Newsletter
Eile vs. Besonnenheit

Liebe Leute,

haben Sie sich auch gewundert, was das letzten Montag sollte? Einen merkwürdigen Betreff gibt’s ja bei den AnStiftern häufiger. Aber dann auch noch gedutzt werden? Und ohne Termine? Nein, wir haben am Montag keine Transparenzinitiative gestartet. Es war nur ein fehlgeleitetes Protokoll der Steuerungsgruppe der AnStifter, in der sich monatlich unsere Arbeitsgruppen über die weiteren Vorhaben austauschen.

Dementsprechend war die Einladung für kommenden Mittwoch auch nicht wirklich für Sie und die anderen 7.182 Empfängerinnen und Empfänger unseres Newsletters gedacht – der Raum für unser nächstes Treffen fasst leider nur etwa 20 Personen. Wir versprechen aber, dass es demnächst mal wieder eine Vollversammlung der AnStifter geben wird, auf der zumindest ein-/zweihundert AnStifterinnen und AnStifter kritische Fragen diskutieren können.

Einige von Ihnen sprechen kritische Fragen auch als Antworten auf unseren Newsletter an. Ob es nun um den Bildungsplan, um Atomkraft oder, wie dem Protokoll der letzten Steuerungsgruppe zu entnehmen, um eine mögliche Beteiligung der AnStifter am Kirchentag nächstes Jahr in Stuttgart geht. Und immer erreicht uns sowohl positive als auch negative Kritik. Nicht immer ist es uns möglich, zeitnah darauf zu reagieren, was uns ausgesprochen Leid tut. Die folgende Ausführung über den Propheten Mohammed aus einer kirchlichen Sendung heute Morgen im Deutschlandfunk sollte uns allen bei all unseren Äußerungen zu denken geben:

Der Prophet kam mit einem seiner Begleiter in eine Stadt, um zu lehren. Bald gesellte sich ein Anhänger seiner Lehre zu ihm: »Herr! In dieser Stadt geht die Dummheit ein und aus. Die Bewohner sind halsstarrig. Man möchte hier nichts lernen. Du wirst keines dieser steinernen Herzen bekehren.« Der Prophet antwortete gütig: »Du hast recht!«. Bald darauf kam ein anderes Mitglied der Gemeinde freudestrahlend auf den Propheten zu: »Herr! Du bist in einer glücklichen Stadt. Die Menschen sehnen sich nach der rechten Lehre und öffnen ihre Herzen deinem Wort«. Mohammed lächelte gütig und sagte wieder: »Du hast recht!«. »Aber Herr«, wandte da der Begleiter Mohammeds ein: »Zu dem ersten sagst du, er habe recht. Zu dem zweiten, der genau das Gegenteil behauptet, sagst du auch, er habe recht. Schwarz kann doch nicht weiß sein«. Mohammed erwiderte: »Jeder Mensch sieht die Welt so, wie er sie erwartet. Wozu sollte ich den beiden widersprechen. Der eine sieht das Böse, der andere das Gute. Würdest du sagen, dass einer von beiden etwas Falsches sieht, sind doch alle Menschen hier wie überall böse und gut zugleich. Nichts Falsches sagte man mir, nur Unvollständiges«. (Quelle: Peseschkian, Nossrat (1989): Der Kaufmann und der Papagei. Frankfurt/M: Fischer, S.28.)

In diesem Sinne: Lassen Sie uns weiter gegen das Unrecht kämpfen, die Wahrheit suchen und dabei immer versuchen, die Sichtweisen der anderen Seite zu verstehen.

Herzliche Grüße

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Leider gibt’s nicht nur bei der Steuerungsgruppe nächsten Mittwoch wenige Plätze. Auch bei  Peter Grohmanns politischem Aschermittwoch sieht’s nicht gut aus. Wenn Sie also noch einen der letzten Plätze ergattern wollen, sollten Sie sich heute darum bemühen. Kartentelefon: 0711 / 40 20 7 -20

PPS: Im Gegensatz dazu können wir Sie sowohl bei unserer Veranstaltung Fukushima außer Kontrolle – Berichte und Hintergründe im Bürgerzentrum West nächsten Freitag als auch im Sonderzug zur Fukushima-Demo nächsten Sonntag noch gut unterbringen.

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Unsere und Ihre Termine (wir Lateiner wissen natürlich, dass das Wort von terminus, dem Grenzzeichen abstammt):

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.