Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
Folgt man dem Aristoteles, der im 1. Buch der „Metaphysik“ die Lehren seiner Vorgänger bespricht, dann waren die ersten Philosophen (Thales, Anaximander, Empedokles, Leukipp u.a.) allesamt Materialisten. Denn als das Prinzip, aus dem alle Dinge entstehen und in das sie vergehen, behaupteten sie die hyle, was im lateinischen mit materia übersetzt wurde; das deutsche Wort ist Stoff.
Der antike Materialismus, der sich nicht nur bei den Vorsokratikern, sondern auch den späteren Stoikern und Epikuräern findet, wurde im 17. Jahrhundert wiedererweckt und verband sich im 19. Jahrhundert mit den modernen Naturwissenschaften. Aber gleichzeitig verlor jetzt der Begriff „Materialismus“ die Klarheit, die er bislang gehabt hatte. Man erkennt dies etwa an der Rede vom „historischen“ und vom „dialektischen Materialismus“; oder daran, dass sich sowohl für Philosophen als auch Physiker die Materie recht eigentlich in Kräfte und Quanten aufgelöst hat. Dennoch ist es heute üblich, von einer „materialistischen Lebenseinstellung“ und von einem „materialistischen Weltbild“ zu reden.
Frank Ackermann initiierte und leitet die Veranstaltungsreihen „Philosophisches Café im Hegelhaus“, „Literarischer Abend im Hegelhaus“, „Philosophie & Literatur im Lapidarium“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt: „Georg Herwegh. Zum 200. Geburtstag“; 2017, Grohmann-Verlag.
Verschlagwortet mit: Geschichte, Gesellschaft, Philosophie