Was für ein Bild! Da schleimen sich Königinnen und Minister, Generäle und Priester an den lieben Gott von Thailand: Krönung und Köpfung in einem. Aber was tut man nicht alles für einen Teller Thai-Suppe! Die kriechende Königin, ein Platz im Bett des Herrschers und ein Bild für Götter und den Volksaufstand.
Letzterer wird gerade hier geprobt – nicht gegen die Schönen und Reichen des Landes, sondern gegen den Revoluzzer Kevin Kühnert. Der Juso macht die SPD kaputt, so kaputt, dass sogar gut dotierte Betriebsräte aus dem Sessel kippen und lieber FDP wählen würden. Kühnert und der Papst – immer die Gleichen! Die Mischpoke macht unser Land schlecht, bis an die Zonengrenze der Meinungsfreiheit. Die ZEIT, an und für sich bekannt für seriöse Berichterstattung, wollte eben auch mal Klicks und konnte mit dem Radikalinski das Bürgertum erschrecken. Operation gelungen, Patient lebt. Wer heißt schon Kevin?
Was ist denn so schlimm am Kapitalismus, Leute? Marx, Robespierre, Bankenbanditen, Ausbeutung, Hunger, Ungleichheit, Entfremdung, ökologische Katastrophen und die tödliche Macht von Geierfonds, die z. B. aus einem hundsarmen und insolventen Land wie Malawi Kapital schlagen und für den Tod tausender Bewohner verantwortlich sind: Juckt’s wen? Na seh’se!
Man darf heute ans Kriegsende erinnern, an’s deutsche Reich und die Deutsche Bank, an Auschwitz, an die folgenden Reiche ostwärts, an den Gulag. „Um weitere Weltkriege und faschistische Gräueltaten zu verhindern, wurden politische Konzeptionen einer Europäischen Union entworfen, die den Völkern Europas ein friedliches, soziales, solidarisches Miteinander ermöglichen. Im gegenwärtigen historischen Bewusstsein sind diese Ideen weitgehend verschüttet“, sagt Michael Weingarten (KONTEXT). Es lohne aber, an sie zu erinnern, um daraus Anregungen zu gewinnen, wie ein demokratisch verfasstes Europa der Bürger ausgestaltet sein könnte. „Entstanden ist jedoch lediglich ein europäischer Wirtschaftsraum, in dem Waren, Dienstleistungen und Arbeitskräfte reibungslos ausgetauscht werden können, soziale Belange aber keine wesentliche Rolle spielen. Ein neoliberales, „merkelianisiertes“, hegemoniales Europa mit deutscher Führungsmacht.“
Am 19. Mai setzen wir dem den Plan von unserem Europa entgehen. Es ist das andere Europa, weltoffen und solidarisch, das kommende, das Europa der Jungen, das Europa gegen Krieg, Ausbeutung und Naturzerstörung.