Alle Beiträge von Fritz Mielert

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

Newsletter
Transparenz wie beim Röntgen

Liebe Leute,

das was uns die große Politik vor die Füße geworfen hat (AnStifters Kurzkritik), diese Kombination aus Vorratsdatenspeicherung und teilweisem Festhalten an Gorleben, Ausbremsen der Energiewende und Vertrauen auf das freie Unternehmertum, Werben um Akzeptanz statt echter Bürgerinnenbeteiligung, einem klaren Bekenntnis zur deutschen Rüstungsindustrie und Abschiebung der Verantwortung für die Finanzkrise, einem Mindestlohn, der Saisonarbeiterinnen nicht betrifft, all das hätte uns der gute, alte Dieter Hildebrandt – zusammen mit den positiven Seiten, die der Koalitionsvertrag natürlich auch enthält – schön verpacken können. Ruhe unruhig, großer QuerDenker.

Für uns bedeutet das, dass die Arbeit nicht aufhört – und dabei kommen wir gerade erst von der FriedensGala. Ohne jetzt vor Eigenlob Jauchegrube zu spielen, müssen wir doch sagen, dass uns extrem wenig Kritik zur Gala erreicht (wenn von Ihnen noch ‘was kommt, nehmen wir es uns natürlich zu Herzen). Insgesamt war es für alle Beteiligten eine sehr emotionale Veranstaltung. Auch sind unsere italienischen Gäste zufrieden und wohlbehalten in der Toskana angekommen – Dank Ihrer großzügigen Spenden mit tausenden neuer Museumsbroschüren.

Einen Teil der Gala bildete die Ausstellung “Le donne nella Resistenza” mit grandiosen Portraitfotos von Eugenio Gherardi Angiolini. Am Sonntag, den 1. Dezember um 11 Uhr werden wir mit Musik & Reden die Finissage feiern. Kommen Sie zu uns ins Theaterhaus?

Was leider bei der diesjährigen FriedensGala nicht so ganz funktioniert hat, ist die finanzielle Seite. Sollten Sie also noch nicht alle Jahresendspenden vergeben haben, melden wir hiermit offiziell Bedarf an.

Und falls Sie dann noch immer etwas zu viel in der Geldbörse haben: Ein Dreh- und Angelpunkt der hiesigen Flüchtlingsarbeit ist Rex Osa, dem die AnStifter 2013 u.a. durch eine großzügige Einzelspende die Teilnahme an einer Flüchtlingskonferenz in New York ermöglichen konnten. Davor nahm er 2012 am Weltsozialforum über Migration und am International Migrant Tribunal in Manila und am Weltsozialforum nach Tunis teil, wo er sich mit Flüchtlingen weltweit vernetzte. Vor Ort engagiert Rex sich z.B. durch Gründung von Arbeitskreisen, Workshops, Aufklärung von Migranten direkt in den Füchtlingslagern und auch immer wieder mit größeren und kleineren Kampagnen gegen Abschiebungen und Anhörungen in den Botschaften der Herkunftsländer, weil diese die Voraussetzung zur Abschiebung liefern. Seit kurzem ist Rex Bewegungsarbeiter der Bewegungsstiftung. Wir unterstützen Rex schon regelmäßig – allerdings stehen wir damit bisher relativ alleine. Machen Sie mit!

Und bleiben Sie tapfer!

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Peter Grohmann hat sein heutiges Wettern der Woche Dieter Hildebrandt gewidmet.
PPS: Peter Grohmann liest am Donnerstag, den 28.11. um 18 Uhr im Haus der Heimat aus seiner Biografie. Weitere Lesungen
PPPS: Neu und keine leichte Kost: Politische Justiz in unserem Land. Deshalb stellen wir Ihnen das Buch am 11. Dezember im Kunstverein vor.
PPPPS: Sie sind in der evangelischen Kirche? Für mehr Demokratie und Transparenz tritt das Bündnis Offene Kirche bei der Kirchenwahl am Sonntag an.

Rüstungsindustrie
Ein Drittel sitzt in Bayern

Die Süddeutsche hat zur Rüstungsindustrie in Bayern recherchiert. Interessant ist nicht nur deren Größe sondern auch ihre enge Verknüpfung mit der CSU.

Aber immerhin erfährt man, dass rund ein Drittel der deutschen Wehrindustrie im Freistaat angesiedelt ist. In Deutschland gibt es, diese Zahl ist bekannt, etwa 200 Rüstungsfirmen – ergibt also knapp 70 in Bayern.
[…]
Zwar werden Daten erhoben, aber herausgegeben werden sie nicht. „Diese Daten unterliegen strengster Geheimhaltung“, wird auf Anfragen hinter vorgehaltener Hand mitgeteilt.

Sozialbericht
Gewollte Armut

Lesenswerter Kommentar von Gerhard Schröder vom Deutschlandfunk:

Aber angeschwollen ist eben auch die prekäre Beschäftigung, Billigjobs, die zum Leben kaum reichen. Geringfügige Beschäftigungen und Teilzeitstellen, Leiharbeit und Werkverträge. Das war politisch so gewollt. Die Folge: Der Niedriglohnsektor in Deutschland ist so stark gewachsen wie in kaum einem anderen Industrieland.

Burschenschaften
Innsbruck versucht sich an Rausschmiss

Wie Spiegel Online berichtet, versucht die Stadt Innsbruck, ein Treffen der Deutsche Burschenschaft (DB) zu verhindern.

Begeistert war Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer von Anfang an nicht davon, dass sich die Burschenschafter ihre Stadt ausgesucht hatten. Jetzt sieht es so aus, als könnte sie den Funktionären wenigstens den Veranstaltungsort nehmen. Denn die Messe Innsbruck gehört mehrheitlich der Stadt (58 Prozent) – und die drängt darauf, den Vertrag mit der DB zu kündigen.

Koalitionsverhandlungen
Kommentierung des Koalitionsvertrags

Malte Spitz hat dankenswerterweise eine Version des Koalitionsvertrags veröffentlicht. Ich bin das Papier durchgegangen und habe ein paar interessante Aussagen zitiert und kommentiert.

Den endgültigen Vertrag finden Sie bei der CDU.
mehr…

Jörg Lang
Politische Justiz in unserem Land

Umschlag-JustizIm Peter Grohmann Verlag erscheint Anfang Dezember ein neues Buch, das sich mit politischer Justiz in Deutschland beschäftigt. Dabei beleuchten die einzelnen Kapitel die Zeitspanne von den 1970er Jahren bis heute.

Kontext:Wochenzeitung berichtete am 20.11.2013 über das Buch, an dem auch mehrere ihrer Autoren mitgeschrieben haben.

Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978 -3-944137-35-3
Voraussichtlicher Preis: 14,80 Euro
mehr…

100 Jahre Erster Weltkrieg
Die Waffen nieder! Jetzt!

Im August 2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Er wird für immer als Krieg der furchtbaren Stellungskämpfe in den Schützengräben in Erinnerung bleiben. Zum ersten Mal wurde Krieg in der Luft geführt, Panzer und Massenvernichtungswaffen wie Senfgas eingesetzt. 17 Millionen Menschen verloren in den vier Kriegsjahren ihr Leben. Unzählige wurden traumatisiert – mit schwerwiegenden Auswirkungen auf nachfolgende Generationen.

Zwischen dem 28. Juni, dem Jahrestag des Attentats in Sarajewo und Anfang August soll mit kritischem Blick des Ersten Weltkriegs gedacht werden. Das Stuttgarter Netzwerk „100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!“ möchte durch verschiedene Aktionen und Veranstaltungen Denkanstöße liefern und nach Konsequenzen fragen für eine Friedenspolitik im Zeitalter der Globalisierung.

Das Netzwerk ruft die Zivilgesellschaft, Friedensbewegung, Eine Welt Bewegung, Gewerkschaften, Kirchengemeinden, Schulklassen etc. auf, sich mit Veranstaltungsideen zu beteiligen!

Krieg – Rüstung – Militär: 1914 – 2014

Damals hatten Pazifisten/innen und Antimilitaristen/innen vor dem Krieg gewarnt. Heute ist es unsere Aufgabe darauf hinzuweisen, dass die konventionelle und atomare Aufrüstung unvermindert weitergeht. Deutschland ist weltweit drittgrößter Waffenexporteur. Unter dem Vorwand humanitärer Hilfe wird Krieg um Rohstoffe geführt Die Bundeswehr wurde dafür zu einer Armee im Einsatz umgebaut. Die Schwelle für bewaffnete Aggressionen sinkt durch Kampfdrohnen und andere moderne Waffen.

In unserem Musterländle produzieren zahlreiche Unternehmen Waffen und Rüstungsgüter für alle Kriegsregionen der Welt. Von Stuttgart-Vahingen und –Möhringen aus werden u.a. US-Spezialeinsätze wie gezielte Tötungen durch Drohnen in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten befehligt.

Frieden schaffen bedeutet heute weltweit: den Abbau von Ungleichheit, Armut und Hunger, den Ausbau solidarischer Wirtschaftsbeziehungen, die Eindämmung der Klimakatastrophe, die Entwicklung friedlicher Konfliktlösungsstrategien und konsequente Abrüstung.

Geschichte befragen – Frieden schaffen – Mitmachen!

Mit den Aktionen im Gedenkjahr 2014 wollen wir die Geschichte befragen und eine Brücke schlagen zu gegenwärtigen Herausforderungen.

Das Netzwerk braucht Ihre und Eure Initiative, damit in Stuttgart viele Denk-Orte geschaffen und Friedensstrategien gefunden werden! Mit Schulklassen Projektwochen gestalten, mit der Betriebsgruppe eine Diskussion führen, im Nachbarschaftscafé eine Lesung veranstalten… Wir freuen uns über Ihre und Eure Ideen!

Erstunterzeichner (Stand: 20. November 2013)

Die AnStifter, DFG-VK Baden-Württemberg, Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, IPPNW Stuttgart, Galerie Zukunftslabor, Stuttgart Open Fair

Kontakt
DFG-VK Baden-Württemberg, Roland Blach, ba-wue@dfg-vk.de
Die AnStifter, Fritz Mielert, mielert@die-anstifter.de

BürgerInnenbrief 166

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
na, werden wir schon wieder nicht ernst genommen? Was soll eine Verlängerung einer Erörterungsverhandlung um einen Tag (12.12.), wenn die bisher unbeantworteten, 35 kritischen Fragen schon wieder keinen Platz auf der Tagesordnung finden? Seit Ende September liegt der entsprechende Fragenkatalog der Netzwerkinitiativen dem Regierungspräsidium vor. Vielleicht ist eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 49 Prozent für Gebäudeschäden im Kernerviertel um die es bei den Fragen unter anderem ging aus Sicht der Bahn wirklich vernachlässigbar. Wir meinen, das hat etwas von Russisch Roulette.

Derweil sucht Walter Sittler gemeinsam mit dem langjährigen Chef von Greenpeace International, Gerd Leipold, Antworten auf andere Fragen – und fordert uns auf, aufzustehen. Heute Abend präsentieren sie ihr neues Burchprojekt „Zeit, sich einzumischen“ im Haus der Wirtschaft. Sie berichten über die weltweiten Proteste zu verschiedensten Themen, die sich im Spektrum zwischen Wirtschaft und Umwelt, dem Kleinen vor Ort und weltweiten Anliegen bewegen. Die Protestierenden prangern Arroganz und Willkür von Finanzjongleuren und korrupten Politikern an und fordern mehr Mitspracherechte ein. Die Bürger des 21. Jahrhunderts seien, nicht zuletzt aufgrund der digitalen Revolution, so informiert und wissend wie keine Generation vor ihnen. Das Buch will eine Momentaufnahme des Transformationsprozesses darstellen und Fragen nach den benötigten politischen Strukturen und ihren Anforderungen beleuchten. Wir dürfen gespannt sein.

Wichtig im Sinne einer emanzipativen Bewegung sind auch die immer stärker werdenden, weltweiten Flüchtlingsproteste, die mit ihrem Camp zwischen den Stuttgarter Konsumtempeln Peek und Cloppenburg und H&M im Sommer auch in unserer Stadt auf die miserable Situation aufmerksam machten. Ein Dreh- und Angelpunkt der hiesigen Flüchtlingsarbeit ist Rex Osa, dem die AnStifter 2013 u.a. durch eine großzügige Einzelspende die Teilnahme an einer Flüchtlingskonferenz in New York ermöglichen konnten. Davor nahm er 2012 am Weltsozialforum über Migration und am International Migrant Tribunal in Manila und am Weltsozialforum nach Tunis teil, wo er sich mit Flüchtlingen weltweit vernetzte. Vor Ort engagiert Rex sich z.B. durch die Gründung von Arbeitskreisen, Workshops, Aufklärung von Migranten direkt in den Füchtlingslagern und auch immer wieder mit größeren und kleineren Kampagnen gegen Abschiebungen und Anhörungen in den Botschaften der Herkunftsländer, weil diese die Voraussetzung zur Abschiebung liefern. Seit kurzem ist Rex Bewegungsarbeiter der Bewegungsstiftung. Wir unterstützen Rex schon regelmäßig – allerdings stehen wir damit bisher relativ alleine. Machen Sie mit!

Wichtig für die Flüchtingsarbeit sind immer wieder auch die Kirchen. Nicht erst seit den Skandalen in Limburg stehen die Kirchen aber immer mehr unter Druck, Transparenz zu erzeugen und demokratischer zu werden. Ein wichtiger Hebel hierfür ist die Kirchenwahl, bei der auch KandidatInnen der Offenen Kirche kandidieren. Am 1. Dezember 2013 wählen evangelische Kirchenmitglieder die Landessynode (landeskirchliches Parlament). Bisher beherrscht eine große konservative Mehrheit die Landessynode. Dies führte z.B. in der vergangenen Legislaturperiode dazu, dass Personalstellen beim Friedenspfarramt, beim Umweltbeauftragten, beim Beauftragten für das Gespräch mit dem Islam sowie Mittel für den christlich-jüdischen Dialog und für den Kernbereich der Evangelischen Akademie Bad Boll – gegen die Stimmen der Offenen Kirche und trotz der Rekord-Kirchensteuereinnahmen 2013 und trotz ausreichender Rücklagen gekürzt wurden.

Atheistisch bzw. agnostisch grüßen:
Peter Grohmann / Fritz Mielert

Stuttgarter Friedenspreis
Fotos der FriedensGala 2013

Unser Dank gilt Martin Storz, bei dem auch die Rechte an den Fotos liegen.
Falls bei Ihnen keine Diashow sichtbar ist, können Sie die Fotos auch bei Flickr direkt anschauen.

Stuttgarter Zeitung
Erklärung zur Pressefreiheit

Freie Presse und freier Zugang zu Informationen sowie die freie Möglichkeit zur Recherche und Berichterstattung sind nicht verhandelbare Grundrechte und wesentliche Bestandteile einer demokratischen Verfassung. Jeden Versuch, diese Rechte zu beschneiden und die Presse daran zu hindern, über Mißstände und Fakten frei zu berichten, betrachten wir als einen Angriff auf Demokratie und Freiheit.
Als solchen Angriff werten wir den Einschüchterungsversuch des S21-Kommunikationsbüros, das die Stuttgarter Zeitung wegen einer Spitzfindigkeit verklagt: Laut Urteil des Landgerichts darf die Zeitung schreiben, dass S21 frühestens 2022 in Betrieb gehen kann – sie darf dagegen nicht mehr behaupten, der Aufsichtsrat sei darüber informiert.

Unabhängig von unserer nach wie vor gültigen Kritik an der unzureichenden Berichterstattung der Stuttgarter Leitmedien zu S21 erklären wir uns mit der Stuttgarter Zeitung gegen den Angriff des Kommunikationsbüros auf die Pressefreiheit solidarisch.

Besondere Kritik verdient das Schweigen der Rathausspitze und der Landesregierung, die als Beteiligte am Kommunikationsbüro – egal ob aktive oder ruhende Mitgliedschaft – und als Vertreter der Exekutive hiermit nicht nur aktiv die Pressefreiheit angreifen sondern zudem die Gewaltenteilung und damit die Verfassung untergraben.

Wir fordern eine klare Stellungnahme von Landesregierung und Rathausspitze um diesem dubiosen Treiben des Kommunikationsbüros ein Ende zu setzen. Wir fordern darüber hinaus von OB Kuhn und MP Kretschmann ein klares Bekenntnis zur Freiheit der Presse in Baden-Württemberg.

Die InfoOffensive Baden-Württemberg

Unterstützt durch

Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer
Dr. Eisenhart von Loeper
Thomas Trüten, Sprecher des Stuttgarter Bündnisses für Versammlungsfreiheit
Steffen Siegel
Die AnStifter
CamS21
Die Versorger
Jugendoffensive gegen Stuttgart 21
Bewegung 30.09.
Die Nordlichter
Infobündnis Zukunft Schiene – Obere Neckarvororte
Ostend-Obenbleiber
Oben Bleiber Stuttgart-West
Ingenieure22
DIVaN – Demokratie-Initiative Vaihingen/Enz + Nachbarn e.V
Vaihinger für den Kopfbahnhof
Netzwerk Wangen/Untertürkheim
Initiative Schwabenstreich Stammheim
GewerkschafterInnen gegen Stuttgart 21

Diese Nachricht wurde adressiert an:

Stuttgarter Zeitung
Stuttgarter Nachrichten
SWR
Kontext Redaktion
TAZ Redaktion
Oberbürgermeister Fritz Kuhn
Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Fraktion Grüne im Landtag
Fraktion SPD im Landtag
Gemeinderat Fraktion Grüne
Gemeinderat Fraktion SPD
dju – Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union
Deutsche Bahn AG
Kommunikationsbüro Bahnprojekt Stuttgart-Ulm

Stuttgarter Friedenspreis 2013
Reden

Wie immer gilt bei den Reden das gesprochene Wort und nicht der unten stehende Text.

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident, Stuttgart (DE), Rede wurde beim Empfang im Neuen Schloss gehalten
Werner Wölfle, Bürgermeister, Stuttgart (DE/IT)
Elio Menzione, Botschafter, Berlin (DE/IT)
Giuliana Sgrena, Journalistin, Rom (DE/IT)
Enio Mancini, Preisträger, Sant’Anna di Stazzema (DE/IT)
Peter Kammerer, Urbino (DE)

Stuttgarter Friedenspreis
Presseresonanz

SWR Fernsehen: Stuttgarter Friedenspreis – Überlebende von NS-Massaker geben nicht auf

Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten: Stuttgarter Friedenspreis 2013 – Kretschmann findet die richtigen Worte

regio tv: Stuttgarter Friedenspreis 2013 – Die Überlebenden des Massakers im ital. St. Anna bekommen den Friedenspreis

Focus: Friedenspreis für Überlebende von NS-Massaker – Empfang im Schloss

Südwest Presse: Friedenspreis für Überlebende von NS-Massaker

Esslinger Zeitung: Stuttgarter Friedenspreis verliehen

Bild: Friedenspreis für Überlebende von NS-Massaker – Empfang im Schloss

Neues Deutschland: Überlebende von NS-Massaker erhalten Friedenspreis Artikel ist hinter einer Paywall

Il Tirreno: La Germania si inchina ai superstiti di Sant’Anna

taz: Ungesühntes SS-Verbrechen – Eine Medaille immerhin (mittlerweile verbesserter Artikel)

BürgerInnenbrief 165 (164 gedruckt;-)

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Gesetze sind bindende Regeln – auch für Gesetzeshüter. Diese schöne Nachricht erreichte uns letzte Woche aus dem Norden vom Verwaltungsgericht Götttingen: Wenn in Landesversammlungsgesetzen festgehalten ist, dass sich Zivilpolizisten bei der Versammlungsleitung melden müssen, dann sei dies auch ernstzunehmen. Der Staat muss sich an Gesetze halten. Was es nicht alles gibt. Niedersachsen hat ein entsprechendes Gesetz mit einem ebensolchen Passus.
Und was ist mit dem Ländle? Fehlanzeige. Kein Gesetzt, kein Passus. Vielleicht mal eine Idee für unsere Landesregierung? Oder gleich eine Änderung des Bundesgesetzes? Schlagen Sie‘s unseren Politikerinnen und Politikern doch vor.

Aus dem Westen kommen nicht ganz so gute Nachrichten: In Spanien wurde staatlich organisierte Tierquälerei aka Stierkampf in den Status eines immateriellen Kulturguts versetzt und mit einem eigenen Förderprogramm bedacht. Ein Aufreger? Ja, aber fast schon vernachlässigbar im Vergleich zu dem, was bei der Massentierhaltung hierzulande stündlich passiert – natürlich nicht live übertragen und gefördert durch unsere liebe Bundesregierung.

Gen Süden sind heute um 8 Uhr – nicht wie angekündigt um 9:30, sorry – unsere italienischen Gäste der FriedensGala 2013 aufgebrochen. Auch für sie war unsere gemeinsame Gala mit 880 Menschen ein eindrucksvoller Moment. Und unser gemeinsamer Versuch, zu einer Versöhnung beizutragen, wurde gut aufgenommen. Jetzt stellt sich die Frage, was am 70 Jahrestag des Massakers am 12. August 2014 passiert. Kretschmann hat gestern mehrfach den Wunsch geäußert, an den Feierlichkeiten in Sant‘Anna di Stazzema teilzunehmen. Wir auch. Und vielleicht machen wir noch mehr. Es gibt dort unten viel vorzubereiten…
Auch im Osten alles in Butter? Jepp. Die Bayuvarinnen und ihre Männer haben die, zumindest zitierte eine Frau Pechstein so heute Morgen im Deutschlandfunk die Bevölkerung, Mafia vom Internationalen Olympischen Komitee mit ihrer Milliadenumverteilung von unten nach oben des Landes verwiesen. Und das in allen vier Abstimmungsgebieten! Nach ähnlichen Entscheidungen in Österreich und in der Schweiz schlagen wir nun Katar oder Saudi Arabien als Austragungsort der Winterspiele vor. Da scheißt man wenigstens auf die Menschen, lässt sie verdursten oder hält sie als Sklaven.

Das Oben schien uns bei der Gala sehr wohlgesonnen zu sein, was wahrscheinlich daran lag, dass wir Agnostiker wahrscheinlich noch nie mit so viel Segen Gottes bedacht worden sind, wie bei diesem Projekt. Wir hätten da noch ein paar Anliegen: Abschaffung der Atomwaffen und der Rüstungsexporte, Wiedereinführung des Asylrechts, das Ende von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, eine Gesellschaft bei der das Gemeinwohl wieder an erster Stelle steht, Pressefreiheit auch bei ganz leicht kritischer Berichterstattung…

Und unten? Ach unten. Da unten isses so dunkel, da bringt auch die Frau des Ministerpräsidenten kein Licht. Zumindest nicht die Helligkeit, die dieser elendige, allmontagliche Demonstrationsgrund (natürlich neben seinem endgültigen Ende) dringend nötig hätte.

Herzlich grüßen: Peter Grohmann / Fritz Mielert

PS: Danke allen Spenderinnen und Spendern, Helferinnen und Helfern. Stellvertretend: Kerstin Wagner, Pino Tabbí, Elke Martin, Rüdiger Schmidt, Julia Kelz, Herbert vondertaz (die uns heute ziemlich geärgert hat) und nicht zuletzt Gunther Leibbrand.

FriedensGala
Italienische Gäste erreichen Stuttgart gegen 18 Uhr

Laut Schätzungen von heute Abend wird der Bus mit 50 italienischen Gästen unserer FriedensGala morgen schon um 19 Uhr gegen 18 Uhr
das Europe Kongresshotel gegenüber des Theaterhauses erreichen.
Ich werde versuchen, diese Seite Samstag gegen 17 Uhr mit einer aktuellen Prognose zu versehen.

Wirtschaft
Das Ende des Wachstums?

Seit Jahrzehnten wird die Forderung erhoben, endlich den Kern des Kapitalismus beiseite zu schieben und auf Wachstum zugunsten einer in allen Fragen nachhaltigen Wirtschaft zu verzichten.

Als Kommentar auf die gestrige Leitzinzentscheidung der Europäischen Zentralbank hat sich Spiegel Online gestern mit dem Wachstum in den sogenannten Industrieländern seit 1961 und den Methoden beschäftigt, wie die Politik versuchte, es in der Vergangenheit anzuheizen.

Die Wachstumsraten in den drei großen Wirtschaftsblöcken nehmen mit wenigen Ausnahmen seit mittlerweile 50 Jahren Dekade für Dekade ab. Über die Ursachen gibt es viele Theorien. […] Doch eine wirkliche Erklärung fehlt bis heute.

Für mich eine interessante Analyse, die etwas Hoffnung macht, dass das System sich einfach überfressen haben könnte und daran mittel- bis langfristig zugrunde geht.

Europäischer Gerichtshof
Homosexualität als Asylgrund

Der EuGH hat eine sehr krude Auffassung aus den Niederlanden gekippt und Menschen, die aufgrund ihrer Homosexualität in ihren Herkunftsländern verfolgt werden, ein Recht auf Asyl in der Europäischen Union zugesprochen:

Die Luxemburger Richter stellten nun fest, dass Homosexuelle eine „soziale Gruppe“ im Sinn der Genfer Flüchtlingskonvention seien.
[…]
Das niederländische Ministerium für Einwanderung und Asyl hatte hingegen die Auffassung vertreten, Ausländern sei es zuzumuten, sich „beim öffentlichen Ausleben ihrer Homosexualität“ in den Herkunftsländern zurückzuhalten.

Spiegel Online

Sant’Anna di Stazzema
OLG Karlsruhe lehnt Klageerzwingung ab

Wie rechtslupe.de (und auch in Kurzform die Printausgabe der Stuttgarter Zeitung) heute berichte hat das Oberlandesgericht Karlsruhe den Antrag auf Klageerzwingung abgelehnt.

Nach Auffassung des Oberlandesgerichts Karlsruhe sei der Klageerzwingungsantrag bereits unzulässig, soweit es die Beschuldigten A. B., I. L., und T. S. betrifft. Der Antrag genüge insofern nicht den Zulässigkeitsanforderungen des § 172 Abs. 3 S. 1 StPO, insbesondere mangle es an der nach der Rechtsprechung der Oberlandesgerichte erforderlichen Auseinandersetzung mit der Argumentation in den Bescheiden der Staatsanwaltschaft und der Generalstaatsanwaltschaft.

Gestern noch hatte Hermann Abmayer in der Wochenzeitung Kontext unter dem Titel „Die biologische Lösung“ über die Aussichten einer Klageerzwingung, das Massaker an sich und die FriedensGala berichtet.

Klageerzwingungsverfahren enden selten mit einer positiven Entscheidung. Doch gerade in NS-Verfahren waren Anwälte immer wieder dazu gezwungen. Zum Beispiel im Zusammenhang mit der Ermordung von Ernst Thälmann im KZ Buchenwald.

Newsletter
Dass uns nachher keiner heult!

Liebe Leute,

die FriedensGala am Sonntag ab 17 Uhr wird aller Voraussicht nach voll. Mittlerweile hat das Theaterhaus den oberen Teil der Empore zum Verkauf freigegeben, um dem Andrang Herr zu werden. D.h. noch knapp 200 Plätze im mit 1.000 Plätzen größten Saal sind noch zu haben. Anders als in den vergangenen Jahren, könnte es eventuell schwierig werden, an der Abendkasse noch Karten zu bekommen.

Wer also noch keine Karten (reserviert) hat, sollte sich sputen. Wenn der Saal voll ist, sind auch uns die Hände gebunden.

Karten für 17,50 Euro können Sie unter (0711) 40 20 7-20 /-21 /-22 /-23 beim Theaterhaus täglich von 10 Uhr bis 21:30 Uhr reservieren. Online bestellen können Sie Ihre Tickets bei Reservix – dort fällt allerdings eine Gebühr an und Sie müssen den Postweg bedenken. An der Abendkasse würden Sie 20 Euro zahlen – der Preis für das Risiko, dass es keine Karten mehr geben könnte.

Neben der eigentlichen FriedensGala läuft bis zum 1. Dezember eine Ausstellung unter dem Titel “Le donne nella Resistenza” mit Portraitfotos von Eugenio Gherardi Angiolini im Theaterhaus, am Samstag, den 9.11. um 17 Uhr der Film “Sant’Anna – Gegen das Vergessen” im Koki Esslingen und gegen 20 Uhr empfangen wir am Theaterhaus unsere italienischen Gäste. Am Montag wird dann unsere Laudatorin Giuliana Sgrena noch in Stetten im Remstal reden.

Auch am Samstag jähren sich die Pogrome vom 9. November bekanntlich zum 75sten Mal, was verschiedene Veranstaltungen aufnehmen. Details hierzu finden Sie in unserem Terminkalender.

Herzliche Grüße

Fritz Mielert & Peter Grohmann

Peter Grohmann
Gesundheitsbedingt kein Wettern der Woche

Leider müssen wir heute auf ein Wettern der Woche von Peter Grohmann aus gesundheitlichen Gründen verzichten.

Spiegel Online
Hohlster Kommentar des Tages

Es ist immer wieder interessant, was sich die Online-Medien in ihrer Gier nach der schnellsten Schlagzeile immer wieder aus den Fingern saugen. Heute hat ein Herr Böll von Spiegel Online mit einer Spekulation zur Mietpreisbremse und ihren Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt unter dem Titel „Umstrittenes Koalitionsprojekt: Die Mietpreisbremse hilft nur den Reichen“ den Vogel abgeschossen. Bei jeder gesetzlichen Regulierung ist es der Fall, dass nicht wirklich sozial eingestellte Menschen versuchen werden, sie zu umgehen. Diese Möglichkeit als Gegenargument anzuführen, dem auch hierzulande völlig überhitzten Immobilienmarkt ein klitzekleines Riegelchen vorzuschieben, ist wirklich absurd.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/mietpreisbremse-wird-die-lage-auf-dem-wohnungsmarkt-verschaerfen-a-931617.html*

* Dieser Link ist absichtlich nicht klickbar.