Wir empfehlen allen Kulturschaffenden, die sich mit den Studierenden solidarisieren wollen, in den Zeiträumen zwischen den Vorlesungen improvisierte Auftritte (Absprache vor Ort ist möglich).
Montag, 15. Juni 2009
10.00h (m) Treffpunkt Foyer H7: Stress- und Zeitmanagement / Johannes Scharnbeck
Klausuren, Hausarbeiten, Referate, Übungen, Nebenjobs! Wie du dir bei dem ganzen Stress als Student die Zeit so einteilst, das du auch noch genug Zeit für schöne Dinge hast, erfährst du in diesem Workshop. Wir werden erarbeiten, wie du dir geschickt deine Ziele setzen, deine Prioritäten festlegen und sie dann auch kontrollieren kannst. Schauen uns also Instrumente des Zeitmanagements an!
11.00 h (m) M2.03: Welche Bildung wollen wir? Freier Workshop für alle, die über Bildung nachdenken wollen. Er findet jeden Tag (bis auf Mittwoch) in Stadtmitte statt!
Was ist Bildung? Warum ist sie wichtig? Wie will ich gebildet werden? Wo soll Bildung stattfinden? Mit wem? Wer soll sie bezahlen und wer nicht? Welche Pädagogik ist gut für uns, welche nicht? (Wann) hört Bildung auf? Viele Fragen, die keine Antwort finden. Auch in diesem Workshop sollen diese Antworten nicht gegeben werden. Wir wollen über das, was Bildung für uns heißt reflektieren und gemeinsame Positionen erarbeiten. Materialien sind natürlich Bücher oder Texte, die sich mit Bildung auseinandersetzen. Aber vor allem unser eigener Kopf ist gefragt. Bringt mit, was ihr habt. Laptops und Standartwerke sind immer nützlich. Produkt dieses Workshops kann ein Text sein, der unsere Positionen (mit allen Gemeinsamkeiten und Unterschieden) zusammenfasst und Grundlage für konkrete Forderungen an das Bildungssystem sein kann.
13.00 h Infostand (m): Reise zur Elite
Das deutsche Bildungssystem ist sehr selektiv, klingt zwar komisch ist aber so…. Ein kleines Mitmachspiel für alle die das selektive Bildungssystem auch einmal ohne Stress bewältigen wollen.
14.00 h (m) 2.01: Kinderwunsch. Film von Willy Rollé , anschließend Diskussion
Ind em Film geht es um die Frage, kann die immer voranschreitende Technik all unsere Probleme lösen und die Tatsache, dass technische und wissenschaftliche Fortschritte nicht unbedingt zu einer moralischen Verbesserung führen. Im Film wird die Problematik in Bezug auf die Gentechnik dargestellt. Dabei wird der Zuschauer moralisch nicht belehrt, sondern durch eine sokratische Auseinandersetzung mit dem Problem der Zusammenhänge zwischen Hochtechnologie und Alltagsleben angeregt.
14.00h (m) Eingang Uni-Bibliothek Stadtmitte: Wie entwerfe ich Kleider?
Ein Zeichenkurs mit Abdouleye Sene
Papier und gute Stifte bringt sich jedeR selbst mit. Mit Anleitung soll das Zeichnen von Mode, besonders von Kleidern, geübt werden. Mit etwas Kreativität und Geschick entsteht so vielleicht die nächste Vorlage für ein tolles Kleidungsstück. Treffpunkt: Campus Mitte, an der Holzspinne.
14:00, in M 2.00: Das neue Versammlungsrecht
Mit Thomas Trüten und Markus Spreitzer. Vortrag und Diskussion
Die baden-württembergische Landesregierung versucht seit 2008, das Versammlungsrecht erheblich zu verschärfen. Öffentlich als Mittel gegen militante Naziaufmärsche bezeichnet, hat das „Stuttgarter Bündnis gegen das neue Versammlungsrecht“ (über 100 Organisationen und Einzelpersonen) wesentliche Schwachpunkte enttarnt. Das neue Gesetz, welches im Herbst 2009 noch verabschiedet werden soll, behindert jede Art organisierter Proteste, von Gewerkschaften bis zu Anti-Faschismus- und Öko-Initiativen. So ist u.a. geplant, dass bereits zwei Personen als Versammlung gelten. Die Anmeldeformalien sind mit einem enormen Aufwand, die Durchführung mit untragbaren Verantwortungen für den Veranstalter verbunden. Thomas Trüten und Markus Spreitzer vom Stuttgarter Bündnis gehen der Frage nach, warum diese Verschärfung überhaupt, aber gerade jetzt passiert. Sie finden Antworten in der Wirtschaftskrise und den gesellschaftlichen Spannungen; eingebettet in ein Paket aus Gesetzen zur stärkeren Überwachung und Kontrolle der Gesellschaft. http://www.versammlungsrecht2009.tk
15:30h (m) M2.00: Ein Tag im Leben von Mister O. Film von Kristijan Kolak, anschließend Diskussion
16.00h (m) Treffpunkt an der Holzspinne. Raum M2.01 steht zur Verfügung
Arabisch – Eine Sprache, eine Geschichte. Der Kurs soll ein grundsätzliches Gefühl dafür geben, was arabisch ist, wo es gesprochen wird und was seine kulturellen Hintergründe sind. Referent und Diskussionspartner ist Abdouleye Sene, der im Senegal aufgewachsen ist und Arabisch seit seinem fünften Lebensjahr spricht. Treffpunkt: Campus Mitte, an der Holzspinne.
16.00h – 17.:30h (m) M2.02. Computer-Sicherheit
Der Vortrag erklärt Begriffe, welche in der letzten Zeit immer häufiger in den Medien auftraten: Stasi 2.0, Vorratsdatenspeicherung, usw. Über diesen Zugang soll auf die politischen Bedingungen eingegangen werden, in die oben genannte Entwicklungen eingebettet sind. Der zweite Teil des Vortrags ist technisch: Was ist Verschlüsselung, wie schütze ich mich im Internet, wie kann Anonymität erreicht werden. Schließlich sollen gängige Programme vorgestellt werden.
17.30 h (m) Treffpunkt an der Holzspinne: Konsumkritik Stuttgart. Workshop
Konsumkritische Stadtspaziergänge sollen im öffentlichen Raum auf die Produktionsbedingungen in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Die unglaubliche Warenvielfalt, die uns in allen Fußgängerzonen der Welt nahezu gleichermaßen angeboten werden, verschleiert ihre Herkunft. Unter welchen Bedingungen die Produkte des täglichen Lebens hergestellt werden, wird meist zu wenig thematisiert oder beim Konsum einfach ausgeblendet. Indem man in den Einkaufsstraßen, vor den entsprechenden Marktführern einzelner Produkte, die Probleme aufzeigt, die durch ihre Produktion entstehen, kann man ein Bewusstsein dafür schaffen. Die Führungen richten sich insbesondere an Schulklassen. Die Gruppe „KonsumKritik-Stuttgart“ hat letzten Sommer zumeist im Rahmen der Projektwochen der Schulen einige Führungen durchgeführt. In dem Workshop lernt ihr das Konzept und die einzelnen Stationen konkret kennen, und wir können Ideen sammeln, diese auszubauen.
Es ist also kein Stadtspaziergang, sondern ein Mitmach-Workshop, nach dem ihr dann selbst auch bei der Gruppe einsteigen könnt. Infos gibts auch hier www.konsum-global.de
19.00h (v) V47.01 (m): The Fourth World War. Film
Bei dem Film “Der vierte Weltkrieg” taucht das Publikum in die vordersten Fronten aktueller sozialer Konflikte in Mexiko, Argentinien, Israel/Palästina, Korea, Südafrika, Nordamerika und Europa ein. Hier kommen Menschen zu Wort, die sich weigern, sich dem Terror zu beugen und die ihre Träume von einer gerechten Welt nicht durch Armeen, Angst oder Verzweiflung besetzen lassen. Ein Film, der mit inspirierenden Bildern und poetischen Worten über die weltweiten sozialen Bewegungen gegen den Neoliberalismus erzählt. Er zeigt eine Welt, die zunehmend auf Gewalt und den so genannten “Krieg gegen den Terror” angewiesen ist, um ihre Regierbarkeit aufrecht zu erhalten.
19-20:30h (m) M11.32: Marx! Das Kapital lesen.
Das Kapital von Karl Marx avanciert in Zeiten der globalen Rezession zu einem kleinen Bestseller. Die etwas andere Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie für Interessierte, Einsteiger und Nachzügler. (AnStifter)
21.00h (v) V 47.01: Kick it like Frankreich. Ein Film von Martin Kessler
Liegt Frankreich in Frankfurt? Der Filmemacher Martin Keßler hat die erfolgreichen Protestaktionen gegen Studiengebühren in Hessen dokumentiert.
Dienstag, 16. Juni 11.30h (m) M11.91: Wir sind nicht für die Ökonomie da, die Ökonomie ist es für uns.
Mit Prof. Dr. Frigga Haug (AnStifter)
Wir nähern und dem Zusammenhang von Unibildung und Gesellschaft von der Seite, dann umfassend. Zunächst geht es mit Virginia Woolf um die Bildung von Frauen vor den Zeiten als sie allgemein an den Unis zugelassen wurden. Dann schreiten wir voran mit Brecht zur allgemeinen Frage, wozu überhaupt gelernt und gelehrt wird. Schließlich wird eine realpolitische Vision aufgespannt, die politische Forderungen in einem dynamischen Feld verknüpft.
14.00h M17.01: CHE. Vortrag von Torsten Bultmann
Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) wurde 1994 in gemeinsamer Trägerschaft der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der Bertelsmann Stiftung gegründet. Seiner Form nach ist es lediglich eine private Politikberatungsagentur neben vielen anderen. Ungeachtet dessen hat es seit seiner Gründung einen ganz erheblichen Einfluss auf den operativen Umbau des staatlichen Hochschulsystems erworben und Zielen, die bis Ende der 90er-Jahre innerhalb der hochschulpolitischen Entscheidungsträger nicht mehrheitsfähig waren – Musterbeispiel: Studiengebühren – zur Gesetzesform verholfen. Ursprünglich heftig umstrittene bildungspolitische Instrumente wie Ranking-Listen, »Eliteförderung« oder 2-Stufen-Studium (BA/MA) wurde unter erheblicher Beteiligung des CHE zu anerkannten politischen Vehikeln. Journalisten bezeichnen daher das CHE gerne als »das heimliche Bundeswissenschaftsministerium«. Man darf dies auch als Reduzierung des Einflusses politisch legitimationspflichtiger Entscheidungsträger – oder noch genereller: von Parlamenten und Öffentlichkeit – bewerten. Das Ergebnis ist ein zunehmend wettbewerbsorientierter Umbau der Hochschulstrukturen mit einer entsprechend zunehmenden Ungleichheit zwischen den Hochschulen, nicht zuletzt in ihrer Finanzausstattung. Auf der Veranstaltung sollen Arbeitsweise, Selbstverständnis und operative Methoden des CHE einer kritischen Betrachtung unterzogen werden.
15.45h (v) in V 47.01: Das neue Versammlungsrecht. Mit Thomas Trüten und Markus Spreitzer. Vortrag und Diskussion (siehe Text 15. Juni)
16.00h (m) M11.22: Die Weltwirtschaftskrise und die Betriebe. Mit Tom Adler (AnStifter)
Noch im Sommer des vergangenen Jahres reduzierte ein Großteil der Ökonomieexperten die Krisenentwicklung auf die Finanzsphäre. Es handle sich allenfalls um eine Finanzkrise, die bald durchgestanden sei, formulierten die Hoffnungsfrohen unter ihnen. Die folgende Entwicklung zeigte jedoch, dass es sich mitnichten um eine Finanzkrise, sondern um eine strukturelle Krise des neoliberalen Regulationsmodells handelt. Nachdem nun zwar anerkannt wird, dass die Krisenentwicklung auch die sogenannte Realwirtschaft in globalem Ausmaß betrifft, dreht sich die Diskussion vornehmlich um die
Frage des Grades der staatlichen Intervention, wie sich aktuell am Beispiel von Opel und anderen Konzernen trefflich zeigt. Die Veranstaltung soll deshalb u.a. einen Einblick in die Betriebe geben, um die Perspektive der Beschäftigten zugänglich zu machen. Tom Adler ist Gewerkschaftsaktivist bei der oppositionellen Liste alternative bei Daimler und AnStifter.
18.00h (m) M2.01: Improworkshop
Improvisationstheater! Da mag manch eine/r an „Schillerstraße“ und spontane Slapstick-Einlagen denken. Doch Impro-Theater ist viel mehr, ist Entfaltung, Erfahrung und Experiment. Losgelöst vom Textzwang des traditionellen Theaters setzt es auf individuelle Initiative und Gruppenbewusstsein. Denn eine Szene braucht beides: eigene Ideen und Respekt vor den Einfällen der anderen. Einen lockeren Einblick in die Welt des Impro-Theaters möchte dieser Workshop euch ermöglichen. Verschiedene Übungen zu Stimme, Körper und Raumerfahrung, aber vor allem szenisches Ausprobieren und die Begeisterung
19.00 zwischen KI und KII: Music! Assophon
Der 8-Bit orientierte postpunk Solist gibt ultimative melodramatische Popsongs zum Besten. Erscheinen oder Weinen!!
http://www.myspace.com/assophon
19.00 h (m) Foyer K1: Didgeridoo-Schnuppern
Hast Du Lust groovige Sounds zu spielen? Es ist sehr meditativ und nicht schwer. bei einem ersten Treffen würde ich was vorspielen und dann erste Schritte (die Zirkuläratmung und den günstigen (ca. 17 €uro) Selbstbau eines Instruments) erklären. Regelmäßige Übungstreffs könnten vereinbart werden.
Kontakt: chegenehmigung@hotmail.com
20:30h (m) M2.01: Freier Chor
Wir sind ein vierstimmiger Chor – rund 30 Sängerinnen und Sänger – und verbinden Musik mit Gesellschaftskritik. Wir mischen uns mit kritischen Liedern in politische Debatten ein, frei nach dem Ausspruch von Hans Eisler „unser Singen muss ein Kämpfen sein“. Daher stehen Lieder von Eisler und Bert Brecht ebenso in unserem Programm wie jiddische Stücke oder Songs der Polit-Rock-Klassiker Ton Steine Scherben.
21.30h (m) zwischen KI und KII: The funky schnitzel:
The funky schnitzel spielt mit Gitarre, Looper und Cajon eigene Songs und Cover von Bobby McFerrin über KT Tunstall bis Deichkind. Reinhören. www.myspace.com/thefunkyschnitzel
22.00h (m) zwischen KI und KII: The Fancy Fuckers:
Fiese Gitarrenriffs, fette Abschläge und immer gut zum Pogen und Tanzen. The Fancy Fuckers aus Stuttgart dienen mit Rock und Punk und geben ihr lang erwartetes Bühnen-Comeback beim Bildungsstreik
Mittwoch, 17.06.09: Demonstration Lautenschlägerstraße: 10:30 h
Donnerstag, 18.Juni11:30h (m) M 11.32: Was man von Marx wissen muss, um die Krise zu begreifen
Mit Prof. Dr. Wolfgang Fritz Haug (AnStifter)
„Gier der Banker“, „Kasinokapitalismus“, „Vertrauensverlust“ und selbst die Rede von „Finanzkrise“ sind beliebte Klischees, die mehr vertuschen als erklären. Die Erklärungsansätze von Marx sind geeignet, ein anderes Bild von den Krisenmechanismen zu gewinnen, das auch das Handeln der Politiker in anderem Licht erscheinen lässt. Wolfgang Fritz Haug war bis 2001 Professor für Philosophie an der Freien Universität Universität Berlin. Er ist Herausgeber der Zeitschrift DAS ARGUMENT und des Historisch-kritischen Wörterbuchs des Marxismus und hat die Gefängnishefte von Antonio Gramsci herausgegeben. Mehr über ihn unter www.wolfgangfritzhaug.inkrit.de
14.00h (m) M2.01: Strahlendes Klima. Ein Film von Greenpeace
Der Dokumentarfi lm zeigt, wer vom Uranabbau profitiert und wer verliert und was Stromverbraucher damit zu tun haben. Da Australien die weltweit größten Uranvorkommen hat, spielt der Film zu einem großen Teil Down Under. EWS – Die Stromrebellen aus dem Schwarzwald, liefern atomfreien Strom. Also wechseln – mail an die kontakt@die-anstifter.de
14.00h (m) M17.01: Islam und Islamismuss – eine notwendige Unterscheidung
Mit Dr. Carsten Krinn
Ist der Islam eine kriegerische Religion? Sind Muslime tatsächlich nicht in der Lage, ein friedliches Miteinander zu gewährleisten? Fragen, die sich uns in der Konfrontation mit muslimischen Praktiken (Moscheen, Kopftücher) begegnen. Welche muslimisch fundamentalistischen Gruppen gibt es in Deutschland? Mit Hilfe einer systematischen Analyse weltweiter fundamentalistischer Bestrebungen wird ein Beitrag zur sinnvollen Differenzierung von Religion und politischer Bewegung geleistet.
16.00 (m) Treffpunkt Foyer K1: Chomsky reloaded: Plädoyer für eigenständiges Sprechen. Fabian Dirscherl und Christian Bär
Für die linguistische Theoriebildung im 20. Jh. war u.a. eine Beobachtung prägend, die gerne Wilhelm von Humboldt zugeschrieben wird: Dass sich in der menschlichen Sprache mit begrenzten Mitteln unendlich viele Aussagen bilden lassen. Noam Chomsky u.a. entwickelten seit den 60er Jahren ein bahnbrechendes Grammatikmodell, die “Generative Grammatik”, mit dem man “Humboldts Problem” Achtung zollen wollte: Sprache wird als ein Regelwerk oder Kalkül beschrieben, mit dem sich in Verbindung mit einem mentalen Lexikon jederzeit neue, noch nie zuvor formulierte Sätze erzeugen lassen. Diese Betrachtungsweise birgt ein Potenzial, das vielleicht zu selten ausreichend gewürdigt wird: Sie zeigt gänzlich unromantisch, in formalen Regelwerken, den schöpferischen, emanzipatorischen Spielraum, den uns Sprache bietet.
Chomskys politische Schriften sollen in dieser Diskussionsrunde ganz bewußt außen vor bleiben — vielmehr wollen wir nach einer kurzen Erläuterung von Chomskys Grammatikmodell für “Nicht-Linguisten” uns ganz ohne Schwärmerei über die Kreativität von Sprache unterhalten und gerne auch über Themen wie die aktuell so populäre “Sprachkritik” (Bastian Sick, “Denglisch”) oder exotischere Fragen wie der, wie wir einen “philosophischen Zombie” erkennen können.
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19.00h (m) M2.02: Demokratie an der Hochschule
Die Verfasste StudentInnenschaft wurde in der Bundesrepublik in den Siebzigern abgeschafft. Grund war eine vermeidliche Trockenlegung der sog. kommunistischen Sümpfe an den Universitäten, auch im Hinblick auf die Aktivitäten der RAF. Das dies Blödsinn ist, haben alle Bundesländer, bis auf Bayern und Baden-Württemberg, schnell begriffen und die Verfasste StudentInnenschaft wieder eingeführt. Bei uns wurde sie bis heute nicht wieder eingeführt. Die Verfasste StudentInnenschaft, bedeutet im Groß und Ganzen eine Finanz- und Satzungsautonomie der StudentInnenvertretung und ein allgemein politisches Mandat. Unter anderem Mit Birgit Ufermann aus dem Uni-Rat und Johannes Stober aus der SPD Landtagsfraktion, sollen Problem der Verfassten StudentInnenschaft und vor Allem deren Wiedereinführung diskutiert werden.
21:30h (m) M2.01. Zapatista: Film
Der Aufstand der Würde: Die zapatistische Bewegung in Chiapas/Mexiko
Am 1. Januar 1994 besetzten Tausende Indigene unter der Losung “Ya Basta!” (Es reicht!) sieben Städte im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Zwei Wochen lang kämpften die Zapatistas – die sich nach dem Revolutionär Emiliano Zapata benannten – bewaffnet gegen die Regierung, die für sie nur Missachtung oder Gewalt übrig hatte. Seitdem setzen sie sich mit friedlichen Mitteln gegen Ausbeutung, Rassismus, Unterdrückung der Frauen und Naturzerstörung ein. Die Zapatistas besetzten Ländereien von Großgrundbesitzern und bauen dort eigene Strukturen auf. Lokale Machthaber und die Regierung reagieren darauf bis heute mit Repression und Sabotage. Die Zapatistas riefen bereits 1996 zur Bildung einer “Internationalen der Hoffnung” auf, um gemeinsam mit anderen Bewegungen für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen. 2005 starteten sie mit der “Anderen Kampagne” ihre neueste Initiative, die eine neue Verfassung für Mexiko und die Stärkung des globalen Widerstandes gegen den Neoliberalismus durchsetzen soll. Ziel der Zapatistas ist eine basisdemokratische Gesellschaftsordnung.
Das Filmteam besuchte mehrere zapatistische Gemeinden und sprach vor allem mit den Menschen der Basis. Die Dokumentation bietet eine Einführung in das Thema, anschauliche Einblicke in selbstverwaltete Gesundheits-, Bildungs- Landwirtschafts- und Kollektivprojekte, das Politikverständnis und die internationale Bedeutung der Bewegung.
Freitag, 19.Juni
11.00h (m) M2.01: Partizipative Methodik
Freie und kritische Bildung lebt vor allem auch von kreativen und partizipativen Methoden. Denn Partizipation ist der Schlüssel zu ideenreichem Austausch. Doch gerade die Methodik bei Diskussion und Ideensammlung ist an der Universität und auch in anderen Lebensbereichen oft unpartizipativ und hierarchisch. Das geht anders! Es gibt genug Methoden, die anregende und bereichernde Diskussions- und Austauschprozesse ermöglichen. Einen Überblick über einige dieser Methoden soll dieser Workshop geben. Alle die weitere Ideen und Ansätze zu partizipativer Methodik haben sind eingeladen sie einzubringen. Darüber hinaus soll er Raum zur Diskussion über den Ist-Zustand und die Perspektiven der Gruppen-Methodik in Universitätsveranstaltungen schaffen. Denn nur wenn wir im „Kleinen” etwas verändern, wird sich auch im „Großen” etwas tun.
13.00h – 14.00h (m) bei der Spinne: Wildkräuterküche
Wer Zugang zu einer Wiese hat, die hunde- und abgasfrei (500-1000 Meter) ist, kann sich für umme frischen Salat und Spinat selber pfücken. Wildkräutersalatverkostung (Besteck mitbringen) und ge- meinsame Exkursion könnte vereinbart werden.
Kontakt: chegenehmigung@hotmail.com
13.00h – 14.30h (m) M2.00: Krise der Wissenschaft?
(Un-)Bildung als Herrschaftsinstrument? Diskussion
Was bedeutet es für die Wissenschaft, wenn sie wirtschafts- und anwendungsorientiert wird (war sie es nicht schon immer)? Ist das noch „Wahrheit“? Ist es eine Einschränkung der „Wahrheiten“ (und der damit einhergehenden Techniken)? Zudem: Wissenschaftler und Techniker (und andere Experten und Exzellenzen) treten oft als Verkünder sachlicher Naturgesetze auf. Aber basieren technische (und forschungspolitische) Entscheidungen nicht immer auch auf Wertentscheidungen, die außerhalb der Sachgesetze liegen? >>>Es besteht die Möglichkeit einen vertiefenden Workshop mit Unterstützung des Instituts für Philosophie zu veranstalten.>>>
Straßenfest 14.00 auf dem Marktplatz beim Rathaus
14.30h (m) M2.00: Venezuela von Unten. Ein Film von Dario Azzelini
In Venezuela findet seit der Regierungsübernahme durch Hugo Chávez 1998 eine tiefgreifende soziale Transformation statt, die als Bolivarianischer Prozess bezeichnet wird. Es handelt sich um einen breiten Prozess der Selbstorganisierung, aus dem heraus sich eine progressive Verfassung, ein Arbeitsrecht, neue Bildungsmöglichkeiten und eine Vielzahl weiterer Reformen für die verarmte Bevölkerungsmehrheit des potentiell reichen Staates entwickelten. Die sich offen gegen den Neoliberalismus wendende Politik der Regierung erfährt allerdings von den Großunternehmern Venezuelas wie von den USA eine vehemente Ablehnung, die sich in zwei Putschversuchen und Boykotten ausdrückt. Trotzdem genießen Chávez und seine Regierung das Vertrauen der Mehrheit der Bevölkerung. Die Gesellschaft ist stark politisiert; viele Menschen, die vorher nie darüber nachgedacht haben, was sie verändern wollten, sind jetzt Teil des im Land stattfindenden tiefgreifenden Wandels.
Im Film „Venezuela von unten” kommen die wahren Akteure des sozialen Prozesses zu Wort: die Basis. Nach einer Einleitung des Philosophen Carlos Lazo berichten Arbeiter des Erdölunternehmens PDVSA in Puerto La Cruz, wie sie während der als Streik verkauften Erdölsabotage 2002/2003 die Raffinerie vor dem Ausfall bewahrt haben und die Erdölproduktion wieder in Gang gesetzt haben. Einige BäuerInnen einer neu gegründeten Kooperative in Aragua berichten von ihrem Selbstorganisierungsprozess, über die Alphabetisierung skampagne und wie es weiter gehen soll. Ein Frauenbankprojekt in Miranda und einige Kreditnehmerinnen aus dem Armenstadtteil 23 de Enero in Caracas stellen ihre Projekte vor. Eine Indígena-Gemeinde am Orinoco in Bolívar spricht darüber, wie sich ihre Forderungen und Kämpfe in der Verfassung widerspiegeln und was sich für sie verändert hat. Arbeiter aus der besetzten Nationalen Ventilfabrik in Los Teques und der Papierfabrik Venepal in Carabobo – die von 350 ArbeiterInnen besetzt wurde, nachdem der Besitzer sie in den Konkurs geführt hatte und die nun nach einer Teileinigung wieder produziert´- reden über korrupte Gewerkschaften, Arbeiterkontrolle und ihre Kämpfe. ProtagonistInnen der Revolutionären Bewegung Tupamaro, der Kulturstiftung Simón Bolívar, der linken Webseite www.23.net und der bolivarianische Zirkel Abrebrecha aus dem 23 de Enero berichten von ihrer Arbeit und was sich für sie durch die gesellschaftlichen Umwälzungen geändert hat. Es sind die Menschen von der Basis, die darüber sprechen, was sie getan haben und tun, wie sie zum Bolivarianischen Prozess stehen, was ihre Erwartungen´und Vorstellungen sind. Sie verstehen sich als Teil des stattfindenden´Prozesses, problematisieren aber auch zahlreiche Punkte. Denn die Suche nach sozialen und ökonomischen Modellen jenseits des Neoliberalismus ist kein leichtes Terrain, es gibt bisher keine erfolgreich erprobten Alternativen. Für die ProtagonistInnen des Bolivarianischen Prozesses ist allerdings ein Weg beschritten worden, von dem es kein zurück mehr gibt.
15.45h – 17:15h (m) Ort wird noch bekannt gegeben
Ist die Uni am Ende? Viele besorgte Stimmen warnen vor dem Ruin der Universitäten. Sie fordern eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche Idee der Universität. Was ist das für eine Idee? Ist sie noch zeitgemäß? Welches Gesicht möchten wir der Universität heute geben? Mitglieder des AK-Bildung laden ein zur Diskussion über unsere Vorstellungen und Visionen zum Uni-System. Damit soll auch einForum zum Austausch über die derzeitigen Entwicklungen in der Hochschulpolitik geschaffen werden.
Bildungsstreikparty
Jugendhaus West 20 h. U – Bahnhaltestelle Schwab – Bebelstraße
Wer kämpft, kann auch feiern! Und wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!
www.akbildungstuttgart.de
www.bildungsstreik2009.de
Wenn die Geisteswissenschaften gestrichen werden verkommen die Kulturwissenschaften zur Barbarei – die Kultur (in) der Begegnung oder die Begegnung (in) der Kultur erfährt ihren Fortschritt immer nur aus dem Geist – die Technik alleine bringt nur den Tod.