Rosenkranz mit Blockflöten – Peter Grohmanns "Wettern der Woche"
Während an Polens Außengrenzen zehntausende Katholiken mit dem Rosenkranz herumfuchteln, um Muslime abzuschrecken oder gleich in die Hölle zu schicken, behauptet in Rom der Sozi Franziskus, wir seien alle Brüder – denn „wir haben alle einen gemeinsamen Vater.“ Wenn das Maria wüsste! Der Pole selbst hört lieber weg.
In der Heimat fiebert die SPD unterdessen der Wiederauferstehung von Willy Brandt entgegen. Wolle mer’n reinlasse? Das wäre dann die absolute Obergrenze! Die seriösen Medien machen sich inzwischen auf die Suche nach Gerechtigkeit und Solidarität. Nein, nicht bei sich, sondern bei den Sozialdemokraten. Sie wollen, so sieht’s aus, der SPD wieder in den Sattel helfen, zum sozialistischen Steigbügelhalter werden. Von der Welt über die FAZ bis zum Tagesspiegel, vom Spiegel übers ZDF bis zu den Privaten machen sich dieser Tage alle ernstlich Sorgen, was denn um Himmels Willen aus der SPD warum geworden ist. So wie die (Leit-)Medien, etwas verschämt zwar, aber doch in überraschender Einheit, seinerzeit Peter Hartz hochjubelten, haben sie in diesem Jahr fast unisono den Wahlkampf der Großen und Anständigen begünstigt – und den Kleinen den Sperrsitz zugewiesen, wenn überhaupt. Wolle mer’se reilasse? Nicht wirklich. So nimmt die Unfähigkeit zu, nicht Wunder, zum Beispiel, die großen meinungsbildenden Promi-Polit-Shows kritisch zu begleiten.
Während man die SPD am scheinroten Krawättle packt, kommt offenbar niemand die Idee, bei CDU/CSU mal die Frage nach dem hohen C zu stellen. Zwar berichteten die (meisten) Medien letztes Jahr über den Wunsch der christlichen Parteichefin, bei den Weihnachtsfeiern der CDU doch bitte öfter mal christliche Lieder zu singen – im Osten mit Blockflöten-Begleitung. Aber das hohe C der CDU mal auf seinen Gehalt und ähnlich abzuklopfen wie das kleine S bei der SPD? Kommt nicht in die Tüte! Man kann ahnen, wie viel heiße Luft da drin ist. Etwas abgewandelt gilt das auch für FDP und Grüne. Was ist denn bei euch liberal, was Grün? Elektromobilität, Bio-Bratwürste, 30 km vor Schulen?
„Wenn das Kapital zum Idol wird und die Option der Menschen steuert, wenn die Geldgier das Wirtschaftssystem beherrscht, dann ruiniert dies die Gesellschaft, verdammt die Menschen zur Sklaverei, zerstört die Brüderlichkeit und bringt die Völker gegeneinander auf,“ sagt der Papst. Das klingt irgendwie inhaltlich und bissel nach Kommunistischem Manifest. Der liebe Gott wird’s richten? Das lehnt der Franzismus ab. Er rät zum Selbermachen – die Alternative nach der Wahl.