Video: Thomas Renkenberger
Alle Beiträge von Benni Schad
Anmerkungen zum Auschwitz-Appell der AnStifter und der Zusage der Bundesrepublik Deutschland, bis Ende 2021 bis zu 60 Mio. Euro zum Kapitalstock der Stiftung Auschwitz-Birkenau beizutragen
Zum Zeitpunkt der Gründung der Auschwitz-Birkenau-Stiftung im Jahr 2009 wurde davon ausgegangen, dass aus dem Stiftungskapital jährlich 4 -5 Millionen Euro erzielt werden müssen, um dem Stiftungszweck annähernd gerecht zu werden. Dazu sollte die Stiftung mit 120 Millionen Euro ausgestattet werden.
Zum 31.12.2018 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) belief sich das Stiftungsvermögen auf 111 Mio Euro. Das angestrebte Ergebnis wurde bisher in keinem Jahr erreicht. Im Gegenteil. Aufgrund der aktuellen makroökonomischen Lage vermindern sich die zu realisierenden Erlöse.
Konnten 2016, bei 10 Mio Euro weniger Stiftungsvermögen und ungünstigerem Wechselkurs, noch 11,8 Mio PLN ( 2,7 Mio Euro) erzielt werden, so weist die Gewinn- und Verlustrechnung für 2018 nur noch einen Ertrag von 8,65 PLN (2,01 Euro) aus. Da sich die Verhältnisse an den Finanzmärkten auf absehbare Zeit voraussichtlich nicht wesentlich ändern werden, risikoreicheres Agieren im Markt ggf. den Bestand der Stiftung gefährden könnte, wird angestrebt, das Stiftungsvermögen über die 120 Millionen Euro hinaus weiter aufzustocken. Die Bundesrepublik Deutschland leistet dazu mit bis zu 60 Mio Euro in den nächsten zwei Jahren einen Beitrag.
Aber: Selbst wenn das Stiftungskapital in kurzer Zeit auf 240 Millionen Euro anwachsen würde, wäre es eine äußerst sportliche Aufgabe, das 2009 gesteckte Ziel- einen Erlös von 4 -5 Millionen Euro – zu erreichen.
Es kommt hinzu, dass der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle spielt. Je später die notwendigen Erhaltungs- und Restaurierungsarbeiten ausgeführt werden, um so aufwendiger und teurer werden sie sein.
Wir haben starke Zweifel, dass der Erhalt dieses Welterbes, dieses Ortes der kollektiven Erinnerung und Begegnung, der Aufklärung nur mit Hilfe der Stiftung mit ihrer derzeitigen und auch künftigen finanziellen Ausstattung zu gewährleisten ist.
Wir erwarten deshalb von der Bundesrepublik Deutschland und der neuen Bundessregierung, dass sie mit geeigneten Maßnahmen dafür Sorge tragen.
Dr. Klaus Kunkel für den Vorstand der AnStifter eV. und die Initiatoren und Unterzeichnenden des Auschwitz-Appells
Aktualisierung am 9.11.2021
Die Kapitalausstattung der Auschwitz-Birkenau-Stiftung ist im letzten und diesem Jahr deutlich verbessert worden. Mit den 60 Millionen Euro Deutschlands (28,9 Mio Euro in 2020) und Zuwendungen anderer Staaten (u. a. Taiwan, Irland, Niederlande, GB, USA), privater Organisationen und Privatpersonen wird das Stiftungskapital Ende 2021 zwischen 175 und 180 Millionen Euro betragen. Das ist eine deutliche Annäherung an das Ziel, jährlich vier bis fünf Millionen Euro aus Kapitalerträgen für den Erhaltungaufwand der Gedenkstätte und des Museums zur Verfügung stellen zu können. (Auf den Jahresertrag 2020 hatte die bis dahin erfolgte Kapitalerhöhung noch keinen großen Einfluss.)
Es ist allerdings zu erwarten, dass Aufwand und Kosten zur Erhaltung in den nächsten Jahren weiter zunehmen werden, was auch einen höheren Kapitalertrag der Stiftung erfordern wird.
Es ist nach wie vor sehr ambitioniert bzw. fraglich, ob mit dem jetzt vorhandenen Stiftungskapital in der aktuellen Finanzmarktsituation ein Erlös von vier bis fünf Millionen Euro erzielt werden kann.
Wir erwarten deshalb, dass die Bundesrepublik Deutschland – über die Zuwendung an die Stiftung Auschwitz-Birkenau hinaus – weitere finanzielle Hilfe für den Erhalt von Gedenkstätte und Museum bereitstellt.Wir fragen uns ernsthaft, was die Bundesrepublik Deutschland daran hindert, für den Erhalt von Auschwitz-Birkenau zuverlässig eine jährlich wiederkehrende, den Erfordernissen genügende Finanzierung zu leisten?
Dass dies möglich ist, zeigt der Umgang mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Hier trägt die BRD zu einem guten Drittel das Budget des eingetragenen Vereins (2019 ca. 17 Mio Euro von 52 Mio Euro) durch die Erstattung seitens der Bundesregierung (Kriegsgräber), der Bundesländer (Gräberpflege Inland) und für Workcamps.
Das konvivialistische Manifest – Für eine neue Kunst des Zusammenlebens
Am vergangen Donnerstag diskutierte die Steuerungsgruppe der AnStifter nach einer Einführung von Ulrich Börngen angeregt und kontrovers über das konvivialistische Manifest.
Auf der Website http://www.diekonvivialisten.de/ heißt es zu diesem Manifest:
„Die globalen Probleme des Klimawandels, der Armut, der sozialen Ungleichheit oder der Finanzkrise erfordern ein Umdenken und veränderte Formen des Zusammenlebens. Viele Bewegungen, Initiativen und Gruppierungen suchen aktuell schon nach alternativen Wegen. Ihnen allen gemeinsam ist das Streben nach einer neuen Kunst, miteinander zu leben (con-vivere).
Als sich im Jahr 2010 Wissenschaftler_innen um Alain Caillé, Marc Humbert, Serge Latouche und Patrick Viveret zu einem Kolloquium in Tokio trafen, um über die Aktualität von Konvivialität und Konvivialismus zu debattieren, war noch nicht abzusehen, welche Resonanz diese Begriffe in den Folgejahren erfahren würden.
PressespiegelDie Trägerin des Stuttgarter FriedensPreises 2021 muss für elf Jahre in Haft
Die Süddeutsche Zeitung schreibt: „Die belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa ist fast ein Jahr nach ihrer Festnahme im Zuge der Proteste gegen Machthaber Alexander Lukaschenko zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte das Gericht laut belarussischen Staatsmedien in Minsk mit. Das Urteil erging wegen angeblicher versuchter illegaler Machtergreifung“
Quelle: sueddeutsche.de
Aus der Neuen Zürcher Zeitung: „Ihr mit beiden Händen geformtes Herz wurde im Sommer vergangenen Jahres zu einem Symbol des friedlichen Aufbegehrens gegen den Machthaber Alexander Lukaschenko in Weissrussland. Maria Kolesnikowa mit dem charakteristischen blonden Kurzhaarschnitt repräsentierte zusammen mit der oppositionellen Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja und Weronika Zepkalo ein weissrussisches Sommermärchen: Die drei Frauen lösten mit ihrer Kampagne Begeisterung aus. Sie gaben dem Wahlkampf und den Protesten nach der gefälschten Präsidentschaftswahl vom 9. August 2020 jenes weibliche Gesicht, das kurze Zeit auch den Westen Europas elektrisierte“
Quelle: nzz.ch
In der taz: „In einer ersten Stellungnahme forderte die im litauischen Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja die sofortige Freilassung von Maria Kolesnikowa und Maxim Snak. Das Urteil sei Terror gegen das belarussische Volk. „Maria und Maxim sind Helden für die BelarussInnen. Das System will uns brechen und uns die Kraft nehmen. Doch seht sie an: sie lachen und tanzen“, so Tichanowskaja auf Twitter.“
Quelle: taz.de
BürgerInnenbrief Nr. 518
Leider kam es beim Druck von Peter Grohmanns BürgerInnenbrief Nr. 518 zu Problemen. Deswegen veröffentlichen wir ihn jetzt hier als PDF.
Der nächste BürgerInnenbrief erscheint dann wieder in gedruckter Form.
Von Murr ans Meer zum Gedenken
Die Radbande hat das Campo della Pace erreicht und die Marbacher Zeitung berichtet erneut.
Für weiterführende Informationen zum Campo della Pace können Sie die neue Website besuchen: https://santanna-together.eu/de/start
Für Maria Kalesnikava
Kolesnikova from Vaclav Reischl on Vimeo.
Morgen soll Maria Kalesnikava unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess gemacht werden. Die AnStifter fordern ein faires Verfahren für die Trägerin des Stuttgarter Friedenspreis 2021.
Hochwasser-Hilfe HagenSpendenaufruf
Das AllerWeltHaus Hagen wurde vom Hochwasser schwer getroffenen.
Wir können mit einer Sammelspende helfen.
Im AllerWeltHaus engagieren sich Leute wie die AnStifter für Frieden und
soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und Menschenrechte. Im
Bildungszentrum mit Kulturbüro, Weltladen und Café treffen sich ua.
Peacemaker-Orchester, Amnesty, Fridays for Future, Frauenring,
Asyl- AK… Wir freuen uns, wenn Sie sich an unserer Hochwasserhilfe für das AllerWeltHaus beteiligen.
Spendenkonto der AnStifter:
IBAN: DE31 4306 0967 7000 5827 01.
BIC: GENODEM1GLS Bank: selbstverständlich GLS
Kennwort Hochwasser Hagen (Spendenbescheinigung)
Fragen? peter-grohmann@die-anstifter.de
Wimmelbild „Recht auf Stadt“ – leider ausverkauft
Jetzt wieder auf Lager (d. h. auf wundersame Weise wieder aufgetaucht) und in der Denkmacherei abholbar: sieben Exemplare des Wimmelbilds „Recht auf Stadt“ von Markus Wende aus dem Jahr 2016.
Plakat, DIN A1 Hochformat, 594 × 841 mm, gefalzt auf DIN A4
ohne Verlag & ISBN
Mehr Infos zum Künstler und zum Wimmelbild gibt’s hier: http://wimmelbild.animationsfilm.de/hintergrund/
BRIEF DER 120 FÜR DIE FREIHEIT VON JULIAN ASSANGE
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
wir sind in großer Sorge um die Gesundheit und das Leben des Journalisten Julian Assange und wenden uns an Sie im Hinblick auf Ihren geplanten Besuch bei US-Präsident Joe Biden in Washington in diesem Monat.
Seit nunmehr elf Jahren kann der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks nicht mehr in Freiheit leben. Seit April 2019 ist er im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London inhaftiert, wo er auf die Entscheidung warten muss, ob er von Großbritannien an die USA ausgeliefert wird. Dort drohen Julian Assange wegen seiner journalistischen Arbeit, darunter die Enthüllung von US-Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan, 175 Jahre Haft.
Wie viele namhafte Menschenrechtsorganisationen und Journalistenverbände sehen auch wir in der Verfolgung von Julian Assange einen Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit, der mit aller Entschlossenheit zurückgewiesen werden muss. Wer Menschenrechten und Demokratie verpflichtet ist, kommt nicht umhin, sich für die Freiheit von Julian Assange einzusetzen.
Mir lebn ejbig – Mitteilung der Familie Bejarano und des Auschwitz-Komitees
Die Nacht war dunkel. Am frühen Morgen des 10. Juli 2021 ist Esther Bejarano im Alter von 96 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit von uns gegangen. Sie war nicht allein, ihre Familie und ihre Freundinnen und Freunde waren in den letzten schweren Tagen bei ihr.
Wir trauern gemeinsam mit ihrer Familie um diese großartige, mutige und unerschütterliche Frau, Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück, Antifaschistin, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees und Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Sängerin, Zeugin der Zeit.
Heute wollen wir innehalten. Und schweigen und trauern. Um dann Esther Bejaranos Auftrag zu erfüllen:
„Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht. Seid solidarisch! Helft einander! Achtet
auf die Schwächsten! Bleibt mutig!. Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch!
Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“
Familie Bejarano
und das
Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e. V.
http://www.auschwitz-komitee.de/
Esther Bejerano war in der Endrunde für den diesjährigen Friedenspreis. Wir hatten gehofft, sie im Dezember im Theaterhaus begrüßen zu dürfen.
Deutsch-italienisches Friedenscamp Sant’Anna – jetzt anmelden!
Die Termine:
Friedenscamp 1 in Pruno /Sant’Anna di Stazzema: 03.08.–14.08.2021
Friedenscamp 2 (Nachbereitung) in Stuttgart: 14.10.–17.10.2021
Mehr Informationen und Anmeldung:
https://www.nfjw.de/veranstaltungen/internationale_jungendbegegnung/-/
und im Flyer.
Social Media – Instagram:
https://www.instagram.com/stories/highlights/17863273640039615/
Hintergrundinfos gibt es hier.
Rückblick auf Friedenscamp 2019:
https://www.die-anstifter.de/2019/08/75-jahre-massaker-der-waffen-ss-in-santanna-di-stazzema-zum-dritten-mal-deutsch-ita lienisches-friedenscamp-campo-della-pace/
Gefördert vom Auswärtigen Amt, der Landeszentrale für Politische Bildung und vom Kultusministerium Baden-Württemberg
Je nach Pandemieentwicklung und Bewilligung der Fördermittel bleiben Änderungen vorbehalten.
Falls eine Absage wegen Corona-Einschränkungen erfolgen muss, wird voraussichtlich ein alternatives Programm angeboten.
Bitte Infos auf der Homepage der NFJW beachten (Link s.o.)
Kontakt: Naturfreundejugend Württemberg – Tel.: 0711 48 10 77 – info@nfjw.de
Geneva calls for the release of Julian Assange
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Club suisse de la presse – Geneva Press Club | Geneva calls for the release of Julian Assange
Post von Wolfgang Niedecken
Unser lieber Kollege Rüdiger Schmidt hat vor kurzem Post von Wolfgang Niedecken erhalten. Mit schönen Grüße an alle AnStifter.
Ein Leben in politischem Aufruhr
Aus der Stuttgarter Zeitung vom 27.5.21
Hier in besserer Auflösung als PDF:
Homo comunis – wir für alle
Kampagne Mayday 10.000
Am 1. Mai startete just human e. V. die Kampagne “Mayday 10.000” , um Geflüchtete und Menschen in besonderen Notsituationen weiter unterstützen zu können. Die Organisation bittet dringend um Spenden mit dem Ziel, 100 x 100 € Unterstützung zu ermöglichen. Mehr als 100 Menschen haben sich dieses Jahr schon hilfesuchend an just human gewandt. Sie brauchen unsere Solidarität!
Statement der solidarischen Gesellschaft
anlässlich erneuter Mobilisierungen von „Querdenken“ und anderen Pandemieleugner*innen im Frühling 2021
Egoismus und Rücksichtslosigkeit zerstören den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wer sich „Querdenken“ anschließt, fordert eine Gesellschaft, in der die gesundheitlichen Gefahren für Millionen Menschen geleugnet werden und in der antisemitisch konnotierte Verschwörungserzählungen an die Stelle von überprüfbaren Fakten treten; in der die demokratische Debatte durch das Recht der Stärkeren ersetzt und die Zusammenarbeit mit Faschist*innen zur Normalität wird. In einer solchen Gesellschaft wollen wir nicht leben. Viele von uns würden sie nicht überleben.
Das Hinterfragen staatlicher Politik, auch der Corona-Maßnahmen, ist wichtig. Wo es notwendig ist, üben wir Kritik. Dabei sind wir uns einig: Verschwörungserzählungen, Rassismus und faschistische Ideologien sind niemals legitim. Als solidarische Gesellschaft setzen wir uns für das Wohl aller Menschen ein. Wir wollen eine Politik, die niemanden zurücklässt und die verhindert, dass in der Krise einige immer reicher und viele immer ärmer werden. Wir erwarten die ausnahmslose Einhaltung der Menschenrechte, vorausschauendes Handeln und Raum für demokratische Kontrolle, der einer offenen Gesellschaft entspricht. Wir wollen eine lebenswerte Zukunft für alle – in der Krise und danach!
»Das Vaterland auf andere Weise retten«
Der Spiegel hat sich mit Peter Grohmann über seine Zeit als Kriegsdienstverweigerer unterhalten:
Film zum Roma Day am 8.4.2021
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Film des Theater am Olgaeck zu Roma in Stuttgart anläßlich des Roma-Day 2021, 50. Jahrestag des 1. Internationalen Roma-Kongress am 8. April 1971