Sa. 12. März 2011, 10.30 – 12h, Hegelhaus
Spinoza hatte einen ungeheuren Einfluss auf das Denken von Lessing und Goethe, Hölderlin und Hegel, um nur diese zu nennen. In seinem Hauptwerk „Die Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt“ folgt er rigoros den Mustern Euklidischen Denkens. In diesem Rahmen entwickelt er Einsichten zu den Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis, die uns unmittelbar angehen: Wie hängen sinnliche Wahrnehmung, wissenschaftliches Verstehen und Einsicht zusammen? Die adäquate Erkenntnis eines Dinges wie einer Person überschreitet die Grenzen von Identität und Begriffen und setzt diese zugleich voraus. Es ist Erkenntnis des Einzelnen im Zusammenhang der gesamten Wirklichkeit, die Spinoza mit Gott gleich setzt. Es ist Erkenntnis durch intellektuelle Liebe zur Gesamtwirklichkeit. Was bedeutet das für unser moralisches und politisches Bewusstsein? Wie kann Spinozas Denken in unserer Lebenswelt wirksam werden?
Petra von Morstein hat viele Jahre an der Universität von Calgary (Kanada) Philosophie gelehrt. 1987 gründete sie in Calgary die Apeiron Society for the Practice of Philosophy. Sie lebt jetzt in Berlin und lehrt dort an der Freien Universität Philosophie und Lebenspraxis.
Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf