Rathaus Stuttgart Mitte, Mittlerer Sitzungssaal, Marktplatz 1, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., Stadtjugendring Stuttgart e.V.
Kurzfilm (11 Min.) und anschließende Diskussion mit Stadträt:innen, Jugendrät:innen und den Initiator:innen des Filmprojektes.
Dienstag, 29. März 2022, 19:00 Uhr
im Stuttgarter Rathaus, Mittlerer Sitzungssaal, 4. Stock
(Zugang über die Pforte Eichstraße)
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Wir bitten um Voranmeldung unter: anmeldung@hotel-silber.de
Der StolperKunst-Film „Die doppelte Lücke“ wurde am 27. Juli 2021 erstmals in der Vollversammlung des Stuttgarter Gemeinderats öffentlich gezeigt. Die Resonanz der Fraktionen in der Diskussion auf den Film hat gezeigt, dass der Stuttgarter Gemeinderat das Schließen dieser Gedächtnislücke im Rathaus angehen möchte.
Aber wie soll das geschehen?
Wie kann im Stuttgarter Rathaus an die Zerstörung der kommunalen Demokratie im Frühjahr 1933 erinnert werden, um so die Fragilität der Demokratie und ihrer Institutionen bewusst zu machen. Und wie können im Rathaus die Opfer aus Stadtverwaltung und Gemeinderat gewürdigt werden?
Über diese Fragen und ihre aktuelle Bedeutung werden sich am 29. März Stuttgarter Jugendrät:innen mit Stadträt:innen verschiedener Fraktionen auseinandersetzen. Aus den Reihen des Gemeinderats werden, Martin Körner, Luigi Pantisano, Thorsten Puttenat, Jürgen Sauer, Rose von Stein, Andreas Winter und Sibel Yüksel an der Diskussionsrunde teilnehmen.
Veranstalter:innen: Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., Stadtjugendring Stuttgart e.V.
Wir danken Andreas Winter von der Fraktion Bündnis 90/die Grünen, der es möglich gemacht, dass die Veranstaltung im Rathaus stattfinden kann.
Der Titel „Die Doppelte Lücke“ verweist auf eine doppelte Gedächtnislücke. Nirgends im Stuttgarter Rathaus wird auf die Zerstörung der kommunalen Demokratie im Frühjahr 1933 unter Regie von Karl Strölin verwiesen. In der Galerie der Ehrenbürger im ersten Stock, in der alle Stuttgarter Oberbürgermeister vom Ende des 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts hängen, klafft zwischen Lautenschlager und Klett eine bemerkenswerte Leerstelle.
Hatte Stuttgart zwischen 1933 und 1945 keinen Oberbürgermeister?
Auch wird nirgends im Rathaus an die hunderte aus politischen oder rassistischen Gründen entlassenen städtischen Mitarbeiter:innen erinnert. Zwei der entlassenen jüdischen Mitarbeiter:innen wurden später ermordet. Nirgends wird an die aus dem Amt getriebenen und teilweise verhafteten Gemeinderäte erinnert, von denen einer, Heinrich Baumann, im Februar 1945 in Dachau ermordet wurde.