Stadtbibliothek am Mailänder Platz, Mailänder Platz 1, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Forum der Kulturen & Stadtbibliothek Stuttgart in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung
Deutschland ist ein Einwanderungsland – doch wer gehört zum „deutschen Wir“ dazu? Wie wird dieses „deutsche Wir“ definiert? Und wer darf unsere Einwanderungsgesellschaft mit gestalten und wer nicht?
Diese Fragen versucht eine aktuelle Studie des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) unter der Leitung von Dr. Naika Foroutan zu beantworten. Aus dieser geht klar hervor, dass Patriotismus und emotionale Verbundenheit in Deutschland sehr groß sind. 85% der deutschen Bevölkerung sagt: „Ich liebe Deutschland“; 81% der Deutschen mit Migrationhintergrund schließen sich dieser Meinung an und 77% der Einwanderer fühlen sich „deutsch“.
Aber deutlich wird auch: Deutschsein ist exklusiv und unterliegt paradoxerweise klaren Ausschlussmechanismen. Für 37% der Befragten ist es wichtig, deutsche Vorfahren zu haben, um „deutsch“ zu sein. Über 40% sind der Meinung, man müsse akzentfrei Deutsch sprechen. Wie stark Muslime ausgeschlossen werden, zeigen folgende Zahlen: 38% glauben, wer ein Kopftuch trage, könne nicht deutsch sein, 27% halten Muslime für agressiver und 30% für weniger bildungsorientiert.
Dieser auf Vorurteilen basierende Ausschluss aus dem „deutschen Wir“, die daraus einhergehenden gesellschaftlichen Folgen, aber auch politische Forderungen nach Gleichstellung sollen diskutiert werden.
Anschließende Diskussionsrunde mit:
Steffen Beigang, Humboldt-Universität zu Berlin
Gari Pavkovic, Integrationsbeauftragter der Stadt Stuttgart (angefragt!)
Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde Deutschland
Sara Alterio, Forum der Kulturen Stuttgart e. V.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragesreihe “Einwanderungsland Deutschland – Meinungen, Impulse, Diskussionen” statt.
Verschlagwortet mit: Internationale Wochen gegen Rassismus, Rassismus‚ Rechtsextremismus und -terrorismus