Rundgang + Vortrag von Ebbe Kögel
„Das Dorf Stetten in der NS-Diktatur“

Sa., 12. April 2025, 14:00 Uhr
Schloßhof Diakonie Stetten, Schloßberg 2, 71394 Kernen-Stetten
Veranstalter: Allmende Stetten, David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber, Stadtjugendring Stuttgart

Bei einem zweistündigen Rundgang erzählt der Stettener Heimatforscher Ebbe Kögel, Jahrgang 1953, vom mühsamen Prozess der Aufarbeitung der Geschehnisse während der NS-Diktatur in den vergangenen 80 Jahren. Zwar bezogen auf Stetten, aber sicher gültig für alle anderen Dörfer in Deutschland.
Nach dem Rundgang um 16 Uhr Einkehr bei Kaffee und Kuchen im örtlichen „s’Burgstüble“ (Am Sportplatz 4) mit Diavortrag und kurzen Filmausschnitten. Ende gegen 17.30 Uhr.
(Wer möchte, kann dort auch zu Abend essen).
Eine Voranmeldung unter info@allmende-stetten.de bzw. Tel. 07151.42866 wäre erwünscht

Wie in vielen anderen Dörfern erzielte die NSDAP bei den Reichstags-Wahlen am 5. März 1933 in dem schwäbischen Wengerterdorf Stetten im Remstal mit damals fast 2.000 EinwohnerInnen mit 55% die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen. SPD und KPD kamen zusammen immerhin noch auf 19%.
Zügig begannen die Nazis danach mit dem Umbau der Dorfgesellschaft im faschistischen Sinne. Wer von den alten Eliten nicht kooperierte, wurde durch parteitreue Volksgenossen ersetzt. Auch die in Stetten beheimatete Behindertenanstalt wurde „auf Linie“ gebracht. Mit Zwangssterilisierungen und 1940 dem traurigen Höhepunkt des Abtransportes von 403 Behinderten in die Tötungsanstalt Grafeneck. Mit Beginn des Krieges wurden Hunderte von osteuropäischen ZwangsarbeiterInnen und französische Kriegsgefangene in der Landwirtschaft und in den seit 1943 nach Stetten ausgelagerten Stuttgarter Krankenhäusern eingesetzt.
Doch es gab auch Menschen, die sich widersetzten. So der am Stuttgarter „Kabelattentat“ beteiligte Wengerter Hermann „Mendel“ Medinger und die ev. Pfarrersfrau Hildegard Spieth. Sie beherbergte im Pfarrhaus das jüdische Ehepaar Krakauer, das im April 1945 von der US-Armee befreit wurde.
Eine Veranstaltung der Allmende mit der David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt, dem Lern- und Gedenkort Hotel Silber und dem Stadtjugendring Stuttgart.
Eintritt frei

Anfahrt mit ÖPNV: Die Haltestelle „Diakonie“ in Stetten ist erreichbar mit der S2 oder S3 (Fellbach oder Waiblingen), anschließend Bus 212 oder 211 bis Kernen-Stetten, Haltestelle „Diakonie“. Expressbus X20 von Waiblingen oder Esslingen oder Bus Nr. 60 bzw. U1 bis Fellbach, dann Bus 212.
Anfahrt mit Auto: Parkmöglichkeiten beim Freibad bzw. Sportplatz Stetten.
Ortsansässige können zu Fuß zum Treffpunkt kommen.

Datum und Uhrzeit der Veranstaltung: Samstag, 12. April 2025, 14 Uhr, Treffpunkt Schloßhof der Diakonie Stetten, 16 Uhr Gaststätte „s’Burgstüble“

Verschlagwortet mit: Nationalsozialismus
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