Wenn ich eine Waffe tragen dürfte: Nur Heckler & Koch! Was anderes käm‘ mir nicht auf den Gabentisch. Schon aus Solidarität mit der IG Metall. Der Amerikaner schenkt ja, las ich gestern in der New York Times, vornehmlich Smith & Wesson, um seinen Vorgarten sauber zu halten. Rein vom Gesetz her hat es der Amerikaner leichter: Nur Panzerfäuste darf man nicht mit in die Schule nehmen. Hierzulande ist ja allein schon die plumpe Vorbereitung eines Angriffskrieges verboten:
Wer einen Angriffskrieg (Artikel 26 Abs. 1 des Grundgesetzes), an dem die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sein soll, vorbereitet und dadurch die Gefahr eines Krieges für die Bundesrepublik Deutschland herbeiführt, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft. Das sind mehr als zwei Legislaturperioden, meine Herren! Also – wenn ich eine Waffe tragen dürfte, würde die nie auf Menschen richten (ich bin eben ein unverbesserlicher, alter Pazifist!), sondern ausschließlich auf Bambis. Ich meine jetzt diese weiß, lila oder rot leuchtenden Weihnachtsrehe, die überall und in allen Größen herumlungern, ganz hässliche Schöpfungen. Sie tauchen dieses Jahr vermehrt in nahezu jedem Vorgarten auf, in Arztpraxen, Schaufenstern, an Fassaden, an Klohäuschen! Manchmal sind die Bambis gezwungen, einen Schlitten zu ziehen, manchmal glotzen sie nur dumm. Aus dem Nirwana dröhnt dann was von gnadenbringender Weih-hei-nachtszeit. Gefühlt seit Mitte Oktober! Je näher das Fest rückt, umso häufiger sind wir Josefs Dröhnung ausgesetzt. Da vergeht einem doch jede Willkommenskultur!
Neulich schickte mir ein Freund der Leitkultur ein paar Verse, darunter diesen: „Noch ziert den Baum der Weihnachtsstern / Den Halbmond hätt ich dort nicht gern / Die Kerzen wärmen uns das Herz / Und der Stern weist himmelwärts.“
Das beweist: Die Angst geht um in Europa, mit und ohne Heckler & Koch. In den festlich geschmückten Einkaufsläden ist jetzt preiswertes Kriegsspielzeug im Angebot, und an den Aufzugstüren der Königsbau-Passagen sieht man bereits großflächige Werbung fürs Osterfest. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. „Dass ich das noch erleben durfte!“, würde meine Omi Glimbzsch in Zittau jetzt sagen. Merke: „Fröhliche Weihnachten“ ist auch nur ein atheistisches Fest, aber außerordentlich profitabel.