Friedrich Merz, unser Cum-Ex der ersten Stunde, ist wieder da: Der März ist gekommen, die Bahn wird privatisiert, die CDU gleich mit. 1968 war der Mitverursacher von Fluchtursachen und Flüchtlingskrise gerade mal 13 Jahre alt, und der rot-grün versiffte Rechtsstaat bekam erst 1979 seine ersten Samenkörner. Er kann also nicht wissen, wie man weit hinausblickt auf die Latifundien der Demokratie statt aufs Börsenbarometer. Ja, wenn die Börsianer tanzen …
Momentan tanzt die Kanzlerin mit den Grünen noch auf der brummenden Konjunktur: Die Arbeitslosen zeigen fleißig auf ihr Rekord-tief, die Niedriglöhner und Dreifachjobber lassen wir mal links liegen – die Konjunktur brummt. Wenn Angela Merkel mit Sorge auf die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland blickt, das das mehr mit Trump und anderen Anti-Europäern zu tun als mit Friedrich dem Kommenden.
Annegret Kramp-Karrenbauer (links im BILD) weist daher mit den Menschenrechten auf die vielen Sprengfallen hin, die unsere imperiale Lebensweise bedrohen: Die Luft wird auch in besseren Lagen schlechter, keine Schmetterlinge mehr im Park. Das Armutsproblem als Wermutstropfen – mehr Chancen für Hartz-IV-Empfänger. Selbst viele Kinder seinen von Armut betroffen, sagte sie dieser Tage.
Doch die Armen ahnen mehr als sie wissen: Es rettet sie kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun. Das sangen 1989 nicht nur die Studenten auf dem Platz des Himmlischen Friedens (allerdings auf chinesisch), sondern vor 100 Jahren auch die Linken in der Stuttgarter Königstraße. Elend und Hunger und Krieg und Zensur und keine Aussicht auf Besserung. Der eine Teil ihrer Partei machte sich für den Krieg stark, der andere für den Frieden. Vom Glauben abgefallen sind inzwischen beide.
Apropos Glaube: Wer glaubt noch an einen spannenden Kampf um die deutsche Meisterschaft, an dem aber die besten und reichsten Fußballer und Mannschaften Deutschlands gar nicht mehr teilnehmen?
Die Börse.