Samstag, 18. Juni 10.30h; Hegelhaus, Eberhardstr. 53
Prof. Dr. Christoph Jamme: Hölderlins Theorie der Tragödie
Die Arbeit an seiner eigenen Tragödie „Der Tod des Empedokles“ hat Hölderlin abgebrochen, doch setzte er danach noch weiter mit dem Tragischen sich auseinander und übersetzte schließlich von Sophokles die Antigone und den König Ödipus. Durch seine „Anmerkungen“ zu diesen Tragödien sowie durch einige kleineren Texte wird Hölderlins Deutung des Tragischen fassbar: Es liegt darin, dass das Individuum aufgesprengt und „in eine andere Welt gerückt“ wird. Der tragische Held ist dabei nur Medium für ein überpersönliches Geschehen: Durch das individuelle Tragische hindurch ereignet sich Geschichtliches; und gedeutet wird dies alles am Modell einer Kulturrevolution.
Diesen Gedanken und Deutungen Hölderlins geht der Vortrag nach.
Christoph Jamme promovierte 1981 mit der Arbeit „Ein ungelehrtes Buch“. Die philosophische Gemeinschaft zwischen Hölderlin und Hegel in Frankfurt 1797-1800 (2. Aufl. 1988). Danach wiss. Mitarbeiter am Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum. Habilitation mit der Arbeit „Gott an hat ein Gewand“. Grenzen und Perspektiven philosophischer Mythos-Theorien der Gegenwart (2. Aufl. 1999). Seit 1997 Professor der Philosophie an der Universität Lüneburg.
Eintritt: 8 Euro. – Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf
Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Planungsstab Stadtmuseum