Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg
Veranstalter: Staatsarchiv Ludwigsburg, Förderverein Zentrale Stelle
Nach 12 Jahren Nazidiktatur wurden die dafür verantwortlichen Haupttäter in Nürnberg verurteilt. Viele der restlichen „Nazis“ kamen im Rahmen der Entnazifizierung als „Mitläufer“ davon. Sie konnten sich damit gesellschaftlich und politisch freigesprochen fühlen. Lange wurde verdrängt, dass das NS-Regime ohne die vielen ‚kleinen‘ Täter, die Helfer und die Trittbrettfahrer nicht funktioniert hätte.
Seit 2008 besteht das Projekt „Täter – Helfer – Trittbrettfahrer“, in dessen Rahmen inzwischen zehn Bände mit durchschnittlich je 20 Beispielen aus Südwestdeutschland erschienen sind. Dieses Projekt will mithelfen, Forschungsdefizite zum Nationalsozialismus in der Region abzubauen. Es will über geeignete Persönlichkeiten aus dem „Dritten Reich“ den Nationalsozialismus mit biographischem Ansatz erforschen. Dabei gilt jedoch: Es geht nicht um Monster, auch wenn Menschen Monströses vollbracht haben sollten, zumal dann, wenn eine Ideologie, ein Staat, ein System an das Schlechteste in ihnen appelliert, sie gewinnt und damit zu Rädchen im mörderischen Getriebe macht.
Dr. Wolfgang Proske wird sein Projekt insgesamt und an Beispielen vorstellen und aufzeigen, welche Defizite auch in unserem Raum zu konstatieren sind.
Verschlagwortet mit: Geschichte, Nationalsozialismus