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NSU-Sumpf? Kongress am 8. November!

Liebe Leut,

Liebe Leut, der Prozess in München dümpelt nur so vor sich hin. In Stuttgart wird ein Untersuchungsausschuss mit echten Kompetenzen auf die lange Bank geschoben. In Berlin wird über die Ausweitung der Geheimdienstkompetenzen debattiert. Und was machen wir?

Die AnStifter organisieren auf Initiative des ehemaligen Richters Klaus Beer für den 8. November, dem 3. Jahrestag des Auffliegens des Nationalsozialistischen Untergrunds, ab 10 Uhr einen Kongress in der Musikhochschule Stuttgart und fragen: Was hat sich am Staat geändert? Was müssen wir verlangen? Was schlugen die Untersuchungsausschüsse vor? Wie haben Parlamente, Regierungen, Verwaltungen reagiert, wie Sicherheitsbehörden, Verfassungsschutz, Staatsanwaltschaften, Justiz? Wie wird mit den Opfern umgegangen? Was vermittelt der Staat den Bürgern zum Komplex Rechtsextremismus? Nach Bilanz, Bewertung und Kritik soll die Tagung Konseqenzen und Forderungen formulieren. Interesse? Dann senden wir Ihnen eine detaillierte Einladung.

Trotz dieses Blicks nach vorn, ist auch der Blick zurück notwendig und wichtig. Nicht nur beim NSU. Am Samstag, den 9. August sprechen deshalb ab 11 Uhr Günther Randecker vom Wilhelm-Zimmermann-Geschichtsverein und unser Ebbe Kögel auf einer Veranstaltung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus zum Gedenken an die sechs Aufständischen des „Armen Konrad“, die in Stuttgart hingerichtet wurden.

Einen Tag später geht’s raus zur Schillereiche am Bopser: Zum 100. Geburtstag von Thaddäus Troll laden Eleonore Lindenberg und Peter Grohmann zu einem literarischen Picknick (So, 10. August, 11 Uhr).

Und ab morgen schon ist die DenkMacherei den restlichen August über leider weitestgehend geschlossen. Unter anderem wegen des AnStifter-Arbeitseinsatzes in Sant’Anna di Stazzema (danke für die Spenden!). Wollen Sie in Stuttgart Ihren Teil zu Gedenken beisteuern, sind sie herzlich zu unserer Mahnwache anlässlich des 70. Jahrestags des NS-Massakers am 12. August ab 12:30 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz eingeladen.

Einen unverregneten Sommer wünschen

Fritz Mielert & Peter Grohmann

PS: Die Entwürfe zum Plakatwettbewerb “Die Waffen nieder! Jetzt!” lagen Samstag der Jury vor und die Ergebnisse können sich sehen lassen, meinen wir.
PS: Wettern der Woche über Konfliktherde und Geld
PPS: Timo Kabel hat Bilder der Juliexkursion zur Kunstausstellung Underground im Elsaß online gestellt (2016 leider nicht mehr erreichbar). Die nächste Exkursion startet am 30.8.
PPPS: Wegen mutmaßlich volksverhetzenden Plakaten auf einer Demo zum Gaza-Konflikt haben wir Anzeige erstattet
PPPPS: Da es Nachfragen gab: Ja, unsere Bankverbindung hat sich vor etwa einem Jahr geändert. Wir sind jetzt bei der GLS unter DE31 4306 0967 7000 5827 01 zu beglücken. Und ja, da hat’s auch noch Platz.
PPPPPS: Am kommenden Mittwoch um 20 Uhr zeigt die Allmende im Feuerwehrhaus Stetten den Film “Betriebsstörung – Macht die Bahn noch mobil?” von Hermann Abmayr

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.