Wer jetzt im Sudan oder im Jemen, in Barcelona, Libyen, Nigeria oder einem anderen sicheren Herkunftsland Urlaub macht, mag sich verwundert die Augen reiben: Dort hört man kein Wort zu Jamaika, nicht mal im Gaza-Streifen! Nichts, Null, kein Kommentar über diese Partei da, der im Reich fast alle atemlos den Gefallen tun, über sie zu lästern. Auch in Somalia keine Tagesschau, nichts über Stuttgart 21, Schröder, die Deutsche Bank, Heckler & Koch, nix zur Ehe für alle mit Erdogan. Welt vergessen. Soviel dazu.
Mariano Rajoy, der Saubermann aus Spanien, zieht inzwischen blank: Die sicherste Nummer ist wie überall die Polizei, mit und ohne Namensschild. Während Rajoy genüsslich durch den eigenen Korruptionssumpf watet, rettet er zeitgleich die Demokratie. Der Mann hat immer das Gesetz auf seiner Seite und den rechten Glauben – das macht solche Ämter ja so profitabel. Dass die Spanier auf den Straßen „überall Räuberhöhlen!“ rufen (natürlich auf spanisch) und sich hinten und vorne betrogen fühlen, geht ihm und seinen Garden am Allerwertesten vorbei.
„Der Fisch stinkt vom Kopf her!“ Das wusste der Sozialdemokrat und Altkanzler Gerhard Schröder schon im September 2000, als er gegen Roland Koch und die CDU wegen illegaler Parteienfinanzierung wetterte! „Kinder, das waren noch Zeiten!“, sagte meine Omi Glimbzsch in Zittau bei solchen seltenen Gelegenheiten. Und ausgerechnet der Fisch kommt dieser Tage ins Gerede! Nein, nicht wegen seiner wertvollen Omega-3-Fettsäuren, sondern wegen des steigenden Giftanteils. Dass seit Jahrzehnten eine zunehmende Beeinträchtigung der männlichen und weiblichen Fruchtbarkeit festgestellt wird, regt niemanden groß auf, am allerwenigsten die Regierenden. Es gibt mehr hormonabhängige Tumoren, mehr Prostata-, Hoden- und Brustkrebs, Jugendliche kommen früher in die Pubertät, Übergewicht und Diabetes nehmen zu, die Entwicklung der Kinder ist gestört. Das Fazit? Die Lobby ist der größte Tumor. Und dass Schröder nur die gut bezahlte Spitze des Eisbergs ist. Quer durch alle (Regierungs-)Parteien wanderten Dutzende von Funktionsträgern in bestens dotierte Jobs von Industrie oder Banken.
Apropos, diese: „Dax hiu, VW-Aktie pfui“, sagt mir mein Bankberater Aristoteles. Und vertraulich: „Das britische Pfund – Setzen Sie aufs britische Pfund, profitieren Sie vom drohenden Absturz!“