Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter e. V.
Mit Robert Capa im Spanischen Bürgerkrieg
Präsentation zu Leben und Werk
Im Spanischen Bürgerkrieg schuf die Stuttgarter Fotografin Gerda Taro zusammen mit Robert Capa und „Chim“ David Seymour die moderne Kriegsfotografie wie wir sie heute kennen.
Gerda Taro kam 1910 in Stuttgart als Gerta Pohorylle zur Welt. Nach einer Flugblattaktion gegen Hitler und ihrer Verhaftung in Leipzig floh die Jüdin 1933 nach Paris, wo sie den ungarischen Emigranten Robert Capa traf und zu fotografieren begann. Sie begleitete im Spanischen Bürgerkrieg Milizen und die Internationalen Brigaden mit der Kamera und lernte Ernest Hemingway, Pablo Neruda und André Malraux kennen.
Der Spanische Bürgerkrieg war der erste Krieg auf europäischem Boden, in dem die planvolle Bombardierung der Zivilbevölkerung eine strategische Rolle spielte. Hitlers Legion Condor nutzte den Einsatz in Spanien als Waffentest und zur „Generalprobe des totalen Krieges“. Die willkürliche Zerstörung der baskischen Stadt Guernica durch die Legion Condor wurde zum grausamen Symbol der neuen Kriegsstrategie.
Mit ihren Bildern bezog Gerda Taro klar Stellung gegen Franco und Hitler. Engagement und Risiko zeichneten ihre Arbeit aus. Sie dokumentierte Flüchtlingselend und zerstörte Städte und sie war die erste Frau, die direkt in der Kampfzone fotografierte. Diese Nähe zum Geschehen setzte neue Maßstäbe für die fotografische Kriegsberichterstattung und kostete Gerda Taro das Leben.
Irme Schaber studierte Kultur- und Kunstgeschichte in Marburg. Die Taro-Biografin und Exilforscherin lebt als freie Autorin und Kuratorin bei Stuttgart. Dokumentar- und Kriegsfotografie, Exil- und Kulturgeschichte, die fotografische Moderne und Fotokunst stehen im Fokus ihrer Arbeit.
Verschlagwortet mit: Geschichte, Kunst, Medien