GERDA TARO gestorben während des spanischen Bürgerkriegs
Das Kunstmuseum Stuttgart zeigt ab Samstag (30. Januar) eine Retrospektive auf die Kriegsfotografin Gerda Taro (1910-1937). Lange habe die Lebens- und Arbeitsgefährtin von Robert Capa in dessen Schatten gestanden und sei kaum wahrgenommen worden, erläuterte Taro-Biografin Irme Schaber am Freitag in Stuttgart. Viele Bilder Taros von dem Spanischen Bürgerkrieg seien dem berühmten Kriegsreporter Capa zugeschrieben worden, da die Fotografen oft ähnliche Motive gewählt und ein gemeinsames Copyright geführt hätten. Die von Schaber mit dem International Center of Photography New York konzipierte Ausstellung macht innerhalb Deutschlands nur in Stuttgart Station.
Die Ausstellung «Gerda Taro. Krieg im Fokus» zeigt 85 Aufnahmen aus dem Spanischen Bürgerkrieg von August 1936 bis (rpt «bis» statt «und») Juli 1937. Darunter sind Bilder, die Kampfhandlungen, Flüchtlingsleid, aber auch Propaganda der Republikanhänger oder das Leben der spanischen Bevölkerung dokumentieren.
Mit den Bildern Taros könne der Spanische Bürgerkrieg als erster wirklicher Medienkrieg in der Geschichte der Kriegsfotografie nachverfolgt werden, erläuterte Kuratorin Sabine Gruber. Beide Kriegslager hätten sich von Anfang an der Illustriertenmagazine und Presseorgane bedient, um ihre Version des «gerechten Krieges» zu stilisieren. Auch Taros politische Motivation als jüdische Emigrantin an der Berichterstattung werde besonders deutlich.
Die als Gerta Pohorylles 1910 in Stuttgart geborene Jüdin war nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nach Paris emigriert. Von dort brach sie 1936 mit Capa nach Spanien auf, um über den Kampf der Republikaner gegen Francos Faschisten zu berichten. Taro starb als erste Kriegsfotografin 1937 bei einem Unfall während eines Gefechts in der Nähe von Brunete.
Die Ausstellung ist bis zum 16. Mai geöffnet.