Stadtteilzentrum Gasparitsch, Rotenbergstraße 125, 70190 Stuttgart
Veranstalter: Anachistischen Netzwerk Stuttgart, Stadtteilzentrum Gasparitsch, Rosa Luxemburg Stiftung
2017 jährt sich die Russische Revolution zum 100 Mal. Wir werfen einen Blick auf diese, indem die linken Kritiker der sogenannten Rätekommunisten vorgestellt werden. Diese dissidente Strömung der Arbeiterbewegung, die in Holland und Deutschland einige Prominenz erlangte, war eine anti-staatliche Fraktion im Kommunismus. Die Rätekommunisten wollten einen neuen Gesellschaftsaufbau von unten und keine bloße Macht- und Staatsübernahme. Die Rätekommunisten nahmen die im offiziellen Marxismus marginalisierte und nicht selten verketzerte Staats-Kritik wieder auf, allerdings nicht als Anarchisten, sondern als Kommunisten. Gegen die jakobinische Machtpolitik der Bolschewiki und die staatskapitalistische Industrialisierungspolitik hielt der Rätekommunismus die Räte als Organisationsform des revolutionären Proletariats und die Spontanität der Proletarier als positive Bezugspunkte hoch.
Gerhard Hanloser (Berlin) ist Publizist und Dozent mit den Schwerpunkten Neue Linke, Antisemitismus und dissidente Strömungen der Arbeiterbewegung.
Der Vortrag orientiert sich am gleichnamigen Aufsatz in: Kellermann (Hg.): «Begegnungen feindlicher Brüder. Zum Verhältnis von Anarchismus und Marxismus in der Geschichte der sozialistischen Bewegung».
Verschlagwortet mit: Bildung, Geschichte, Gesellschaft, Zusammenleben