Pressemitteilung
Edward Snowden erhält Stuttgarter Friedenspreis 2014

Stuttgart: Der Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter geht 2014 an Edward Snowden. Der Whistleblower wird für seinen Verdienst geehrt, das immense Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten öffentlich gemacht zu haben. An der Abstimmung zum mit 5.000 Euro dotierten Preis, der mittlerweile im zwölften Jahr verliehen wird, beteiligten sich 340 AnStifterinnen und AnStifter.

„Mit dem diesjährigen Friedenspreis wird ein Mensch geehrt, der alle Brücken hinter sich abgebrochen hat, um einen der größten Geheimdienstskandale der Geschichte zu enthüllen“, erklärt Fritz Mielert, Geschäftsführer der AnStifter. „Edward Snowden hat sich nicht nur um Demokratie und Rechtsstaat verdient gemacht, indem er aufgezeigt hat, wie Regierungen und Geheimdienste ihren Krieg gegen die Freiheit führen. Er hat mit seiner Aufklärungsarbeit auch einen wichtigen Impuls gegeben, um die Dauerattacken auf unsere Freiheit zu beenden. In diesem Sinne hat Edward Snowden einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für ein Leben in Frieden und Freiheit geleistet.“

Edward Snowden lebt seit seinen Veröffentlichungen als politischer Flüchtling in Russland, wo ihm befristetes Asyl gewehrt wurde. Im Oktober 2013 übergab er dem Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele einen Brief, in dem er schreibt: „Obwohl das Ergebnis meiner Bemühungen nachweislich positiv war, behandelt meine Regierung Dissens nach wie vor als Treuebruch und strebt danach, politische Meinungsäußerung zu kriminalisieren und unter Anklage stellen. Dennoch: Die Wahrheit auszusprechen ist kein Verbrechen. Ich bin zuversichtlich, dass die Regierung der Vereinigten Staaten mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft diese abträgliche Haltung ablegen wird.“

Auf Edward Snowden entfielen 24 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Stuttgarter Friedenspreis. Die Plätze zwei und drei belegten Ulli und Sonnhild Thiel (17%) und Jean Ziegler (10%). Der Friedenspreis des Bürgerprojekts Die AnStifter wird am 23. November 2014 im Rahmen der Friedensgala im Theaterhaus Stuttgart verliehen.

Preisträger 2013 waren mit Enio Mancini und Enrico Pieri zwei Überlebende des NS-Massakers im italienischen Sant’Anna di Stazzema, 2012 die „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ und 2011 Fatuma Abulkadir Adan aus Kenia mit der Initiative „Fußball und Emanzipation“.

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

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