Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21, 70372 Stuttgart
Veranstalter: Stadtarchiv Stuttgart
Die in Reutlingen geborene Malerin Alice Haarburger etablierte sich zu Lebzeiten erfolgreich in der Stuttgarter Kunstszene. Durch ihr Engagement im Württembergischen Malerinnen-Verein knüpfte sie Kontakte zu bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern und nahm regelmäßig an Ausstellungen teil. In Stuttgart besuchte sie seit 1910 die private Malschule für Damen bei Alfred Schmidt und setzte 1917 ihre Ausbildung zur Malerin an der Akademie der Bildenden Künste fort. Der Machtantritt der Nationalsozialisten veränderte das Leben von Alice Haarburger grundlegend: Als Jüdin wurde sie sukzessive aus dem öffentlichen kulturellen Leben ausgeschlossen.
Die Beschäftigung mit Alice Haarburger als Künstlerin geschah meist im Schatten ihres Schicksals als Jüdin und ihrer Deportation und Ermordung in Riga. Im Mittelpunkt der Ausstellung „après tout – das eigene Gefühl“ steht erstmals das Werk der Malerin, das von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Kunst der Moderne zeugt. Der Vortrag stellt das vielseitige Œuvre der Malerin vor und gibt Einblicke in den Prozess der Recherche der Ausstellung. Besondere Berücksichtigung finden diejenigen Werke von Alice Haarburger, die sich im Bestand des Stadtarchivs Stuttgart befinden.
Joana Pape M.A. ist Wissenschaftliche Volontärin am Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen und Kuratorin der dort bis zum 2. April 2017 laufenden Ausstellung „après tout – das eigene Gefühl. Alice Haarburger zum 125. Geburtstag“
Verschlagwortet mit: Geschichte, Kunst, Nationalsozialismus