Man wundert sich darüber, was doch noch so alles auf dem Markt ist: In München wurde jetzt der Hut von Adolf Hitler versteigert. Aber er kommt wenigstens nicht in die falschen Hände, sondern zu einer israelischen Stiftung. Der in der Schweiz lebende libanesische Geschäftsmann Abdallah Chatila sagte der Zeitung „Le Matin Dimanche“, er habe den Hut und weitere mit Hitler verbundene Objekte erworben, damit sie nicht für „Neonazi-Propaganda“ missbraucht würden. Er habe Kontakt mit der Stiftung Keren Hajessod aufgenommen und entschieden, dieser die Gegenstände zukommen zu lassen. Sie sollen künftig in einem Museum ausgestellt werden.
Die Versteigerung war am 20. Oktober in München durch das Auktionshaus Hermann Historica veranstaltet worden. Chatila erwarb dabei für 545.000 Euro insgesamt zehn Gegenstände. Neben dem Hut befinden sich darunter auch Hitlers Zigarrenkiste und Schreibmaschine sowie eine Ausgabe von „Mein Kampf“, die Hermann Göring gehört hatte.
Der Präsident der European Jewish Association (EJA), Menachem Margolin, zeigte sich „überwältigt“ von dem Schritt des Geschäftsmanns. Zugleich forderte er die deutsche Bundesregierung auf, die Versteigerung von Nazi-Gegenständen stärker zu kontrollieren. Auktionshäuser sollten offenlegen, wer die Objekte kauft, damit die Käufer überwacht werden könnten.
Eigentlich sollte man einen Schritt weitergehen. Die Hinterlassenschaften der Nazi-Oberen haben auf einer Versteigerung nichts zu suchen. Sie müssten so weit wie möglich vom Markt ferngehalten, Museen übergeben bzw. staatlich konfisziert werden.