Am 27. Januar 2010 starb der amerikanische Historiker und soziale Aktivist Howard Zinn im Alter von 87 Jahren. Er ragt heraus und bleibt vorbildlich als der große Schreiber amerikanischer Geschichte aus der Sicht der Opfer, und nicht der Täter. Zugleich vertritt er einen nüchternen, unverdrossenen Optimismus durch seine Sicht der menschlichen Geschichte, die er sieht „nicht nur als eine Geschichte des Konkurrenzkampfes und der Grausamkeit, sondern auch als die Geschichte der Leidenschaft, des Opfers, des Mutes und der Güte.“ Und daher – durch Millionen „kleiner Akte des Widerstandes“ – als eine Entwicklung hin „zu einer menschenwürdigeren Gesellschaft“. Dieses Zitat stammt aus seinem Buch „A Power Governments Cannot Suppress“. Der entsprechende Abschnitt (ganz leicht gekürzt und zusammengefaßt) lautet::
„Revolutionäre Veränderungen treten nicht plötzlich ein, sondern als endlose Folge von Überraschungen, die im bewegten Zickzackkurs zu einer menschenwürdigeren Gesellschaft führen. Wir müssen keine großartigen Heldentaten vollbringen, um den Veränderungsprozess in Gang zu setzen. Kleine Akte des Widerstands, denen sich Millionen Menschen anschließen, können in aller Ruhe zu einer Kraft anwachsen, die keine Regierung unterdrücken kann, die aber die Welt umgestalten wird. Auch wenn wir nicht (sofort) „siegen“, gibt es uns Freude und Erfüllung, uns mit anderen guten Menschen für ein lohnendes Ziel einzusetzen. Wir dürfen nur die Hoffnung nicht aufgeben. Ein Optimist muss nicht unbedingt ein unbekümmerter, leicht vertrottelter Mensch sein, der im Dunkel unserer Zeit vor sich hinpfeift (um sich Mut zu machen). Wer auch in schlimmen Zeiten die Hoffnung nicht aufgibt, ist kein romantischer Narr. Er kann sich darauf berufen, dass die menschliche Geschichte nicht nur eine Geschichte des Konkurrenzkampfes und der Grausamkeit ist, sondern auch die Geschichte der Leidenschaft, des Opfers, des Mutes und der Güte.“