Alle Beiträge von Fritz Mielert

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

Mitschnitt
Thomas Moser & Friedrich Burschel Blick in den Abgrund – Konsequenzen aus dem NSU-Komplex

Thomas Moser und Friedrich Burschel: Blick in den Abgrund – Konsequenzen aus dem NSU Kom

Veranstalter: Die AnStifter, Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg & VVN/BdA

Hinter dem Agieren des NSU und seines wohl mehrere Hundert Personen umfassenden UnterstützerInnen-Netzwerks öffnete sich das Panorama des wohl größten Geheimdienstskandals der Geschichte der BRD und eines unvorstellbaren behördlichen Rassismus in den Mordermittlungen.

Wie weit staatliche Verstrickung in das Geschehen gegangen ist, ist bis heute nicht ansatzweise geklärt.

Die Verstrickungen des NSU reichen tief bis nach Baden-Württemberg. Hier fand der immer noch mit Fragezeichen versehende Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter statt. Hier existierte eine Ku-Klux-Klan-Gruppe in Schwäbisch Hall, deren Anführer auf einer Kontaktliste des NSU stand und in der zwei Kollegen von Kiesewetter aktiv waren. Und hierhin reichten auch direkte Kontakte des NSU.

Thomas Moser, der sich journalistisch seit langer Zeit mit dem NSU beschäftigt und u.a. den Untersuchungsausschuss im Bundestag hierzu intensiv beobachtet hat und Friedrich Burschel, der als Prozessbeobachter den Prozess gegen Beate Zschäpe in München seit dessen Beginn verfolgt, fragen nach Stand und Konsequenzen der strafrechtlichen Ermittlungen und nach den politischen Konsequenzen – nicht zuletzt für die baden-württembergische Landespolitik.

Moderation: Janka Kluge, VVN/BdA

Florence Hervé lehnt Bundesverdienstkreuzes ab – mit lesenswerten Begründung

Wir dokumentieren den Originaltext von Florence Hervé

Betr.: Zuerkennung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Begründung meiner Verweigerung der Annahme

Monsieur le Président,*

laut Anfrage durch das Büro des Oberbürgermeisters in Düsseldorf vom 10. Juni 2014 soll mir das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen werden und die öffentliche Verleihung dieser Auszeichnung heute, am 2. Juli 2014, im Düsseldorfer Rathaus erfolgen.
Mit dieser Auszeichnung von Seiten des Herrn Bundespräsidenten soll meine langjährige ehrenamtliche Arbeit in Sachen Frauenpolitik, deutsch-französischer und internationaler Zusammenarbeit anerkannt und gewürdigt werden – ein Engagement, das sich häufig im Gegensatz zur Politik der jeweiligen Bundesregierung befindet.

Ich werde diese Auszeichnung nicht annehmen.
Wichtigsten Anliegen waren und sind mir die Emanzipation der Frau, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit, der Frieden und die Solidarität mit den Völkern der Welt, die deutsch-französische Zusammenarbeit, auch im Sinne einer gründlichen Aufarbeitung der NS-Zeit. Dementsprechend habe ich versucht, mich in den vergangenen Jahrzehnten zu verhalten und einzubringen – zumeist gegen die vorherrschende politische Praxis. Das betraf mein Engagement gegen den § 218 ebenso wie den Einsatz gegen die von den damaligen Regierungen in Bonn praktizierten Duldungen der faschistischen Regime in Griechenland, Spanien, Portugal und 1973 auch Chile.

Es widerstrebt mir, eine Auszeichnung vom höchsten Repräsentanten eines Staates anzunehmen, dessen Regierungen selten den Eindruck erweckten, an der Beseitigung von Diskriminierung, sozialer Ungleichheit, an dauerhafter Abrüstung und einer friedensfördernden, gleichberechtigten Zusammenarbeit mit anderen Staaten interessiert zu sein. Derzeit nimmt indes beispielsweise die Frauenarmut wieder zu, an Kindereinrichtungen und Kinderbetreuung wird gespart, die Sorgearbeit wird nach wie vor überwiegend von Frauen geleistet, oft unter prekären Bedingungen und gering entlohnt. Kinder werden so zum „Armutsrisiko“ und Alter als „Problem“ bezeichnet. Zugleich orientiert sich die offizielle Politik in erster Linie an den „Top-Girls“ – und eben nicht an der Mehrheit der Frauen. Die wenigen Fortschritte mussten von Initiativen und Bürger/innen, von Basisbewegungen und Gewerkschaften erstritten werden

Als ich Mitte der sechziger Jahre als junge Mutter begann, mich zu engagieren, war es schwierig, Familie, Partnerschaft und Berufstätigkeit zu vereinbaren. Zwar wurden inzwischen einige Verbesserungen erzielt, doch entsprechen diese in keiner Weise dem Reichtum dieses Landes. Frauen stehen heute immer noch vor der Entscheidung „Kinder oder Beruf“. Das Erziehungsgehalt („Herdprämie“) fördert diese Erscheinung und führt zu sozialer Ausgrenzung vieler Kinder gerade aus einkommensschwachen Schichten.

Inzwischen werden Frauen zum Dienst in der Bundeswehr zugelassen, mit dem fadenscheinigen Gleichstellungsargument, was viele von uns – darunter auch ich – in den 1980er-Jahren entschieden kritisiert haben. Heute werden Frauen als Soldaten in Kriegsgebiete geschickt. Zudem sollen sie die Bundeswehr „weiblicher“ machen und sie „familienfreundlicher“ erscheinen lassen. Was haben Kampfeinsätze mit Familienfamilienfreundlichkeit zu tun, was mit Emanzipation? „Wir wollen keine Kriege lindern, sondern verhindern“, hieß es schon damals. Wir brauchen keine Bundeswehrsoldaten – auch nicht weibliche – im Schulunterricht, sondern eine konsequente Friedenserziehung.

Sogenannte humanitäre Interventionen, an denen auch die Bundeswehr beteiligt war und ist, haben sich längst als inhuman erwiesen. Erinnert sei nur an Kunduz und den Kosovo-Krieg. Die Opfer sind in besonderem Maße unbeteiligte Zivilisten, Frauen und Kinder. Die Zunahme des Rüstungsexports und die angekündigte stärkere, notfalls auch militärische Interventionspolitik stehen im Widerspruch zu einer Politik des Friedens. „Die Waffen nieder“ rief schon die österreichische Friedenskämpferin Bertha von Suttner vor 125 Jahren.
Der Waffenexport der Bundesrepublik – häufig sogar in Konfliktregionen – trägt nicht zum friedlichen Zusammenleben der Völker bei. Das stimmt für die Vergangenheit mit Lieferungen von Waffen an den NATO-Partner Türkei im Kampf gegen die Kurden ebenso wie für jetzt, da Panzer und andere Waffen in die Golf-Diktaturen Qatar und Saudi-Arabien verkauft werden. Das gilt auch für die Lieferung von atomwaffenfähigen U-Booten an Israel.

Sie, Monsieur le Président*, fordern ein stärkeres Engagement in Afrika – auch im Sinne militärischer Einsätze. Dies hat mit einem friedlichen Zusammenleben wenig zu tun. Vonnöten wäre dagegen eine Aufarbeitung der historischen Verantwortung für die anhaltende Ungleichheit und Ausbeutung der betroffenen Länder vor dem Hintergrund der deutschen Kolonialgeschichte. Zum Beispiel gegenüber dem heutigen Namibia: Es gab 2004 eine symbolische Geste der Entschuldigung für den 1904 begangenen Völkermord an den Hereros durch die damalige Ministerin für Entwicklung und Zusammenarbeit. Dabei blieb es bis heute. Weder Entschädigung noch Wiedergutmachung folgten.

Auch Ihre Geste in Oradour-sur-Glane im September 2013 – fast 70 Jahre nach dem Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die SS-Division „Das Reich“ – blieb leider nur symbolisch. In Ihrer Rede erklärten Sie, mit den Überlebenden und den Familien der Opfer die Bitterkeit darüber zu teilen, „dass die Mörder nicht zur Verantwortung gezogen wurden, dass schwerste Verbrechen ungesühnt bleiben“. Was folgte daraus? Eine tatsächliche Aufarbeitung der Verbrechen deutet sich nicht an. Am 10. Juni 2014 fand nicht einmal ein offizielles Gedenken statt. Auch wurde bisher wenig unternommen, an deutschen Schulen künftige Generationen über das Verbrechen von Oradour aufzuklären.

Eine unzureichende Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit, eine nicht konsequente Bekämpfung des offenen und latenten Neonazismus und Rassismus und eine unzureichende Anerkennung des antifaschistischen Widerstands – über den 20. Juli 1944 und die Weiße Rose hinaus – kennzeichnen leider weiterhin die Politik und das Geschichtsverständnis der Bundesrepublik. Würde ich die Auszeichnung annehmen, befände ich mich zudem in einer Reihe mit solchen früheren Preisträgern, die Nazis bzw. Nazitäter waren. Soweit mir bekannt ist, wurde bis auf eine Ausnahme keinem von ihnen nachträglich das Verdienstkreuz aberkannt. Das wäre im Übrigen ein leicht machbares Unterfangen, das zudem der Geschichtsaufarbeitung diente.

Schließlich möchte ich nicht den Eindruck vermitteln, ich hätte meinen Frieden mit dieser Politik geschlossen.

Zahlreiche Menschen haben sich dafür eingesetzt, dass ich diese Auszeichnung erhalte. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich. Ich betrachte es als Ermutigung, auch künftig einzutreten für ein menschenwürdiges, gleichberechtigtes Leben von Frauen und Männern, gegen die Tolerierung von sexueller Ausbeutung und sozialer Ausgrenzung von Frauen, für ein friedliches Zusammenleben der Völker.

Ich verbinde meine Verweigerung der Annahme des Bundesverdienstkreuzes am Bande mit dem Wunsch, dass sich in der künftigen Politik dieses Staates die Ziele meines Engagements widerspiegeln.

Mit freundlichen Grüßen,

Florence Hervé

*Die Ansprache „Monsieur le Président“ wähle ich in Anlehnung an das antimilitaristische Gedicht und Chanson von Boris Vian „Le déserteur“ (1954), das zum zivilen Ungehorsam und zu gewaltloser Verweigerung des militärischen Einberufungsbefehl aufrief.

Straßentheater in Stuttgart am 28.6.14 zum hundertsten Jahrestag des Attentats von Sarajevo
Die Waffen nieder! Jetzt!

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Vor 100 Jahren, am 28. Juni 1914, erschoss der serbische Student Gavrilo Princip den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ehefrau Sophie in Sarajevo. Dieses Attentat löste die Julikrise aus, in deren Verlauf Österreich-Ungarn und Deutschland aktiv mobilisierten und Österreich Serbien am 28. Juli den Krieg erklärte.

Das Stuttgarter Netzwerk “100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!”, nahm den Gedenktag zum Anlass, mit Straßenaktionen daran zu erinnern und darüber hinaus das Thema der Waffenproduktion und die Beteiligung der Bundeswehr an weltweiten, kriegerischen Auseinandersetzungen anzuprangern.

frieden2Das schwäbische Unternehmen Heckler & Koch aus Oberndorf am Neckar stellt das Sturmgewehr G3 her, 1959 als Standardgewehr in der Bundeswehr eingeführt, das weltweit millionenfach vertrieben wird. Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFK-VK) wählte ein zerbrochenes G3-Gewehr als ihr Logo. Auf dem Stuttgarter Schlossplatz wurde dieses Gewehr symbolisch zertrümmert.

Die Waffen nieder - jetzt!

frieden3Ebenfalls auf dem Schlossplatz führte eine Theatergruppe Rekrutierungsszenen auf. Die anfängliche Begeisterung der jungen Soldaten und die überschwängliche Verabschiedung durch ihre Frauen schlug sehr schnell um, als die Armee in einen mörderischen Stellungskrieg verwickelt wurde. Dieses dramatisierte die Theatergruppe mit Hilfe von Briefen und Postkarten, aus denen die SchauspielerInnen eindrucksvoll vorlasen. Die Kriegsgewinnler und die Rüstungsindustrie kamen in dem kleinen Straßentheaterstück ebenso zur Sprache.

frieden4Einen weiteren Aktionsraum konnte man am Ende der Königsstraße entdecken. Wo die Königsstraße in die Eberhardstraße übergeht, erlebten die Passanten einen ganz anderen Übergang der Aktionskünstlerin Loubna Forer. Einen, der in eine dreckige, mit blutüberströmten Leichen ausgestattete Schützengrabeninstallation führte, aus der die Künstlerin die Passanten direkt über ein Megaphon ansprach. Ein Totentanz durfte dabei nicht fehlen.

Crosspost vom Elsternest

Der diesjährige Friedenspreis geht an…

Liebe Leut,

die AnStifterinnen und AnStifter haben abgestimmt: Edward Joseph Snowden, der uns mit seinen Enthüllungen einen Einblicke in das immense Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten – überwiegend der Vereinigten Staaten und Großbritanniens – gab, bekommt den Stuttgarter Friedenspreis 2014. Aber wie bekommt er unser Menschel wirklich? Sollen wir Snowden nach Stuttgart schmuggeln? Oder die Friedensgala, für die bisher das Theaterhaus am 23. November gebucht ist, nach Moskau verlegen? Gar mit dem lupenreinen Demokraten Putin als Ehrengast? Und einem Ständchen von Schröder! Das wär’s doch, oder? Mit Sonderzügen haben wir schließlich Erfahrung…

Für alle, denen der Spaß dann doch zu groß wäre und die lieber im Ländle bleiben, wollen wir an dieser Stelle auf zwei völlig verschiedene Veranstaltungen gesondert hinweisen:

Am Montag, den 7. Juli sprechen Thomas Moser und Friedrich Burschel ab 19:30 Uhr im Württembergischen Kunstverein über den sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund, ihre Verbindungen nach Baden-Württemberg, die Verstrickungen der Geheimdienste und die notwendigen Konsequenzen. Thomas Moser beschäftigt sich seit langer Zeit journalistisch mit dem NSU-Komplex und hat u.a. den Untersuchungsausschuss in Berlin intensiv begleitet. Friedrich Burschel verfolgt als Prozessbeobachter den Prozess in München.

Am darauffolgenden Freitag, den 10.11. Juli hält dann der international anerkannte Klimaforscher Prof. Hartmut Graßl – wiederum im Kunstverein – ab 19:30 Uhr einen Vortrag über “Die Zwillinge Klimawandel und Energiewende”. Graßl, der seit den 1980er Jahren vor dem Klimawandel warnt, berichtet uns mit seinem Hintergrund als langjähriger Direktor des Max-Planck-Instituts für Metoerologie über die Schwierigkeiten und Herausforderungen beim momentan hierzulande laufenden Experiment der Energiewende.

Ein schaffiges Grüßle senden

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Peter Grohmann wetterte über Fußball
PPS: Exkursion zur Kunstausstellung Underground am 26. Juli: Noch sind Plätze frei.
PPPS: Für unsere Dresden-Reise (2.-5.10.) ist der 30. Juli Anmeldeschluss.
PPPPS: Urlaub in einem urigen Zigeunerwagen in Südfrankreich gefällig? Die Künstlerin Ena Lindenbauer hat so einen und gibt unter enalinde@orange.fr bereitwillig Auskunft.
PPPPPS: Unsere Reihe “Filme, die Geschichte machen” ist mit gut 80 Personen angelaufen. Nächste Termine
PPPPPPS: Der Mitschnitt der Podiumsdiskussion “100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!” ist jetzt online.

Wer sich gerne quält, sollte einen Blick in unseren Terminkalender werfen.

Pressemitteilung
Edward Snowden erhält Stuttgarter Friedenspreis 2014

Stuttgart: Der Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter geht 2014 an Edward Snowden. Der Whistleblower wird für seinen Verdienst geehrt, das immense Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten öffentlich gemacht zu haben. An der Abstimmung zum mit 5.000 Euro dotierten Preis, der mittlerweile im zwölften Jahr verliehen wird, beteiligten sich 340 AnStifterinnen und AnStifter.

„Mit dem diesjährigen Friedenspreis wird ein Mensch geehrt, der alle Brücken hinter sich abgebrochen hat, um einen der größten Geheimdienstskandale der Geschichte zu enthüllen“, erklärt Fritz Mielert, Geschäftsführer der AnStifter. „Edward Snowden hat sich nicht nur um Demokratie und Rechtsstaat verdient gemacht, indem er aufgezeigt hat, wie Regierungen und Geheimdienste ihren Krieg gegen die Freiheit führen. Er hat mit seiner Aufklärungsarbeit auch einen wichtigen Impuls gegeben, um die Dauerattacken auf unsere Freiheit zu beenden. In diesem Sinne hat Edward Snowden einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für ein Leben in Frieden und Freiheit geleistet.“

Edward Snowden lebt seit seinen Veröffentlichungen als politischer Flüchtling in Russland, wo ihm befristetes Asyl gewehrt wurde. Im Oktober 2013 übergab er dem Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele einen Brief, in dem er schreibt: „Obwohl das Ergebnis meiner Bemühungen nachweislich positiv war, behandelt meine Regierung Dissens nach wie vor als Treuebruch und strebt danach, politische Meinungsäußerung zu kriminalisieren und unter Anklage stellen. Dennoch: Die Wahrheit auszusprechen ist kein Verbrechen. Ich bin zuversichtlich, dass die Regierung der Vereinigten Staaten mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft diese abträgliche Haltung ablegen wird.“

Auf Edward Snowden entfielen 24 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Stuttgarter Friedenspreis. Die Plätze zwei und drei belegten Ulli und Sonnhild Thiel (17%) und Jean Ziegler (10%). Der Friedenspreis des Bürgerprojekts Die AnStifter wird am 23. November 2014 im Rahmen der Friedensgala im Theaterhaus Stuttgart verliehen.

Preisträger 2013 waren mit Enio Mancini und Enrico Pieri zwei Überlebende des NS-Massakers im italienischen Sant’Anna di Stazzema, 2012 die „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ und 2011 Fatuma Abulkadir Adan aus Kenia mit der Initiative „Fußball und Emanzipation“.

Mitschnitt
Podiumsdiskussion: 100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!

Podiumsdiskussion: 100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!

Diskustierende:
Jürgen Grässlin, Autor, Bundessprecher DFG-VK, Sprecher Aktion Aufschrei
Susanne Grabenhorst, Ärztin, Vorsitzende IPPNW — Deutsche Sektion
Jan van Aken, MdB, ehemaliger Waffen-Inspekteur
Detlef Bald, Autor, Experte für Militär- und Sicherheitspolitik

Moderation: Eggert Blum

Im August 2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Er wird für immer als Krieg der furchtbaren Stellungskämpfe in Erinnerung bleiben. Zum ersten Mal wurde Krieg in der Luft geführt, Panzer und Massenvernichtungswaffen wie Senfgas eingesetzt. 17 Millionen Menschen verloren ihr Leben, unzählige wurden traumatisiert.

Bei der Diskussionsveranstaltung des Stuttgarter Netzwerks „100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!“ am Vorabend des 100. Jahrestags des Attentats in Sarajevo soll mit kritischem Blick des Ersten Weltkriegs gedacht, Denkanstöße geliefert und nach Konsequenzen für eine Friedenspolitik im Zeitalter der Globalisierung gefragt werden.

Angesichts der unverminderten Aufrüstung bedeutet heute weltweit: den Abbau von Ungleichheit, Armut und Hunger, den Ausbau solidarischer Wirtschaftsbeziehungen, die Eindämmung der Klimakatastrophe, die Entwicklung friedlicher Konfliktlösungsstrategien und konsequente Abrüstung.

Veranstalter: Bündnis „100 Jahre Erster Weltkrieg – Die Waffen nieder! Jetzt!“

Noch ne Stelle im Welthaus
Koordinator/in Globales Klassenzimmer.

Momentan häufen sich wirklich die interessanten Stellen. Nicht nur, dass .ausgestrahlt, Campact und Mehr Demokratie spannende Ausschreibungen online haben, auch unser Stuttgarter Welthaus will mit zwei Hauptamtlichen im Herbst richtig durchstarten. Neben einer Stelle für allgemeine Koordination ist auch eine zur Koordination der Bildungseinrichtung Globales Klassenzimmer ausgeschrieben.

Für mich persönlich gleicht es immer noch einem Wunder, dass das Welthaus Wirklichkeit wird. Ohne den großartigen Einsatz insbesondere der Vorstandsmitglieder wäre es in so kurzer Zeit nie so weit gekommen.

PS: Die Stellen im Welthaus sind vergeben. Bitte keine Anfragen mehr.

60qm für Photovoltaik in Stuttgart dringend gesucht

Dieser Hilferuf erreichte die AnStifter von der Genossenschaft BürgerEnergie Stuttgart:

Lieber Freunde einer Energiewende in Stuttgart,

die Bürgerenergiegenossenschaft Stuttgart errichtet PV-Anlagen auf kirchlichen, betrieblichen und privaten Dächer. Damit können wir Strom aus klimazerstörenden Braun- und Kohlekraftwerken und strahlenden Atomstrom ersetzen. Für diese PV-Anlagen suchen wir dringend Dächer in Stuttgart und Region.
Unser Idealdach wäre neu oder renoviert, ein Schrägdach, nach Süden ausgerichtet mit einer Mindestgröße von 60 m2 oder ein Flachdach mit einer Mindestgröße von 100m2.
Die Bürgerenergiegenossenschaft wird die Eignung und die Wirtschaftlichkeit prüfen.

Falls Sie die Bürgerenergiegenossenschaft nicht kennen sollten, finden Sie Informationen unter:

http://www.buergerenergie-stuttgart.de/

Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung.
Wir bitten Sie, die Information an Interessierte weiterzuleiten.

Kontakt:
Manfred Niess
Kernerstr. 22B 70182 Stuttgart
Tel:0711/ 29 70 82 e-mail: MNiess@t-online.de

Welthaus Stuttgart
Job zu vergeben!

Der Verein Welthaus Stuttgart sucht dringend einen Menschen, der beim Aufbau des Welthauses im ehemaligen Waisenhaus am Charlottenplatz tatkräftig mit anpackt. Bewerbungsschluss ist der 11. Juli.

Details gibt’s direkt beim Welthaus.

Gefahr von Gauck?

Liebe Leut,

„Umkehr zum Frieden muss … für uns heute die Mitwirkung an der Überwindung der Institution des Krieges einschließen. Im Verzicht auf militärische Gewalt als Mittel der Politik sehen wir einen notwendigen Schritt zur Schaffung einer europäischen und weltweiten Friedensordnung.“

Mit diesen klaren Worten widersprechen ostdeutsche Pfarrerinnen und Pfarrer ihrem Ex-Genossen in der Bürgerbewegung der DDR und heutigem Bundespräsidenten Joachim Gauck und dessen verbalem Einsatz für mehr Auslandseinsätze der Bundeswehr. Er würde sich damit vom Konsens der Bewegung von 1989 entfernen.

Doch war Gauck jemals Teil eines solchen Konsenses? Anfang 2012 ließ sich Heiko Lietz, seines Zeichens Mitbegründer des Neuen Forums, von der Süddeutschen mit folgenden Worten zu Gauck zitieren: “Er war in der Friedensbewegung nicht verwurzelt, es war wohl nicht sein Thema.”

Trotzdem ist die Forderung an Gauck notwenig und richtig – insbesondere, da er in den letzten Wochen zwar der lauteste aber leider nicht der einzige Rufer nach deutschem Militär im Ausland war. Begleitet wird er, der die 19 laufenden Auslandseinsätze von rund 4.600 deutschen Soldatinnen und Soldaten weitestgehend ebenso ignoriert, wie die grandiosen Misserfolge vieler so genannter Missionen, vom ehemaligen US-Außenminister Kissinger und Verteidigungsministerin von der Leyen.

Natürlich kann man sagen, dass, solange Merkel sich nicht äußert, nichts beschlossen ist. Doch ist die nächste Stufe deutscher Militäreinsätze erst einmal etabliert, lässt sie sich nur schwer wieder rückgängig machen. Umso wichtiger sind deshalb Widerworte wie die der Pfarrerinnen und Pfarrer, die gegeben werden, bevor es zu spät ist.

In diesem Sinne: Podiumsdiskussion am Freitag, den 27.6. ab 19:14 Uhr im Haus der katholischen Kirche zu “100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!”, Demonstration zum Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 28.6. ab 15 Uhr auf dem Karlsplatz am Mahnmal und unsereExkursion zur Kunstausstellung “Underground” zu Krieg & Gewalt in einem elsäßischem Bunker (30€ inkl. Führung, Abfahrt: 11:30 Uhr, Anmeldung so schnell wie möglich unter underground@die-anstifter.de).

Friedlichst

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Der “Arme Konrad” einmal anders? Am Dienstag, den 24.6. sprichtBernd Breyvogel bei der Allmende in Stetten über den Aufstand vor 500 Jahren
PPS: Am Donnerstag, den 26.6. beginnt um 18:30 Uhr unser Philosophisches Sommercafé im Lapidarium mit Eunike Engelkind zum Kätchen von Heilbronn. Dort passen – anders als ins Hegelhaus – mehr als 30 Personen!
PPPS: Am Sonntag, den 29.6. startet um 11 Uhr die AnStifter-Filmreihe mitDer Untertan von 1951 im Planetarium Stuttgart
PPPPS: Am Montag, den 30. Juni um 20 Uhr berichtet Prof. Arnd Diringer im Württembergischen Kunstverein über Scientology und deren Aktivitäten in der Region Stuttgart

#Krautreporter
Neuer Online-Journalismus erfolgreich per Crowdfunding finanziert

Tagelang musste die Redaktion des neuen Online-Magazins zittern: 15.000 Abonnenten wollten sie zusammenbekommen, um ihre Idee, Menschen für guten Online-Journalismus zahlen zu lassen – und das ohne Paywall oder sonstige antiquierte Ideen der Zugangsbeschränkung. Lange stagnierten sie bei wenigen tausend Unterstützungszusagen, bis endlich die Sorge, das Projekt könnte scheitern, genügend Menschen hinter dem Ofen hervorbrachte und am heutigen letzten Tag den  Krautkrimi, wie das Netz ihn so schön nannte, erfolgreich beendete.

Damit könnte ein neues Konzept möglich werden: Gut recherchierte Hintergrundartikel aus verschiedenen Fachgebieten, die nicht auf Klickzahlen optimiert sind und ohne Werbung daherkommen, das versprechen uns die 25 Autorinnen und Autoren. Möglich wurde das Ganze nur durch die Vorabzusagen von 15.000 Menschen, die mindestens fünf Euro pro Monat in das Experiment investieren.

Wir dürfen sehr gespannt sein, was uns in den nächsten Wochen und Monaten auf krautreporter.de erwartet – egal ob in Fragen des Fokus, Stils oder der politischen Ausrichtung.

 

Widersprüche

Liebe Leut,

leben wir nicht in einer komischen Welt? Überall herrschen Widersprüche, für die Jüngeren unter uns: “Risse in der Matrix”. Durch jeden dieser Risse lohnt sich ein Blick!

Gabriel will morgen weniger Waffen exportieren
Nur halt nicht heute. Für 2013 galt es, weitere Rekorde aufzustellen. Wie der Wirtschaftsminister ohne Gesetzesänderungen in der Zukunft weniger Waffenexporte gegen die Lobbyinteressen der deutschen Rüstungsindustrie durchsetzen will, bleibt dabei sein Geheimnis. Wie u.a. die hierfür notwendigen Konsequenzen aussehen könnten, wollen wir am Freitag, den 17. Juni ab 19:14 Uhr im Haus der katholischen Kirche anlässlich des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erörtern. Moderiert vom SWR-Journalisten Eggert Blum werfen der Autor und Bundessprecher der DFG-VK Jürgen Grässlin, die Psychotherapeutin und Vorsitzende der IPPNW Susanne Grabenhorst, der linke MdB und ehemalige Waffen-Inspekteur Jan van Aken und der Experte für Militär- und Sicherheitspolitik Detlef Bald einen Blick zurück und ziehen Schlüsse für ein friedliches Zusammenleben heute und morgen.

Scientology widerspricht Verfassungsschutz
Der “Verfassungsschutz” behauptet, Scientology hätte ein Haus an der Heilbronner Straße gekauft. Scientology widerspricht. Beide Organisationen sind nicht sonderlich vertrauenswürdig. Eine der beiden, Scientology, wollen wir am Montag, den 30. Juni ab 20 Uhr im Württembergischen Kunstverein genauer betrachten und haben dafür kurzfristig den Scientology-Experten Prof. Dr. jur. Arnd Diringer gewinnen können.

Möchtegernfriedenspreisträgerinnen und -träger widersprechen vielfältig
Viele der Kandidatinnen und Kandidaten für den Stuttgarter Friedenspreis 2014 haben verschiedenste Widersprüche aufgedeckt. Noch bis Sonntag läuft die Abstimmung online unter http://stuttgarter-friedenspreis.de/abstimmen/. Machen Sie mit! Anschließend gibt’s dann am Montag, den 16. Juni ab 20 Uhr eine kleine Wahl-Matinee, bei der wir über die Vorschläge diskutieren wollen und mit der wir die zweite Abstimmungsrunde einläuten. Anmeldungen bitte unter mielert@die-anstifter.de. 12€ inkl. Essen.

Auch Künstlerinnen und Künstler widersprechen
Den herrschenden Verhältnissen widersprochen haben auch viele der Regisseure der Filmreihe “Filme, die Geschichte machen”, die wir gemeinsam mit dem Theater am Olgaeck am Sonntag, den 29. Juni um 11 Uhr im Planetarium starten. Alle Termine finden Sie auf die-anstifter.de.

Bis bald reichen gerade so zwei herzliche Grüßle

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Wer ganz spontan ist, findet die Mahnwache zum Massaker von Sant’Anna di Stazzema heute, 12:30-14 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Übrigens fahren wir zu einem zehntägigen Arbeitseinsatz im August zum 70sten Jahrestag des Massakers nach Sant’Anna. Das ist teuer. Falls Sie uns unterstützen wollen: Sehr gerne unter dem Stichwort “Stazzema” auf das AnStifter-Konto DE31 4306 0967 7000 5827 01 bei der GLS.
PPS: Letzten Donnerstag hat der Kapitän der Cap Anamur im Württembergischen Kunstverein über seine Erlebnisse bei der Rettung von Flüchtlingen berichtet. Den Mitschnitt gibt’s online.
PPPS: Peter Grohmann wetterte übers Gauken
PPPPS: Das Programm unseres Philosophischen Sommercafés im Lapidarium ist online
PPPPPS: Die Regierung hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, Gentechnik in unserem Essen zu verhindern. Was hinter dem Widerspruch zwischen Vorsatz und Abstimmungsverhalten steckt, kam jetzt durch ein internes Papier der Gentech-Lobby zum Vorschein.

Und wieder viel zu viele Termine

Richtigstellung von 16:53
In den Schlussverhandlungen hatten die Koalitionäre nur vereinbart, dass sie „die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der Grünen Gentechnik“ anerkennen. Quelle. Danke, lieber T.N., für den Hinweis.

Veranstaltungsreihe im Planetarium Stuttgart
Filme, die Geschichte machen

Unsere neue Filmreihe stellt im Wechsel internationale Filme vor. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Produktionen, „die Geschichte machen“: Streifen, die der Zensur an- heimfielen, filmgeschichtlich interessante oder solche, die sich elementaren Menschenrechten widmen, historische Ereignisse aufgreifen oder zur Auseinandersetzung einladen.
Die Filme werden eingeführt, besprochen oder diskutiert.

Zu den Veranstaltungen gibt es in der Regel und im Wechsel Sonntagsfrühstücke oder Kostproben, Musik oder Literatur. Die Filmreihe verfolgt keine kommerziellen Interessen. Zur Mitarbeit in einer Projektgruppe, die die Reihe begleitet, laden wir, d.h. das Theater am Olgaeck und Die AnStifter, herzlich ein.

Kinoeintritt: 7,50 Euro, Verzehr kostet extra.

Alle Termine auf einen Blick.

Bis 1997 zeigte das Kommunale Kino im Planetarium Filme, zog dann aber aus und machte an anderer Stelle noch einige Jahre weiter. 2008 schließlich schloss es seine Pforten und schuf damit ein neues Stuttgarter Alleinstellungsmerkmal, wenn auch ein negatives: Die Die baden-württembergische Landeshauptstadt ist die einzige deutsche Großstadt ohne Kommunales Kino.

Mit unserer Initiative wollen weder wir noch das die Reihe fördernde Kulturamt der Stadt Stuttgart ein Kommunales Kino, wie es z.B. der Verein Neues Kommunales Kino fordert, ersetzen. Wir wollen aber trotzdem eine Plattform schaffen, auf der Film nicht nur konsumiert, sondern auch diskutiert wird.

Wettern der Woche
Gaucken

"Gaucken" – Peter Grohmann's "Wettern" vom 11.6.2014

Gauck hat in Oradour gesprochen. Gauck hat in Sant’Anna di Stazzema gesprochen, Gauck hat in Ligiades gesprochen – sagt mir nichts, werden die meisten sagen. Gaucks Spreche ist auch ein Weilchen her – das trifft erst recht für die Verbrechen der deutschen Wehrmacht zu, die in diesen Tagen 70 Jahre alt werden und ungesühnt bleiben. Der Pastor, der Prediger war mal wieder auf der Kanzel, spotten sie ostwärts, westwärts, die Einheitsfront all jener, die Gaucks Moralpredigten nicht mögen, die sich nicht erinnern lassen wollen, die sich noch nie erinnert haben, die sich mehr Schärfe, Härte, Zorn wünschen und 70 Jahre lang drauf verzichtet haben. Nie hatte in diesem unserem schönen Lande jemand Anlass, sich über einen Kanzler, einen Minister, einen Bundespräsidenten zu beschweren, weil der vielleicht zu spät dran oder zu lasch war in Auschwitz oder Gernica, in Coventry, Terezin, Tulle, Simferopol, Kraljevo. Nein, sie waren nie dort, tauchten da 70 Jahre lang nicht auf.

Oder nehmen Sie Köln! 10 Jahre nach dem Nagelbombenattentat (die Presse: Döner-Morde) versammelten sich eben jetzt ein paar Zehntausend Kölner aus aller Herren Länder, hören BAB, verdammt lang her, und Pastor Gauck, hören Maffei und die Kulturkonsorten. Andernorts kriegt man den Arsch nicht noch, da wie dort bleibt der Schwarze Block ganz unter sich, eingekesselt vom Verfassungsschutz und vermummten Hundertschaften, und würde gern den Protest gegen die Mörder und ihre Helfershelfer gestern und heute zeigen, loswerden, losbrüllen, aber die Obrigkeit weiss das zu verhindern. Statt aufzuklären, zu recherchieren, den Rechtsstaat und die Verfassung beim Wort, also ernst zu nehmen, mokiert sich die Intelligenzia samt Mitläufern beim Stammtisch-Feuilleton über zu salbungsvolle Reden des Präsidenten.

Die Schily und Co KG, arrogante Besserwessis, haben seinerzeit – vor 10 Jahren – jede Kritik an den Ermittlungen und ihren (!) Ermittlern heruntergebügelt. Die haben dann, 10 Jahre lang bis heute, die Neonazis gepampert und angeleitet und anschließend die Akten verbrannt. Da ist mir ein Joachim Gauck tausendmal lieber als all jene, die das Maul und sich raushalten, auch wenn Joachim die Nazis als Spinner verniedlicht. Hinzulernen kann jeder.

Peter Grohmann schreibt und spricht sein Wettern der Woche für die Wochenzeitung Kontext – für lau.

Verfassungsgericht
Auch ein Präsident darf Spinner „Spinner“ nennen

Wie die Süddeutsche schreibt, hat Bundespräsident Gauck seine Kompetenzen nicht überschritten, als er NPD-Anhänger/Rechtsradikale als „Spinner“ bezeichnete.

Bleibt nur zu hoffen, dass er seinen Worten auch Taten folgen lässt…

Stefan Schmidt (Cap Anamur)
Situation der Flüchtlinge in und um Europa

Video einer Veranstaltung im Württembergischen Kunstverein am 5. Juni 2014.

Stefan Schmidt (Cap Anamur): Situation der Flüchtlinge in und um Europa

Leider machte meine Kamera Schwierigkeiten, sodass der sehr emotionale Beitrag einer durch die Sahara und über das Mittelmeer Geflüchteten nicht Teil des Mitschnitts ist.

Veranstalter: The Voice Baden-Württemberg, Flüchtlinge für Flüchtlinge & Die Anstifter

Lasst uns das Verdrängen verdrängen!

Liebe Leute,

in einer Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne immer weiter schwindet und Konflikte wie der Bürgerkrieg in Syrien oder die kriegsähnlichen Auseinandersetzungen in der Ostukraine quasi im Minutentakt weniger Beachtung finden, versuchen am Donnerstag, den 5. Juni gleich zwei Veranstaltungen den Blick auf weitestgehend verdrängte Problemfelder zu lenken.

Morgen ab 18:30 Uhr schlagen Mitglieder der Musikhochschule im Haus der Heimat im Rahmen eines Live-Hörspiels einen Bogen von den schlesischen Webern zu den asiatischen TextilarbeiterInnen von heute. Sie erinnern damit an den schlesischen Weberaufstand vor auf den Tag genau 170 Jahren.

Eine Stunde später, ab 19:30 Uhr steht dann die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union im Mittelpunkt einer Diskussion mit Stefan Schmidt (ehem. Kapitän der Cap Anamur, heute Flüchtlingsbeauftragter in Schleswig-Holstein und aktiv bei Borderline Europe) und dem (leider noch unterfinanzierte) Bewegungsarbeiter Rex Osa (The Voice Baden-Württemberg und Flüchtlinge für Flüchtlinge).

An Flucht und Vertreibung, Krieg und Gewalt erinnern auch die 426 Plakatentwürfe, die unser Bündnis “100 Jahre Erster Weltkrieg – Die Waffen nieder! Jetzt!” in den letzten Wochen erreicht haben. Die eindrücklichen Werke, von denen wir ab dem 9. November im Theaterhaus eine Auswahl zeigen werden, werden in den nächsten Wochen von einer Jury bewertet.

Weitere aktuelle Quertreiberinnen, Erinnerer, Mahnerinnen und subversive Kräfte versammeln sich in den Vorschlägen zum Friedenspreis 2014, über den auch Sie bis Mitte Juni abstimmen können. Machen Sie mit!

Herzliche Grüße

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Viel zu tun: Antiziganismus, Antislamismus & Asylbewerberfeindlichkeit haben zugenommen
PPS: Peter Grohmann wetterte über das Grundgesetz und die SPD
PPPS: Wenn Sie Lust haben organisieren wir mit Ihnen eine Lesung mit Diskussion. Z.B. über „Politische Justiz in unseren Land“ oder „Stuttgart ist besser als Wanne-Eickel“ oder „Sie werden nicht ungeschoren davonkommen“ oder „Aktionen und Visionen für Kopfbahnhof und Stadt“. Gern erhalten Sie auch unsere Bücher auf Kommission, für Büchertische gibt es Rabatt und für Veranstaltungen guten Rat. Melden Sie sich: verlag@die-anstifter.de.

Statt Glotze

Wow! 426 Plakate gegen Krieg und Gewalt!

Der Plakatwettbewerb „100 Jahre Erster Weltkrieg: Die Waffen nieder! Jetzt!“ des gleichnamigen Bündnisses stieß auf eine enorme Resonanz: 5,7 Gigabyte in Form von 426 kamen am Ende zusammen. Von Stempeltechniken über Collagen bis hin zu reiner Typografie und Malerei war alles vertreten.

In den nächsten Wochen wird eine Jury eine Auswahl treffen, die vom 9. November bis zur FriedensGala im Stuttgarter Theaterhaus zu sehen sein wird, und die besten Plakate und deren MacherInnen auszeichnen.

Crosspost von waffen-nieder.de.

Mitschnitt „Strategische Einbindung“ online

Ca. 200 Menschen kamen zur Buchpräsentation „Strategische Einbindung“ am Mittwoch in den Württembergischen Kunstverein – und Fluegel.tv war so freundlich die Veranstaltung mitzuschneiden.

Das Buch von Bernd Sahler und dem in Stuttgart anwesenden Michael Wilk behandelt die Schwierigkeiten, die verschiedene Bewegungen in der Vergangenheit mit Mediationen, Schlichtungen, Runden Tischen und anderen Beteiligungsinstrumenten hatten, was mit ihnen bezweckt werden soll und wie mögliche Gegenstrategien aussehen könnten.

Fritz Mielert: Der Weg zum Schlichtung genannten Faktencheck zu Stuttgart 21

Mitmachfalle - S21-Schlichtung? Die Anstifter, 28.05.2014: Fritz Mielert

Michael Wilk: Prinzipien von Beteiligungsverfahren

Annette Ohme-Reinicke: Vier Thesen zur Stuttgarter Schlichtung

Video des Nazi-Angriffs auf das Dortmunder Rathaus am Wahlabend

Neonaziangriff Rathaus Dortmund 25.05.14

Via Störungsmelder, die einen Hintergrundartikel inkl. einer Pressemitteilung der Polizei online haben.