Samstag, 11. Mai 10.30h, Hegelhaus
Prof. Dr. Michael Weingarten: Die Bücherverbrennung – Zäsur, Epochenbruch oder Kontinuität?
Uns, die wir die Nachgeschichte der Bücherverbrennung kennen, erscheint diese als markante Zäsur, als Zivilisationsbruch. War das aber auch schon das Verständnis der Zeitgenossen? Oder erschien diesen die Bücherverbrennung als Fortsetzung und Konsequenz von Diffamierungen kultureller Leistungen seit Beginn des 20. Jahrhunderts? Man denke hier nur an Thomas Manns Polemik
gegen den „Zivilisationsliteraten“. Und ist der eigentliche Epochenbruch nicht markiert mit der Vernichtung der europäischen Juden?
Diese beiden Ereignisse sollen in dem Vortrag so zueinander in Beziehung gesetzt werden, dass deutlich wird, warum nach 1945 so viele exilierte Schriftsteller an deren ästhetischer Gestaltung scheiterten.
Michael Weingarten lehrt Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Dialektik und Sprachphilosophie sowie Politische und Sozial-Philosophie.
Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf