Mission nennen sie das, was sich in Fernost dem Ende nähert: Der gescheiterte Militäreinsatz am Hindukusch. Unser guter Freund, der von den Drogen abgängige Hamid Karsai, vom Unterstützer der Mudschaheddin zum Unterstützer der Taliban zum Unterstützer der westlichen Werte, nimmt seinen Hut und wirkt im Hintergrund weiter: Genug ist nie genug, wie die Wahlen weisen werden.
Was nun den Hindukusch angeht – die waren ganz, ganz früher auch anders. Wenig Drogen und noch weniger Ausländer, bis die Briten kamen und den Islamismus mitbrachten, um Afghanistan zu unterwandern. Sie schleusten angeblich extreme Prediger des Islam ein, um die vorherrschende Religion verdrängen. Weiß Gott, ob das stimmt!
Der Deutsche als solcher – auch der mit ausländischen Wurzeln – hat allerdings mit Religionen und so nicht mehr sooo viel am Hut. Leiden und leiden lassen, sagt er sich. Marienwunder und Heiligsprechungen sind ihm so suspekt wie die Islamischten, die zu Millionen auf der anderen Seite der toten Meere stehen und zu uns reingelassen werden wollen, um hier ihre Moscheen zu bauen. Doch das Boot ist voll und kentert – wenn das nicht die Männer von Frontex da wären, rechtzeitig mit RTL plus zur Stelle. Das ist der Beweis: Sicheres Geleid für die Hungerleider..
Ja: Es sind die guten Taten, die wir tun müssen, ob wir wollen oder nicht. Wir wollen naturgemäß eher nicht. Und doch sind es die guten Taten, die die Gläubigen gewollt oder ungewollt zu Gleichen im Glauben an einen Gott machen, die die Propheten verehren, eine Heilige Schrift haben und an Paradies und Hölle glauben. Das mit den Guten Taten, den Propheten und heiligen Schriften haben sie auch mit den Atheisten gemein – nur bei Himmel und Hölle gibt es Unterschiede. Meine Omi Glimbzsch aus Zittau ist stets für das Himmelreich auf Erden eingetreten. Sie hätte gewusst, dass das Leben in Aleppo ein Leben in der Hölle ist. Syrische Kinder sind in Zittau heute ebenso wenig willkommen wie in Zwiefalten oder Heidenheim. Da sind sich Gläubige und Ungläubige einig.
Peter Grohmann stellt sein Wettern der Woche der Wochenzeitung Kontext zur Verfügung.