Zierpflanzen werden als beliebte Nahrungsquellen für unsere Bienen angepriesen, sind allerdings sehr häufig mit längst verbotenen Pestiziden vergiftet. Die Bienen verrecken. Eigentlich schade, ja widerlich. Während bei uns daher der Bienenhonig rar wird, fehlt’s den ärmeren Schichten in den Staaten an Milchpulver. Wegen der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es dort kaum Mutterschutz: Frauen haben zu arbeiten und nicht zu stillen. Das ist nicht nachhaltig, sagt auch Luisa Neubauer, meint aber die Deutsche Bank und deren angebliche Nachhaltigkeitsinitiativen. Das ist kein lustiges Nachmittagshobby, sagt sie, sondern Greenwashing. Da ist Daimler schon ehrlicher: Die produzieren künftig ihren Luxus-Scheiß vor allem für die reiche Oberschicht. Enteignen.
Ja, die Börsen, die Schlachthöfe und die Banken! In einem Grußwort an die Besuchenden des Stuttgarter Katholikentags zitiere ich meinen alten Freund Franziskus aus Rom: „Wir sagen Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der sozialen Ungerechtigkeit, wo das Geld regiert, anstatt zu dienen. Diese Wirtschaft tötet. Diese Wirtschaft schließt aus. Diese Wirtschaft zerstört die Mutter Erde.“ Diese Wirtschaft ist widerlich, würde meine Omi Glimbzsch in Zittau hinzufügen. Sie ist Atheistin von Geburt an.
„Peter, Krieg ist, wenn die Unschuldigen in die Hölle müssen.“ Wie in der Ukraine. Zu allem Elend wird dort auch Streumunition eingesetzt – von beiden Seiten (und von beiden Seiten bestritten). Klar, weder Russland noch die Ukraine haben sich der Konvention gegen Streumunition angeschlossen, und auch das vorbildliche US-Militär darf künftig wieder Landminen einsetzen, wenn es um Freiheit und Demokratie geht. China sowieso. Aber bleiben wir im Lande: Überfällig ist ein deutsches Investitionsverbot in Firmen, die Streubomben herstellen. Die Oslo-Konvention, von uns unterzeichnet, verbietet explizit Einsatz, Lagerung, Export und Produktion von Streumunition und sagt: „Jeder Vertragsstaat verpflichtet sich, unter keinen Umständen jemals (…) irgendjemanden zu unterstützen, zu ermutigen oder zu veranlassen, Tätigkeiten vorzunehmen, die einem Vertragsstaat aufgrund dieses Übereinkommens verboten sind.“ Ein komplizierter Satz, den man offenbar für Rot-Grün-Gelb erst übersetzen muss: Einem Unternehmen, das diese menschenverachtenden Waffen produziert, Geld zur Verfügung zu stellen, ist definitiv widerlich.
„Was ist mit dir los, humanistisches Europa, du Verfechterin der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit?“, fragte der Papst am 6. Mai 2016 in Aachen. Gott schweigt.
Peter Grohmann ist Kabarettist und Koordinator von Bürgerprojekten. Alle Wettern-Videos gibt es hier zum Nachgucken.