Der Begriff der Anerkennung hat Konjunktur: Rapper fordern „respect, man!“ und Manager auf den Chefetagen werden im „Führungsstil der Anerkennung“ geschult. Aber Anerkennung, so positiv der Begriff auch zunächst klingt, kann auch ideologisch missbraucht werden. Bloße Anerkennung ohne Rechte oder die ökonomische Unterstützung, diese Rechte auch zu realisieren, bleibt ein bloßes Wort.
In der Sozialphilosophie wird Anerkennung als Zentralbegriff für den sozialen Kitt benutzt, der uns mit anderen verbindet. Wir anerkennen einander und drücken damit unsere gegenseitige Wertschätzung aus. Dass dies nicht immer einfach ist und dass Anerkennungsverhältnisse oft von sozialen Unterschieden geprägt sind, findet seinen Nieder-schlag in einer Reihe von anderen Begriffen, die eng mit dem der Anerkennung verbunden sind: Ehre, Prestige, Status.
Im Vortrag wird der Frage nachgegangen, was der Anerkennungsbegriff zum Verständnis unserer sozialen Beziehungen beitragen kann; anhand von aktuellen Beispielen werden die Probleme des Anerkennungsbegriffs diskutiert und abschließend gefragt, wie wir die „Kunst der Anerkennung“ lernen können.
Antje Gimmler studierte Philosophie, Germanistik, Geschichte und Soziologie in Freiburg, Berlin und Bamberg. Seit 2002 Professorin für Soziologie an der Universität Aalborg, Dänemark. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt „Kommunikative Vernunft und politische Öffentlichkeit. Zum 80. Geburtstag von Jürgen Habermas“.
Kostenbeitrag: 8 € incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf
Anmeldung nicht zwingend, aber erwünscht:
Frank Ackermann Tel: 0711-612492 oder Email: hegelhaus@web.de