Alle Beiträge von Frank Ackermann

Frank Ackermann
Die Beweise vom Dasein Gottes – Teil II: Der kosmologische Beweis

Samstag 3. November, 10.30  Hegelhaus

Frank Ackermann: Die Beweise vom Dasein Gottes – Teil II: Der kosmologische Beweis

 Die Beweise vom Dasein Gottes bildeten den Stolz der Philosophie – bis Kant sie der Kritik unterzog und er überhaupt das theoretische Erkennen auf Erfahrungsgegenstände begrenzte. Seitdem standen die metaphysischen Gottesbeweise in ziemlicher Missgunst, und erst in der jüngsten Vergangenheit hat sich das Blatt wieder gewendet. Ein entscheidender Anstoß ging dabei von unerwarteter Seite aus: Dem berühmten Mathematiker Kurt Gödel gelang es, den sog. „Ontologischen Gottesbeweis“ (von Descartes) nach Art eines exakten mathematischen Kalküls zu führen – und bislang ist es noch keinem gelungen, diesen Beweis zu widerlegen. Dies führte zu der Einsicht, dass die Gottesbeweise weniger religiöse, als vielmehr Fragen der Logik, der Erkenntnistheorie und der Kosmologie betreffen.

Ich halte mich bei der Darstellung der drei Beweise, die übrigens frappierend einfach sind, an die Darstellung Kants, der ihnen auch die heute üblichen Namen gab.

Wer sich in das Thema einlesen möchte, kann dies anhand des Buches „Gottesbeweise“ (Suhrkamp 2011, hg. von G. Kreis u. J. Bromand) tun, das eine Zusammenstellung der klassischen Texte von Anselm bis Gödel enthält.

Frank Ackermann initiierte und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt die vier Bände „Kant, Goethe, Schiller, Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche“ (Peter Grohmann-Verlag).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Dr. Tilo Klaiber
„Emile“ – Rousseaus Erziehungsphantasien

ZUM 300. GEBURTSTAG ROUSSEAUS

Samstag 27. Oktober, 10.30  Hegelhaus

Jean-Jacques’ „Träumereien“ über Erziehung wirkten zu seiner Zeit ebenso spektakulär wie sein „Gesellschaftsvertrag“. Liest man sie wieder, kann man immer noch Verstörendes und Nachdenkenswertes entdecken:

Müssen private und öffentliche Erziehung notwendigerweise auseinanderfallen?

Gibt es die richtigen Zeitfenster für die Kultivierung der Sinne, der Gefühle, des Intellekts, ja: des Glaubens? Repariert Pädagogik nur Defizite des Zeitgeistes oder hegt sie zurecht eine Utopie vom authentischen Individuum?

Provozierend bleibt nicht zuletzt Rousseaus Behauptung, eine „negative Erziehung“ sei Voraussetzung für politikfähige Bürger.

Tilo Klaiber lebt und arbeitet in Stuttgart als Lehrer und in der Lehrerfortbildung; unterrichtet Fachdidaktik Philosophie/Ethik an der Universität Stuttgart; Promotion über Rousseau: Ce triste Système – anthropologisches System und poetische Suche in Rousseaus autobiographischen Schriften; Aufsätze über Kant, Mill, Nietzsche, Metaphern in der Philosophie.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf


Peter Grohmann
Erich Schairer – Querdenker, Philosoph, Theologe, radikaler Pazifist

ZUM 125. GEBURTSTAG VON ERICH SCHAIRER

Dienstag, 23. Oktober, 19.30, Hegelhaus

Erich Schairer, geb. am 21. Oktober 1887 in Hemmingen, war in den Jahren nach dem Krieg einer der Herausgeber der „Stuttgarter Zeitung“. Er setzte sich – nach

Jahren der Verfolgung zwischen 1933 und 1945 – vehement für eine freie, demokratische und unabhängige Presse ein.

Erich Schairer promovierte über „Friedrich Christian Daniel Schubart als politischer Journalist“, war selbst Journalist, Publizist und Herausgeber der „Sonntags-Zeitung“ (1925 bis 1937) und eckte mit seiner Haltung immer wieder an. Sein Credo: „Kämpft gegen Kirchentum, Kapitalismus, Krieg und Gewaltherrschaft, für Geistesfreiheit, Gemeinwirtschaft, Gerechtigkeit und Frieden“ nimmt Peter Grohmann zum Anlass, Erich Schairer, seine Arbeit und seine Schriften im Hegelhaus vorzustellen.

Vor Beginn des Vortrags wird zu einem kleinen Geburtstagsumtrunk im benachbarten überdachten Lichthof des Tagblatt-Turms eingeladen (19 h).

Peter Grohmann ist Autor und Kabarettist, Gründer und Koordinator des Bürgerprojekts „Die AnStifter“.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. ein Glas Hegel- bzw. Hölderlinwein

Prof. Dr. Michael Weingarten
Rousseau und die Musik

ZUM 300. GEBURTSTAG ROUSSEAUS

Samstag 20. Oktober 2012, 10.30  Hegelhaus

Dass Rousseau sich intensiv – wenn auch, wie er selbst sagt, als Laie – mit Musik beschäftigt hat, ist immer noch wenig bekannt. So beschäftigte er sich mit dem Verhältnis von Musik und Sprache sowie insbesondere mit der Entwicklung der Oper von der feudalen Repräsentationskunst zur bürgerlichen Form. Gerade diesem letzteren Aspekt wird im Vortrag – immer verbunden mit einem Seitenblick auf
Mozart – nachgegangen werden.

 Michael Weingarten lehrt Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Dialektik und Sprachphilosophie sowie Politische und Sozial-Philosophie.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

 

Ulrike Quast & Hartmut Dorschner
Wo die Nächte zum Tage werden – Eine ungewöhnliche Lesung mit zeitgenössischer Musik

Freitag, 19. Oktober, 19.30 Hegelhaus

Ulrike Quast liest aus ihrem Buch Kurzmärchen, skurrile Fabeln und wundersame Parabeln. Die Geschichten handeln von allerlei geheimnisvollen Gestalten, von Tieren, personifizierten Gegenständen und Menschen, die auf der Suche sind. Sie gehen ihren Weg, um ihre Bestimmung zu finden und um ihre Sehnsüchte zu erfüllen. Wer die Geschichten hört, wird manchmal schmunzeln, manchmal grübeln, aber vor allem wird er sich selber wiederfinden.
Der Komponist und Saxophonist Hartmut Dorschner „illustriert“ die Lesung einfühlsam, lebendig und mit virtuosem Spiel. Immer wieder entlockt er seinem Instrument bizarre Töne und Laute, sanfte und kraftvolle Sequenzen und verleiht seinem Saxophonspiel einen lautmalerischen Akzent. Der Zuhörer wird Momente erleben, in denen Worte und Musik ineinander übergehen und zu einem Gesamtwerk verschmelzen.

Ulrike Quast lebt in Dresden; freiberufliche Dozentin, Autorin zahlreicher Artikel und mehrerer Bücher, Folk-Musikerin und Songwriterin; promovierte in Pädagogischer Psychologie. – Hartmut Dorschner lebt gleichfalls in Dresden; freiberuflicher Komponist für zeitgenössische Musik, Jazz-Musiker, Saxophonist und Dozent, zahlreiche Kompositionsaufträge im In- und Ausland.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. ein Glas Hegel- bzw. Hölderlinwein

Frank Ackermann
Die Beweise vom Dasein Gottes – Teil I: Der physikotheologische Beweis

Samstag 6. Oktober, 10.30  Hegelhaus

Die Beweise vom Dasein Gottes bildeten den Stolz der Philosophie – bis Kant sie der Kritik unterzog und er überhaupt das theoretische Erkennen auf Erfahrungsgegenstände begrenzte. Seitdem standen die metaphysischen Gottesbeweise in ziemlicher Missgunst, und erst in der jüngsten Vergangenheit hat sich das Blatt wieder gewendet. Ein entscheidender Anstoß ging dabei von unerwarteter Seite aus: Dem berühmten Mathematiker Kurt Gödel gelang es, den sog. „Ontologischen Gottesbeweis“ (von Descartes) nach Art eines exakten mathematischen Kalküls zu führen – und bislang ist es noch keinem gelungen, diesen Beweis zu widerlegen. Dies führte zu der Einsicht, dass die Gottesbeweise weniger religiöse, als vielmehr Fragen der Logik, der Erkenntnistheorie und der Kosmologie betreffen.

Ich halte mich bei der Darstellung der drei Beweise, die übrigens frappierend einfach sind, an die Darstellung Kants, der ihnen auch die heute üblichen Namen gab.

Wer sich in das Thema einlesen möchte, kann dies anhand des Buches „Gottesbeweise“ (Suhrkamp 2011, hg. von G. Kreis u. J. Bromand) tun, das eine Zusammenstellung der klassischen Texte von Anselm bis Gödel enthält.

Frank Ackermann initiierte und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt die vier Bände „Kant, Goethe, Schiller, Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche“ (Peter Grohmann-Verlag).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Annette Keles
„Das Unbehagen in der Kultur“ (Freud) – Entfremdete Kommunikation und fiktive Teilhabe

Samstag 29. September, 10.30  Hegelhaus

Die Bedeutung des Themas in der gesellschaftlichen Praxis spiegelt sich in den entfalteten Formen des technisch gesteuerten Sprechens und Handelns – Stichwort: Social Media.

Der Vortrag geht von der großen Bedeutung der Marxschen Theorie für den Erklärungszusammenhang aus und nimmt die nachmarxistische Diskussion auf, die vor allem in den Diskursen des frz. Poststrukturalismus erfolgte. Neuere soziologische Überlegungen, wie der body turn und die Forschungen zu posttraditionalen Gemeinschaften werden einbezogen.

Annette Keles ist Diplom-Soziologin und Dozentin an der Dualen Hochschule Stuttgart. Sie ist IT-Expertin und promoviert über die psycho-sozialen Folgen der Nutzung von Social Media.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Zugfahrt nach Rastatt – Führung auf dem Rastatter Revolutionspfad

Rastatt, ein hübsches Städtchen mit zwei Barockschlössern, war ein Zentrum der Revolution von 1848/49. Und hier wurde diese Revolution schließlich von der preußischen Armee blutig niedergeschlagen.

Zur Erinnerung an die damaligen Ereignisse wurde durch Rastatt ein „Revolutionspfad“ angelegt. Rainer Wollenschneider, der diesen Pfad konzipiert und zahlreiche Bücher und Aufsätze über Rastatt und seine Geschichte geschrieben hat, wird uns zu den wichtigsten Orten führen (Dauer: ca. 2 Stunden).

Danach bietet sich ein gemeinsames Mittagessen im Restaurant bei der Pagodenburg an.

 Treffpunkt: 8.40h, Stuttgart Hbf, Gleis 6

Abfahrt Stuttgart: 9.00h

Abfahrt Rastatt: 17.30h

Ankunft Stuttgart: 19h

Kosten: 22 Euro (Fahrt + Führung)

Es ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich bis Donnerstag, 20. September 2012.

Der Teilnehmer-Betrag ist zu überweisen auf das Konto der AnStifter, Verwendungszweck „Rastet“.

 Organisation und Anmeldung: Frank Ackermann; Tel und Fax: 0711-612492; Email: hegelhaus@web.de

 

Prof. Dipl.- Ing. Monika Daldrop-Weidmann
Die Bevölkerungsentwicklung in Mitteleuropa – ein Blick in das nächste Jahrhundert

Samstag 15. September, 10.30  Hegelhaus

Innerhalb der vergangenen hundert Jahre hat sich das Bild der Stadt dramatisch verändert. Neue Bau- und Nutzungsformen wurden entwickelt und realisiert. Neue Zentren, neue Infrastrukturen, neue Entwicklungsachsen wurden geschaffen. Dabei haben sich diese Veränderungen weniger im ländlichen Raum abgespielt: Je mehr Stadtnähe, desto komplexere und den Instrumenten der Planung unverständlich gegenüberstehende Faktoren traten zu Tage.

Ein Blick in die Zukunft: Noch immer lebt in Deutschland die Hälfte aller rd. 82 Millionen Bürger im ländlichen Raum. Gleichzeitig zieht es hierzulande immer mehr Menschen in die urbanen Zentren und das urbane Umfeld. Deutschland ist in zwei soziale Gruppierungen geteilt. Die Zuwachsgebiete, vornehmlich im Südwesten und Süden sowie die Entleerungsgebiete, hauptsächlich im Osten und den schwächeren Regionen der alten Bundesländer.

Welchen Fragen muss sich ein Stadtplaner heute stellen? Welchen Rat kann er geben? Welche Indikatoren kann er mit seinen Entscheidungen beeinflussen? Diesen Fragen wollen wir uns stellen.

Monika Daldrop-Weidmann studierte Architektur und Stadtplanung in Stuttgart, hatte zuletzt an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus den Lehrstuhl für Landschaftsplanung und Freiraumgestaltung inne.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophie im Lapidarium – Adrian Zielcke
Der Islam und Demokratie – geht das überhaupt?

Dienstag, 28. August 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Adrian Zielcke: Der Islam und Demokratie – geht das überhaupt?

Jahrhunderte lang waren die arabischen Kalifen an der Spitze des Fortschritts: Über Spanien und die Araber kam die griechische und die römische Literatur erst nach Europa. Dann aber erstarrte das Osmanische Reich, später die arabischen Diktaturen, die von Europa und Amerika wegen des Öls so nett behandelt wurden.

Jetzt gibt es den Arabischen Frühling, islamischen Fundamentalismus und antiislamische Stimmung in Europa. Wie geht es weiter?

Adrian Zielcke (siehe auch 5. Juni) war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung, davon die letzten 20 Jahre als Ressortleiter Außenpolitik. – Die Leser der Stuttgarter Zeitung haben ihn vor einigen Jahren zu ihrem angesehensten Autoren gewählt. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

Kostenbeitrag: je 8 Euro

ZUM HEGEL-GEBURTSTAG – Frank Ackermann
Hegel in Stuttgart

HEGEL-GEBURTSTAG

Montag, 27. August, 19.30,

Hegelhaus, Eberhardstraße 53

Frank Ackermann: Hegel in Stuttgart

Hegel verbrachte seine ersten 18 Lebensjahre in Stuttgart. Bereits im zarten Alter von drei Jahren wurde er eingeschult, als 6-Jähriger kam er aufs „Gymnasium Illustre“ – dem damals einzigen Gymnasium Württembergs, dessen Nachfolgeinstitut das heutige Eberhard-Ludwig-Gymnasium ist.

Aus Hegels Schul- und Jugendzeit haben sich einige interessante Texte erhalten, die nicht in die großen, vielbändigen Ausgaben seiner Werke aufgenommen wurden. So gibt es z. B. ein über fast zwei Jahre geführtes Tagebuch des jungen Hegel, wohl das einzige erhaltene Tagebuch eines Stuttgarter Gymnasiasten aus dem 18. Jahrhundert.

Im Jahr 1788, ein Jahr vor Ausbruch der Französischen Revolution, wechselte Hegel nach Tübingen ans Stift, von wo er in den Ferien nach Stuttgart kam.

Der Vortrag geht diesen biographischen Aspekten sowie den kulturhistorischen Zusammenhängen nach.

Frank Ackermann organisiert das „Philosophische Café im Hegelhaus“ und initiierte die Reihe „Philosophie im Lapidarium“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen, z. B. „Hegel – 100 Gedanken und Ausprüche“, „Hegel: Das Leben Jesu“ (beide Grohmann-Verlag 2011).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro

Philosophischer Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin, Schiller und Schelling

HEGEL-GEBURTSTAG

Montag, 27. August, 16.30 – 18.30

Hegelhaus, Eberharstraße 53

Frank Ackermann: Philosophischer Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin, Schiller und Schelling

Am 27. August 1770 wurde Hegel  in der heutigen Eberhardstraße 53 geboren. Es ist bekannt, dass der berühmteste Sohn Stuttgarts bis zu seinem Studium am Tübinger Stift in seiner Geburtsstadt lebte. Weniger bekannt ist, dass auch seine Jugend- und Studienfreunde Schelling und Hölderlin häufig in Stuttgart waren. So wohnte Schelling eine Zeitlang direkt hinter dem Hegelhaus, wo Hölderlin ihn besuchte, der dann später längere Zeit in der heutigen Königstraße wohnte und hier seine dichterisch fruchtbarste Periode erlebte.

Wir beginnen am Hegelhaus diesen Stadtspaziergang und kommen dabei auch den Orten vorbei, wo einstmals Schiller und Goethe wohnten, am Sterbehaus Schubarts und am Geburtshaus von Gustav Schwab.

Zum Abschluss gibt es im Gewölbekeller des Hegelhauses für jeden Teilnehmer ein Glas Hegel-Wein.

Frank Ackermann, der diesen historischen Rundgang leitet und konzipiert hat, studierte Philosophie und Germanistik, organisiert das „Philosophische Café im Hegelhaus“ und initiierte die Reihe „Philosophie im Lapidarium“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen.

Dauer des Rundgangs: ca. 1,5 Stunden

Kostenbeitrag: 10 Euro

Philosophie im Lapidarium – Dr. Boris Wandruszka
Was ist Glück? – Epikur und andere Philosophen in ihren Gärten

Seit jeher sucht der Mensch sein Glück, und Aristoteles sagt, dass dies das oberste Anliegen eines jedes Menschen sei, doch von jedem Menschen anders interpretiert werde. Kann aber vielleicht trotzdem philosophisch, d.h. grundsätzlich und allgemein, eines der „subjektivsten“ Phänomene untersucht werden? Gibt es eine fundamentale, für das Glück charakteristische Seins-, Sinn- und Wertstruktur oder nicht, die uns bei Verständnis und Verwirklichung des Glücks helfen kann? Und in welchem Verhältnis steht sie zu den konkreten Glücksvorstellungen der Menschen? Um diesen sach- und problembezogenen Fragen näher zu kommen, sollen auch traditionelle Glückskonzepte, so vor allem dasjenige des griechischen Philosophen Epikur zur Sprache kommen. Wir werden erkennen, dass uns auch heute noch dieser „alte“ Denker etwas zu sagen hat und keinesfalls ob seines „Lustdenkens“, wie Luther meinte, nur eine „epikuräische Sau“ darstellt.

Boris Wandruszka promovierte in Medizin und Philosophie; er ist Arzt und Psychotherapeut mit eigener Praxis in Stuttgart. – Buchveröffentlichungen: „Der Traum und sein Ursprung – eine neue Anthropologie des Unbewussten“ (2008), „Philosophie des Leidens – zur Seinsstruktur des pathischen Lebens“ (2009).

Kostenbeitrag: je 8 Euro

Philosophie im Lapidarium – Dr. Angelika Kress
Lüge, Verstellung und andere Täuschungsmanöver

Dienstag, 14. August 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Dr. Angelika Kress: Lüge, Verstellung und andere Täuschungsmanöver

Die Lüge ist in allen Kulturen ebenso präsent wie sie als moralisch
dubios gilt. Ohne Lügen und Tricks wären die Mythen, Erzählungen und
selbst die Bibel zumindest um einige Pointen ärmer. Der Aufklärer Kant
verknüpft die Begründung des Lügeverbots mit der Achtung seiner selbst
als Vernunftwesen, bietet aber zugleich eine Alternative zum strikten
Gegensatz von Wahrhaftigkeit und Lüge: Alles was man sage, müsse wahr
sein, aber nicht alles, was wahr sei, müsse man sagen.
Der Sache nach war diese Einsicht freilich schon in der höfischen
Gesellschaft virulent, und Politik und Werbung bieten zahlreiche
Beispiele von Manipulation, die ohne die Lüge im engen Sinne der
bewussten Falschaussage auskommt.Mit Blick auf Kant, Hegel, Nietzsche
und Luhmann wollen wir der Frage nach der Funktion der Lüge in der
kulturellen Entwicklung nachgehen.

Angelika Kress studierte Philosophie in Frankfurt am Main. Nach beruflichen Stationen am baden-württembergischen Wissenschaftsministerium und an der „Akademie für Technikfolgenabschätzung“ lehrt sie heute Philosophie an der Universität Tübingen.

Kostenbeitrag: je 8 Euro

Philosophisches Kabarett – Bruno Schollenbruch
„Du denkst immer nur das Eine! II“

Dienstag, 7. August 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Bruno Schollenbruch:  Philosophisches Kabarett – „Du denkst immer nur das Eine! II“

Und das wäre? Es reicht nicht mehr, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch noch unfähig sein, sie auszudrücken! Was meint ein alltagsphilosophischer Kabarettist mit „ das Eine“?? Politik? Beziehungschaos? Paranoia oder Querdenken? Oder gar Sex? Wilde Wortspiele? Männersachen? Freche Songs? Oder alles auf einmal?

Was rät ein Kölner Fachblatt: „Hingehen und das Gesicht entgleisen lassen“.

Das Programm des Abends enthält neue Kabarettstücke und frisch Gestrichenes aus achtzehn Programmen: Von „SUMMER IN THE SIXTIES“ über  „Männer, Kids & Therapeuten“ zu „NO PROBLEM“! Von „Ich glaube, sie holen uns ab, haha“ plus „Wir sitzen alle im gleichen Code“ zu „Wunderbare Looser können auch anders“ oder „Stupid White Man“.

Bruno Schollenbruch studierte Germanistik, Geographie und Theaterpädagogik; Dozent und Kabarettist; ungezählte Auftritte in Stuttgart (Theaterhaus, Laboratorium, Renitenztheater, Merlin) und dem Rest der Republik, Gastspiele in Russland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. – Gewinner des Hessischen Kleinkunstpreises „Reinheimer Löwe“.

Kostenbeitrag: je 8 Euro

 

Philosophie im Lapidarium – Prof. Dr. Michael Weingarten
Heidegger, das Denken und die Stadt

Dienstag, 31. Juli 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Prof. Dr. Michael Weingarten: Heidegger, das Denken und die Stadt

In der legendären Davoser Kontroverse zwischen Martin Heidegger und Ernst Cassirer prallten auch ein ländlicher und ein städtischer Denk-Habitus aufeinander. Es lässt sich nun behaupten und nachweisen, dass das wechselseitige Unverständnis genau aus der Verschiedenheit dieser beiden Grundhaltungen herrührte.

Im Vortrag sollen – neben den philosophisch-systematischen Aspekten – insbesondere die politischen Implikationen dieser beiden Philosophie-Verständnisse herausgearbeitet werden.

Michael Weingarten lehrt Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Dialektik und Sprachphilosophie sowie Politische und Sozial-Philosophie.

Kostenbeitrag: je 8 Euro

Sonntagsausflug – Zugfahrt nach Speyer

Sonntag 8. Juli

Sonntagsausflug – Zugfahrt nach Speyer

 Obwohl in Rheinland-Pfalz gelegen ist Speyer noch mit dem BW-Ticket der Bahn erreichbar, und allemal eine Reise oder zumindest einen Ausflug wert: schon wegen des Domes, den (ums Jahr 1030) der salische Kaiser Konrad II als die damals größte Kirche der Christenheit errichten ließ. Heute ist der Kaiserdom zu Speyer UNESCO-Welterbe.

Fester Programmpunkt ist eine Stadtführung „2000 Jahre Speyer“. Beginn: 13.30h, Dauer: 1,5-2 Std.

Davor bietet sich ein Mittagessen in der am Dom gelegenen Brauerei-Gaststätte „Domhof“ an.

 Treffpunkt: 8.40h, Stuttgart Hbf, Gleis 6

Abfahrt Stuttgart: 9.00h

Abfahrt Speyer: 19.15h

Ankunft Stuttgart: 21h

Kosten: 22 Euro (Fahrt + Stadtführung)

Begrenzte Teilnehmerzahl (maximal 20)

Es ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich bis Donnerstag, 5. Juli 2012.

Der Teilnehmer-Betrag ist zu überweisen auf das Konto der AnStifter, Verwendungszweck „Speyer“

Organisation und Anmeldung: Frank Ackermann; Tel und Fax: 0711-612492; Email: hegelhaus@web.de

 

Lapidarium – Dr. Annette Ohme-Reinicke
„Ich empöre mich, also sind wir“ (Albert Camus)

Dienstag, 3. Juli 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Dr. Annette Ohme-Reinicke: „Ich empöre mich, also sind wir“ (Albert Camus)

Der Literaturnobelpreisträger Albert Camus sah in der „Revolte eine der wesentlichen Dimensionen des Menschen“ und „unsere historische Wirklichkeit“.
In Erinnerung an einen der bedeutendsten französischen Schriftsteller, dessen Geburtstag sich bald zum hundertsten Mal jährt, liest Annette Ohme-Reinicke aus „Der Mythos des Sisyphos“ und „Der Mensch in der Revolte“. Anschließend sollen zentrale Begriffe wie „Revolte“ und „Revolution“ gemeinsam diskutiert werden.

Annette Ohme-Reinicke, promovierte Soziologin, forschte über den Technikbegriff sozialer Bewegungen und ist derzeit Lehrbeauftragte und Dozentin an der Universität Stuttgart; schrieb zuletzt das Buch „Das große Unbehagen“ (Schmetterling Verlag, Stuttgart 2011).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro

Lapidarium – Rüdiger Vaas
„Ewig rollt das Rad des Seins“ – Nietzsche und die Ewige Wiederkehr des Gleichen

Dienstag, 26. Juni 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Rüdiger Vaas: „Ewig rollt das Rad des Seins“ – Nietzsche und die Ewige Wiederkehr des Gleichen

Die Vorstellung von einem „zyklischen Universum“ ist uralt. Friedrich
Nietzsche hat sie übernommen und radikalisiert. Obwohl die
Urknall-Theorie dem zunächst zu widersprechen schien, kehrt der
Wiederkehr-Gedanke nun überraschenderweise in der modernen Kosmologie
selber wieder: In vielen verschiedenen Modellen ist er unvermeidlich,
und der Urknall wäre dann nur ein Ereignis unter unzähligen. Mehr noch:
Alles, was physikalisch überhaupt möglich ist, müsste auch irgendwo und
irgendwann realisiert werden – sogar unendlich viele Doppelgänger von
jedem von uns, und alles geschieht ewig aufs Neue. Dieser „Gedanke der
Gedanken“, den Nietzsche für einen „Wendepunkt in der Geschichte“ hielt,
und der ihn gleichermaßen entsetzte und faszinierte, ist also aktueller
denn je. – Der Vortrag erläutert Nietzsches Idee, seine rätselhafte
Darstellung und die erstaunliche Begründung. Dann soll ausführlich
gemeinsamen diskutiert werden, was die Ewige Wiederkunft bedeutet: für
unser Selbstverständnis, für die Ethik, Anthropologie und Philosophie.

Rüdiger Vaas ist Philosoph und Astronomie-Redakteur bei „bild der
wissenschaft“; zum Thema hat er zuletzt einen Fachbeitrag im Buch „Nietzsches Wissenschaftsphilosophie“ (2011) veröffentlicht sowie das
Buch „Hawkings Kosmos einfach erklärt“ (Kosmos-Verlag 2011).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro

 

 

Ein orientalischer Sommerabend
Hodscha Nasreddin ist Peter Grohmann

Freitag, 22.Juni, 12. Juni 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Ein orientalischer Sommerabend: Hodscha Nasreddin ist Peter Grohmann

Wir werden täglich durch die Massenmedien nicht unterrichtet, sondern unausweichlich eingebunden in ein Bild der Welt, das uns oftmals mit Schrecken, immer aber mit Sorgen erfüllt. Können wir da überhaupt noch ein positives Verhältnis zu anderen, von uns fremd genannten – und gemachten – Kulturen haben?

Wer weiß schon, was wir beispielsweise der islamischen Kultur zu verdanken haben? Oder auch anderen Kulturen – wo wir doch sagen, wir haben sie schon, die Leitkultur. Soll sie also die Völker und ihre Kulturen anführen!

Vergnüglich, dem Sommerabend angemessen, aber auch nachdenklich führt uns  Peter Grohmann zu einem kulturellen Monument des Orients – dem Anti-Helden Hodscha Nasreddin, der im 14. Jahrhundert in Ostanatolien lebte.

Hodscha oder Molla Nasreddin heißt er in Anatolien, Dschuha oder Dschuba, Iha oder Yoha in Israel, ein orientalischer Till Eulenspiegel, ein Schwejk: Hintergründig und absurd, pfiffig und voller Lust nahm er, wie immer er hieß, die Großen, die Mächtigen aufs Korn und gab sie dem Spott des Volkes preis. Grohmann legt ihnen allen immer auch seine eigene Worte in den Mund: Ein literarisch-satirischer Ausflug auf vermintem Gelände.

Kostenbeitrag 12 Euro incl. orientalische Früchte und Säfte