Keine kleinkalibrige Kritik an der vollautomatischen Diätenerhöhung unserer Abgeordneten! Die Neidgierer vergessen, dass der Abgeordnete ausschließlich dem Wohle des deutschen Volkes verpflichtet ist und sonst allenfalls sich selbst. Und viele haben ja neben der Familie auch noch einen Job. Noch mal nein: Keine Kritik an unserer Bundes-Drohnen-Beauftragten Ursula von der Leyen! Die Verteidigerin ist sich ihrer Verantwortung für die Truppe und die Heimat selbstverständlich bewusst, sonst wäre sie ja nie auf diesem Posten gelandet. Natürlich reichen die Mittel des BMFV hinten und vorne nicht aus, um die traumatisierten Heimkehrer von der Front anständig oder überhaupt zu behandeln. Denen geht es zum Teil so beschissen, dass sich jetzt sogar die verhassten Kriegsdienstverweigerer für die Exsoldaten einsetzen. Der kampferprobte Freiwillige hat immerhin die Chance, seinen Seelenschmerz bei der „Tatort“-Serie meistbietend zu verscheuern und kann dann linkshändig seinen Therapeuten bezahlen. Es geht also!
Nein, aber nein auch zu den Kleingeistern und Leisebetern, die Sigmar Gabriel jetzt das Leben schwermachen wegen dieser paar erneuerbaren Energien. Da haben wir früher ganz andere Sache verfeuert! Klar haben sich der eine oder die andere vor der Wahl die Hände gerieben, weil es jetzt dem Atommüll, ja dem ganzen Uran an den Kragen geht. Meine Omi Glimbzsch aus Zittau würde jetzt einwerfen: Brennholzverleih der SPD! Aber auch sie vergisst gern, dass der Wirtschaftsminister faktisch am Tropf von CDU/CSU hängt. Gabriel ist ja ein echter Pferdeflüsterer, aber eben auch ein Bürgerversteher. Er weiß, dass er allein den Anstieg von CO2 in der Regierung nicht verhindern kann. Und wen hat er denn noch? Brandt ist tot, Helmut Schmidt schwächelt, und Ernst Ulrich von Weizsäcker will austreten.
Nein also, denn sonst verlieren wir und Deutschland in den nächsten 10, 15 Jahren unsere Konkurrenzfähigkeit. Ich sage nur russisches Gas! Nein auch zur linken Häme gegen Martin Schulz, unseren Hoffnungsträger und Chef der Progressiven Allianz der Sozialisten und Demokraten im Europäischen Parlament, aus Eschweiler übrigens! Alle Jasager wussten doch schon lange vor der Stimmabgabe, dass es Jean-Claude-Juncker genauso wie Martin machen wird – und haben mit dieser Sicherheit eben erst gar nicht an den Wahlen teilgenommen.
Damit wir uns nicht missverstehen: Nein auch zum Fracking-Zwang, Genmais und Polizeiwannen, Privatisierung, Krieg und Kapitalismus.
Peter Grohmann schreibt und spricht das Wettern der Woche für die Wochenzeitung Kontext – für lau.