Museum unter der Y-Burg, Hindenburgstraße 24, 71394 Kernen
Veranstalter: Allmende Stetten
Sichere Herkunftsländer auf dem Balkan?
Vortrag von Andreas Zumach
Unter den Flüchtlingen, die gegenwärtig nach Deutschland kommen, befindet sich eine große Zahl von Menschen vom Balkan. Vor allem aus den Regionen der ehemaligen sozialistisch-föderativen Republik Jugoslawien wie dem Kosovo und Serbien. Und aus Albanien. In der öffentlichen Debatte werden sie in der Regel als „Wirtschaftsflüchtlinge“ bezeichnet, die nur hierher kommen, um unsere Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Deshalb wurden im letzten Jahr Serbien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien zu „sicheren Herkunftsstaaten“ erklärt und damit das Grundrecht auf Asyl für diese Flüchtlinge praktisch ausgehebelt. Albanien, Montenegro und der Kosovo sollen folgen. Doch stimmt diese Behauptung von den „Wirtschaftsflüchtlingen“? Wie ist die politische und wirtschaftliche Situation in den genannten Ländern? Welche Verantwortung trägt die Bundesrepublik für die Zerschlagung Jugoslawiens, die Kriege auf dem Balkan und die gegenwärtigen Zustände? Diese Fragen sollen in einer gemeinsamen Veranstaltung der Allmende und des Parteifreien Bündnis PFB beantwortet werden.
Referent ist Andreas Zumach, Jahrgang 1954, früher Sprecher der bundesweiten Friedensbewegung. Seit Jahrzehnten ist er internationaler Korrespondent der taz bei der UNO in Genf und ist inzwischen als weltweiter Experte für die Ursachen der Kriege und Konfliktherde in aller Welt und für die Entwicklung des Völkerrechts bekannt. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u.a. „Die kommenden Kriege – Präventivkrieg als Dauerzustand“. Zumach war bereits 2005, 2012 und 2014 in Stetten zu Gast.
Die Veranstaltung ist Auftakt einer Reihe, die sich mit den Fluchtursachen und den Zuständen in den Herkunftsländer der Flüchtlinge beschäftigt.
Verschlagwortet mit: Migration & Flucht