Wunderbar! Wiederwahl! Kein Mensch muss mehr Wahlprogramme lesen, niemand ist auf Wahlplakate angewiesen, jederfrau kann den eigenen Erfahrungen trotzen und zur Wahl gehen, damit nichts Schlimmeres passiert. Es ist schwer, sich einen eigenen Kopf zu machen – im Notfall hat man ja die Interpreten dieser, solcher und vieler ähnlicher Seiten, die den Dummen auf die Sprünge helfen und die immer den richtigen Weg kennen. Tiefgreifende Analysen bringen nun aber zwei Seiten im Netz: Da ist erstens der beliebte und bekannte Wahl-O-Mat. Sage mir, was du denkst, und ich sage Dir, was du zu wählen hast. Großer Mangel: Man muss an die Aussagen der Parteien ganz, ganz fest glauben, noch fester als an die Demokratie. Nun hat der Wahl-O-Mat Konkurrenz bekommen, und die heißt deinwal.de. Die Seite fragt nicht danach, was Parteien behaupten oder versprechen, sondern dokumentiert, wie sie im Bundestag abgestimmt haben – zum Themen wie arm und reich, gut und böse, Truppenverschickung, Mietpreisbremse, Mindestlohn. Es gibt viele nette Überraschungen, weiß Peter Grohmann
Ein Gedanke zu „Waffen, Wohlstand, weiter so …“
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Ich möchte den Wal-o-mat an dieser Stelle nicht schlecht reden. Er is das Ergebnis einer umfassenden Auseinandersetzung mit den Porgrammen vieler Parteien und kann sicherlich durch die erwähnte deinwal.de-Website ergänzte werden. Eine weitere Plattform ist Abgeordnetenwatch und das Projekt „Wahrplakat“. Hier wird gezeigt wie Abgeordnete namentlich zu verschiedene Gesetzesinitiativen tatsächlich, wirklich, wahrlich abgestimmt haben: hier kann man den Namen einer Kandidatin (oder Kandidaten) eingeben und ein oder mehrere Stichworte, um das tatsächliche Stimmverhalten einer Parlamentarierin (Parlamentarier) angezeigt zu bekommen. ABER das sollte man sich ansehen NICHT OHNE den sehr informativen Text von Fr. Wawzyniak gelesen zu haben, den man in ihrem Blog unter http://blog.wawzyniak.de/keine-gute-idee-oder-warum-das-wahrplakat-ein-falschplakat-ist/ findet. Dieser Text setzt den kritischen Mitbürger davon in Kenntnis wie parlamentarische und parteipolitische Arbeit aussieht und warum Abgeordnete, die z.B. für einen Mindestlohn sind in der namentlichen Abstimmung als Gegner des Mindestlohns erscheinen.