Alle Beiträge von Fritz Mielert

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

Sehenswert
Vergelt’s Gott – Der verborgene Reichtum der katholischen Kirche

Die ARD-Reportage zu den irdischen Besitztümern der katholischen Kirche vom 9. September gibt einen groben Einblick in die staatlichen Zuschüsse und zeigt auf, wie intransparent die kirchlichen Strukturen aufgebaut sind und in welchen Wirtschaftsbereichen die Religionsgemeinschaft mindestens aktiv ist. Überschlägig besitzt allein das Erzbistums Köln mindestens eine Milliarde Euro.

Heraus zum 11. September!

wie kommen wir aus einer Eskalationsspirale wieder heraus und welche Seite hat den Mut, sie ehrlich zu durchbrechen? Gerade in Konflikten stehen wir immer wieder vor diesem zentralen Problem. Bestes Beispiel ist der Ukrainekonflikt, in dem sich West und Ost wie in der guten alten Zeit gegenüberstehen und die Zähne blecken.

Der Schritt der NATO, ab Mitte September (Ende Juli hieß es noch 11.9.) mindestens zehn Tage lang das Kriegsmanöver »Rapid Trident« (»schneller Dreizack«) in der Ukraine abzuhalten, ist auf jeden Fall das Gegenteil von Deeskalation. 15 Staaten schicken 1.300 Soldatinnen und Soldaten, um gemeinsam Krieg zu spielen. Auch wenn das Manöver seit 1995 jährlich stattfindet, stellt es in der momentanen Lage, in der endlich eine – wenn auch brüchige – Waffenruhe herrscht, eine unnötige Provokation dar.

Eine Provokation made in Stuttgart. Genauer gesagt wird sie in der US-Kommandozentrale EUCOM in Stuttgart-Vaihingen geplant, koordiniert und befehligt. Indirekt tragen auch wir damit eine Verantwortung für die Eskalation in Osteuropa.

Für uns ist es auf jeden Fall an der Zeit, gegen den Unfug auf die Straße zu gehen. Morgen, am Tag des ursprünglich geplanten Beginns des Kriegsmanövers, findet vor dem EUCOM (Hauptstraße/Katzenbachstraße, Stuttgart-Vaihingen) deswegen um 18 Uhr eine Kundgebung statt.

Wir sehen uns!

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Am 11. Oktober (leider parallel zum TTIP-Aktionstag) besuchen die AnStifter die Gedenkstätte Mosbach-Neckarelz
PPS: Zur Kunstausstellung Underground bieten wir eine Zusatzexkursion am 28.9. an – und noch gibt’s viele Plätze.
PPPS: Für unsere Friedensgala am 23.11. gibt’s nun endlich Karten 0711 / 40 20 7 -20 & online
PPPPS: Am 12. September um 12:30 Uhr findet die vorerst letzte Sant’Anna-Mahnwache vor dem Justizministerium statt – mit Aufforderung in der Justiz endlich auszumisten!
PPPPPS: Wettern der Woche zu Minister Gall
PPPPPPS: Das Theaterstück zum Lobbyismus! “Berliner Compagnie: Die Stille Macht – Eine Lobbyistenkomödie” am 23. September um 20 Uhr in Erdmannshausen. Gemeinsame Anreise ab Stuttgart? Geheimtipp: S4 ab S-Hbf um 18:38 Uhr, in Marbach dann Bus 456.

V. Internationale Biennale des sozial-politischen Plakats

Die AnStifter freuen sich über sehenswerte Ergebnisse der V. Internationale Biennale des sozial-politischen Plakats. Am Wettbewerb nahmen 142 GrafikerInnen aus 18 Staaten mit 312 Plakaten teil, von denen 72 Entwürfe zum Wettbewerb zugelassen wurden.

Die Jury bestand aus Werner Straub (Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste in Berlin), Prof. Józef Hołard (Schlesische Uniwersität in Katowice), Peter Grohmann (Die AnStifter, Stuttgart), Krysztof Dydo (Dydo Poster Collection in Kraków), Paweł Warchoł (Grafikkünstler, Kurator der Biennale, Oświęcim), Leszek Szuster (Internationale Jugendbegegnungsstätte Oświęcim) und Bożena Grzywa (Internationale Jugendbegegnungsstätte Oświęcim).

Die Jury hat Sebastian Kubica aus Polen für seinen Entwurf „Compromise“ mit dem ersten Preis belohnt. Nicos Terzis aus Griechenland landete mit „Mayday“ auf Platz zwei und das Team aus Alice Drueding und Joe Scorsone aus den USA erreichte mit „Global Hunger“ den dritten Platz.

Przemysław Bukowski - face to face
Przemyslaw Bukowski – face to face

Neben diesen offiziellen Auszeichnungen wurden von vier Organisationen vier Sonderpreise verliehen. Der Preisträger der AnStifter ist Przemysław Bukowski mit seinem Plakat face to face, mit dem er die Veränderung der der Kommunikationskultur durch die sogenannten Neuen Sozialen Medien thematisiert.

Büroarbeitsplätze in der WeltWerkstatt – Bewerbung bis 12.9.

Was: 2 Büroräume mit 12,9 qm und 22,9 qm, ca. 6 – 8 Arbeitsplätze sind möglich. Die Aufteilung wird mit den zukünftigen Nutzern besprochen.

Wo: Altes Waisenhaus, Charlottenplatz 17, Stuttgart, EG (Hochparterre), auf der Seite zur Planie

Wann: Mietbeginn ist voraussichtlich der 01. September 2014

Wer: Welthaus Stuttgart e.V. mietet die Räume von der Stadt an und vermietet einzelne Arbeitsplätze an zivilgesellschaftliche Gruppen weiter

Kosten: bitte anfragen

Ausstattung: Die Büros sind renoviert. WC und Teeküche zur Mitbenutzung sind vorhanden. Kabelkanäle für Telefon/Internet liegen bereits. Telefon/Internet-Provider wird mit den Nutzern geklärt.
Möblierung, Bürogeräte etc. muss jeder selbst mitbringen. Gemeinsamen Drucker/Kopierer klären wir noch.

Bewerbungsschluss: 12. September

Anfragen und Bewerbung an: Johannes Lauterbach (im Vorstand des Welthaus Stuttgart e.V.) j.lauterbach@initiative-colibri.org , Tel. 07071 255609
Bitte mit folgenden Angaben:
– Organisation/Gruppe
– Ansprechperson
– Bedarf Anzahl Arbeitsplätze
– Bedarf ca. Fläche / Möblierungsbedarf
– Bereitschaft die Arbeitsplätze mit anderen Gruppen zu teilen? Wie viele Stunden in der Woche wird der Platz genutzt?

WeltWerkstatt:
Wir wollen eine Büroarbeitsgemeinschaft und Servicestelle für zivilgesellschaftliche Gruppen einrichten. Die Ziele des Welthaus Stuttgart e.V. findet ihr auf der Webseite www.welthaus-stuttgart.de.

Wir sind bestrebt Arbeitsplätze auch zeitweise für Gruppen verfügbar zu machen, die kein ständiges Büro unterhalten können. Leider müssen wir die Plätze kostendeckend vermieten. Gruppen können sich zusammenschließen und gemeinsam einen Arbeitsplatz anmieten, oder ihren Platz außerhalb der eigenen Arbeitszeiten anderen Gruppen überlassen.

Die Mitgliederversammlung hat folgende Kriterien für die Vergabe beschlossen:
„Über die Untervermietung entscheidet der Vorstand nach folgenden Kriterien:
− Vorrang haben Mitglieder im Welthaus Stuttgart e.V.
− Es wird eine kostendeckende Miete bezahlt.
− MigrantInnen-Organisationen werden angemessen berücksichtigt.
− Vorrang haben Büroarbeitsplätze für Gemeinschaftsprojekte mehrerer Gruppen, Beratungs- und Servicestellen die Angebote für die Eine Welt Akteure machen, oder Netzwerke die Arbeitsplätze gemeinsam nutzen.“

Frieden schaffen ohne Waffen – war da was?

Liebe Leut,

heute vor 75 Jahren begann Deutschland den Zweiten Weltkrieg. Seit Jahrzehnten finden deshalb hierzulande am 1. September Aktionen zum Weltfriedenstag statt. In diesem Jahr kommt die wichtigste Aktion aus dem Bundestag selbst: Eine Debatte über deutsche Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak. Toll was? Soweit sind wir schon gekommen.
Frieden schaffen ohne Waffen. So griffig dieser Spruch vom friedensbewegten und leider viel zu früh verstorbenen Ulli Thiel war und immer noch ist: Unsere Politik ist mittlerweile auf ganz anderen Wegen.
Und dabei ist die heutige Parlamentsdebatte selbst eine Farce. Denn unsere liebe Regierung hat nicht nur schon schon sechs Bundeswehrsoldaten nach Erbil geschickt, um die Waffenlieferungen zu koordinieren, sie hat sie auch gestern schon endgültig abgesegnet. (Eine Segnung der Waffen hätte gerade noch gefehlt…). Ausrüstung für insgesamt 8.000 Soldaten.
Der Bundestag soll quasi symbolisch abstimmen. Vielleicht auch symbolisch debattieren.
„Ich werde dazu eine Regierungserklärung halten, und der Bundestag kann sich dann informieren und debattieren“, erklärte Merkel ihren Affront.
Eine Parlamentsdebatte als Bestätigung von Regierungshandeln.
Ohne Entscheidungskompetenz.
Nur ein Schein von Demokratie wird gewahrt.
Und das beim Bruch eines wichtigen Grundsatzes deutscher Politik: Keine Waffenlieferungen in Krisengebiete.
Egal. Weg damit. Wer braucht schon Grundsätze? Lieber noch mehr Waffen in ein Gebiet, das nur so von Waffen strotzt. In ein Gebiet, das nicht zuletzt durch Interventionen des Westens extrem destabilisiert wurde.
Keine Rede davon, Druck auf die Unterstützer des Islamischen Staats auszuüben. Auf Katar und Saudi-Arabien. Nein. Das würde ja wehtun. Nicht den Menschen. Nein, unserer Rüstungsindustrie. Unserer Ölindustrie. Unserer Bauindustrie.
Keine Rede davon, über den UN-Sicherheitsrat aktiv zu werden. Die gesamten Vereinten Nationen spielen in den Überlegungen keine Rolle mehr.
Legitimität gewinnen die Aktionen dadurch nicht. Im Gegenteil: Sie werden willkürlicher, reißen immer mehr Gräben auf. Nicht nur im Nahen Osten. Auch in Osteuropa. Für das Großbritannien jetzt eine 10.000 Mann starke Eingreiftruppe aufbauen will. Klingt wie der Versuch, das Wettrüsten wieder einmal zu verstärken.
Als hätten wir aus der Geschichte nichts gelernt…

Wütende Grüße

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Wir sind jetzt beide wieder im Lande und zu neuen Schandtaten bereit
PPS: Unsere August-Exkursion zur Kunstausstellung war etwas überlaufen. Deshalb gibt’s nicht nur den 27.9., sondern auch einen Zusatztermin am 28.9.
PPPS: Das neue Programm des Philosophischen Cafés steht ebenso online wie unsere Veranstaltungsreihe Commons – Wir schaffen die Gemeingüter von morgen
PPPPS: Auch lesenswert www.rationalgalerie.de/home/die-irren-sind-unter-uns.html

Sant’Anna-Nachlese

Liebe Leut,

haben wir nun in Sant’Anna di Stazzema Buße getan? Schwer zu sagen. Zumindest nicht im religiösen Sinne. Unter anderen klimatischen Bedingungen wäre es eine leichte Arbeit in einer wunderbaren Landschaft gewesen. Doch in der toskanischen Hitze und bei z.T. tropischer Feuchtigkeit der in knapp 700 Metern hängengebliebenen Wolken waren fünf Tage mit Heckenschnitt, Heu machen und das Ossario von Gräsern und Efeu befreien nicht gerade ein Spaziergang. Umso herzlicher wurden wir Neun vor Ort aufgenommen. Umso emotionaler waren die zufälligen Begegnungen mit Angehörigen von Opfern und Überlebenden während unserer Arbeit. Dokumentiert haben wir unseren Einsatz in einem mehr schlecht als recht geratenen Filmchen.

Neben der Verkündung, dass der deutsch-italienische Zukunftsfonds die Restaurierung einer zentralen Kappelle übernimmt, stieß natürlich der Beschluss des Oberlandesgerichts Karlsruhe in Sant’Anna auf große Begeisterung. Wie zum Jahrestag bestellt hatte das Gericht die von den Stuttgarter Staatsanwaltschaften 2012 verkündete Einstellung der Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen des Massakers vom 12. August 1944 in der Luft zerrissen und so bei den Überlebenden wieder Hoffnung auf Gerechtigkeit geschürt.

Wie nun, da die Verantwortung bei einem Hamburger Gericht liegt, unsere Kampagne genau weitergehen wird, ist noch nicht abzusehen. Ideen haben wir auf jeden Fall. Z.B. steht eine Lesung aus der Autobiografie des Massaker-Überlebenden Enio Mancini an. Sobald der Termin fixiert ist, erfahren Sie’s natürlich sofort.

Leider schon von uns gegangen ist am Montag, den 11. August 2014 ist unser Freund Peter Buohler, mit 77 Jahren, Architekt, AnStifter und Städtebauer für eine bessere Welt. Er ist uns vorausgeeilt. Die Beerdigung findet am Dienstag, 19. August 2014 um 11 Uhr auf dem Waldfriedhof statt, anschließend sind wir im Gemeindezentrum Sonnenberg (Anna-Peters-Straße). Wir trauern mit den Angehörigen und Freunden.

Leider im russischen Exil weilt Edward Snowden. Das Internationale Literaturfestival Berlin ruft deshalb für den 8. September zu einer weltweiten Lesung für Edward Snowden mit dem Ziel auf, dass in den USA die Anklage gegen den Whistleblower zurückgenommen und ihm weltweit freies Geleit erteilt wird – auch zu Anhörungen und zur Verleihung unseres Friedenspreises am 23. November. Haben Sie Interesse an einer gemeinsamen Aktion in Stuttgart?

Grüßle

Fritz Mielert & Peter Grohmann (die leider beide bis Ende August nur schwer erreichbar sind)

PS: Peter Grohmann wetterte über Semitismus und Antisemitismus und dasLompapack
PPS: U.a. Süddeutsche und Kontext berichteten über Sant’Anna.
PPPS: Fordern Sie jetzt Infos zu unserem Kongress “Der NSU im Staat” am 8.11. an!
PPPPS: Auch vormerken sollten Sie sich den 23.9., an dem die Berliner Compagnie mit der Lobbyisten-Komödie “Stille Macht” in der Halle auf der Schrey ist.
PPPPPS: Immer noch hörenswert: Georg Schramm über den Krieg „Reich gegen Arm“
PPPPPPS: Am So, den 31. August gibt’s um 11 Uhr „Besessenheit / Ossessione“ von Luchino Visconti in unserer Reihe Filme, die Geschichte machen im Planetarium
PPPPPPPS: Am 30. August geht’s zum vorletzten Mal zur Kunstausstellung Underground im Elsaß. Waren Sie schon mit dabei?

Sant’Anna di Stazzema
Video des Arbeitseinsatzes

Arbeitseinsatz in Sant'Anna di Stazzema

Vom 3. bis zum 14. August waren neun Menschen aus dem Umfeld der AnStifter zum Arbeitseinsatz in Norditalien. Zur Dokumentation unserer Arbeit im Vorfeld des 70. Jahrestags des NS-Massakers vom 12. August 1944 im Sant’Anna di Stazzema haben wir ein kurzes Video erstellt.

NS-Massaker in Sant’Anna di Stazzema
Nach 70 Jahre keimt bei Überlebenden wieder Hoffnung auf Gerechtigkeit

Pressemitteilung vom 5.8.2014
NS-Massaker in Sant’Anna di Stazzema
Nach 70 Jahre keimt bei Überlebenden wieder Hoffnung auf Gerechtigkeit

Sant’Anna di Stazzema – Am heutigen Dienstag hob das Oberlandesgericht Karlsruhe Entscheidungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart und der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart auf. Die beiden Stuttgarter Behörden hatten die Anklage eines in Italien schon in Abwesenheit wegen Mordes und seiner Beteiligung an einem Massaker an bis zu 560 Menschen am 12. August 1944 verurteilten SS-Mannes abgelehnt. Ein Überlebender des Massakers im toskanischen Sant’Anna di Stazzema begrüßt die Entscheidung ausdrücklich.

Das OLG Karlsruhe hält es hinsichtlich eines einzelnen Beschuldigten, über dessen Anklage zu entscheiden war, für hinreichend wahrscheinlich, dass es zu einer Verurteilung wegen Mordes oder zumindest wegen Beihilfe zum Mord kommt. Wie eine Ohrfeige für die Stuttgarter Staatsanwaltschaften nimmt es sich aus, dass just deren Begründung für die Einstellung der Ermittlungen durch das OLG Karlsruhe mit dem folgenden Satz disqualifiziert wurde: „Insbesondere bestehen nach Ansicht des Senats keine vernünftigen Zweifel, dass die Befehle und die Einsatzplanung […] von vornherein auf die Vernichtung der Zivilbevölkerung von Sant‘Anna di Stazzema gerichtet waren.“

Enrico Pieri, einer der Überlebenden des Massakers in Sant’Anna di Stazzema vom 12. August 1944 erklärt hierzu: „Das ist eine sehr gute Nachricht. Ich bin meiner Rechtsanwältin Gabriele Heinecke sehr dankbar, dass sie sich so sehr eingesetzt hat, und ihr ist es zu verdanken, dass das Verfahren nicht definitiv eingestellt wird. Ich hoffe, dass das Verfahren weitergeführt wird und nach 70 Jahren die Gerechtigkeit siegen wird.“

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hatte im September 2012 die Verfahren gegen die letzten noch lebenden Täter eingestellt. Daraufhin gründete sich eine Arbeitsgruppe des Stuttgarter Bürgerprojekts Die AnStifter, um ihre Empörung über dieses Versagen der Justiz und ihre Solidarität mit den Opfern zum Ausdruck zu bringen.

Seit Anfang dieser Woche helfen neun Ehrenamtliche aus dem Umfeld der AnStifter, das Gedenken zum 70. Jahrestag des NS-Massakers in Sant’Anna di Stazzema am 12. August vorzubereiten.

Pressemitteilung des OLG Karlsruhe

Sant’Anna di Stazzema
Ehrenamtliche aus Stuttgart helfen bei Vorbereitung des Gedenktages

Pressemitteilung vom 4. August 2014
70 Jahre NS-Massaker in Sant’Anna di Stazzema
Ehrenamtliche aus Stuttgart helfen bei Vorbereitung des Gedenktages

Sant’Anna di Stazzema – Seit dem heutigen Montag helfen neun Ehrenamtliche aus dem Umfeld des Stuttgarter Bürgerprojekts Die AnStifter, das Gedenken zum 70. Jahrestag des NS-Massakers im toskanischen Sant’Anna di Stazzema am 12. August 1944 vorzubereiten. Bei der Terroraktion gegen die Zivilbevölkerung ermordete die Waffen-SS bis zu 560 Menschen.

„Angesichts der Krisen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft – in Südeuropa, Palästina und der Ukraine – ist praktische Friedensarbeit heute wichtiger denn je“, erklärt AnStifter Thomas Renkenberger in Sant’Anna di Stazzema. „Im direkten Kontakt mit Überlebenden und den Angehörigen der Opfer verwirklichen wir, was in vielen Sonntagsreden gefordert wird.“

Skandalöserweise entschied die Stuttgarter Staatsanwaltschaft im September 2012, die Verfahren gegen die letzten noch lebenden – in Italien bereits verurteilten – Täter einzustellen. Daraufhin gründete sich eine Arbeitsgruppe der AnStifter, um ihre Empörung über dieses Versagen der Justiz und ihre Solidarität mit den Opfern zum Ausdruck zu bringen.

Unter anderem organisiert die Gruppe Exkursionen nach Sant’Anna di Stazzema, Begegnungen mit Überlebenden des Massakers, Vorträge zum Themenkomplex und eine Mahnwache am 12. eines jeden Monats vor dem baden-württembergischen Justizministerium. Ihr Ziel ist dabei, über die schrecklichen Geschehnisse in Norditalien aufzuklären, einen bescheidenen Beitrag zur praktischen Völkerverständigung zu leisten und die deutsche Justiz doch noch zur Eröffnung eines Verfahrens zu bewegen.

Die AnStifter vergaben den Stuttgarter Friedenspreis 2013 an zwei Überlebende des Massakers, Enio Mancini und Enrico Pieri, die sich seit Jahren für die juristische Aufarbeitung des NS-Verbrechens und gleichzeitig für internationale Verständigung einsetzen.

Newsletter
NSU-Sumpf? Kongress am 8. November!

Liebe Leut,

Liebe Leut, der Prozess in München dümpelt nur so vor sich hin. In Stuttgart wird ein Untersuchungsausschuss mit echten Kompetenzen auf die lange Bank geschoben. In Berlin wird über die Ausweitung der Geheimdienstkompetenzen debattiert. Und was machen wir?

Die AnStifter organisieren auf Initiative des ehemaligen Richters Klaus Beer für den 8. November, dem 3. Jahrestag des Auffliegens des Nationalsozialistischen Untergrunds, ab 10 Uhr einen Kongress in der Musikhochschule Stuttgart und fragen: Was hat sich am Staat geändert? Was müssen wir verlangen? Was schlugen die Untersuchungsausschüsse vor? Wie haben Parlamente, Regierungen, Verwaltungen reagiert, wie Sicherheitsbehörden, Verfassungsschutz, Staatsanwaltschaften, Justiz? Wie wird mit den Opfern umgegangen? Was vermittelt der Staat den Bürgern zum Komplex Rechtsextremismus? Nach Bilanz, Bewertung und Kritik soll die Tagung Konseqenzen und Forderungen formulieren. Interesse? Dann senden wir Ihnen eine detaillierte Einladung.

Trotz dieses Blicks nach vorn, ist auch der Blick zurück notwendig und wichtig. Nicht nur beim NSU. Am Samstag, den 9. August sprechen deshalb ab 11 Uhr Günther Randecker vom Wilhelm-Zimmermann-Geschichtsverein und unser Ebbe Kögel auf einer Veranstaltung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus zum Gedenken an die sechs Aufständischen des „Armen Konrad“, die in Stuttgart hingerichtet wurden.

Einen Tag später geht’s raus zur Schillereiche am Bopser: Zum 100. Geburtstag von Thaddäus Troll laden Eleonore Lindenberg und Peter Grohmann zu einem literarischen Picknick (So, 10. August, 11 Uhr).

Und ab morgen schon ist die DenkMacherei den restlichen August über leider weitestgehend geschlossen. Unter anderem wegen des AnStifter-Arbeitseinsatzes in Sant’Anna di Stazzema (danke für die Spenden!). Wollen Sie in Stuttgart Ihren Teil zu Gedenken beisteuern, sind sie herzlich zu unserer Mahnwache anlässlich des 70. Jahrestags des NS-Massakers am 12. August ab 12:30 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz eingeladen.

Einen unverregneten Sommer wünschen

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Die Entwürfe zum Plakatwettbewerb “Die Waffen nieder! Jetzt!” lagen Samstag der Jury vor und die Ergebnisse können sich sehen lassen, meinen wir.
PS: Wettern der Woche über Konfliktherde und Geld
PPS: Timo Kabel hat Bilder der Juliexkursion zur Kunstausstellung Underground im Elsaß online gestellt (2016 leider nicht mehr erreichbar). Die nächste Exkursion startet am 30.8.
PPPS: Wegen mutmaßlich volksverhetzenden Plakaten auf einer Demo zum Gaza-Konflikt haben wir Anzeige erstattet
PPPPS: Da es Nachfragen gab: Ja, unsere Bankverbindung hat sich vor etwa einem Jahr geändert. Wir sind jetzt bei der GLS unter DE31 4306 0967 7000 5827 01 zu beglücken. Und ja, da hat’s auch noch Platz.
PPPPPS: Am kommenden Mittwoch um 20 Uhr zeigt die Allmende im Feuerwehrhaus Stetten den Film “Betriebsstörung – Macht die Bahn noch mobil?” von Hermann Abmayr

Plakatwettbewerb „Die Waffen nieder!“
Die Jury hat getagt

Herzlichen Dank allen Teilnehmenden am Plakatwettbewerb „100 Jahre erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!“ Am Samstag, den 26. Juli 2014 tagte die Jury – bestehend aus Hans D. Christ, Prof. Marcus Wichmann, Peter Boehm und Fritz Mielert – und beriet über die Einsendungen.

Die Entscheidung fiel nicht leicht. Trotzdem hat sich in stundenlanger Debatte ein eindeutiger Favorit herauskristallisiert: Arms Race – Wettrüsten von Vincenzo Fagnani. Seinen bestechend klaren Entwurf belohnt die Jury mit 1.000 Euro.

Auf den zweiten Platz (600 Euro) kam ein Werk von Kathrin Wevering, dass das Leiden der schwächsten Kriegsopfer thematisiert.

Den dritten Platz (400 Euro) belegt Anne Kuper mit ihrer Arbeit „War is not…“, die die Jury durch ihren Mut, einen ganz anderen Ansatz zu verfolgen, überzeugte und mit ihrem Plakat den Versuchen entgegenwirkt, Krieg den Schrecken zu nehmen.

Die Plätze 4-8 (Burkhardt Hauke, Erik Bölscher, Sandra Gratz, Jan Heerlein & Anne Schäfer) belohnt die Jury mit Buchpreisen.

1. Platz

Vincenzo Fagnani
Vincenzo Fagnani

2. Platz

Kathrin Wevering
Kathrin Wevering

3. Platz

Anna Kuper
Anna Kuper

4.-8. Platz

burkhardthauke
burkhardthauke
Erik Bölscher
Erik Bölscher
Sandra Gratz
Sandra Gratz
Jan Heerlein
Jan Heerlein
Anne Schäfer
Anne Schäfer

Entwürfe in der engeren Wahl

Die Entwürfe aus der engeren Wahl werden voraussichtlich vom 9. November 2014 an im Theaterhaus Stuttgart ausgestellt.

mehr…

Volksverhetzung
Anzeige erstattet

Am Freitag, den 25. Juli waren verschiedene Personen aus dem Umfeld von AnStiftern und DFG-VK auf einer Demonstration zum Gaza-Konflikt auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Mit Pace-Fahnen und Schildern, die einerseits die deutsche Verantwortung im Konflikt und andererseits den Wunsch nach Frieden zwischen Israel und Palästina thematisierten, wollten wir einen Beitrag zur Debatte leisten.

Die Veranstalter distanzierten sich mehrfach von der Bühne aus von Antisemitismus. Und so lief die Kundgebung lief einigermaßen problemlos ab, beinhaltete aber auch aufputschende Sprechchöre, die Gott huldigten oder gegen Israel gerichtet waren. Eine Frau mit israelischem Fähnchen stand am Rand, debattierte hin und wieder mit anderen Teilnehmern und wurde mit der Zeit immer stärker von Polizeikräften geschützt/abgeschirmt.

Gegen 17:30 Uhr brachen die Demonstrationsteilnehmenden langsam zu ihrem angekündigten Demozug auf. Gleichzeitig putschten zwei auf den Schultern weiterer Personen sitzender Männer die Menge mit allahu akbar-Rufen (bzw. einer wohl verkürzten Variante hiervon) auf. Unsere Gruppe bildete mit einem Transparent und einem Fahrrad eine kleine Absperrung zwischen der Masse der Demonstrierenden und dem Gebiet indem das Israelfähnchen zu sehen war. Die Menge wurde lauter und aggressiver. Auf der Treppe zum Kunstmuseum tauchten eine größere israelische Fahne und ein Plakat „Hamas ist das Problem“ auf. Direkt bei Peter Grohmann und mir hielten plötzlich zwei junge Männer zwei mutmaßlich volksverhetzende Plakate in die Höhe. Wir versuchten immer wieder, die Plakate mit einer Pace-Fahne bzw. mit einem Schild zu verdecken. Schließlich durchbrachen immer mehr Menschen aus der aufgeputschten Masse unsere kleine Absperrung woraufhin sich unsere Gruppe trennte.

Fotos der beiden grässlichen Plakate in unserer direkten Nachbarschaft habe ich erst heute Vormittag zu sehen bekommen und sofort über die Internetwache der baden-württembergischen Polizei Anzeige erstattet. Diese fokussiert sich auf eines der Plakate, da ich das andere auf der Demo nicht wirklich inhaltlich wahrgenommen habe.

Bildschirmfoto 2014-07-28 um 11.07.46
Screenshot: polizei-bw.de

Anzeige der israelischen Friedensinitiative Gush Shalom

Enough!

Genug!

Die Körper von Zivilisten und Soldaten stapeln sich in den Straßen von Gaza.

Dutzende Kinder wurden umgebracht.

Israel versinkt in Gaza in einem neuen Sumpf.

Genug! Wir müssen das Blutvergießen und die Belagerung des Gaza-Streifens beenden.

Es gibt keine militärische Lösung. Nur Verhandlungen können an der Grenze Ruhe schaffen.

Gush Shalom (Wikipedia, offizielle Website)

Straßentheater in Stuttgart am 28.6.14 zum hundertsten Jahrestag des Attentats von Sarajevo
„Wie ein Krieg beginnt“

"Wie ein Krieg beginnt" - Straßentheater Stuttgart 28.6.2014

von Doris Berger

Auf die Frage, wie ein Krieg beginnt, haben in der Vergangenheit unzählige Historiker und Militärstrategen versucht eine Antwort zu finden. Doch trotz aller Erklärungen bleibt vieles rätselhaft. In unserer Arbeitsgruppe zum Thema „Erster Weltkrieg“ wollten wir mit Hilfe verschiedener Aktionen das Verstörende sichtbar machen. Im Rahmen des Aktionstags wurde das Theaterstück „Wie ein Krieg beginnt“ aufgeführt. Der größte Teil des Stücks besteht aus Briefen, die die Soldaten schrieben und den Antworten, die sie erhielten.
Zu Beginn wird am Beispiel von zwei jungen Männern gezeigt, welche Parolen damals so unwiderstehlich waren, dass man sich von der Straße weg zum Militärdienst verpflichten ließ. Doch dann verpuffte die Euphorie, der Feind war stärker als erwartet, der Gefechtslärm kaum zu ertragen. Es stank nach Schlamm, Schweiß und Kot.
Auch die Antwortbriefe aus der Heimat veränderten sich. Anfangs war von Stolz und Heldentum die Rede. Wenige Monate später hieß es: „Wichtig ist, dass du zurückkehrst.“
Trauriges Fazit in Gestalt eines Bankiers, der gleich nach Kriegsende wieder neue Geschäfte abschließt: So lange wie es Banken und Firmen gibt, die mit der Produktion von Waffen Geld verdienen, wird es immer Kriege geben.
Unser Dank gilt den beiden Schauspielern Hanni Schäfer und Hans-Martin Thill, den Schülern der Theater-AG „the movement“, den Trommlern Katja und Joshua Luft, und allen anderen, die geholfen haben, das Stück zu realisieren.

Abschiebehaft
Etwas mehr Menschlichkeit?

Es gibt ein richtiges Leben im falschen. Nach diesem Motto hat der Europäische Gerichtshof heute geurteilt und Deutschland aufgefordert, Menschen die in Abschiebehaft sitzen, gesondert von „normalen“ Häftlingen unterzubringen. Wenn es im betreffenden Bundesland keine spezielle Einrichtung gäbe, seien die Flüchtlinge in ein anderes Bundesland zu bringen.
Zur Besserung unserer immer restriktiveren Flüchtlingspolitik trägt das Gericht mit seinem Urteil nicht bei, wohl aber entschärft es die individuelle Lage von Flüchtlingen.

Quelle: Deutschlandradio

Mitschnitt der 6. Info-Kommission AKW Neckarwestheim

Fluegel.tv hat freundlicherweise die 6. Info-Kommission zum AKW Neckarwestheim am 14. Juli in der Reblandhalle in Neckarwestheim aufgezeichnet. Leider ist die Kommission noch nicht wirklich auf Transparenz aus.

Info-Kommission AKW Neckarwestheim: Aktuelles und Sicherheitsüberprüfung

Info-Kommission AKW Neckarwestheim: Aktuelles und Sicherheitsüberprüfung

Info-Kommission AKW Neckarwestheim: Bericht der EnBW / EnKK

Info-Kommission AKW Neckarwestheim: Bericht der EnBW / EnKK

Info-Kommission AKW Neckarwestheim: Änderungen der Katastrophenschutzplanungen

Info-Kommission AKW Neckarwestheim: Änderungen der Katastrophenschutzplanungen

Info-Kommission AKW Neckarwestheim: Verschiedenes und Frage der Aufzeichungen durch fluegel.tv

Info-Kommission AKW Neckarwestheim: Verschiedenes und Frage der Aufzeichungen durch fluegel.tv

Newsletter
AnStifters Bettelbrief

Liebe Leut,

Anfang August fahren acht AnStifterinnen und AnStifter nach Italien. Nicht etwa, um Urlaub zu machen (was in der zu dieser Jahreszeit völlig überlaufenen Toskana auch nicht die beste Idee wäre). Nein, sie werden Gedenkwanderwege rund um Sant’Anna di Stazzema pflegen und mithelfen, die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Massakers am 12. August vorzubereiten. Gerne würden wir die acht, die zehn Tage vor Ort arbeiten werden, nicht ganz alleine auf den Kosten sitzen lassen – insbesondere, da staatliche Stellen sich leider nicht in der Lage sehen, das Projekt zu unterstützen. Wenn Sie unsere Delegation unterstützen wollen, können Sie dies gern unter dem Stichwort „Stazzema“ tun (AnStifter-GLS-Konto: DE31 4306 0967 7000 5827 01). Natürlich sind auch stichwortfreie Spenden willkommen…

Am kommenden Sonntag, den 20. Juli läuft um 11 Uhr läuft “Citizen Kane” von Orson Welles (USA, 1941) in unserer Reihe “Filme, die Geschichte machen” im Planetarium Stuttgart. Wir versprechen auch hoch und heilig, dass wir die Technik jetzt im Griff haben. Und auch sonst wird’s runder laufen. Also: Bitte, bitte, bitte kommen Sie wieder! (kostet verzehrfreie 7,50€)

Kurz davor gibt’s noch zwei spannenden Veranstaltungen zu Krieg und Frieden und eine zur Energiewende, zu denen wir Sie herzlich einladen – auch wenn wir nicht unbedingt dahinterstecken. Am Donnerstag, den 17. Juli ab 19 Uhr wird der Medienlinguist Friedemann Vogel von der Uni Freiburg über “Werben fürs Sterben? – Die mediale Selbstinszenierung der Bundeswehr gegenüber Jugendlichen” referieren (Rosa-Luxemburg-Stiftung, Ludwigstraße 73A). Freitag, den 18. Juli folgt dann um 19:30 Uhr im Bürgerzentrum West Helmut Lohrer (Berater der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges) mit einem Beitrag unter dem Titel “Wir ziehen in den Krieg !? – Begründung von Krieg und Gewalt – damals und heute” und, leider parallel, bringt der AnStifter Rolf Gühring den Film Leben mit der Energiewende 2 – 100% regenerativ ins Theaterhaus Stuttgart und diskutiert anschließend mit Michael Sladek. Bitte kommen sie trotzdem zu allen drei Veranstaltungen.

Und natürlich gibt’s auch diesen Monat eine Exkursion zur beeindruckenden Kunstausstellung “Underground” in elsäßischen Bunkeranlagen. Für den nächsten Tagesausflug, der am 26. Juli um 11:30 Uhr am Rotebühlplatz startet, sind noch sieben Plätze frei. Also: Melden Sie sich doch noch schnell unter underground@die-anstifter.de an und machen Sie den AnStifter-Bus voll – leere Plätze können wir uns leider nicht leisten.

Zwei herzliche Grüße senden

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Peter Grohmann wetterte seit dem letzten Newsletter drei Mal
PPS: Die Mitschnitte von Veranstaltungen haben wir mittlerweile etwas gebündelt
PPPS: Unser Büro in der DenkMacherei ist während des Augusts nahezu unerreichbar.
PPPPS: Die Friedensgala am 23. November nimmt ganz langsam Form an: Taz-Chefredakteurin Ines Pohl wird die Laudatio halten.

Es wird Sommer und unser Terminkalender leerer

Die Sicherheitspolitik der EU – Aufstandsbekämpfung im Fokus

Das Schweizer Radio hat eine sehr interessante Sendung über die Sicherheitspolitik der EU online gestellt, die aufzeigt, wie sich deren Schwerpunkt Richtung Aufstandsbekämpfung verschiebt.

2001 forderte der deutsche Innenminister Otto Schily in einem Interview den Aufbau einer internationalen Aufstandsbekämpfungspolizei. Mittlerweile existieren in der EU besondere Polizeieinheiten, die für diesen Zweck ausgebildet sind. Gedacht sind sie für Einsätze in Drittländern. Doch seit dem Vertrag von Lissabon hat die Europäische Union die Möglichkeit, paramilitärische Verbände wie die Gendarmerie und auch Armeeeinheiten in Mitgliedsländer zu entsenden. Angesichts des Unwillens gegen Wirtschaftskrise und die drastischen Folgen der Sparpolitik in südeuropäischen Ländern eine beunruhigende Perspektive.

Die Berliner Journalistin Aureliana Sorrento hat recherchiert, bei «EuroGendFor» im italienischen Vicenza, beim «Gefechtsübungszentrum Heer» (GüZ) nahe Magdeburg und bei Sicherheitspolitikern und Experten.

Einige AktivistInnen planen für Mitte August übrigens die Besetzung des GÜZ.

Georg Schramm über den Krieg Reich gegen Arm

Mitte Juni beging die GLS-Bank ihr 40-jähriges Bestehen. Anlässlich der Feierlichkeiten hielt Georg Schramm eine gute Rede, die nicht wirklich viele kabarettistische Elemente enthält.

Propagandaschlacht um die Gentechnik

Bildschirmfoto 2014-07-09 um 21.11.57So lautete der etwas reißerische Titel einer Sendung in der ARD, die am 8. Juli ausgestrahlt wurde und noch in der Mediathek zu finden ist. In ihr decken die Reporterinnen und Reporter auf, was hinter den Versprechen der Agrogentechnik-Industrie steckt und wie die Lobbyisten ihr Ziel verfolgen.

Wenn man den Versprechen der Gentechnik-Industrie glaubt, gilt eines der größten Probleme der Menschheit schon als gelöst: die Welternährung. Viele Millionen Euro haben Agrartechnik-Riesen in Kampagnen für Politiker, Bauern und Verbraucher gesteckt. Sie behaupten, dass sich mit Gentechnik größere Erntequoten auf kleineren Feldern erzielen ließen, und das mit weniger Pestizid. Doch vielerorts kommen Zweifel auf: Erträge mit gentechnisch verändertem Saatgut gehen oft nach wenigen Jahren zurück – die Natur wehrt sich und bildet Resistenzen.