Zufällig fielen mir eben diese Menschenrechte da in die Hände, 20, 30 Artikel. Absolut wichtig! Und fast alles nachvollziehbar – so könnte ein Regierungsprogramm von Rot-Grün aussehen (mit Duldung von Piraten und Linken). Die Erklärung Menschenrechte ist gerade in diesen Zeiten, wo Halunken wie Welt verunsichern, außerordentlich wichtig – ich nenne ganz willkürlich nur Assad, Notheis, Doris Heinze oder Afrika. Man kommt aus dem Staunen gar nicht heraus, wie viele Rechte der Mensch hat! Das Zunähen der Lippen, wie es die in Würzburg neben einer Kirche (!) campierenden Asylbewerber handhaben, ist überflüssig – sie haben ja die Menschenrechte, auf die sich konzentrieren könnten. Das Zunähen der Lippen sieht, Recht hin oder her, ganz einfach schrecklich aus. So etwas schockt nicht nur die spielenden Kinder, auch wenn die Kids von heute weitaus Schärferes aus dem Internet gewohnt sind. Aber sagen wir mal so: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen, wie in Artikel 1 erklärt wird. Das wär’s doch eine Lösung, oder? Aber halt halt halt – es kommt noch dicker: Jeder hätte Anspruch „auf alle verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.“ In meinen Augen wäre das Christentum pur samt echten Sozialismus und geht offenbar mehr in Richtung Visionen. Dazu hat Helmut Schmidt schon vor mehr als 30 Jahren gemeint, wer Visionen hat, der sollte lieber zum Arzt gehen – der Mann mit der zugenähten Lippe etwa. Klar, wir haben die Menschenrechte unterschrieben, warum auch nicht! Gerade Deutschland darf da nicht abseits stehen, da sind sich alle einig.
„8.114 Tote im Mittelmeer und Atlantischen Ozean, 2.486 im Kanal von Sizilien, 3.986 zwischen Nordafrika und Spanien, in der Meerenge von Gibraltar und bei den Kanaren, 885 in der Ägäis* – für Menschen auf der Flucht sind die Außengrenzen Europas längst zum Massengrab geworden. Und obwohl Hilfe durch die EU-Länder dringend geboten ist, werden stattdessen die Abwehrmaßnahmen stetig weiter verschärft. Kein Weg soll offen bleiben, über den die Flüchtlinge Schutz finden“, heißt es in einem Propaganda-Video von Pro Asyl. Die Zahlen sind allerdings veraltet – denn erst dieser Tage sind wieder welche abgesoffen im Mittelmeer, las ich irgendwo. 52, sagen die einen. 42, kontern die anderen. 59. Wer weiß!
Der Afrikaner hat übrigens ein völlig anderes Verhältnis zu Zeit und Zahlen als wir. Peter Grohmann