Sa, 23. Oktober 2010, 10.30 – 12 h, Hegelhaus, Eberhardstr. 53
Es ist eine gängige Vorstellung, dass die Ökonomie zur Hälfte von der Psychologie bestimmt werde. Und so wurde denn das Entstehen von Spekulationsblasen schnell auf ein irrationales Verhalten zurückgeführt: Der Mensch sei ja schließlich auch nur ein Tier und folge seinen Instinkten, etwa dem Herdentrieb.
Es gibt eine eigene Forschungsdisziplin, die Behavioral Finance, die dieses Thema untersucht, und es überrascht dabei nicht, dass eines der bekanntesten Bücher auf diesem Gebiet den Titel „Animal Spirit“ trägt.
Die Sache mit der Irrationalität erweist sich indessen als keineswegs so einfach: Es gibt nämlich sehr wohl eine Logik im irrationalen Handelsmuster des Tieres „Mensch“ – was ihn wieder ein wenig rationaler macht. Und es sind nicht nur blinde Triebe, sondern auch die Prinzipien von Glauben und Wissen, die das ökonomische Verhalten, das Spekulieren beeinflussen.
Nazim Cetin studierte in Tübingen und Barcelona Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt „quantitative Methoden der Wirtschaftswissenschaften“. Er war Investmentbanker, ist aber jetzt Herausgeber des Magazins agora42, das makroökonomische Sachverhalte anschaulich darstellt und philosophisch reflektiert.
Kostenbeitrag: 8 € incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf