Die Deutschen haben im 20. Jahrhundert nach den Kriegen zwei große Geldvernichtungen erlebt, weshalb bei den Älteren die Furcht vor Geldentwertung lebendiger und tiefgreifender ist als bei anderen Nationen.
Während ein Staatsbankrott dann entsteht, wenn die Einnahmen des Staates nicht mehr ausreichen, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, gilt die Inflation (Geldaufblähung) als Mittel des Staates, seine Schulden loszuwerden.
Die derzeit desolate finanzpolitische Lage in Europa ist gekennzeichnet durch eine exorbitant hohe Verschuldung einzelner europäischer Länder, aber auch durch einen relativ stabilen Euro, vor allem aber durch ein unsägliches Geschwätz, hinter dem sich die unterschiedlichsten Interessengruppen verbergen. Furcht vor einem großen Crash ist insofern nicht angebracht, als durch die vielgeschmähte Globalisierung Wirtschaft und Finanzen weltweit verflochten sind, und China kein Interesse hat, den europäischen Hinterhof zu schädigen. Andererseits steht zu befürchten, dass im Unterschied zur Argentinien-Krise vor zwanzig Jahren nicht Kapitalanleger, sondern Rentner und Gehaltsempfänger die Zeche zahlen werden.
Ralf Jandl kam als Finanzbeamter 1975 in das Staatsministerium, als in Baden- Württemberg das erste Sparprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelegt wurde, und hat dabei einschlägige Erfahrungen im staatlichen Sparen gesammelt.
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