Solidarität mit den Besetzerinnen und Besetzern des Hambacher Forsts!


Die AnStifter, Stuttgart, erklären sich solidarisch mit den Forderungen der Besetzerinnen und Besetzer des Hambacher Forsts

  • sofort jegliche Braunkohleförderung zu stoppen,
  • keinen Quadratmeter des 12 000 Jahre alten Waldes des Hambacher Forsts mehr zu roden,
  • sich dem Klimawandel entgegenzustellen und
  • weltweit Klimagerechtigkeit durchzusetzen.

Der Klimawandel, an dem die Förderung von Braunkohle erheblichen Anteil hat, ist längst Realität: Die extreme Hitze dieses Sommers mit historischen Höchsttemperaturen, führte nicht nur zu Dürre und Ernteausfällen hierzulande, sondern auch zu extremen Waldbränden in Schweden, zu außergewöhnlichen Überschwemmungen in Indien und Bangladesch, zu den größten Waldbränden in den USA, dem wärmsten je gemessenen Winter in der Antarktis und zu bislang unbekannten Höchsttemperaturen in Japan sowie in Russland. Alles deutet darauf hin, dass sich der Jet-Stream auf der Nordhalbkugel verlangsamt und verlagert, was weitere extreme Wetterlagen erzeugt. Klimaforscher gehen davon aus, dass das Jahr 2018 das heißeste je gemessene Jahr werden könnte – noch wärmer als die letzten drei Jahre, während der die Höchstwerte ohnehin schon überschritten wurde.

Der RWE-Konzern trägt durch die Förderung von Braunkohle und die Rodung des Hambacher Forsts zur Verstärkung des Klimawandels mit all seinen zum Teil existenz- und lebensbedrohenden Folgen für die Menschen bei.

Im Schatten der umweltzerstörenden Politik der US-Regierung betreiben die großen Energiekonzerne in der Bundesrepublik eine Verschleppung der Energiewende mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit. Während in den USA das Wort „Klimawandel“ per Sprachregelung von allen offiziellen Regierungsseiten verbannt wurde, verbreiten Energiekonzerne hierzulande in teuren und subtilen Werbekampagnen falsche Informationen, etwa die Energiewende würde zu höheren Strompreisen und zu Blackouts führen. Tatsächlich wird in der Bundesrepublik mehr Strom erzeugt, als gebraucht wird. Den Konzernen geht es damit um die Generierung von Profit, etwa unter Ausnutzung des „Erneuerbare Energien Gesetzes“ (EEG).

Proteste der Zivilgesellschaft, wie der Besetzer des Hambacher Forsts sind auch deshalb wichtig, da der Umweltschutz gerade in Deutschland politisch vernachlässigt wird. In Baden-Württemberg etwa ist nicht nur Fracking zu Versuchszwecken erlaubt, auch der kriminelle Abgasbetrug der Automobilindustrie wird nicht strafrechtlich verfolgt, sondern als „Schummelei“ verharmlost.

Mit der Durchsetzung der Energiewende geht es auch um die Frage, welches Wirtschaftsmodell verwirklicht werden soll: eines, das für die Gewinnmaximierung der Energiekonzerne auf Kosten eines immer stärkeren Raubbaus der natürlichen Ressourcen funktioniert oder eines, das ein gutes Leben für möglichst alle Menschen dieses Planeten in den Mittelpunkt stellt.

Auf hunderten Demonstrationen in über 90 Ländern weltweit setzten sich letzten Samstag (10.9.18) zivilgesellschaftliche Initiativen für ein solidarisches Wirtschaften ein: in Frankreich, auf den Philippinen, in Australien oder in San Franzisco etwa, wurde die weltweite Dringlichkeit der Energiewende während des global climate action day deutlich gemacht. Der Klimawandel ist ein globales Problem und erfordert ein globales zivilgesellschaftliches Handeln, vom Hambacher Forst über das Stuttgarter Neckartor bis auf die Philippinen und San Franzisco.

Vortragsreihe
Vom Scheitern unserer Hoffnungen und vom Mut eines neuen Anfangs

Über die Vortragsreihe:

Geschichtswissen für unser Handeln in der Gegenwart: Wir greifen in den Vorträgen aktuelle Enttäuschungen – und vielleicht auch Ohnmachtsgefühle – auf, die uns gerade in Stuttgart bewegen.  Gemeinsam stellen wir Fragen an die Geschichte, ob und vorallem wie sie uns zum Weitermachen ermutigen kann. Dabei hilft ein Blick zur sozialistischen Bewegung in Stuttgart – denn Stuttgart bzw. Württemberg hat viel zu bieten: Clara Zetkin, Fritz Rück, Fritz Lamm, August Thalheimer, Georg Elser, Eugen Eberle, Theodor Bergmann, Willi Hoss, Peter Grohmann …

Spenden und Eintritt:

Der Eintritt ist frei. Spenden (Stichwort „Vortragsreihe Geschichte“) sehr erwünscht, steuerlich absetzbar über die Konten von:

SÖS Stuttgart Ökologisch Sozial IBAN: DE95 4306 0967068 9987 00

Die AnStifter IBAN: DE31 4306 0967 7000 5827 01

Die Referenten:

Dr. Axel Kuhn, früher apl. Prof. für neuere Geschichte an der Uni Stuttgart, seit 2008 im Ruhestand
Dr. Annette Ohme-Reinicke ist Soziologin, Lehrbeauftragte der Universität Stuttgart, Mitgründerin des Hannah-Arendt-Institut für politische Gegenwartsfragen, Stuttgart (HAIS) und Vorsitzende der AnStifter

Literatur:

Axel Kuhn: Die deutsche Arbeiterbewegung. Stuttgart (Reclam-Taschenbuch) 2004.

Die Veranstaltungen im Einzelnen:

Mi, 26. September 2018, 19:00 Uhr
Dr. Axel Kuhn: 100 Jahre Novemberrevolution in Deutschland

Mi, 24. Oktober 2018, 19:00 Uhr
Dr. Axel Kuhn: Die Machtübernahme der NSDAP 1933

Mi, 21. November 2018, 19:00 Uhr
Dr. Axel Kuhn: Über Parteitreue, Links- und Rechtsabweichler

Mi, 12. Dezember 2018, 19:00 Uhr
Zeitzeugenbericht: 1968 in Stuttgart- Kurz-Geschichten

Mi, 23. Januar 2019, 19:00 Uhr
Dr. Axel Kuhn: Der Zusammenbruch der DDR und der Mythos von der ersten erfolgreichen Revolution in Deutschland

Mi, 27. Februar 2019, 19:00 Uhr
Dr. Annette Ohme-Reinicke: Der Kampf gegen »Stuttgart 21« im Kontext weltweiten Aufbegehrens

Veranstaltungsflyer zum Herunterladen: Hoffnung light

 

Schwaben-Demokraten

Dass die schwedischen Sozialdemokraten am Sonntag das schlechteste Ergebnis seit Erfindung der freien Wahlen eingefahren haben, ist der SPD nichts Neues. Hier bei uns liegen bekanntlich die Hellroten heute gleichauf mit den Blauen, und die setzen gerade zum Überholen an. Da und dort (dort vor allem) sind sie schon stärkste Partei. Also Aufstehen, Sitzenbleiben, Wegsehen, zu Hause bleiben, wie blonden deutschen Töchtern zu raten ist?

Unterdessen trödeln und tendeln immer mehr Länder, von Marx bis Mainau, von der Etsch bis an den Belt, putzmunter ins demokratische Abseits. Bei vielen Menschen im Lande überwiegt aber vor allem die Sorge, dass es bei künftigen Wahlkampfkosten-Rückerstattungen (aus Steuermitteln) noch düsterer aussehen wird als jetzt schon. Wir finanzieren das Abseits – voll ins Blaue hinein.

Ein gewichtiger sesshafter Repräsentant der Schwaben-Demokraten, bei dem man künftig ebenfalls etwas genauer hinsehen muss, ist Volker Kauder (beide CDU). Kauder hat sich über Macron echauffiert. Der Franzose wandte sich dieser Tage frech an die christ-demokratische Europäische Volkspartei (EVP), in der auch die CDU wohnt: „Man kann nicht gleichzeitig Merkel und Orban unterstützen“. Kann man zwar, macht man zwar – doch wo ein Rechter Recht hat, hat er recht. Kollega Seehofer hingegen bereitet gerade ein Treffen mit Orban vor – bei der Jahrestagung der Modelleisenbahner in der kleinen ungarischen Grenzstadt Gyékényes. Achtung, Fake news! Aber warum nicht?

Eher Muslimisch-sunnitisch-weltoffen geprägt sollte dagegen ein Sonntagsbraten sein, zu dem die Menschen in einer Stuttgart Flüchtlingsunterkunft ihre vorwiegend deutschstämmigen Nachbarn eingeladen hatten. Essen, Trinken, Kennenlernen – das war das Mott des Nachbarschaftsfestes. Eintritt frei. Ein niederschwelliges Angebot, das freilich viel Überwindung kosten mag – soviel, dass nicht ein Einziger, keiner, niemand, Null die Einladung zum integrativen Gastmahl annahm. Man muss wissen, dass im Stuttgarter Fasanenhof viele Flüchtlinge wohnen – aus Pommern, Ostpreußen, Schlesien, dem Sudetengau, neuerdings auch aus Russland, und die wissen, wie schwer es ist, sich in Deutschland zu integrieren. Etliche haben es bis heute nicht geschafft, wie wir sehen. Auch die Kauders blieben weg – weg wie die Sozis, die Christen, die Antifa, die Liberalen und die Normalen. So mussten die 188 Bewohner am Ehrlichweg ihre Suppe selbst auslöffeln. Aber sie konnten sich trösten: Zu ihrem Sommerfest seinerzeit kam auch nur einer.

Video der Manifestation contre le GCO – Stuttgarter Solidaritätserklärung an die Protestbewegung GCO non merci

Manifestation contre le GCO – Stuttgarter Solidaritätserklärung an die Protestbewegung GCO non merci

Video: Grit Berenz
Die große Westumgehung Straßburgs (auch GCO, COS oder A355) ist ein 24 km langes Maut-Autobahn Projekt zur westlichen Umgehung Straßburgs (über Kochersberg/Ried de la Bruche) von Vendenheim (nördlich) bis Innenheim (südlich). Betroffen sind 24 Gemeinden. Trotz 7 negativer Gutachten der Untersuchungskommissionen, des Nationalrats für Naturschutz, der Umweltbehörde und anderer Experten, droht das Projekt mit Vollgas wieder aufgenommen zu werden. Am Samstag, 8.9.2018, fand eine große Demonstration gegen die Große West-Umgehung – Grand Contournement Ouest (GCO) statt. Einige S21-Gegner*innen und AnStifter unterstützten die Demonstration vor Ort, hier unser gemeinsames Grußwort, vorgetragen von Maggie vom Arbeitskreis Stuttgart 21 ist überall.

Weitere Infos und Text der Rede: https://www.die-anstifter.de/2018/09/manifestation-contre-le-gco-stuttgarter-solidaritaetserklaerung-an-die-protestbewegung-gco-non-merci/

Manifestation contre le GCO – Stuttgarter Solidaritätserklärung an die Protestbewegung GCO non merci

Die große Westumgehung Straßburgs (auch GCO, COS oder A355) ist ein 24 km langes Maut-Autobahn Projekt zur westlichen Umgehung Straßburgs (über Kochersberg/Ried de la Bruche) von Vendenheim (nördlich) bis Innenheim (südlich). Betroffen sind 24 Gemeinden. Trotz 7 negativer Gutachten der Untersuchungskommissionen, des Nationalrats für Naturschutz, der Umweltbehörde und anderer Experten, droht das Projekt mit Vollgas wieder aufgenommen zu werden. Am Samstag, 8.9.2018, findet eine große Demonstration gegen die Große West-Umgehung – Grand Contournement Ouest (GCO) statt. Einige S21-Gegner*innen und AnStifter unterstützen die Demonstration vor Ort, hier unser gemeinsames Grußwort:

Chers amis,

Un grand bonjour de Stuttgart à cette manifestation. Nous venons du mouvement contre le projet de gare souterraine « Stuttgart 21 »avec une partie de notre groupe de tambours, la « Lokomotive Stuttgart », pour vous encourager et pour vous faire plaisir. Nous sommes accompagnés d’un représentant des „AnStifter Stuttgart“ – InterCulturelle Initiativen e.V., qui vous saluent aussi.

 Votre résistance contre ce projet GCO nous impressionne beaucoup et nous tenons à vous montrer notre solidarité.

Les responsables – politiques et économiques – parlent de protection du climat – et  font construire des grands projets très nuisibles au climat.

Chez vous

  • ils coupent la tranchée malsaine pour une autoroute, qui entraînera énormément de poids lourds. Ils abattent des forêts, détériorent des réserves naturelles, dament les champs et empestent l’air.                                                                        

Et chez nous

  • Ils vont liquider les voies ferrées, font rage dans les tunnels. Ils consomment des quantités démesurées d’énergie, abattent des arbres, détruisent des parcs et polluent l’air.
    Ils réalisent ce projet illégitime depuis des années. Nous en réclamons l’arrêt immédiat. Et nous opposons à ce projet inutile et imposé notre propre projet concret : celui de transformer tous ces chantiers pour créer une infrastructure utile.

Que ce soit à Stuttgart, à Strasbourg ou ailleurs, c’est l’industrie automobile et la mafia du génie civil qui profitent de ces projets.

Quand il s’agit de faire de l’argent rapidement, ils ne se soucient pas des gens. En fait, ils se moquent de la catastrophe climatique imminente et de ses conséquences dévastatrices pour le monde entier.

Nous ne luttons pas seulement contre une autoroute ou contre une gare ferroviaire, mais pour un monde humain. Et nous nous battrons ensemble.

Nous de Stuttgart promettons

– de dénoncer partout la folie du projet ici en Alsace,

– tout comme nous racontons partout quel vilain projet ils mènent à Stuttgart.

Nos salutations à Strasbourg, aux bishnoï et à tout le mouvement contre le Grand Contournement Ouest.

Stop à la gare souterraine de Stuttgart, restons en haut !

GCO non merci!

Weitere Informationen im Blog des AK „Stuttgart 21 ist überall“: https://stuttgart21ueberall.wordpress.com/

GCO non merci auf Twitter: https://twitter.com/gcononmerci

Website von GCO non merci: https://gcononmerci.org/

Wen heilt Hitler?

In Rosenheim sollen zwei Rosenheim-Cops und ein Ziviler den Hitlergruß gezeigt haben, in Chemnitz nimmt man dazu eher den nackten Arsch. Alle reden – statt vom Wetter – vom Versagen des Rechtsstaats, vom Versagen der Polizei, der Parteien (außer jener mit dem großen und breiten A.), vom Versagen der Regierung, der Demokratie. Niemand redet von unserem Versagen, meinem, deinem, also dem Versagen der Antifa. Oder gehören wir womöglich gar nicht mehr dazu? Die werden ja auch immer elitärer und pfeifen eher auf Leute wie mich und meine Omi Glimbzsch aus Zittau. Unter sich bleiben ist eine beliebte Übung der Linken, die viel, viel mehr als die Partei ist.
mehr…

Eine AnStifterin berichtet
Wie unsere Erfahrungen mit Stuttgart 21 uns in der südafrikanischen Karoo geholfen haben

In der südafrikanischen Karoo plante die australische Bergbaufirma PENINSULA ENERGY den Uranbergbau mit russischem Kapital voranzubringen. Doch bevor der erste Tagebau gegraben ist, wird das Großvorhaben gestoppt – dank strenger Umweltgesetze und gut organisiertem Protest.

Die AnStifterin Erika hat die Aktivitäten vor Ort begleitet und berichtet uns von ihren Erfahrungen in Südafrika – und darüber, was das alles mit S21 zu tun hat:

Als es uns nach unserer Rückkehr aus Südafrika im Frühjahr 2017 nach Stuttgart zu unseren ehemaligen Mitstreitenden im S21-Widerstand zog, berichteten wir im Globalen Klassenzimmer im Eine Welt Haus Stuttgart vor etwa 40 Parkschützer*innen über unsere Arbeit in der südafrikanischen Karoo. Uns hat dieses große Interesse an unserem Engagement gegen den geplanten Uranabbau in der südafrikanischen Karoo sehr bewegt, sind wir doch bereits im Okt. 2012 aus Stuttgart weggezogen.

Während unseres Vortrags im Frühjahr 2017 konnten wir bereits einen großen Erfolg vorweisen: Die australische Bergbaufirma PENINSULA ENERGY, die mit russischem Oligarchen-Kapital die Prospektionen zum Uran-Abbau durchführte, sah sich gezwungen, sich aus 88% der insgesamt 750.000 Hektar umfassenden Konzessionsfläche zurückzuziehen. Ende März 2018 hat die Firma ihr Vorhaben in der Karoo gänzlich eingestellt. Zu teuer, zu langwierig, zu viel Widerstand in der Bevölkerung. Jetzt konzentriert sich PENINSULA einzig auf den Uran-Abbau in Wyoming (USA), wo die Regierung industriefreundlicher ist und die Bevölkerung kaum beteiligt wird. Für meinen Mann Stefan und mich war dies Anlass genug, im März/April d.J. noch einmal in die Karoo zu reisen und diesen Sieg gebührend mit Farmern, lokalen Gruppen und Initiativen zu feiern.

Doch was hat das alles mit Stuttgart, der S-21-Bewegung sowie den AnStiftern zu tun? Als wir im Januar 2009 nach acht Jahren entwicklungspolitischer Tätigkeit nach Stuttgart übersiedelten, hatte ich zunächst Schwierigkeiten, in der schwäbischen Metropole Fuß zu fassen, bis ich auf all´ diese interessanten und engagierten Menschen stieß. Trug bspw. mensch in öffentlichen Verkehrsmitteln seinen/ihren Button „Oben bleiben“ (schade, dass dieses „Erkennungsmerkmal“ aus dem Stadtbild verschwunden ist!), kam man schnell in lockerer Atmosphäre ins Gespräch. Viele Veranstaltungen in der Stadt sorgten zudem für Bürgernähe, ja für eine Politisierung der Bewohner*innen. S21 polarisierte? Ich habe dies nicht so empfunden, wurde doch die Spreu der ewig Gestrigen vom Weizen der nach vorne blickenden, auf das Gemeinwohl schauenden Menschen getrennt.

Während dieser Zeit in Stuttgart beteiligte ich mich an einem Widerstand, der sich durch seine politische Aufklärungsarbeit, seine Professionalität und Kreativität auszeichnete. Na ja, nach vielen Jahren entwicklungspolitischer Tätigkeit im Ausland sowie als aktives Mitglied der Blockadegruppe hätte ich mir etwas mehr internationalen Weitblick sowie couragierteren Widerstand mit mehr Biss gewünscht. Trotz alledem: Abgesehen von den vielen zwischenmenschlichen, herzlichen Beziehungen vermittelte mir mein Engagement in Stuttgart wichtige Erfahrungen, die bei unserem Einsatz in der südafrikanischen Karoo zum Tragen kamen. Hier einige Beispiele:

  • Der S-21-Widerstand spielt(e) sich auf verschiedenen Ebenen ab: politische Bildungsarbeit, einschließlich Mobilisierung; verschiedene Aktionsformen; legaler Aspekt. Genauso haben wir es in Südafrika gehalten, nicht nur mit einer Zielgruppe zu arbeiten, sondern „Brücken zu bauen“.
  • Kaum verging eine Montagsdemo, auf der nicht mit einladender Stimme der „Bürgerbrief“ feilgeboten wurde. Für mich verkörpert Peter jenen Typ von Mensch, der sich bei seinem politischen Engagement den so notwendigen langen Atem bewahrt, der lokal verankert, bodenständig und sich selbst treu geblieben ist – alles so wichtige Voraussetzungen in der entwicklungspolitischen Tätigkeit.
  • Die große Professionalität des Widerstands, einschließlich ihrer verschiedenen Fachgruppen, sei es Ingenieure, Architekten, Juristen… In Südafrika haben wir sehr erfolgreich interdisziplinär gearbeitet, unsere Wissenschaftler*innen waren einfach besser und unabhängiger.
  • Nicht nur gegen etwas sein, sondern auch Alternativen anbieten können (K21): Vor allem Klaus hat sich so beispielhaft in unser Gedächtnis geprägt. Wir haben statt Fracking und Uran-Abbau den Einsatz Erneuerbarer Energien in der Karoo propagiert. Leider ist es uns (noch) nicht gelungen, den Gemeinderat „unserer“ 40.000 Einwohner zählenden Gemeinde Graaff-Reinet von dieser Notwendigkeit zu überzeugen.
  • Die große Kreativität der Stuttgarter, die sich u.a. in ihren Button, Sticker, Flyern und diversen Veröffentlichungen ausdrückt(e). Gleich kommt mir Uli mit seinen vielen kreativen Abbildungen in den Sinn, der das – inzwischen viel kopierte – Symbol „Stuttgart 21“ bundesweit bekannt machte und sich aufgrund seiner Bescheidenheit dieses nicht einmal hat patentieren lassen. Oder aber die so beherzt-kreative Esky, die mit ihrer aktiv-Kunst dem Widerstand zusätzliche Farbtupfer verlieh. Dafür haben wir z. B. in der Karoo eine Button-Maschine eingesetzt, mit „durchschlagendem“ Erfolg. Oder eine von Ureinwohnern (San) abstammende Künstlergruppe beauftragt, einen Quilt mit einer politischen Botschaft zu erstellen.
  • Die Bedeutung von Symbolen haben wir bei Stuttgart 21 erlebt. In der Karoo haben wir von den Kernkraft-Gegner*innen aus dem Wendland die gelben „X“ (x-tausendmal quer) übernommen, die viele Farmer an ihren Weidezäunen befestigten.
  • Die Wichtigkeit Sozialer Medien vermittelte uns Fritz. In unserem Arbeitsgebiet mit 1 Pers./qkm waren eine zentrale Facebook-Seite und die WhatsApp Gruppe unter den Farmern zum Informationsaustausch ausgesprochen hilfreich.
  • Der Artenschutz ist weltweit gesetzlich verankert. Auch wir hatten unseren „Juchtenkäfer“, nämlich die kleine Sukkulente Nananthus, die sich nur nach längerem Regen in der Halbwüste der Karoo zeigt und zu blühen beginnt. Da es sich hierbei sogar um eine der Wissenschaft neue Spezies handelt, die ein Farmer auf seiner Weide am Rande der Uranbergbaugebiete entdeckte, verzögerte sich die Fortführung der Prospektionen um Monate. Dies gab uns genügend Zeit, eine Gruppe von 21 Wissenschaftler*innen zusammen zu bringen, die in ihren jeweiligen Fachgebieten ihre Eingaben gegen den Uranbergbau in einer Umweltverträglichkeitsprüfung gemeinsam einzureichten.
  • Gerichtsprozesse haben wir bei S21 oft öffentlichkeitswirksam genutzt. In Südafrika sollte auch uns der Prozess gemacht werden, da wir zur Vermessung der radioaktiven Strahlung von Abraumhalden zweier Uran-Testbergwerke über Zäune kletterten und somit „Hausfriedensbruch“ begingen. Als wir jedoch offensiv mit diesem angedrohten Gerichtsprozess umgingen, zogen die Landbesitzer ihre Klagen zurück, um zu viel öffentliche Aufmerksamkeit zu vermeiden. Als aktives Mitglied der S21-Blockadegruppe haben wir hingegen unter Staatsanwalt Häussler so manchen politisch motivierten, unfairen Prozess über uns ergehen lassen müssen.
  • Bei Stuttgart 21 haben wir die Macht der Bilder in den Medien kennen gelernt. Das haben wir in Südafrika wiederholen können. Unsere Visualisierungen oder Dramatisierungen von komplexen Zusammenhängen hat stets die Berichterstattung in den Medien in unserem Sinne beeinflusst. Im Gegensatz zu „Stuttgart 21“ mit seinem facettenreichen Widerstand hatten wir das Glück, großes Medien-Interesse zu wecken. In der Abgeschiedenheit der Karoo besuchten uns immer wieder Journalist*innen regionaler, nationaler, sogar internationaler Medien, drei TV-Dokumentationen wurden gedreht. Die Medien waren uns wohlgesonnen, sie berichteten engagiert und in unserem Interesse – was der Stuttgart-21-Bewegung leider verwehrt blieb. D.h. auch wir führten einen Widerstand „David gegen Goliath“ – gegen eine australische Bergbaufirma, russisches Oligarchen-Kapital sowie gegen die Interessen der südafrikanischen Regierung. Aufgrund des großen Medieninteresses wurde dieser Widerstand jedoch nicht totgeschwiegen, sondern wurde einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dem hatte die Betreiberfirma keine effektive PR entgegenzusetzen.

Wir haben aus unserem Engagement bei K21 (gegen S21) wichtige Anregungen und Anstöße ziehen können und fühlen uns nicht zuletzt deshalb weiterhin mit den Leuten in Stuttgart sehr verbunden.

Solidarität mit Jens!

Jens aus Stuttgart ist Erzieher. Die CDU fordert seinen Rausschmiss. Sie knüpft damit an eine Veröffentlichung der AfD an, die etwas „enthüllt“, was Jens nie verborgen hielt: Jens ist seit Jahren linker und antifaschistischer Aktivist. Wir erklären unsere Solidarität mit Jens:

Jens ist bekannt als guter Kollege, engagierter Erzieher und verlässlicher Mitstreiter. Jens ist Mitarbeitervertreter, aktiv in der Gewerkschaft, im Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“ und Mitbegründer des Linken Zentrums in Stuttgart-Heslach. Jens ist einer, der in vielen Lebensbereichen engagiert für eine bessere Gesellschaft streitet. Einer, der nicht nur redet, sondern macht. Gerade darum gerät er jetzt ins Fadenkreuz jener, die eben das nicht möchten.

Seit geraumer Zeit versucht die rechtspopulistische AfD, Jens öffentlich zu diskreditieren und um seinen Job zu bringen (Hintergrund). Verwunderlich ist das nicht. Das Ziel der AfD-Hetzkampagne ist ein Klima der Angst unter all denjenigen zu schaffen, die gegen die Hetze von Rechts aktiv sind. Einer wird herausgegriffen um andere mundtot zu machen.

Die AfD will dabei etwas skandalisieren, was gar kein Aufreger ist, sondern vielmehr selbstverständlich sein sollte: Solidarität und Antirassismus sind wichtige Bestandteile einer Erziehung zum mündigen Menschen. Es ist nur konsequent dafür auch außerhalb der Kita einzustehen.

So ist nicht das Engagement von Jens der Skandal, sondern die Tatsache, dass und vor allem wie die Inszenierung der AfD aufgegriffen wird. Für die Stuttgarter Nachrichten scheint Jens‘ politisches Engagement, das nie ein Geheimnis war, gefundenes Fressen. In einem reißerischen Artikel macht sich so ein Redakteur mit fragwürdigen journalistischen Methoden zum Handlanger der AfD. Auch die CDU-Landtagsfraktion mischt mit, indem sie den Rauswurf von Jens aus der Kita fordert. Der Fall macht im Kleinen deutlich, was auch im Großen Alltag geworden zu sein scheint: Die AfD fordert, die CDU zieht nach.

Für uns ist klar: Rassisten und Antisemiten entscheiden nicht darüber wer in pädagogischen Berufen arbeitet und wer nicht. Und: In einer Zeit in der Unterkünfte für Geflüchtete angezündet werden und in Regierungskreisen über Lager für Menschen diskutiert wird, ist das Engagement für ein solidarisches Miteinander notwendiger und aktueller denn je.

Wir erklären uns daher solidarisch mit Jens. Das Problem sind nicht diejenigen, die gegen die Hetze von Rechts aktiv sind, sondern die, die eben jene verbreiten.

Jens bleibt Erzieher! Nein zur Hetze von Rechts!

Solidaritätserklärung unterzeichnen + weitere Informationen: https://solidaritaetmitjens.wordpress.com/

Asche statt Ernte – Hilfe für die Pois-Bauern an der Algarve

Matthias Kästner von POIS sammelt für die Opfer der Brände in Portugal – und wir helfen mit. Hier der Spendenaufruf von POIS:

„Man schaut aus dem Fenster, und es sieht aus wie Hiroshima“ – so beschrieb mein Freund und POIS-Bauer José António die Situation, als wir unmittelbar nach den Bränden miteinander telefonierten … Die gewaltigen Feuer an der Algarve Anfang August haben mehr als 27.000 ha Wald- und Agrarfläche sowie über 50 Häuser vernichtet.

Unter den Geschädigten sind allein drei Erzeuger, die mit uns zusammenarbeiten. Am schlimmsten hat es José António getroffen – einen der ersten Bauern bei POIS. Er wollte vor vier Jahren schon mit dem Anbau von Zitrusfrüchten aufhören, da der Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum wirtschaftlichen Ertrag stand. Durch die Geschäftsbeziehung zu POIS wurde der Anbau wieder rentabel, sodass er bei 100 % gesicherter Abnahme nach und nach mehr Zitrusfrüchtebäumchen pflanzte. Nun sind nicht nur ca. 3 ha Anbaufläche zerstört, sondern auch Maschinen, Bewässerungssystem und Wohnhaus. Kaum vorstellbar, denn noch letzten Oktober besuchte ich ihn mit Freunden aus Esslingen in seinem grünen Paradies, und wir waren begeistert von den herrlichen Orangen und Clementinen, die wir direkt pflückten und aßen.

Auch bei seinem Nachbarn, dem Zitronen- und Kiwibauern José aus Alferce, machte das Feuer nicht halt und zerstörte mehr als 70 % der Anbaufläche. Kaum besser steht Nebenerwerbsbauer Juri da, der jährlich zirka 700 kg Kiwis an uns verkauft. Und Robert, der bei der ersten POIS-Erzeugerreise im Frühjahr 2017 eine wundervolle Eselwanderung mit uns unternahm, hat bis auf fünf Tiere seine Lebensgrundlage ebenfalls komplett verloren. Es wird Jahre dauern, bis in den Gärten wieder Früchte wachsen. Mehr noch: Für den Wiederaufbau der Infrastruktur und um den wirtschaftlichen Verlust der nächsten drei Jahre aufzufangen, werden ca. 50.000 € benötigt.

Treuhandkonto von POIS: „FEUEROPFER POIS BAUERN“, IBAN: DE 7060 2500 1010 0183 7886

Weitere Informationen: https://pois-portugal.de/jetzt-mut-machen-und-perspektiven-schenken/

„Nie wieder Sant’Anna“
Zum zweiten Mal deutsch-italienisches Workcamp „Campo della Pace“

Vom 5. bis 14. August 2018 kamen junge Menschen im Alter zwischen zwischen 17 und 27 Jahren aus Deutschland und Italien in Camaiore und Sant’Anna di Stazzema (Toskana, Italien) zusammen, um sich mit der Geschichte der deutschen Besatzung Italiens und dem SS-Massaker von Sant’Anna di Stazzema am 12. August 1944 auseinanderzusetzen.

Begleitet wurden die 17 Teilnehmenden während des zehntägigen Projekts durch ein deutschitalienisches Team. Ein Historiker, eine Künstlerin und Erinnerungspädagogen organisierten ein vielseitiges Programm, das eine multiperspektivische Annäherung an das Thema ermöglichte. Entlang historischer Pfade wanderte die Gruppe gemeinsam zu dem Bergdorf Sant’Anna di Stazzema. Es fanden mehrere Begegnungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen statt. Zum Abschluss des Workcamps wirkte die Gruppe an der offiziellen Gedenkfeier zum 74. Jahrestags des Massakers aktiv mit.

Das „Campo della Pace“ („Friedenscamp“) konnte durch die finanzielle und administrative Unterstützung der Naturfreundejugend Württemberg, der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V., der AnStifter Stuttgart e. V., dem Land Baden-Württemberg, privaten Spendern, der Associazione Martiri di Sant’Anna und dem Parco Nazionale della Pace sowie dem Museo storico della Resistenza (Sant’Anna di Stazzema) bereits zum zweiten Mal nach 2017 realisiert werden. Die Landeszentrale für politische Bildung fördert die Vor- und Nachbereitung. Ein besonderer Dank gebührt den Überlebenden Siria und Adele Pardini, Enio Mancini und Enrico Pieri.

Das langfristig angelegte Workcamp-Projekt, bei dem junge Menschen aus Deutschland und Italien sich umfassend mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und des Faschismus auseinandersetzen, aber auch über die Bedeutung von Frieden und einem vereinten Europa reflektieren, soll auch den Austausch junger Menschen beider Länder verstärken und das Interesse fördern, die Zukunft Europas aktiv mitzugestalten.

Im Auftrag des Workcamp-Teams: Petra Quintini

Friedenscamp Sant Anna 2018
Rede von Chiara Bertolli

 

REDEBEITRAG CAMPO DELLA PACE 2018 Gedenkfeier 12.08.2018 – Sant’Anna di Stazzema (vorgetragen von Chiara Bertolli)

“Nie wieder Sant’Annas”, diese Worte, die Enrico Pieri häufig ausspricht, sind für uns von großer Bedeutung. Es sind einfache und klare Worte, die aber unsere Wünsche und Hoffnung ausdrücken, dass sich Ereignisse wie diese niemals wiederholen mögen. Und genau dafür setzen wir uns im Campo della Pace ein.

Das Campo della Pace, das sind wir, 17 junge Weltbürger, die in Italien und Deutschland leben und sich an diesem Ort, in Sant’Anna di Stazzema, treffen, einem Ort, an dem Schreckliches geschehen ist. Wir versuchen zu verstehen, wie es dazu kommen konnte und erarbeiten uns die Geschichte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.

Wir hatten das große Glück mit den Überlebenden Enio Mancini, Adele und Siria Pardini sowie Enrico Pieri sprechen zu können und dabei ist uns klargeworden, dass wir eine Verpflichtung haben, uns ihrer Berichte zu erinnern, denn es bleibt nicht mehr viel Zeit und es wird nicht mehr viele Gelegenheiten geben, die Überlebenden selber zu treffen, mit ihnen zu sprechen und von ihnen zu lernen. Ein ganz besonderer Moment war für uns, als Enio Mancini uns sein Buch „Sant’Anna di Stazzema – 12.08.1944 – sie haben es auch Dir angetan“ überreicht hat, denn damit hat er seine Erinnerungen in unsere Hände übergeben.

Das von uns gestaltete Banner spiegelt unsere Erfahrungen und Reflektionen dieser Woche wider und unsere Botschaft, die wir in die Welt rufen möchten: Unser Aufruf für Menschenrechte, Brüderlichkeit und Frieden.

Die 12 Kinder, die sich an der Hand fassen und einen Ringelreihen tanzen, erinnern zum einen an das Foto von Sant’Anna di Stazzema, das auch ein bekanntes Symbol geworden ist, stehen aber auch für die 12 Sterne der europäischen Fahne. Dies drückt unseren Wunsch nach einem gemeinsamen Europa aus, in dem man sich einander wieder die Hand reicht um die Probleme unserer Welt zu lösen, was nur gemeinsam zu schaffen ist.
Die Taube als Symbol des Friedens haben wir mit den Abdrücken unserer Hände geformt. Damit wollen wir ausdrücken, dass jeder von uns die Verantwortung hat, die Erinnerung weiter zu tragen und die Menschenrechte zu schützen.

Das Zitat “Nie wieder Sant’Annas” haben wir in den Farben des Regenbogens geschrieben, denn diesen Satz verstehen wir als optimistische Vision der Zukunft und der Welt. Wir möchten nicht, dass Sant’Anna ein bloßer Ort der Trauer und des Schmerzes bleibt, es soll vielmehr ein Ort sein, der uns hilft zu erkennen, wie wir gemeinsam in Frieden und Harmonie leben können. In einer bunten Welt der Vielfalt.

 

 

 

Muffensausen, angeblich…

Muffensausen, angeblich – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Weiche, Satan, weiche!

Weiche, Satan, weiche! – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

In diesen Tagen geht die Republik baden. Viele fahren ans Mittelmeer, andere lieben eher verschmutzte Binnengewässer oder fliegen mit Ryanair in den hohen Norden, um sich von den letzten Gletschern zu verabschieden. Richtig ist: Ob in Lampedusa, Kufstein, am Südpol oder auf Spitzbergen – so schön wie heute wird’s nie mehr. Das sagen sich auch die Anlieger-Demokratien des Mittelmeers, die längst noch nicht mit allen Mitteln, über die das Christentum verfügt, unsere Strände sauber halten wollen.

Sybille Krause-Burger, eine Lady leicht rechtsaußen in der hiesigen Qualitätspresse, spricht nicht nur den Blauen und Schwarzen aus dem Herzen, wenn sie sich über die „Art des Missbrauch europäischer Großzügigkeit“ hermacht (StZ 24.7.18) und den Aufruf zur Mäßigung in der Asyldebatte „Gesäusel“ nennt. Ihr Wort in das Ohr der Menschen, die im Mittelmeer ertrinken! Hat sie verdrängt, dass eben dieses Europa der weißen Herrenrasse die Kontinente, aus denen die Flüchtlinge zu uns kommen, ausgesaugt, ausgelaugt, ausgebeutet hat – und es weiter tut? Dies vor allem und unser imperialer Lebensstil auf Kosten der „Anderen“ ist der Hintergrund der Fluchten.

Gerade die „freie Rede ist es doch, die wir …an einer funktionierenden Demokratie für unverzichtbar halten, und zwar jede Rede, die strafrechtlich unbedenklich ist“. Das „verordnete Gesäusel“, das zur verbalen Mäßigung beim Aufeinander einstechen in der Asyldebatte mahnt (sie meint wohl Merkel, Vosskuhle und ähnliche Hallodris) bringe uns nicht weiter. Ja, wohin denn, gnädige Frau? Es bringt zwar nicht uns, aber die Mitte ihrer guten Gesellschaft weiter nach rechts und macht die Populisten noch hoffähiger. Es geht in der Rede in diesen Zeiten eben nicht darum, ob etwas strafbar ist oder nicht, sondern darum, welches Klima Sprache erzeugt und welchen Haltungen sie Vorschub leistet. Weiss Frau Krause-Burger eigentlich, was bei uns alles an Rassismus, Antisemitismus und Gewaltverherrlichung nicht strafbar ist?

Ganz im Gegensatz dazu fehlt’s im Land an freier Rede, am ehrlichen Wort, am Protest gegen Populisten. Die Intelligenz an Universitäten und Medien, in Kunst, Kultur und Politik hält sich in in diesen Zeiten stark bedeckt – im festen Glauben, dass ein geflüstertes „Weiche, Satan, weiche“ die populistischen Gespenster dem guten Hause fern hält. Nein. Denn sie haben sich längst festgesetzt, neben mir, neben dir.

Schön war’s beim Sommerfest der AnStifter + Attac Stuttgart!

Unser erstes gemeinsames Sommerfest mit Attac Stuttgart war ein voller Erfolg: gut gelaunt im schönen Biergarten auf der Kulturinsel haben AnStifter*innen und Attacis letzten Samstag gemeinsam gefeiert. Da durfte natürlich auch ein politisches Zeichen nicht fehlen! Und so stand das Fest ganz im Zeichen der Solidarität mit allen Gemaßregelten der Kunst und Kultur im Ungarn von Orbán. Mit dabei waren: die wunderbare Band Lakvar, Karin Eizenhöfer vom neuen Stuttgarter Mietshäuser-Syndikat-Projekt Kesselhof stellt ihr Wohnprojekt vor, dann gab es noch ein spannendes Ungarn-Podium zur aktuellen Lage, außerdem ungarische Erzählungen mit Kinga v. Gyökössy-Rudersdorf und Hannes Eimert vom WORTKINO. Anschließende präsentierte Cécilia Marchat ihren Film „Ungarische Wunden“ (Wir werden uns in den nächsten Wochen auch um einen Kinotermin bemühen!). Zum Abschluss durfte natürlich das Abendschmankerl nicht fehlen: Odalys (Birgit van Straelen + Claudio la Vega) und Nonsens, Satire und das »Wettern der Woche« mit Peter Grohmann.

 

Klugscheißer…

Klugscheißer – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

… nennt Klugscheißer Buschkowsky von der SPD seine Partei. Mach mir den Heinz – ein Mann, ein Wort für schnelle Lösungen und gewissermaßen ein Vorläufer des Populismus. Vor Jahren hat der Ex-Neuköllner Bezirksbürgermeister denen schon den blauen Teppich ausgerollt, ohne daß ihm jemand ans Bein pinkelte oder gar das Parteibuch abnahm. Trösten wir uns: Auch Thilo Sarrazin gehört zum Spektrum einer Partei, das sich vor den Ertrinkenden verkriecht wie der Christ vorm Fegefeuer. Die „kommen aus Ländern mit einer völlig anderen Wertestruktur“, sagte Buschkowsky und sprach schon in grauer Vorzeit von einer„vordemokratischen widerspruchslosen Gehorsamspflicht einer gottgegebenen Ordnung“. Also wie bei uns: Für Gott, Führer und Vaterland. Momentan erleben wir den Aufstand der Unanständigen. In Konstanz oder München verbieten Rechts-Bürokraten den Intendanten das Maul – mehr als ein Grummeln ist nicht zu hören, auch nicht beim Seehofern, Södern oder Klugscheißen. Das alles spricht ja so vielen aus dem Herzen. Die Anständigen sind beim Heckenschneiden oder im Sommerurlaub: Luxus und Wellness auf einer Insel der Scheinheiligen. Toscana ist out of Rosenheim.

Die Straße überlassen wir den Straßenkötern, bis die anderen mehr sind. Klar, wir versuchen auch das Entlarven oder das mit der Fudamental-Opposition wie meine Omi Glimbzsch in Zittau: Nein. Etwas einfacher gesagt: So einen Dreck machen wir nicht mit. Tatsächlich passiert das Gegenteil: Wir machen alles mit. Klar, alleine kommen wir in diesen schweren Zeiten nicht zurecht. Deshalb will die Bundeswehr jetzt auch echte AusländerInnen in die Armee nehmen, also nicht nur Ossis oder welche mit Migrationshintergrund. Ganz so wie beim Pflegenotstand, wo bei jedem dritten Bio-Deutschen bald eine Rotchinesin mit Stäbchen zum Füttern am Bett stehen könnte.

Hier unser Garantieschein für Menschenrechte, wir sind ja Vertragspartner: Aus dem Meer werden künftig alle gefischt, die deutsch oder englisch können, ein Führungszeugnis oder den Facharbeiterbrief dabei haben, gesunde Zähne und keine blutigen Hände. Offen sind wir durchaus auch für ausgebildete Altenpfleger, Mechatroniker für die Hubschrauber-Pflege bei der Luftwaffe und IT-Spezialisten für Daimler. Alle aus sicheren Herkunftsländern. Wer nicht freiwillig kommt, wird gekauft.

Verkehrswende jetzt! Presseschau zur Jubelparade für Kretschmann am 20.7.18

Einige Artikel und Berichte über unsere Aktion am 20.7. vor der Villa Reitzenstein:

https://www.esslinger-zeitung.de/region/stuttgart_artikel,-aktivisten-kretschmann-liebt-porsche-mehr-als-seine-buerger-_arid,2207398.html#

https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article179693692/Aktivisten-Kretschmann-liebt-Porsche-mehr-als-Buerger.html

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/Kretschmann-trifft-Chefs-der-Autobranche-zum-Strategiedialog,vorab-strategiedialog-autobranche-100.html 

https://www.regio-tv.de/video_video,-20-07-2018-journal-stuttgart-regio-tv-_vidid,148311.html (nicht von Ralf Möller täuschen lassen)

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-deutschland/strategiedialog-der-automobilbranche-100.html

Weitere Infos zum Bündnis: Verkehrswende jetzt!

AnStifter sammeln für notleidende Menschen in Syrien – bisher 800 Euro

Mit einer Spendenaktion haben die Stuttgarter AnStifter Geld für die notleidenden Menschen in Syrien gesammelt. Die bisher eingegangenen 800 Euro haben Annette Ohme-Reinicke, Vorsitzende der AnStifter, und Julia von Staden, Geschäftsführerin der AnStifter, am Samstag, den 21. Juli an den Arzt Michael Wilk für direkte Hilfe in Syrien übergeben.

Zuletzt hat Michael Wilk vor Ort Kriegsflüchtlinge aus Afrin unter schwersten Bedingungen versorgt. Er berichtet von Zehntausenden, die unter freiem Himmel kampieren – es fehlt an allem: Unterbringung, Nahrung, medizinischer Versorgung.

„Jeder Euro zählt und fließt direkt in das syrische Gesundheitssystem,“ erklärt Michael Wilk bei der Spendenübergabe. Er reist seit 2014 regelmäßig nach Syrien, um dort medizinische Hilfe zu leisten. Er arbeitet eng zusammen mit dem kurdischen Roten Halbmond, der eine entscheidende Rolle beim Aufbau einer gesundheitlichen Selbstorganisierung der Bevölkerung spielt. Zudem bildet Michael Wilk vor Ort Helferinnen und Helfer in Notfallmedizin und Psychotherapie aus, um ihnen so eine unabhängige Gesundheitsversorgung zu erleichtern.

Scharf kritisiert Michael Wilk die Bundesregierung und die EU, die einerseits als militärischer Bündnispartner im Kampf gegen den IS die Unterstützung der kurdischen Bodentruppen gerne annehmen, andererseits auf eine so dringend notwendige Unterstützung für den zivilen Wiederaufbau verzichten. Im Gegenteil werden in Deutschland dafür solidarische Kräfte darüber hinaus noch verfolgt.

„Mit unserem Spendenaufruf wollen wir die Zivilgesellschaft in Rojava darin unterstützen, bei ihrem Aufbau einer sich auf der Grundlage größtmöglicher demokratischer Partizipation selbst zu organisieren,“ betont Annette Ohme-Reinicke. Deshalb haben die AnStifter zu Spenden aufgerufen, um gemeinsam mit Dr. Michael Wilk den Flüchtlingen und Leidtragenden des Krieges direkt in Syrien zu helfen.

Auf die Frage, welche Unterstützungsmöglichkeiten es neben Spenden und Solidaritätserklärungen gibt, sagt Michael Wilk mit Blick auf die ebenfalls am Samstag stattfindende Seebrücke-Demonstration „Seenotrettung ist kein Verbrechen“, auf der er auch eine Rede hält: „Es ist wichtig, sich auch für die Verhältnisse hier und den solidarischen Umgang mit Flüchtlingen einzusetzen. Die heutige Demo kann dabei nur ein Anfang sein. Wir müssen hier, in der Bundesrepublik, unser Engagement erweitern.“

Spenden für Syrien sind weiterhin erwünscht!

JETZT SPENDEN!

 

Vaclav Reischl
Hölderlin im Städtischen Lapidarium

Wer mehr über die Arbeit des Fotografen, Filmemachers und AnStifters Vaclav Reischl wissen will: Hier ght´s zum Blog.

Demokratie wagen

Demokratie wagen – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Das Wichtigste zuerst: „Wir wollen mehr Demokratie wagen“, wie das uneheliche Kind Willy Brandt alias Herbert Frahm 1969 behauptete, als es Kanzler wurde. Heute nimmt Deutschland 50 Flüchtlinge auf, und beim Stuttgarter Festival der Kulturen bekommen alle, die „öffentlich“ anreisen, zwei Gläser Sekt zum Preis von einem.

Wären nicht erst im Oktober 2018, sondern bereits am nächsten Sonntag Wahlen in Bayern, käme die CSU auf 39 Prozent, scharf verfolgt von AfD und Grünen mit je 14 Prozent, während die SPD mit satten 12 Prozent und die Linken immerhin mit 3% punkten könnten. In der gleichfalls gebirgigen Sächsischen Schweiz, der Heimat meiner Omi Glimbzsch, wird erst 2019 gewählt. Hinter den Bergen kann die AfD dort mit 40 Prozent rechnen, die NPD sattelt noch 7 Prozent drauf. Falls da Unruhe aufkommt (die erste Bürgerpflicht, so die Hoffnung von Jürgen Habermas 1958): Dort, wo der Pole keine Fahrräder klaut, sieht alles viel ruhiger aus. So Gott will und uns kein Krieg heimsucht, hätte zwar auch dort das Schwarz-Rote Regierungsbündnis in Dresden keine Mehrheit mehr und die Wahl, entweder die Linken oder die AfD mit ins Boot zu nehmen, um noch mehr Demokratie zu wagen. Aber woher kommt’s? „Es fehlt der Linken an überzeugenden Konzepten“, meint wohl Sahra Wagenknecht. Doch offenbar fehlt auch der Demokratie selbst ein überzeugendes Konzept.

Vielleicht braucht man ja gar keine Opposition? Nehmen wir Afrika, die FIFA oder Russland, da geht’s auch ohne, und wir kommen trotzdem gut miteinander aus. Herr Müller sitzt ja direkt in der Bundesregierung und möchte, dass europäische Kommissare gewissermaßen die Macht in Afrika übernehmen und den anderen Schwarzen sagen, wie man richtig wirtschaftet und sich wohlfühlt zu Hause (Wohlfühl-Kapitalismus). Von 2021 bis 2027 solle die EU für Afrika 39 Milliarden Euro ausgeben, sagt Müller. Mit dem Geld, sag‘ ich jetzt mal, könnten die Afrikaner dann Hähnchen, Getreide oder Dieselfahrzeuge und manches mehr bei uns kaufen.

Wahr ist: Als Togo noch Deutsch war, 1848, mussten die Menschen jedenfalls nicht abhauen (sofern sie anständig waren). Ja, die guten alten Zeiten! Die neue Rheinische Zeitung hatte 1848 eine Auflage von 60 000 Exemplaren – aber sie könnte der TAZ nie das Wasser reichen. Wir sehen: Fehlfarben! Geschichte wird gemacht – es geht voran. Wenn wir trotzdem nicht locker lassen: Wir brauchen keine Alternative für Deutschland, aber drübernaus. Das hält uns wach.

Meine Fresse!

Meine Fresse! – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

In Sidney werden jetzt beim Abflug aus dem Land der Kängurus Gesichtsscanner eingesetzt – für die Kriminellen wird immer sinnloser, mit gefälschten Papieren zu reisen. Auch Erdoğan kommt zunehmend in Kalamitäten: Eben hat er wieder über 18000 Staatsbedienstete – Lehrerinnen, Polizisten, Militärs entlassen, darunter auch viele seiner eigenen Wähler, weil sonst niemand mehr da war. Am Ende hat er niemanden mehr, der im Kriegsfall für ihn schießt. Dann muss der Gute selber ran. Ostfront? Westfront? Heimatfront!

In den USA wäre das alles kein Problem – do it yourself. Die Bibel in der Rechten, die Knarre in der Linken. Bei den Militärausgaben stehen die Staaten allerdings mit ihren 4,3 % des BIP auf einem ganz miesen 9. Platz – weit hinter dem Südsudan, das mehr als 10 % für sein Militär her-gibt. Schlecht für die Neger, gut für die Weißen – Heckler & Koch ist hocherfreut. Unsereins reicht eben mal 1,3 % an die Truppe weiter – das sind schlappe 38 Milliarden im Jahr. Sechs bis sieben Milliarden EU mehr (jedes Jahr) müssen schon drin sein, fordert Cheflobbyist Donald Trump. Geld, das dann allerdings bei Stuttgart 21 fehlen würde.

Keinundzwanzig? Ein ganz heikles Thema, bei dem sogar meine Omi Glimbzsch in Zittau kalte Füße bekommt. Mittlerweile findet ja auf breiter Front eine Art S-21-Absetzbewegung statt – frei nach dem Motto: Umsteigen, bevor der Russe kommt oder der letzte Zug weg ist. Es war nicht irgend jemand, sondern die Schwertgosch aus Tübingen, Ministerin für Justiz und Ordnung von 1998 -2002, die die hohe Kunst der tiefen Schläge beherrscht. Herta Däubler-Gmelin, die frisch-fröhliche Sozialdemokratin, meinte in ihrem Plädoyer auf der Stuttgarter Kundgebung am 7.7.2018, es könne sich niemand mehr darauf berufen, daß die Volksabstimmung zu S 21 Grundlage oder auch nur ein politisches Mäntelchen für irgendeinen Auftrag sei. Die Abstimmung beruhte auf falschen Angaben, die entweder mit der Absicht der Täuschung von Anfang an verfälscht wurden oder die jedenfalls der Volksabstimmung die Grundlage entzogen haben, wenn später relevante, nicht kalkulierte Veränderungen hinzugekommen sein sollten:
„Die missbräuchliche Verwendung öffentlicher Gelder (bezeichnet) unser Strafgesetzbuch … als Untreue … .“

Sag‘ ich doch! Herr Staatsanwalt, Ihre Zeugin. Übernehmen Sie!

Doppelpass, zeitgleich

Doppelpass, zeitgleich – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Am Wochenende hat die Polizei in Kempten 1000 (in Worten: tausend) sturzbesoffene Jugendliche von einer Grünfläche entfernt. Alles wegen Bayern. Fast zeitgleich trafen am 30.6. in Augsburg hochgerechnet 6000 Polizistinnen ebenso viele DemonstrantInnen. Alles wegen Demokratie. Die Freunde von Toleranz und Vielfalt trieben’s erst einmal getrennt: Vor der mit Stacheldraht umzingelten AfD-Festung sind es vor allem junge Linke, die den Anfängen wehren wollen, die anderen wollen später wehren. Klar, nicht jeder will beim Kampf gegen rechts gleich mit den Linksautonomen losrennen und aus der Puste kommen. Im Land der Buntgescheckten darf bei der Abschlusskundgebung gegen den AfD-Parteitag jemand von der CSU sprechen – aber dann ist Schluss mit lustig! Halt – klar: Der bayrische Stacheldraht könnte doch anschließend direkt an den Außengrenzen hochgezogen werden, oder? Merke: Niemand hat de Absicht, eine Mauer zu errichten, die die freie Sicht auf’s Mittelmeer vermiest. Bekanntlich hat man (auch wieder zeitgleich) in den USA gerade mal 2500 Kinder von ihren Müttern getrennt: Der Protest „gegen so was“ treibt in 100 Städten der Staaten 100000 auf die Straßen. Bei uns spielt man da eher auf Zeit und weiß: Die Kinder werden ja irgendwann auch mal erwachsen. Die Segnungen des Friedens und der Menschlichkeit, wie sie die Präambel der Bayerischen Verfassung prophezeit, gelten (eingedenk einer mehr als tausendjährigen Geschichte dieses Landes) eh nur für die Ureinwohner. So hilft den flüchtigen Müttern, Vätern oder Kindern in Augsburg oder Nürnberg auch kein Verweis auf Artikel 125 der Verfassung. Dort wird behauptet, „(1) Kinder sind das köstlichste Gut eines Volkes“. Alternativ für Deutschland finden sie auch Trost im Absatz 2, nach dem „Die Reinhaltung, Gesundung und soziale Förderung der Familie (die) gemeinsame Aufgabe des Staates und der Gemeinden ist.“

Das alles, köstlich an einem lauen Sommerabend serviert, beschert nach Umfragen meiner Omi Glimbzsch in Zittau der verfolgten SPD etwa 17,5 % – wenn’s hoch kimmt. Die AfD kann, Demos hin, (Denk)Blockaden her, mit 16,5 % rechnen. Während die Radikalinskis vor der Augsburger Halle noch von der Polizei in Schach gehalten werden, jubeln im Saal die Nationalkonservativen dem Kollegen Walter Metzinger zu: Heil! Der stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende aus Günzburg ist nun auch Vorstand der AfD Günzburg. 2013 kandidierte er noch für den Landtag, als Kandidat der Linken. Was sagt uns das? Paß bloß auf!