Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg
Veranstalter: Staatsarchiv Ludwigsburg, Förderverein Zentrale Stelle
Das kürzlich erschienene Buch des Historikers Wolfram Pyta gewährt einen völlig neuen Blick auf die Herrschaft und Persönlichkeit Adolf Hitlers. Sein Aufstieg und sein mörderisches Regime, so zeigt Wolfram Pyta, beruhten vor allem auf der radikalen Anwendung ästhetischer Prinzipien, welche sich der selbsternannte Künstler Hitler vor seinem Eintritt in die Politik im Jahre 1919 zu eigen gemacht hatte. Pyta untersucht aus ebenso erhellender wie ungewöhnlicher Perspektive den Aufstieg des brotlosen Künstlers Hitler zum allmächtigen Politiker und Feldherrn. Der Historiker zeigt, wie Hitler durch raffinierte Ästhetisierung der Politik seine Massengefolgschaft fand – dem verhinderten Theaterarchitekten und passionierten Wagnerianer half dabei vor allem die konsequente Inszenierung seiner politischen Auftritte. Der Vortrag untersucht aus dieser Perspektive heraus, warum sich Hitler als Feldherr eine neue Legitimationsgrundlage erschließen konnte. Insofern widmet sich der Vortrag vor allem einer bislang unterbelichteten Facette der Herrschft Hitlers.
Wolfram Pyta ist Neuzeithistoriker und Direktor der Forschungsstelle Ludwigsburg zur NS-Verbrechensgeschichte.
Verschlagwortet mit: Geschichte, Krieg & Frieden, Nationalsozialismus