Ich und pervers? Seien Sie bloß vorsichtig, ganz, ganz vorsichtig, sonst passiert noch was, Weihnachten hin oder her! Aber jetzt mal ganz persönlich und unter uns Klosterbrüdern: Ich meine die Mehrheit, was pervers angeht. Nee, nicht die in Pirna, wo ein ungesicherter Lokal-Nazi haushoch zum Oberbürgermeister gewählt wurde. 38,5 Prozent.
Der andere rechtsgestrickte Zeitgenosse gegen die unaufgeklärte Einwanderung bekam 31 Prozent, mithin 70 Prozent fürs rechtsgestrickte Flüchtlingslager der Demokratie. Und was war bei links und liberal und den Christen, wollen Sie jetzt wissen? Mangels einer Alternative stellten sich SPD, Linke, Grüne – die Volksfront lässt grüßen – und die mit noch etwas Vernunft Begabten hinter die Gegenkandidatin Kathrin Dollinger-Knuth von der CDU. Aber sie gingen mit 30 Prozent in den braunen Gewässern der Pirnaer Elbe unter.
„Jetzt muss die AfD liefern!“, forderten nach der Schlappe die Linksgestrickten. „Bloß nich!“, warnt da meine Omi Glimbzsch aus Zittau. Ach so, die Wahlbeteiligung: 54 Prozent.
Anders als in Ulm und um Ulm rum. Dort schickte der wie ich jugendlich wirkende Sozialdemokrat Martin Anspacher den CDU-Amtsinhaber Gunter Czisch in die Wüste. Anspacher hatte mehr ÖPNV und weniger Autos versprochen und bekam 55 Prozent, Czisch bekam für mehr CO2 den Rest aus den Urnen. Die Wahlbeteiligung? Demokratiefeindlich, knapp 40 Prozent.
Ob das nun weise Weihnachten werden, weiß ich nicht. Andere wiederum wissen nicht, was sie ihren Haustieren schenken sollen. Das Hausblatt der Stuttgarter Intelligenzija hat mit einer vollen Breitseite den Kleinsten unter uns Menschen Vorschläge gemacht, was sie ihrem Haustier zu Weihnachten schenken könnten. Das Haustier müsse „nicht unbedingt verstehen, welches Fest wir feiern“, glaubt die Zeitung. Echt jetzt? Ausdrücklich empfohlen werden Schnüffelteppiche, Pappkartons oder gar ein Ball voller Futter.
Das Wort pervers, les‘ ich bei Wikipedia, wird oft verwendet, um Verhaltensweisen zu beschreiben, die von der gesellschaftlichen Norm abweichen und als ungewöhnlich, unangemessen oder abweichend angesehen werden: „Es ist ratsam, vorsichtig mit dem Begriff umzugehen und sich bewusst zu sein, dass er oft stigmatisierend und tabuisierend sein kann.“ Synonyme für pervers sind unter anderem: die Grenze des Erlaubten überschreitend, unerhört, schlimm, absurd, höchst merkwürdig, was die wenigsten merken – außer Ihnen.
Peter Grohmann ist Kabarettist und Koordinator des Bürgerprojekts Die AnStifter.