Die Nazis sind 1939 auf dem Höhepunkt der Macht, das Volk jubelt. Da beschließt Georg Elser, den gerade begonnenen Krieg zu beenden. Am 8. November will er Hitler töten – und scheitert um 13 Minuten.
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Georg Elser? Was soll man zu so einem Menschen sagen, der soviele Unschuldige mit seiner Bombe getötet hat?
Die kritiklose und unüberlegte „Verehrung“ Elsers ist eine eher geschmacklose, hirnlose und irregeleitete „Würdigung“ seiner Person! Zugleich ist die die Hervorhebung des Mörders und KPD-Mitgliedes Elsers ein herber Faustschlag ins Gesicht seiner vielen Opfer und deren Nachfahren. Schließlich gab es bei jenem widerlichen, hundsgemeinen und ruchlosen Bombenanschlag vom 8. November 1939 insgesamt 71 Opfer. 8 Menschen starben grausam, darunter eine ältere Kellnerin! Es gab 47 Verletzte und 16 Schwerverletzte Menschen! Die Verletzten trugen die Folgen des Attentats ihr Leben lang. Wie kann also ein Typ wie Elser, der 71 Opfer auf dem Gewissen hat, als „Vorbild“ dienen?
Ein anständiger, vernünpftiger und klardenkender Mensch kann die „Logik“ eines Elsers und seiner ´Bewunderer´ niemals nachvollziehen.
Zu Leute wie Elser oder Stauffenberg (der 5 Tote und viele Verletzte auf dem Gewissen hat) fehlen mir einfach die Worte!
Hermann Esser
P.S. Selbstmordattentäter im Nahen Osten, etc. werden im Fernsehen immer als „Terroristen“ bezeichnet. Also war Georg Elser auch ein Terrorist…!
Lieber Herr Esser,
die Hitlerei, der Nazismus, derKrieg – das hat 55 Millionen Tote gekostet – das wollte Elser verhindern. Und daher ist er ein Held, im besten Sinne des Wortes.
peter in stuttgart.
das ist alles recht, aber erst ein anfang. denn elser stand allein nicht bloß gegen hitler, sondern auch gegen sein volk.
und die gleichen oder zumindest ganz ähnlichen ARSCHGEIGEN sind überall vornedran, in den parlamenten und höchsten geschäftsetagen und ministerien – und vor allem in unseren lieben medien.
vergleicht mal die presse usw. heute mit
der gleichgeschalteten von damals.
was ist der unterschied, wenn man auf den inhalt nach seinem politischen gewicht schaut, nicht auf die schönen bilder?
wir können nicht so einfach zum HELDEN weitergehen. nach 1945 hat es 65 jahre gebraucht, bis man ein wenig den namen ELSER in den mund nehmen durfte. IGITTIGITT.
elsers motive für den anschlag gegen hitler werden leider nur ZUR HÄLFTE überliefert. er sagte aber der GESTAPO ins protokoll:
ich wollte die lage der arbeiter verbessern.
zweitens wollte ich ein noch größeres blutvergießen verhindern.
das 2. motiv wurde inzwischen von den bundesmedien inklusiv staatlichen kontrollstellen heilig gesprochen.
nicht aber das erste.
wir erleben eine RASANTE MASSENVERARMUNG.
das wäre nach elsers begründung erneut ein grund für eine gewaltige befreiungstat gegen die höchsten HERRSCHAFTEN DES GROSSEN GELDES:
das darf man aber nicht sagen. bei allen elser-NACHRUFEN fällt dieses motiv weg.
hart auf den boden der PERMANENTEN BUNDESZENSUR.
au, soeben hat es auf meinem laptop geknackt.
das innenministerium hat sich automatisch zugeschaltet und fragt, ob ich das ernst meine.
wenn ja, soll ich wählen zwischen anhebung meiner bezüge bei stillschweigen (ähnlich wie beim fußball-wettskandal, der in wirklichkeit keiner ist, sondern die normalität in einer geldreligion)
ich soll also wählen zwischen bereicherung
oder automatischer abschaltung amtlicherseits.
ich wähle die umleitung über PETER GROHMANN, dort ist mein senf gut aufgehoben.
meint hellmut g. haasis aus reutlingen.
(o je, schon wieder)
„ARSCHGEIGEN“?! Ob Herr Haasis auch zu Elsers Zeiten den Mund so voll genommen hätte?
aber selbstverständlich, immer. kommt nur drauf an, wo? und wie nachhaltig?
wer so besserwisserisch rumbastelt – wie der gerhard wagner – an flotten ausdrücken eines fröhlichen gemüts, ist ein großer langweiler von gottes gnaden.
wie wollen wir denn sonst die vielen hochkarätigen mitläufer und mittäter bezeichnen, die entscheidend mitgeholfen haben, aus europa ein blutbad zu machen?
aber das ist ja schon lange vergeben und vergessen.
dank der kollektiven demenz einiger zeitgenossen.
hab ich jetzt schon wieder irgendwo ein wort gewählt, das sich mit der ererbten DUCKMÄUSEREI nicht verträgt?
wer immer noch nix von georg elser weiß, muss halt etwas zeit investieren und das gestapo-protokoll von 1939 lesen.
ja, aber wo kriegt man das?
selber suchen. dann macht das
finden erst richtig spaß.
Die Fähigkeit zur Selbstkritik scheint kein ausgesprochenes Kennzeichen von Herrn Haasis zu sein. Die verbale Entgleisung „Arschgeigen“einzuräumen ist wohl schon zu steil. Naja, jeder eben auf seinem Niveau
Na, wunderbar, daß wir in Herrn Haasis jemanden haben, der so sicher von sich sagen kann, daß er damals „selbstverständlich“ und „immer“ kein Duckmäuser gewesen wäre und sich dadurch als „Widerstandskämpfer im nachhinein“ das Privileg verdient, Zeitgenossen in Parlamenten, Ministerien und Geschäftsetagen als „Arschgeigen“ zu bezeichnen. Da kann man natürlich als „Langweiler von Gottes Gnaden“ nicht mithalten.
Was streitet Ihr Vögel denn hier. Guckt doch erstmal worum es geht? Darf ich rekapitulieren?
Hr. Esser meint zu Anfang, dass man Hrn. Elser nicht so unbedingt verehren könne, weil er ja auch Menschen mit seinem Anschlag getötet habe – die Sorge um das Wohl aller Menschen ist ja schon mal nicht schlecht.
Hr. Grohmann verteidigt den Anschlag, weil Elser Schlimmeres verhindern wollte – was ja eine Auf- bzw. Abwertung des menschlichen Lebens ist, das bei dem Anschlag vernichtet wurde – vorsichtig formuliert.
Hr. Hasasis weist anschließend darauf hin, dass Georg Elser nicht allein gegen Hitler, sondern gegen sein Volk, das Hitler ja unterstützt hat, gebombt hatte. Die Motive Elsers, so Hr. Haasis, würden heute nur unzureichend wiedergegeben, ginge es Elser doch auch um „die Lage der Arbeiter“. Letzteres würde, so Hr. Haasis, auf die heutige Zeit angewendet, Grund für Elser sein, erneut forsch gegen die „Herrschaften des Großen Geldes“ vorzugehen, was man, so Hr. Haasis, aber normalerweise nicht sagen dürfe. Außer auf dieser Website.
Hr. Wagner nimmt anschließend Bezug auf den von Haasis verwendeten Ausdruck „Arschgeigen“, dessen Verwendung er Hrn. Haasis nur eingeschränkt zugesteht. Indirekt deutet er an, dass der Vergleich von damals und heute, den Hr. Haasis angeführt hatte, nicht zutreffend sei, da, so insinuiert Hr. Wagner, Hr. Haasis ‚den Mund damals nicht so vollgenommen hätte.‘
Aus dieser Erwiderung von Hr. Wagner leitet Hr. Haasis, für mich nicht ganz verständlich, eine Haltung ab, die er als Duckmäuserei bezeichnet. Während Hr. Haasis nun seinen/m Gesprächspartner(n) Unkenntnis der Motive Georg Elsers unterstellt – „wer noch nix von georg elser weiß, muss halt etwas zeit investieren“ – wirft Hr. Hausmann diesem in seiner Stellungnahme fehlende Selbstkritik und Niveaulosigkeit vor.
Sowohl Haasis wie Hausmann wählen in ihren Darlegungen zu einem bestimmen Zeitpunkt eine Argumentations-Form, die weniger um das Thema Georg Elser bemüht ist. Abschließend verwendet Hr. Wagner gegen Hr. Haasis die Ironie, die erneut den Begriff „Arschgeigen“ zum Zentrum hat.
So weit so gut.
Tatsache ist, dass wir das Handeln Georg Elsers heute im historischen Rückblick betrachten können. Der Anschlag Georg Elsers scheint m.E. unter Berücksichtigung des „halben Argumentes“ größeres Blutvergießen verhindern zu wollen schlüssig vor allem deswegen, weil Adolf Hitler und Anhänger grade durch den Wunsch des Blutvergießens in die Geschichte eingegangen sind. Die Hrn. Haasis folgend „zweite Hälfte“ des Argumentes „die Verbesserung der Lage der Arbeiter“ wirkt auf mich äußerst zweifelhaft und erinnert mich an die „proletarische Avantgarde“ mit Namen RAF der 70er-Jahre. Mit Recht möchte ich behaupten, dass ein erfolgreiches Attentat auf Hitler am wenigsten die Arbeiterklasse – oder was davon übrig geblieben war – von Repressalien verschont hätte. Aber nun zum Schluss: Georg Elser mag in seinem Wunsch, den Tyrannen zu beseitigen, Respekt verdienen, individuelles Handeln – auch seines – erhält aber immer nur eine politische Bedeutung, wenn es im Rahmen eines Gemeinsamen stattfindet. Schließlich und endlich ist es sogar so, dass das Gemeinsame, wie immer es auch gestaltet ist und welchen Inhalt es auch immer hat, politischer ist als alles noch so respektable Handeln Einzelner. Ob das Gemeinsame aber gut ist oder schlecht, kommt auf die Einzelnen an, die in ihm handeln. Kurios ist, dass es Euch in den Texten 4, 5, 6 und 7 nicht mehr um Georg Elser, sondern um etwas anderes geht? Um was?
Um diese Frage zu beantworten: Mir war es um die Beleidigung „Arschgeige“ gegangen und um eine (sehr häufig anzutreffende) Selbstgerechtigkeit, die so tut, als wäre sie „damals“ im Widerstand gewesen.
Ich glaube, dass man manchmal über Dinge hinweg sehen muss und dass ein Ausdruck wie „Arschgeige“ doch auch etwas Witziges hat und zumindest etwas harmloser formuliert ist als „Arschloch“. Dass aber auch die Bezeichnung „Arschloch“ für bestimmte Personen noch untertrieben ist, vor allem, wenn man an das Dritte Reich denkt und an die Aufarbeitung desselben auch durch Personen des aktuellen Zeitgeschehens. Aber wie gesagt, manchmal muss man über Dinge hinweg sehen können. Und nicht jeder drückt sich so aus, wie wir es gerne hätten. Manchmal ist das schade, manchmal nicht.
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