Alle Beiträge von Peter Grohmann

Über Peter Grohmann

Peter Grohmann, Jahrgang 1937, Breslauer Lerge, über Dresden auf d' Alb, dann runter nach Stuttgart: Schriftsetzer und Kabarettist, Autor und AnStifter gegen Obrigkeitsstaat und Dummdünkel. Mitgründer: Vom Club Voltaire übers undogmatische Sozialistische Zentrum, vom Theaterhaus zu den AnStiftern. Motto: Unruhe ist die erste Bürgerinnenpflicht. Was ärgert Grohmann? Alle, die den Arsch nicht hochkriegen, aber dauernd meckern. Und an was erfreut er sich? An Lebensfreude und Toleranz

Rechts ist nichts neu

Die bedeutendste der rechten Parteien im ersten Bundestag war die Deutsche Partei (DP), die in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen antrat und in jedem dieser Länder deutlich über fünf Prozent kam. Die DP hatte einerseits eine nationale, streng anti-kommunistische Wählerschaft; sie pflegte andererseits aber auch Verbindungen weit ins rechte Lager, auch zu mehr oder weniger geläuterten Nazis. Einen geplanten Verbund der DP mit anderen rechten Parteien hatte die britische Besatzungsmacht untersagt; sie behielt sich in dieser Zeit kurz nach dem Ende der Nazi-Diktatur die Lizenzierung von Parteien vor. Schon damals aber stimmte nicht, was Franz Josef Strauß später postulierte: Es gab durchaus Parteien rechts von der Union, auch im Bundestag.

Die DP war für eine Vielzahl der CDU-Funktionäre immerhin so akzeptabel, dass Konrad Adenauer sie damals als Koalitionspartner gemeinsam mit der seinerzeit ebenfalls eher nationalkonservativen FDP in seine erste Regierung holte.

Nordkorea

Spricht auch heikle Themen an: Peter Grohmann

Geberit präsentiert das neue Dusch-WC, Trump seine Möglichkeiten, Nordkorea zu vernichten, und immer gilt: Auf einen Schlag alles sauber. Die Finger am Abzug jucken, aber noch muss uns Trumps Fernduell mit Herrn Kim genügen. Genau besehen, liegt Nordkorea fast vor unserer Haustür. Im Falle eines Falles hilft Eucom bei fast alles.

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Wählen!

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Der WKV ist Partner der AnStifter. Wir stellen zur Diskussion:
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POSITIONIERUNG ZUR BUNDESTAGSWAHL 2017

Nach reiflichen Überlegungen halten es der Vorstand und die Direktion des Württembergischen Kunstvereins für notwendig, sich zur anstehenden Bundestagswahl zu äußern und zu positionieren. Die Positionierung spricht keine Wahlempfehlung für eine der bürgerlichen Parteien (CDU, SPD, FDP, Grüne) oder Die Linke aus, sondern reagiert auf die fatale Ausbreitung des ehemals rechten Rand.

Zunehmend werden von dort her Ängste vor allen möglichen Bedrohungen ins Zentrum gestellt und geschürt, die zwar subjektiv als Realität erfahren werden mögen, tatsächlich jedoch weder den statistischen noch den wissenschaftlichen Fakten der aktuellen politischen Lage entsprechen oder diesen gar gerecht werden.

Wir leben in national und global komplexen Zeiten. Es gibt jedoch eine Partei, welche die Augen davor schließt und das Rad der Geschichte zurückdrehen will — mit einem „Wertekanon“, der hinter die Errungenschaften zurückzufallen droht, die uns die Generation des Wiederaufbaus nach 1945 übertragen und hinterlassen hat.Geschichts- und Gegenwartsklitterung, falsches Zitieren von Verbrechensstatistiken, Falschinformationen über die rechtlichen Grundlagen von Migration oder von Funktionsweisen europäischer Institutionen gehören zu den Strategien, subjektive Ängste in objektive Aussagen und Tatsachen zu verwandeln. Denn jenseits vernünftiger Überlegungen und Abwägungen sollen nun solche Ängste unsere Wahl bestimmen und steuern. mehr…

Schwarz-Rot ist die Haselnuss

Schwarz Rot ist die Haselnuss – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"


Schwarzrot ist die Haselnuss / Schwarzrot bin auch ich, ja ich /
Schwarzrot muss mein Mädel sein / gerade so wie ich

… singt der Führungsstab der Streitkräfte in der Lüneburger Heide. Und am Rande des Truppenübungsplatzes singt Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, gut getarnt, im Schießstand leise mit – und wie immer richtig falsch: Holdrio, duwiduwidi, holdria. Da wäre eine Reisewarnung fällig.

Dennoch: Ruhe bewahren! Denn die Wahl ist gelaufen, sagen die Auguren, und die wissen es seit den Römischen Verträgen. Die Frau mit der Raute wurde diesmal medial so gepuscht wie selten zuvor, 70 / 30 im Innenverhältnis zu ihrem Herausforderer. Im Prinzip brauchte man gar keine Wahlen mehr – gäbe es nicht die Wahlkampfkostenrückerstattung. Helfen würde aus dem Dilemma nur eine 10-Pozent-Hürde.

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Das Betty-Rosenfeld-Projekt

Aufklärung im Widerstand gegen Dummheit und Tyrannei
Betty Rosenfeld war die einzige Frau aus Stuttgart, die bei den Internationalen Brigaden kämpfte. Die Krankenschwester wurde deportiert und in Auschwitz ermordet. Michael Uhl hat dazu intensive Forschungen gemacht, Zeitzeugen und neues Archivmaterial gefunden – ein spannendes Geschichtsprojekt, das die AnStifter mit Ihrer Hilfe realisieren wollen. Ihre Unterstützung:
Die AnStifter DE31 4306 0967 7000 5827 01 – GLS Kennwort ‚Betty‘. Die Spende ist steuerlich absetzbar.

Konkret: Im Widerstand gegen Dummheit und Tyrannei.
In alten Zeiten, da wanderte sie, die Betty Rosenfeld, mit dem Jüdischen Wanderbund in die Waldheime Stuttgarts, debattierte über Frauenrechte, feierte den Sabbat und den 1. Mai, meldete sich zu den Internationalen Brigaden in Spanien, half der Republik im Kampf gegen Franco. Nach der Flucht interniert in Frankreich, verraten an Deutschland. Als Betty Rosenfeld starb, war sie 35 Jahre alt. Neun Jahre ihres Lebens hatte sie unter Verfolgung, in Emigration, im Krieg, auf der Flucht und hinter Stacheldraht verbracht.

Heute nehmen die Angriffe auf die Demokratie wieder zu, nicht nur in Ungarn, Polen oder der Türkei. Es gilt, an Schicksale wie das von Betty Rosenfeld zu erinnern, Brücken ins Jetzt zu schla- gen, als Aufruf für Menschenrechte, als Hilferuf zur Solidarität mit jenen, die heute verfolgt werden. Als Lernziel. Als Demokratie-Labor. Als Einladung zum Diskurs.
Sind Sie dabei?

Praktisch, durch Mitarbeit am Projekt. Theoretisch, durch Ihr Wissen und Können. Finanziell: Als Spenderin oder Projekt-Patin. Vor Ort: Bei der Realisierung von Vorträgen oder Ausstellungen in Kultureinrichtungen, bei den Naturfreunden, den Stolpersteinen, bei attac, in Jugendgruppen, Schulen. Kommen Sie in die DenkMacherei zum Betty-Rosenfeld-Termin (Datum noch offen). (F)ordern Sie unsere gedruckte Info-Broschüre „Betty“ an, geben Sie bitte die Datei Betty_light1_2017_9 an interessierte Menschen weiter.

Atomkrieg noch unsicher

Atomkrieg noch unsicher – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Es ist längst noch nicht ausgemacht, ob Donald Trump auf den roten Knopf drückt. Selbst bei Kim Jong-un kann man sich nicht sicher sein, weil der Nordkoreaner als unberechenbar gilt. Viele unter uns glauben ja, dass es nichts nützt, miteinander zu reden – mit solchen redet man nicht, sagen sie. Da ist man sprachlos.

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Bunt sind schon die Wä(h)lder

Hochgeschütze Gemeinde,
neben Ihrer einmal abgegebenen Stimme können Sie mit uns vor und nach dem 24.9. weiterhin nachdenken, sich einmischen, anstiften, laut sein, auf die Straße gehen, zu Hannah Arendt, ins Philosophische Cafe, sich im Württ. Kunstverein mit Präsenz, Kritik und Utopie auseinandersetzen, der Zivilgesellschaft den Rücken stärken und für bessere Zeiten streiten. Die einzige Wahlempfehlung, die wir Ihnen geben können, ist das Vertrauen in den eigenen Verstand und Geduld über Jahrzehnte.*)

Aktivisten & Artisten
wollen mit „Aufbruch Stuttgart“ eine Stadt in Bewegung setzen: Die B 14 sperren, auf Drahtseilen tanzen, die Wende von der autogerechten zur menschengerechten Stadt. Ober-AnStifter am So, 17. September (10 h Wilhelmsplatz) ist Wieland Backes – tanzen Sie mit!

Das Schiff ist schon in Obrigheim, um jetzt Atommüll für den Transport auf dem Neckar aufzunehmen. Der Castor-Transport führt ins marode Zwischenlager in Neckarwestheim. Schaun wir mal.

Am 8. Sept‘ eröffnet der AnStifter Udo Rabsch mit seiner Ballade des Alltäglichen
den Herbstreigen, Veronika Nadj singt neapolitanische Lieder. Sieht man sich im Museo.
Aus dem Füllhorn von Kultur und Politik empfehlen wir AnStifters Abendmahl bei Loretta am Mi, 20. Sep. 19:30 h (nur mit Anmeldung) und den Studientag „70 Jahre Nürnberger Ärzteprozess“ (27.9., 14-20 h, Hospitalhof). Das Hannah-Arendt-Institut für politische Gegenwartsfragen fragt Do, 28. Sept‘ (19:30 h) in der Geißstraße 7:
Was meint eigentlich Propaganda? Und was meinen Sie?

*) Tickets gibt’s bereits jetzt für den Abend „Achtzig. Durchstarten“ am 27.10. im Theaterhaus, dessen Erlöse dem Betty-Rosenfeld-Projekt der AnStifter zukommen – und für die FriedensGala am 10.12. – ebenfalls im Theaterhaus. Und falls Sie nicht kommen können: Schon wieder gespart. Wir sind Ihre Sparkasse.

Zurück aus dem Sommerloch:
Ihr Team aus der DenkMacherei in der Werastraße 10.

Soeben neu erschienen:
– Das komplette Programm des Philosophischen Cafe
– Aktualisiert zum Weitergeben: Das Betty-Rosenfeld-Projekt
– Ein Info-Prospekt über die Arbeit der AnStifter

Waffen, Wohlstand, weiter so …

Wunderbar! Wiederwahl! Kein Mensch muss mehr Wahlprogramme lesen, niemand ist auf Wahlplakate angewiesen, jederfrau kann den eigenen Erfahrungen trotzen und zur Wahl gehen, damit nichts Schlimmeres passiert. Es ist schwer, sich einen eigenen Kopf zu machen – im Notfall hat man ja die Interpreten dieser, solcher und vieler ähnlicher Seiten, die den Dummen auf die Sprünge helfen und die immer den richtigen Weg kennen. Tiefgreifende Analysen bringen nun aber zwei Seiten im Netz: Da ist erstens der beliebte und bekannte Wahl-O-Mat. Sage mir, was du denkst, und ich sage Dir, was du zu wählen hast. Großer Mangel: Man muss an die Aussagen der Parteien ganz, ganz fest glauben, noch fester als an die Demokratie. Nun hat der Wahl-O-Mat Konkurrenz bekommen, und die heißt deinwal.de. Die Seite fragt nicht danach, was Parteien behaupten oder versprechen, sondern dokumentiert, wie sie im Bundestag abgestimmt haben – zum Themen wie arm und reich, gut und böse, Truppenverschickung, Mietpreisbremse, Mindestlohn. Es gibt viele nette Überraschungen, weiß Peter Grohmann

Die an den Wurzeln des Wohlstands knabbern …

Die an den Wurzeln des Wohlstands knabbern – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

In den Vereinigten Staaten kann sich keine Sau erklären, woher die verheerenden Regenfälle kommen, die jetzt Texas heimsuchen. Der Klimawandel als fake news kann’s nicht sein, der Nordkoreaner auch nicht. Bleibt nur das Wetter, vielleicht als Strafe Gottes. Wer’s glaubt. Doch selbst andere sichere Herkunftsländer sollen auch nicht mehr das sein, was die mal waren. So wurde rechtzeitig vor den Wahlen in einer gemeinsamen Anstrengung fast aller Parteien die Route übers Mittelmeer gesperrt. Doch wie kommen wir nach dem 24. September in unsere Surfparadiese? Italien, Griechenland, Tunesien und Libyen haben ja jetzt leere Strände, weil viele Surfer in den Notunterkünften der Bundesregierung auf besseres Wetter hoffen. Weh weh weh! Wind kann sehr ungerecht sein, und oft bläst er den Falschen ins Gesicht.
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Politisch. Parteifrei. Prosecco!

Wir widersprechen! Selbst uns! Bei den AnSiftern fühlen sich vornehmlich jene Leute zu Hause, die nicht einer Meinung sind. Mag sein, dass dieses Element der Vielfalt und Toleranz nicht immer sichtbar ist. Doch die Förderer der AnStifter-Projekte, des FriedensPreises sind in unterschiedlichsten zivilgesellschaftlichen Initiativen, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen aktiv sind. Das verpflichtet zu parteipolitischer Neutralität. Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität bleiben dabei verbindende Themen. Aber welcher Frieden, welche Gerechtigkeit? Und wie sind solche hehren Ziele in kriegerischen, ungerechten Zeiten zu erreichen? Darüber streiten wir, und daher finden wir Oberlehrer und Eiferer aller Couleur eher lästig.

Unser Konzept von Zivilgesellschaft hat eine lange Tradition. Das Engagement beruht auf gesellschaftlicher Selbstorganisation der Bürgerinnen und Bürger – und nicht darauf, die eigenen Interessen zu delegieren. Zivilgesellschaft – das ist die Fähigkeit einer Gesellschaft zur Selbstorganisation – und die Robustheit ihrer demokratischen Verfasstheit. Es sind lange Wege, mit oder ohne Stimmzettel. Über Gerechtigkeit etwa diskutieren am 30.8. (18:30 h) im Theaterhaus Klaus Staeck, Werner Schretzmeier und Peter Grohmann mit Leni Breymayer. Wie frag-würdig solche Debatten sind, zeigt der Blick auf die Vermögensverteilung: 99% haben weniger als 1%. mehr…

Russische Badehosen & Merkels Schatten

Russische Badehosen & Merkels Schatten – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Dass der türkische Geheimdienst bei uns nicht so viel Einfluss hat wie die drei reichsten deutschen Frauen der Republik, gehört zu meinen Fake-News der Woche. Und soviel verdient ein Altkanzler auch wieder nicht, dass er ein Angebot des sowjetischen Merkelverstehers ausschlagen könnte. Die CSU bezeichnet Gerhard Schröder jetzt gar als russischen Söldner. Falls Sie es noch nicht gemerkt haben: Es ist Wahlkampf – da wird alles heißer gegessen, häufig sogar ungekocht.
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Wer das falsche T-Shirt trägt …

Das T-Shirt kommt harmlos daher, es ist weiß, mit schwarzem Aufdruck, ein Standardmodell. Aber was ist noch harmlos in einem Land, das nach Darstellung der Regierung von Terroristen und Putschisten unterwandert ist? Die türkische Regierung jedenfalls hält das Shirt mit der Aufschrift „HERO“ – Held – für ein Erkennungszeichen der Gülen-Bewegung, weshalb sich jeder, der es trägt, des Sympathisantentums verdächtig macht.

Dummerweise ist das Shirt wohl tausendfach verkauft worden; es handelt sich um ein Modell des türkischen Bekleidungsherstellers Defacto, dessen Billigware in Einkaufszentren im ganzen Land vertrieben wird. Politisch wurde das Stück Stoff, als es Gökhan Güçlü Mitte Juli vor Gericht trug. Dem ehemaligen Soldaten wird vorgeworfen, Teil des Gülen-Netzwerks und am gescheiterten Putschversuch im Juli 2016 beteiligt gewesen zu sein. Dass Güçlü zum Prozessauftakt mit einem „Hero“-Shirt auftrat, löste Tumulte im Gerichtssaal aus, die Anhörung musste zeitweise unterbrochen werden.

Die regierungsnahe Tageszeitung Sabah klärte ihre Leser anschließend auf, HERO sei ein Akronym für „Hoca Efendi Razı Olsun“, (etwa: „Möge der geliebte Meister euch segnen“), wobei mit „geliebter Meister“ nur Fethullah Gülen gemeint sein könne, der in den USA lebende Anführer der „Fetö-Terrororganisation“. (Süddeutsche)

Flirrende Luft

Neues aus der DenkMacherei? Bitte: Im Mittelmeer werden Schleuser, Flüchtlinge und Seenotretter verfolgt. Zur Lage: Artikel 98 des Internationalen Seerechts sagt, dass, wer in Not ist, gerettet werden muss. Fragen Sie Ihre Regierung.

Süddeutsche, NDR & WDR sagen, dass Audi-Chef Rupert Stadler Mitarbeitern befohlen har, Infos über Abgas-Manipulationen zu verheimlichen
. Nichts sagen auf Fragen. Klappt. Etwa zu Waffendeals. Die große Koalition würde es z.Zt. nicht erlauben, deutsche Panzer an die Türkei zu liefern. Sähe dumm aus. Was tun, wenn man eine Rüstungsfirma ist und seine Kriegswaffen dennoch in Spannungsgebiete verkaufen will? Genau: Man gründet eine Firma vor Ort. Das plant Rheinmetall. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

Die 15 größten Seeschiffe stoßen mehr Schwefeloxide aus als alle Autos weltweit. Der Kampf gegen Individualverkehr, Luxus und andere neoliberale Risiken kann blind machen, vor allem, wenn der ÖPNV immer dünner und teurer wird. Vom Fernverkehr ganz zu schweigen – und den Sorgen der anderen: Arbeit statt Hartz IV, eine bezahlbare Wohnung, Perspektiven. Und wenn noch was übrig bleibt:
Träume denken und an der Umsetzung arbeiten.

Geniessen Sie die flirrende Luft bei den AnStiftern: Wir präsentieren Literatur Im Lapidarium
,jeweils 18:30 h. Am 10.8. mit Barbara Stoll und Katja Uffelmann „Herbstmilch“, am 17. 8. den Sprachkünstler Timo Brunke, am 24. 8. Eunike Engelkind über Frida Kahlo, am 7. 9. Barbara Stolls Kassandra.

Die Wahlen stehen vor der Tür. Mischen Sie mit, widersprechen Sie preiswerten Versprechen, fragen Sie, informieren Sie sich und andere. Demokratie ist möglich. Und Ihre persönliche Wahlkampfkosten-Rückerstattung für unsere Mühen bitte direkt aufs AnStifter-Konto: DE31 4306 0967 7000 5827 01

Momentan bereiten wir mit Michael Uhl das Betty-Rosenfeld-Projekt vor: Wir lieben das Leben! Das ist Aufklärung im Widerstand gegen Dummheit und Tyrannei. Betty Rosenfeld war die einzige Frau aus Stuttgart, die bei den Internationalen Brigaden kämpfte. Die Krankenschwester wurde deportiert und in Auschwitz ermordet. Michael Uhl hat dazu intensive Forschungen gemacht, Zeitzeugen und neues Archivmaterial gefunden – ein spannendes Geschichtsprojekt, das bis 2019 weitergeht und das Die AnStifter mit Ihrer Hilfe realisieren werden.

Gerda Taro und Betty Rosenfeld

Für gutes Wettern der Woche klicken Sie hier:

Oberkante Unterlippe – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Herzlich grüßt Ihr und Euer Team aus der DenkMacherei

TamTam

Das Ergebnis des mit großem Tamtam angekündigten „Diesel-Gipfels“ blieb sogar noch hinter den ohnehin schon sehr niedrig bemessenen Erwartungen zurück. Offensichtlich hat die Kungelei zwischen Automobilherstellern und Politik in der Dieselrepublik Deutschland bereits ein irreparables Maß angenommen. Die Kommentare der meisten Medien: verheerend. Man muss sich zunächst einmal die ganz grundsätzlichen Fragen stellen, um die volle Tragweite dessen zu verstehen, was in Berlin seinen vorläufigen Höhepunkt hatte. Vor den Augen der Öffentlichkeit haben Politik und Wirtschaft nicht nur dem Verbraucher, sondern auch dem Rechtsstaat den Stinkefinger gezeigt. Gesetze und EU-Verordnungen gelten offenbar nicht für Deutschlands Schlüsselindustrie. Wer so agiert, darf sich über die fortschreitende Politik- oder gar Systemverdrossenheit nicht beschweren. Doch Obacht – schmutzige Diesel sind beileibe kein rein deutsches Problem.
Irritiert hat an dieser Stelle ein Hinweis auf eine Spontanaktion vor dem Rathaus: Der viele Lärm um nix galt dem Auto, das fehlte.

Tote und Tote Hosen in Berlin

Die deutsche Autoindustrie hat über Jahre ihre Kunden betrogen, sie hat Abgastests und Prüfverfahren manipuliert und in einem sogenannten Fünferkreis Kartell-Absprachen zulasten ihrer Käufer getroffen. Heute werden überall in der Republik die Ergebnisse des gestrigen Dieselgipfels diskutiert, bei dem beschlossen wurde, zumindest einen kleinen Teil der manipulierten Fahrzeuge geringfügig nachzubessern. Eine Minimallösung, sollte man meinen. Doch was sagt die Industrie dazu? Es handele sich um „einen einzigartigen Beitrag der deutschen Hersteller in Europa und weltweit“. Wie heißt es im Volksmund? Hochmut kommt vor dem Fall.
Ach,übrigebs: Warum kommt niemand auf die Idee, die Automafia und die von ihr Regierten wg. fahrlässiger Tötung anzuzeigen?

Der Westen, der IS & die Moral

Lange setzte der Westen in Syrien auf verschiedene Rebellengruppen – und scheiterte damit. Dass dagegen Moskaus Eingreifen Bewegung in die Lage gebracht hat, wollen viele deutsche Politiker nicht zugeben, so Götz Aly. Der syrische Präsident Bashar al-Assad konnte seine Position in Syrien festigen.
Ab sofort stellt die Bundesregierung 100 Mio EU bereit, um die Not in Mossul zu lindern und den Wiederaufbau zu fördern. Gut so! Aber warum versagt dieselbe deutsche Regierung der gleichfalls lange umkämpften Großstadt Aleppo solche Hilfen? Ganz einfach: Aus Sicht der Bundeskanzlerin, ihrer sozialdemokratischen Koalitionspartner, der insofern regierungsfrommen Grünen und der meisten unserer Meinungsmacher haben in Aleppo die Falschen gewonnen – die Regierungstruppen Assads und die Interventionsstreitkräfte Putins.
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Oberkante Unterlippe

Oberkante Unterlippe – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"

Manche Männer sehen nicht über ihrer Schwanzspitze hinaus, pflegt man im Weißen Haus zu sagen. Die US-Militärregierung hatte im Frühling 2017 den Wehretat um reichlich etwa 50 Milliarden Dollar erhöht – aber das reicht jetzt hinten und vorne nicht. Hätte man wissen müssen! „Korea, Korea, der Krieg kommt immer näha“, sang meine Omi Glimbzsch in Zittau bei den Jungen Pionieren aus voller Brust. Wie recht sie hatte! Momentan lässt Donald Trump ja nur seine Bomber über Korea donnern, sie werfen nicht ab und üben sich in Geduld. Die Generäle müssen natürlich „alle militärischen Optionen diskutieren“, heißt es im Pentagon. Und der Präsident meint, man müsse endlich Kriege gewinnen – wo unsereins doch eher fürs Verhindern ist. Aber um die große Politik können wir uns momentan kaum kümmern – die Fake-News der Auto-Mafia halten uns in Atem. So ist sie halt, trotz der Sommerferien, die Arroganz der Macht.
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AnStifter in Sant’Anna di Stazzema

Das Jugendbegegnungsprojekt Baden-Württemberg Sant’Anna di Stazzema startet am 5. August 2017 mit einem Workcamp in Pietrasanta / Sant’Anna. Etwa 20 Jugendliche im Alter zwischen 17 und 27 Jahren werden Anfang August neun Tage gemeinsam in einem ehemaligen Kloster in Pietrasanta (Toskana) verbringen. Auf dem Programm stehen die Beschäftigung mit dem Massaker von 1944 am historischen Ort und die Begegnung mit Zeitzeugen, die gemeinsame Arbeit an Projekten zur Völkerverständigung und Menschenrechten sowie die Teilnahme an den Gedenkfeiern zum Jahrestag des Kriegsverbrechens. Angestoßen wurde das Projekt durch den Stutztgarter FriedenssPreis für die toscanische Gemeinde und die Einladung zur Teilnahme an der FriedendGala an Überlebende und Dorfbewohner. Die AnStifter hatten bereits 2012 Kontakte geknüpft und Solidaritätsaktionen für die Menschen von Sant’Anna initiiert. Realisiert wird das Workcamp von den Projektpartnern der AnStifter, der Naturfreundejugend Württemberg und der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber. Neben den AnStiftern fördert das Land Baden-Württemberg, der Deutsch-italienische Zukunftfonds und die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Der diesjährige FriedensPreis der AnStifter wird am 10.2.2017 verliehen.

Näheres zum Projekt: 
http://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/absichtserklaerung-intensiviert-gemeinsame-gedenkarbeit-fuer-santanna-di-stazzema/

Griechischer Wein, deutscher Müll


70 % des Abfalls, der durch die Ozeane schwimmt, besteht aus Plastik.
Selbst im Bio-Laden wird oft verpackt auf Teufel komm raus. Müllteppiche sind gefährlich. Jährlich verrecken eine Million Vögel und 100.000 Meeressäuger an Plastik im Meer. Die Tiere verheddern sich, verwechseln Plastikteile mit Nahrung, verhungern mit einem Magen voll unverdaulichem Müll oder ersticken elend.

Auch sonst ist Natur ist nicht mehr das, was sie mal war. Sie droht zunehmend mit Starknebel, Starkregen und Starkbier und versaut so die gute Stimmung. Selbst der Meeresspiegel lässt sich nicht lumpen und steigt. Vielen Menschen steht quasi das Wasser bis zum Halse – Oberkante Unterlippe. Wir wünschen allen Betroffenen alles Gute und bitten sie, hart zu bleiben und dort, wo der Pfeffer wächst. Apropos Wasser: Dass das Wasser ein Menschenrecht ist, mag die deutsch-dominierte Troika nicht akzeptieren. Sie setzt in Griechenland voll auf Privatisierung. Investitionen und Gewinnmaximierung sind letztlich auch ein Menschenrecht, denkt Schäuble. Wir wollen doch weltweit nur das Beste. Der anderen. Urlaubslektüre: Wolfgang Schorlau, Fremde Wasser.

Menschenhandel normal

Franziskus, Papst, hat Menschenhandel als verabscheuungswürdig gebrandmarkt. Er rief alle gesellschaftlichen Kräfte auf, gegen diese moderne Form der Sklaverei vorzugehen. Tausende Männer, Frauen und Kinder würden jedes Jahr wegen ihrer Arbeitskraft oder sexuell ausgebeutet oder für Organhandel missbraucht. Die Öffentlichkeit scheine an Menschenhandel so gewöhnt zu sein, dass man ihn für normal halte. „Das ist grausam und kriminell. Laut UN leiden mehr als 20 Millionen Menschen unter dem Menschenhandel. Mehr als zwei Drittel der Ausbeutung gehen, so die Flüchtlingsorganisation UNHCR, auf das Konto von Zwangsprostitution. Opfer seien zu 70 Prozent Frauen und Mädchen, der Anteil Minderjähriger betrage ein Viertel.