem öffentlichen Druck beschloss der Chiemsee-Gemeinderat: Das Ehrenkreuz für den Kriegsverbrecher Jodl auf dem Klosterfriedhof der Fraueninsel soll innerhalb von drei Monaten verschwinden.

In nicht-öffentlicher Sitzung beschloss der Gemeinderat widerstrebend und geheimnistuerisch, dass das Ehrenkreuz für den Massenmörder und NS-Kriegsverbrecher Jodl vom Friedhof entfernt werden muss. (Der genaue Wortlaut des Beschlusses wurde bisher nicht bekannt gegeben.) Die Beendigung des Grabnutzungsrechts war schon 2014 beschlossen worden. Damit rechtfertigten das Innenministerium und der Bayerische Landtag ihre Untätigkeit. Das gesamte Grab mitsamt dem Ehrenkreuz für den dort nicht beerdigten Jodl sollte demnach am 25.1.2018 verschwinden. Daran sollte sich der Gemeinderat der Jodl-Insel halten. Warum tut er das nicht?

Warum eiern der Bürgermeister und die Gemeinderäte nun so herum? Warum vollziehen sie nicht einfach ihren eigenen Beschluss? Warum haben sie sich so lange geweigert, das Selbstverständliche zu tun und das Kriegsverbrecherkreuz zu entfernen? Was haben sie zu verbergen? Was geht in ihren Köpfen vor?

Der Bürgermeister der JODLinsel, Herr Huber, den manche etwas hoch gegriffen als provinziellen „Lederhosen-Napoleon“ bezeichnen, unterstellt dem Künstler Wolfram P. Kastner, er habe aus „rein wirtschaftlichen Interessen“ gehandelt und sich für die Beseitigung des skandalösen Ehrenmals eingesetzt. So denkt der Schelm.

Die beiden Prozesse, die von den Jodl-Erben wegen Schadensersatz und von der Staatsanwaltschaft wegen Sachbeschädigung gegen den Künstler angestrengt wurden,haben bisher ca. 10.000 € unsinnige Prozesskosten verursacht. Beide Verfahren dauern an und gehen in die nächste Instanz.

Zu hoffen bleibt, dass nun auch die Staatsanwaltschaft, die Richter und die Jodl-Erben etwas hinzulernen, die Anklagen wegen des von ihnen gehüteten Schandmals zurücknehmen und Freisprüche erfolgen. Oder sollen sich die Gerichte weiterhin mit diesem Verbrecherkreuz befassen? Wann wird das jODL-Ding nun endlich entfernt? Man muss das vielleicht aufmerksam beobachten.

Mit freundlichen Grüßen

Carl Blauhorn, Institut für Kunst und Forschung, München
+49+89 – 157 32 19

Nothelfer in Not

Die AnStifter unterstützen die Aktion zum Tag der Sozialen Arbeit am 20.3.2018 auf dem Stuttgarter Marktplatz. Bitte beteiligen Sie sich ebenfalls – jetzt durch Weitergabe und Teilnahme, eigene Initaitven. Und Danke für ein feed back.
Eine besondere Bitte geht an die Kulturschaffenden in der Stadt und darüber hinaus: Es wäre schön, wenn Sie auf Ihre Weise und mit Ihren Mitteln an diesem Tag der Sozialen Arbeit sichtbar und hörbar sein könnten – mit Pauken und Trompeten, Plakaten, kostümiert oder nicht, mit Musik, Aktionen und Ihrem Beitrag zum „Netz“.

Di, 20.März 2018, 15-17 , Stuttgart, Marktplatz:
Aktion zum Internationalen Tag der Sozialen Arbeit

o Faire Bezahlung und einheitliche Tarife für alle Beschäftigten…
o Faire Chancen für den Nachwuchs; Fachkräftemangel beseitigen!
o Fairer Wettbewerb bei öffentlichen Ausschreibungen
o Die Qualität der Arbeit muss wieder im Zentrum stehen

Wir ziehen alle an einem Strang, denn: Soziale Arbeit ist für uns alle NOTwendig!
Kommt und fairnetzt euch. Weitere Infos finden Sie auf https://www.facebook.com/events/993364757506368/ und auf www.die-anstifter.de
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